DE869564C - Verfahren und Einrichtung zur Veranschaulichung der Raumstruktur von Objekten, insbesondere von Praeparaten fuer histologische Untersuchungen - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zur Veranschaulichung der Raumstruktur von Objekten, insbesondere von Praeparaten fuer histologische Untersuchungen

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DE869564C
DE869564C DEP22278D DEP0022278D DE869564C DE 869564 C DE869564 C DE 869564C DE P22278 D DEP22278 D DE P22278D DE P0022278 D DEP0022278 D DE P0022278D DE 869564 C DE869564 C DE 869564C
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Description

  • Verfahren und Einrichtung zur Veranschaulichung der Raumstruktur von Objekten, insbesondere von Präparaten für histologische Untersuchungen 'Nach dem heutigen Stand der histologischen Technik wird ein mikroskopisches Bild von einem Gewebe auf folgende Art gewonnen: Das zu untersuchende Gewebestück wird fixiert und nach Einfrieren oder Einbetten in Paraffin (Zelloidin) z. !Bi. durch ein Mikrotom zerschnitten. Die einzelnen Schnitte werden auf Glasobjektträger aufgezogen, nach verschiedenen Methoden gefärbt und durch das Mikroskop betrachtet.
  • Auf diese Art erhält der Beschauer ein Schnittbild des Gewebes in einer Ebene. Wollte man sich über die räumlichen Verhältnisse der Struktur eines Objektes orientieren, . so müßte man serienweise hintereinanderliegende Schnitte betrachten, um durch Vergleich der Schnittbilder auf die räumlichen Verhältnisse rückschließen zu können.
  • Diese Methode ist umständlich und langwierig und gibt außerdem über den wirklichen Aufbau wenig Aufschluß. Die Struktur ist auf diese Weise schwer vorstellbar und: muß durch Modelle und schematische Zeichnungen ergänzt werden.
  • Entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine deutliche und anschauliche Vermittlung der Raumstruktur erreicht.
  • Das Verfahren besteht darin, daß man ein Objekt, z. B". ein für histologische Untersuchungen in Frage kommendes Gewebestück, in eine Anzahl von Schnitten bzw. Schichten aufteilt oder bei Gesteinen od. dgl. abschleift. Diese z. B. bei histologischen Objekten nach den üblichen Methoden gefärbten Schnitte oder Schichten werden im durchfallenden oder auffallenden Licht (auch Röntgenlicht) in richtiger räumlicher Reihenfolge auf die einzelnen Eildkader eines Kinofilms derart aufgenommen, daß Leitkennzeichen von im Objekt gelegenen oder neben .ihm angebrachten, und mitgeschnittenen Leitgebilden ein sich deckendes Bild bei der Vorführung ergeben.
  • Dem Trickfilm gegenüber bestehen die wesentlichen Unterschiede darin, daß .die Gewinnung der aufzunehmenden Vorlagen durch schichtweise Abtragung eines Körpers mit dem besonderen Zweck, dessen Raumstruktur zu veranschaulichen, erfolgt und daß- die Ausrichtung der einzelnen Abtragungen, z. B. Schnitte, oder deren Abbildungen unter Bedachtnahme auf diesen Zweck so erfolgt, daß bei der kinematographischen Vorführurig eine Bewegung lediglich oder im wesentlichen nur mittels der durch die Raumstruktur bedingten Änderungen der Einzelbilder bewirkt wird.
  • Für spezielle Untersuchungen einzeln herauszugreifender Strukturverläufe kann man diese Schnitte bzw. Schichten in' richtiger rärarnlicher Reihenfolge auch auf ein und dieselbe Photoschicht (Platte) mit Hilfe von Aufeinanderpassung der Leitkennzeichen aufnehmen, wobei dann auf dem Negativ eine Rißzeichnung des Strukturverlaufes zu sehen ist. -Selbstverständlich müssen nicht immer unbedingt die echten Schnitte aufgenommen werden; es können Abbildungen von ihnen, die ihre jeweilige Querschnittszeichnung darstellen, den Originalschnitt ersetzen, und durch die Aufnahme räch -dem oben geschilderten Prinzip ebenfalls eine Veranschaulichung der Raumstruktur des ursprünglichen Objektes herbeiführen.
  • Um die Schnitte bzw. Schichten genau der ursprünglichen Anordnung der Raumstruktur des Objektes entsprechend aufeinander-abgepaßt photographieren zu können, muß man sie nach Leitgebilden orientieren, z. B. indem man -den eingebetteten Gewebeblock durch mehrere senkrecht zur Schnittebene geführte Nadelstiche durchbohrt oder neben dem Gewebeblock senkrecht zur Schnittebene angeordnete Gebilde, z. B,. Haare, mit -einbettet und die Querschnittsbilder dieser Leitgebilde im einzelnen Schnitt als Leitkennzeichen für die richtige, der ursprünglichen: Raumstruktur entsprechende Aufeinanderpassung der einzelnen Schnitte verwendet.
  • In der Zeichnung ist die Erfindung in der Abb. T bis 4 beispielsweise dargestellt: In Abb. r ist dieses Verfahren schematisch veranschaulicht. In dem prismatischen Block I der Einbettungsmasse wird das Präparat 1I, in dem der Bestandteil III räumlich dargestellt werden soll, durch drei Stichkanäle I-- senkrecht zur -Schnittebene durchbohrt. In jedem einzelnen der Schnitte r, a, 3-Werden die drei Stichkanäle IV als -drei gegeneinander unveränderliche- Punkte erscheinen, die auf einrer Mattscheibe,- wie später beschrieben werden soll, die exakte, der ursprünglichen Raumstruktur entsprechende Aufeinanderpassung .der einzelnen Schnitte ermöglichen.
  • Um den Eindruck der räumlichen Ausdehnung zu erhöhen, wird auf der Mattscheibe M (s. Abb. 3) eine Doppelblende (Abb. a) angebracht. Mit Hilfe einer Blende wird ein rechteckiger Ausschnitt des Objektes ausgeblendet. Diese Blende besteht aus dem rechteckig ausgeschnittenen Teil A und deman diesen anschließenden Grauteil C. Es ergibt sich daher auf der Kopie das Bild eines Prismas in axonometrischerDarstellung. Die scheinbaren rückwärtigen Kanten des Prismas bildet eine zweite, mittels Spindel S verschiebbare, rechtwinkelige Blende B, die über der Blende A angebracht ist. .Entsprechend der Anzahl der aufzunehmenden Schnitte wird die Blende BI in kleinen Rucken in der Richtung der scheinbaren Seitenkante K des Blockes herabgeführt, bis beim letzten Schnitt beide Blendenkanten übereinanderliegend den Blendenteil C (Grauteil) verdecken. In der Photographie wird dadurch zur echten Bewegung des Objektes ein Kleinerwerden der Abbildung des Prismas hinzugefügt und dadurch dem (Auge ein. weiterer Anhaltspunkt über die Räumlichkeit der Vorgänge geboten.
  • Die einzelnen Schnitte werden, wie die schematische Abb. 3 zeigt, vor einem horizontal liegenden Mikroskop auf einem Kreuztisch T befestigt. Das Licht, von-rechts kommend, wird durch die Linse L gesammelt und tritt durch das Präparat in die Optik des Mikroskops ein. Das Bild wird mittels eines Objektivs auf eine durch beweglichen Auszug Z mit dem Mikroskop verbundene Metscheibe M- geworfen und hier durch die Doppelblende A B scharf umrahmt. Auf dieser Mattscheibe werden die drei Punkte IV des ersten Schnittes aufgezeichnet und der jeweils folgende Schnitt durch den Kreuztisch so verschoben, daß sich.-seine Leitkennzeichen mit .dem auf der Mattscheibe aufgezeichneten Leitkennzeichenbild decken. Die durch diesen Vorgang ihrer ursprünglichen Raumstruktur entsprechend aufeinander eingerichteten Schnitte werden nun auf einen Kinofilm bildweise mit jeweiligem Weiterschalter des Films aufgenommen und können dann im Zusammenhang kinematographisch vorgeführt werden.
  • Das Verfahren ist nicht allein auf die Erkennbarmachung der Raumstruktur von Objekten mit durchsichtigen. Einzelschnitten beschränkt, sondern kann auf alle schneidbaren, zerteilbaren, schichtenweise abschleifharen oder in wechselnden Tiefen durchleuchtbaren Körper, auch solchen mit undurchsichtigen Einzelschnitten oder Schichten, die man dann im auffallenden, sichtbaren Licht oder auch im Röntgenlicht photographieren muß, ausgedehnt werden.
  • Zur praktischen Durchführung des Verfahrens sind vor allem zwei Haupterfordernisse zu erfüllen.
  • In erster Linie muß die Zentrierung der Einzelschnitte mit Hilfe von Paßmarken rasch und mit absoluter Genauigkeit ermöglicht sein, woran sich die zweite Bedingung reiht, daß die Aufnahmen unter Kontrollmöglichkeit der Zentrierung und der Scharfeinstellung rasch und mit einfachen Handgriffen durchgeführt werden können.
  • Die Zentrierung der einzelnen Schnitte geschieht entweder nach Umfangskanten der Schnitte aus einem prismatischen Block oder besser nach Marken, die sich durch mit Farbstoff ausgefüllten, zur Schnittebene senkrechten Stichkanälen auf jedem Einzelschnitt übereinstimmend ergeben. -Zum Zweck, die Einzelaufnahmen identisch zu orientieren, besteht die Einrichtung gemäß der weiteren Ausgestaltung der Erfindung darin, daß zwischen dem aufzunehmenden Objekt und der lichtempfindlichen Schicht eine Vorrichtung zur Beobachtung des Bildes (Mattscheibe oder Einblickfernrohr) in Verbindung mit einstellbaren, während der Beobachtung des Bildes mit beobachtbaren Einstellmarken vorgesehen ist, welche -Einstellmarken bei der ersten Aufnahme auf die Marken (Stichkanalmarken) des Objektbildes eingestellt werden, während bei den weiteren Aufnahmen die Marken des Objektbildes mit den Einstellmarken in Übereinstimmung zu bringen sind: Für mikroskopische Aufnahmen. ist die Vorrichtung zur Beobachtung des Bildes zwischen dem Okular des Mikroskops und der Aufnahmeoptik der Aufnahmekamera F so angeordnet, daß sie einen seitlichen. Einblick gestattet.
  • Zur Vermeidung von Verschiebungen und Erschütterungen sind in weiterer Ausbildung die Aufnahmekamera (Filmgehäuse und Optik), die Einrichtung zur Beobachtung des Bildes und der Okulartubus des Mikroskops zu einer Einheit verbunden, auf der Grundplatte fest montiert, während der Okulartubus des. Mikroskops, der Objektträger (Kreuztisch) und die Beleuchtungseinrichtung verschiebbar angeordnet sind.
  • In Abb. 4. ist die gemäß der weiteren Ausgestaltung der (Erfindung vervollkommnete Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens dargestellt.
  • Auf der Grundplatte 1 ist der Okulartubus 2 des Mikroskops fest montiert. An diesen ist der Gehäusestutzen 3 mit dem Ansatz 4 fest angesetzt, der oben die .Mattscheibe 5 trägt. Das Bild wird der -Mattscheibe mittels des aufklappbaren Spiegels 6 zugeführt. In der Ebene der Mattscheibe sind einstellbare Marken, z. B. verschiebbare Nadeln 7, vorgesehen. Eine lichtstarke Optik 8 entwirft das Okularbild auf der Mattscheibe.
  • Statt der Mattscheibe kann auch ein seitliches Einblickfernrohr vorgesehen sein, an dem die Einstellmarken so vorgesehen sind, daß sie im Fernrohr scharf zu sehen sind.
  • An dem aus dem Gehäusestutzen 3 und Mattscheibenansatz 4. bzw. Einblickfernrohr bestehenden Zwischenstück -ist das Gehäuse 9 fest angesetzt, das so bemessen ist, daß es die Filmrollen für einen entsprechend langen Kinoaufnahmefilm 1o aufnehmen kann. Eine nicht dargestellte Schalteinrichtung gestattet, den Film nach jeder Aufnahme um ein Filmformat weiter zu schalten. Die Optik 11 entwirft das Bild auf dem Film, sobald der Spiegel 6 aufgeschwenkt wird. Der Tubusteil 12 mit dem Mikroskopobjektiv 13 ist durch Trieb in dem Tubusteil 2 verschiebbar. Ebenso ist davon unabhängig der Kreuztisch 14 mit dem Objektivträger 15 durch Trieb in der optischen Achse verschiebbar. In dem Kreuztisch ist der Objektträger der Höhe nach und seitlich verschiebbar sowie drehbar. (Dem Objektträger gegenüber sind ferner der Kondensor 16 mit der Aperturblende 17 sowie die Lichtquelle 18 jedes für sich verstellbar.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Veranschaulichung der Raumstruktur von Objekten, insbesondere von Präparaten für histologische Untersuchungen, dadurch gekennzeichnet, daß das Objekt in Einzelschnitte oder Schichten aufgeteilt oder abgetragen und diese Schnitte oder Abbildungen von ihnen im auffallenden oder durchfallenden Licht (auch Röntgenlicht) auf einem Kinofilm in der ursprünglichen Reihenfolge je als Einzelbild nacheinander in einer der ursprünglichen Raumstruktur des Objektes entsprechenden:Ausrichtung aufgenommen und kinematographisch vorgeführt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrichtung der Schnitte bzw. Schichten entsprechend der ursprünglichen Raumstruktur mit Hilfe von Leitgebilden erfolgt, die allenfalls vor der Zerteilung des Objektes angebracht werden, wobei die Abbildungen dieser Leitgebilde (Marken) bei der ;Aufnahme bzw. - bei der kinematographischen Vorführung der Aufnahme zur Deckung kommen.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Raumverstellung dadurch unterstützt wird, daß mit jedem Schnitt zugleich eine Maske aufgenommen wird, die den Eindruck eines räumlichen Prismas hervorruft, dessen Frontfläche der jeweilige Schnitt bildet, wobei die scheinbare Tiefe des Prismas mit jeder Aufnahme so weit verkürzt wird, daß bei der Aufnahme des letzten Schnittes nur mehr die Frontfläche des Prismas zu sehen ist.
  4. 4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine die Schnittflächen des Objektes in axonometrischer Darstellung zu einem Körper ergänzende, durchscheinende Blende (C) von einer in der Richtung einer scheinbaren Kante (k) des Objektes verschiebbaren Blende (B) derart überdeckt werden kann, daß mit der Aufnahme jedes Schnittes die Blende (B) absatzweise über den die Schnittfläche zu einem scheinbaren Körper ergänzenden Teil der durchscheinenden Blende (C) geschoben wird, so daß sich der vorgetäuschte Körper scheinbar entsprechend dem jeweiligen Schnitt verkürzt.
  5. 5. Ausführungsform des Verfahrens nach,An.-Spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Untersuchung einzeln herauszugreifender Strukturelemente mehrere .Schnitte bzw. Schichten unter Ausrichtung mit Hilfe der Leitkennzeichen auf ein und dieselbe Photoschicht aufgenommen werden.. '- f. Einrichtung zur Darstellung der Raumstruktur des Körperinnern, insbesondere von - histologischen u. dgl. Präparaten mittels des Verfahrens nach den Ansprüchen z- bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß -zwischen dem aufzunehmenden- Objekt und -der lichtempfindlichen `Schicht eine Vorrichtung zur Zentrierung und Beobachtung des Bildes. uQrree$,ehen ist, mittels der z. B. durch Aufzeichnung auf eine Matt-- scheibe oder Einstellung von Einstelleinrich-.. tungen, die zugleich mit dem Bild des -Präparates auf einer Mattscheibe oder in einem Einblickfernrohr gesehen- werden, die Einstellmarken eines Präparatschnittes bei der ersten --Aufnahme fixiert eingestellt werden, um- bei weiteren Aufnahmen zugleich mit den Einstellmarken der folgenden Präparatschnitte sichtbar zu sein, wodurch mittels Deckung beider Marken -die Zentrierung des Bildes- erreicht wird. 7. Einrichtung hach Anspruch 6,- dadurch- gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur Zentrierung und Beobachtung des Mikrosltopbildes einerseits aus einem zwischen Lichtquelle und Objektiv-eingeschalteten, nach allen (Ebenen verstellbaren Objektträger, anderseits aus einer zur Gewährung eines seitlichen Einblicks in bekannter Weise angeordneten Mattscheibe besteht, auf der die unveränderlichen Einstellmarken zugleich mit dem jeweilig sich verändernden Schnittbild zu sehen sind. B. Einrichtung nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß Filmgehäuse, Photooptik und Einrichtung zur Zentrierung und Be-- obachtung des Bildes und Okulartubusteil des Mikroskops zu einer Einheit verbunden sind, während der Objektivtubusteil des Mikroskops, der Objektträger (Kreuztisch) und die Beleuchtungseinrichtung zu einer in der optischenAchse beweglichen Einheit verbunden sind, die gegenüber der festen Einheit, weiter als es die normale Scharfeinstellung des Bildes erfordert, verschiebbar angeordnet ist, wobei der Objektivtubusteil des Mikroskops zum Zweck der Scharfeinstellung des jeweiligen Bildes auf der beweglichen Einheit mittels Trieb nochmals verschieblich ist.
DEP22278D 1947-06-10 1948-11-21 Verfahren und Einrichtung zur Veranschaulichung der Raumstruktur von Objekten, insbesondere von Praeparaten fuer histologische Untersuchungen Expired DE869564C (de)

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