DE867268C - Verbindung zwischen Kohlekoerpern, insbesondere Kohleelektroden, und Verfahren zur Herstellung derselben - Google Patents
Verbindung zwischen Kohlekoerpern, insbesondere Kohleelektroden, und Verfahren zur Herstellung derselbenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Verbindung und ein Verfahren, eine solche zwischen den Enden von zwei
Kohlekörpern herzustellen, wie Elektroden für elek-"
irische Herde, und auch einen aus Kohle bestehenden Gewindenippel zur Verwendung bei der Herstellung
solcher Verbindungen.
Beim Betrieb elektrischer Stahlschmelzöfen werden Kohle- oder Graphitelektroden zur Durchleitung
des elektrischen Stromes verwendet, und zwischen den Elektrodenenden wird das Metall geschmolzen.
Während des Schmelzens werden die Elektroden nach und nach verbraucht. Um das Elektrodenmaterial
kontinuierlich nachzuführen, werden die Elektroden in genügender Länge hergestellt und im
allgemeinen durch einen Schraubnippel aus Kohle oder Graphit miteinander verbunden, der an einem
mit Gewinde versehenen Fuß in jedem Elektrodenabschnitt angeordnet ist. Bisher war diese Schraubenverbindung
die Quelle eines zusätzlichen elektrischen Widerstandes; sie hatte eine merklich
niedrigere mechanische Festigkeit als der Elektrodenkörper selber und lockerte sich oft infolge von
Vibration, plastischem Fließen und auf Grund anderer Erscheinungen. Weiter bildeten sich als
Folge der thermischen Ausdehnung und der mechanischen Zugbeanspruchung oft Risse in der Nähe
der Verbindung aus, die verschiedenartige Nachteile zur Folge hatten, wie beispielsweise das Abbröckeln
größerer Teile der Elektrode.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es, die Oberflächen der verschiedenen Teile der Schraubengewinde
in Kontakt oder bestmöglichen Kontakt
zusammenzukitten, so daß sich eine solche Verbindung nicht lockert und die Füße jeder Elektrode
an dem Nippel fest haften und so die wirklich vom Strom durchflossen Fläche von einem Elektrodenabschnitt
zum nächsten vergrößert und ein geringer Widerstand und eine gleichmäßigere Stromdichte
erzielt wird und die mechanische Bindung zwischen den Elektrodenabschnitten verbessert und die mechanische
Zugbeanspruchung an der Verbindungsstelle ίο besser verteilt wird.
Demgemäß betrifft die Erfindung eine Verbindung von Kohlekörpern, wie Kohleelektroden, bei
welchen mit Innengewinde versehene Endstücke durch Kohlenippel mit Außengewinden verbunden
sind. Die Verbesserung kennzeichnet sich erfindungsgemäß dadurch, daß eine oder mehrere Höhlungen
mit einer Füllung aus schmelzbarem kohlenstoffhaltigem Material in den Endflächen der
Elektrodenstücke oder der Nippel oder in deren Nähe vorgesehen sind, wobei das kohlenstoffhaltige
Material beim Erhitzen schmilzt und sich über geeignet angeordnete Wege über die Verbindungsflächen von Endstücken und Nippel verläuft und
hierdurch die Oberflächen unter dem Hitzeeinfluß verkittet.
Die Erfindung umfaßt auch eine verbesserte Verbindung zwischen den Enden eines Paares von aneinanderstoßenden
Kohlekörpern oder Elektroden unter Benutzung solcher Verbindungsmaßnahmen.
Zusätzlich umfaßt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer verbesserten Verbindung zwischen
zwei Kohlekörpern, von denen ein jeder einen mit Innengewinde versehenen Fuß hat, der mit einem mit
Außengewinde versehenen Kohlenippel verbunden werden kann, wobei das Verfahren das Zusammenbringen
dieses Nippels mit den anderen Körpern umfaßt, und zwar durch Einbringen von festem,
schmelzbarem, kohlenstoffhaltigem Material entweder vorher oder zusammen mit dem Nippel in
eine Endfläche eines der erwähnten Endstücke, ferner Erhitzen der Verbindungsstelle zwecks
Schmelzens dieses Materials und Ausbreitens desselben über die Verbindungsoberflächen des Nippels
und des Fußes und Fortsetzen der Hitzebehandlung zwecks Verkokung des schmelzbaren Materials, wobei
eine Kohlenverbindung in der Lage zwischen dem Nippel und den Kohlekörpern gebildet
wird.
Die Erfindung soll im einzelnen im Zusammen-
S°- hang mit den Figuren beschrieben werden, in welchen
Fig. ι ein vertikaler Querschnitt durch eine
Elektrodenverbindung gemäß einer Vorzugs weisen Ausbildungsform der Erfindung,
Fig. 2 eine vergrößerte Einzeldarstellung eines Teiles der Fig. 1,
Fig. 3 die Ansicht einer Ausführungsform des Nippels und
Fig. 4 die Ansicht einer abgewandelten Ausführungsform des Nippels darstellt.
Wie in den Figuren gezeigt, ist eine Höhlung oder ein Reservoir in der Nähe der Endteile der Verbindung
vorgesehen. Diese Höhlung wird mit schmelzbarem, kohlenstoffhaltigem Material, wie Kohlen-
teerpech, gefüllt, das vorzugsweise einen Schmelzpunkt zwischen 85 und 1150C besitzt und beim Er-
hitzen einen Kohlerückstand ergibt. Kanäle sind vorgesehen, welche dem Pech beim Schmelzen gestatten,
in die verschiedenen mit Gewinde versehenen Verbindungsoberflächen einzufließen, nachdem
die Elektrode sich durch den Stromdurchgang zu erhitzen beginnt. Bei weiterem Erhitzen wird das
Pech verkokt oder verkohlt und verkittet die Verbindungsstelle
und bildet eine verbesserte Verbindung mit geringem elektrischem Widerstand.
Die bevorzugte Form der pechhaltigen Aushöhlung ist eine halbkugelförmige, die über dem Mittelteil
der Verbindung angeordnet ist, aber die Form, Größe und Lage soll vor allem eine solche sein, daß
dem elektrischen Stromdurchgang möglichst wenig Hindernisse entgegengestellt werden und außerdem
die Verbindung nicht merklich mechanisch geschwächt wird. Vorzugsweise schließt die Höhlung
den Raum ein, der normalerweise zwischen dem Ende des Nippels und dem umgekehrten Boden des
oberen Fußes, in welchen dieser hineinpaßt, liegt. Die Größe der Höhlung sollte derartig sein, daß sie
beispielsweise angenähert 113 g Pech für eine Elektrode
mit einem Durchmesser von 20,3 cm enthält, oder 567 g Pech für eine Elektrode mit einem Durchmesser
von 50,8 cm.
Die von der Höhlung zu den Gewindeoberflächen und den Elektrodeninnenflächen führenden Kanäle
bestehen vorzugsweise aus Längsnuten in den Gewindeteilen des Nippels, welche eine Verbindung
des Reservoirs in dem Endteil der Verbindungsstelle bilden. Vorzugsweise sind diese Kanäle, vier
an der Zahl, in jedem Quadranten des Nippels angeordnet und erstrecken sich meist über die ganze
Länge des Nippels, indem sie alle Windungen außer der Bademvindung durchschneiden. Diese Nuten
sollten nur wenig tiefer sein als die Gewindetiefe und ungefähr 4,7 mm weit. Die Kanäle können in
größerer oder kleinerer Anzahl vorliegen und können auch in das Gewinde des Sockels eingeschnitten sein
anstatt in dem Nippel, oder sie können in dem Sockelgewinde ausgebildet sein. Die Kanäle können
innerhalb des Nippels liegen und nach unten und außen geneigt sein oder können längs der Nippelachse
verlaufen, anstatt längs einem oder mehreren Radien.
Im einzelnen bezugnehmend auf die Figuren besteht die Elektrodenverbindung aus einem oberen
Elektrodenteil 10, einem unteren Elektrodenteil 12 und einem Gewindenippel 14, alle aus Graphitelektrodenmaterial..
Der obere Teil 10 hat einen Gewindefuß 15 zur Aufnahme des oberen Endes des
Nippels 14, und der untere Teil 12 hat einen ähnlichen
mit Gewinde versehenen Sockel 16 zur Aufnahme
des unteren Endes des Nippels 14.
In der in Fig. 1 wiedergegebenen Ausbildungsform
ist der Sockel 15 unter Bildung einer Höhlung
am Fuß des Sockels ausgehöhlt, und die Höhlung ist halbkugelförmig und hat etwa den Durchmesser
des innersten Gewindeganges. Diese Höhlung wird mit Kohlenteerpech gefüllt, der vorzugsweise durch
einen Drahtschirm 18 in seiner Lage gehalten wird,
der als Schutz gegen ein Zersplittern des Pechs beim Handhaben dient.
Der Nippel 14 ist mit vertikal verlaufenden Kanälen 20 in gleichmäßigen Abständen um den
Umfang versehen, deren Tiefe sich bis unterhalb der Gewindeeinschnitte erstreckt. Diese Kanäle ziehen
sich nach abwärts über einen größeren Teil der Gewindeausdehnung hin, aber enden kurz vor der untersten
Windung.
Wie in Fig. 2 gezeigt wird, berühren die Rückseiten der Nippelgewindegänge nicht die Wandung
der entsprechenden Nuten in dem oberen Sockel, so daß ein spiraliger Raum 22 zwischen beiden verbleibt,
der für den Durchgang einer Flüssigkeit, wie geschmolzenes Pech, geeignet ist. Weiter pressen
sich die oberen Seiten der Nippelrückseiten gegen die oberen Seiten der Sockelnuten, wenn die Gewindeverbindung
angezogen wird. Hierdurch wird der gesamte Spielraum zwischen den oberen Seiten der Nippelnuten und den unteren Seiten der Sockelnuten
abgeschlossen, und es bildet sich ein anderer spiraliger Raum 24 aus. Bei spitz zulaufenden
Sockeln können diese spiraligen Räume durch den Abstand geregelt werden, unter welchem der Nippel
in den Sockel eindringt.
Wenn die Elektrodenverbindung erhitzt wird, schmilzt das Pech in der Höhlung 17 und fließt nach
unten in den Kanälen 20 und aus diesen in die spiraligen Räume 22 und 24. Durch die Verbindung der
das geschmolzene Pech über die Quadranten oder andere eingeteilte Punkte verteilenden Kanäle 20 und
die schneckenförmigen Räume 22 und 24 zwischen den Gewindegängen, durch welche eine periphere
Verteilung vorgesehen wird, wird das Pech über alle Schraubenwindungen vollständig verteilt. Das
geschmolzene Pech sickert auch in den Raum zwischen den Stirnflächen der Elektrode, die nicht in
tatsächlicher Berührung miteinander stehen. Bei weiterem Erhitzen verkohlt das geschmolzene Pech
und bildet eine permanente mechanische Verbindung zwischen den Elektrodenabschnitten.
In der abgewandelten, in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform hat der Nippel 25 eine ringförmige
Nut 26, die in sein oberes Ende eingedreht oder gebohrt ist unter Ausbildung einer Pech aufnehmenden
Auskehlung. Kleine geneigte Löcher 27 sind durch den Nippel gebohrt und verbinden die Auskehlung
26 mit den vertikalen Kanälen 20.
In der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform ist der Nippel 30 mit einer zentralen Bohrung 32 an
seinem oberen Ende versehen und mit seitlich geneigten Bohrungen 33, die den Boden der Bohrung
32- mit den Gewindeflächen ungefähr in der Mitte des ,Nippels verbinden.
Die verschiedenen Ausführungsformen der Höhlung und ihrer Anordnung und die Anordnung der
Kanäle für das verkittende Pech wurden in Versuchen vor und nach der elektrischen Beheizung auf
17000 C mit einer Graphitverbindung 15 Minuten
lang verglichen, die keine Kittsubstanz enthielt. Die nicht verkittete Graphitverbindung hatte einen
nahezu zweimal so großen Widerstand vor dem Erhitzen, und die für das Lösen der Verbindung notwendige
Drehkraft war nur 10 bis 20% der Kraft, die zum Zusammenschrauben angewendet werden 6g
mußte. Verbindungen gemäß der Erfindung hatten in einem Fall einen elektrischen Widerstand, der
deutlich niedriger war als vor dem Erhitzen, und in anderen Fällen stieg der elektrische Widerstand
gegenüber jenem vor dem Erhitzen in der Größen-Ordnung von 11 bis 78%. In keinem Fall konnte
die Verbindung nach dem Erhitzen mit einem geringeren Drehmoment als dem zweifachen, der für
das Zusammenschrauben angewendet war, gelöst werden. Prüfungen der durch Sägen, Hämmern und
Meißeln getrennten Verbindungsteile ergaben, daß die durch Pech verkitteten Oberflächen eine graue
Farbe besaßen, und die Rauheit und Abreibbarkeit mit Sandpapier zeigte an, daß das durch die Kanäle
gesickerte Pech zwischen die ursprünglich hergestellten Graphitoberflächen eingedrungen war, obgleich
die Oberflächen vermutlich in Berührung miteinander standen. Bei Verbindungen, bei welchen
kein Pech gebraucht wurde, zeigte sich kein Auftreten von Abreibbarkeit oder von charakteristischer
grauer Farbe.
Erfmdungsgemäße Verbindungen wurden auch in Öfen in Gruppen von je drei Verbindungen geprüft.
Bei einer Gruppe war das Pech in einem 5 :20 cm Axialloch enthalten, und 6,3 mm radiale Löcher verbanden
die Mitte der Nippelenden mit der axialen Aushöhlung. In einer anderen Gruppe war das Pech
in einer Aussparung am oberen Ende des Nippels enthalten mit vier die Enden verbindenden Nuten
längs der Gewindeoberfläche des Nippels, diese mit gg
der Aussparung verbindend. Einer von jedem Typ hatte auch mit Pech gefüllte Höhlungen in der Elektrode
direkt über dem Nippel. Die Höhlungen enthielten etwa 151g Pech pro Elektrode. Die Verbindungen
blieben fest innerhalb ihres Bereiches zwischen Halter und Lichtbogen, und die Gefahr
des Absplitterns war merklich vermindert.
Claims (8)
1. Verbindung von Kohlekörpern, insbesondere Kohleelektroden, bei welchen mit Innengewinde
versehene Endstücke durch Kohlenippel mit Außengewinden verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere
Höhlungen mit einer Füllung aus schmelzbarem, kohlenstoffhaltigem Material in den Endflächen
der Elektrodenstücke oder der Nippel oder in deren Nähe vorgesehen sind, wobei das kohlenstoffhaltige
Material beim Erhitzen schmilzt und ng sich über geeignet angeordnete Wege über die
Verbindungsflächen von Endstücken und Nippel verläuft und hierdurch die Oberflächen unter
dem Hitzeeinfluß verkittet.
2. Verbindung von Kohlekörpern nach An-Spruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Wege
als Längsnuten in den Gewindeteilen von Nippel und Endstücken ausgebildet sind.
3. Verbindung von Kohlekörpern nach Anspruch ι oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die 125,
Kanäle in den Nippeln radial angeordnet sind.
4- Verbindung von lCohlekörpern nach Anspruch
ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
schmelzbares, kohlenstoffhaltiges Material in einer Höhlung am Fuß des Kohlekörpers untergebracht
ist.
5. Verbindung von Kohlekörpern nach Anspruch ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
schmelzbares, kohlenstoffhaltiges Material in einer oder mehreren Höhlungen des Nippels
untergebracht ist.
6. Verfahren zur Herstellung der Verbindung nach Anspruch 1 zwischen zwei Kohlekörpern,
von denen ein jeder einen zur Aufnahme eines mit Gewinde versehenen Kohlenippels geeigneten,
mit Innengewinde versehenen Fußteil besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Verwendung
von Nippel und Kohlekörper festes, schmelzbares, kohlenstoffhaltiges Material vorher
oder zusammen mit dem Nippel in eine Stirnfläche eines der Fußteile eingeführt wird, die so
hergestellte Verbindung erhitzt wird, um das Schmelzen und Ausbreiten des kohlenstoffhaltigen
Materials über die Oberflächen von Nippel und Fußteil zu erzielen, und die Erhitzung
zwecks Verkokung des schmelzbaren Materials und hierdurch zur Ausbildung einer Kohleverbindung
in der Lage zwischen Nippel und Kohlekörper fortgesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung während der
anfänglichen Benutzung der Kohlekörper als Elektrode in einem elektrischen Ofen oder einer
ähnlichen Vorrichtung durchgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das als Bindemittel benutzte
schmelzbare, kohlenstoffhaltige Material aus Kohlenteerpech mit einem Schmelzpunkt
zwischen 85 und 1150 besteht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
I 5707 X S3
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