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Gestell, insbesondere für Theatersessel Die Erfindung bezieht sich
auf Gestelle, die insbesondere für Theatersessel u. dgl. geeignet sind und ein Paar
den Sitz und die Rückenlehne tragende Seitenstützen besitzen, die entsprechend der
je-«-eiligen Neigung des Theaterfußbodens einstellbar sind.
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Der Fußboden in Theatern, Kinos, Konzertsälen u. dgl. wird im allgemeinen
nach der Bühne zu geneigt ausgeführt. Der verwendete Neigungswinkel ist nicht einheitlich;
seine Größenordnung liegt bei etwa 1o°. Es ist nun für die Sitzbequemlichkeit sehr
wesentlich, daß die jeweilige Fußbodenneigung beim Einbau der Bestuhlung ausgeglichen
wird.-Die für den Aufbau der Bestuhlung benötigten Seitenstützen müssen daher, je
nachdem, ob der Fußboden horizontal oder mehr oder weniger geneigt ist, besonders
angefertigt oder hergerichtet werden, «-as neben hohen Einbaukosten vor allem den
Nachteil hat, daß die Seitenstützen nicht in Massenfertigung hergestellt und auf
Lager gelegt werden können, wodurch sich eine erhebliche Verringerung der Gestehungskosten
sowie der Lieferzeit erzielen ließe.
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Nach der Erfindung sind die Seitenstützen entsprechend der jeweiligen
Bodenneigung einstellbar ausgeführt, so daß bei der Aufstellung der Sitze der Neigungsgrad
des betreffenden Fußbodens ohne Zuhilfenahme von Sonderwerkzeugen berücksichtigt
werden kann. Erreicht wird dies dadurch, daß erfindungsgemäti der Unterteil der
zweiteiligen
Seitenstütze mit - dem Fußboden verbunden ist, während
der den Sitz tragende Oberteil mit veränderlichem Neigungswinkel auf dem Unterteil
geführt und feststellbar ist.
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Zweckmäßig besitzt dabei der Unterteil eine vorzugsweise kreisbogenförmige
Auflagefläche für den auf dieser gleitend einstellbaren und - mittels Schraubverbindung
verriegelbaren Oberteil, wobei die Auflagefläche des Oberteils gegenüber derjenigen
des Unterteils mit abweichender Krümmung oder auch eben ausgebildet sein kann.
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Bei einer geänderten Ausführung ruht der Oberteil mittels eines Gelenkes
auf dem Unterteil, wobei sein Neigungswinkel vorzugsweise mittels Schraubverbindung
eingestellt wird.
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Die Verbindung und Einstellung von Unter- und Oberteil einer jeden
Seitenstütze in ihrer gegenseitigen Lage erfolgt Zweckmäßig durch Zuganker, die
vorzugsweise T-Köpfe besitzen und von oben in Schlitze des Unterteils eingeführt
werden, die mit Kurvenflächen versehen sind und die Zuganker selbsttätig in die
Haltelage drehen.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der auf einer
kreisbogenförmigen Auflagefläche auf dem Unterteil verschiebbare Oberteil mittels
einer Nase im Mittelpunkt des Kreisbogens geführt. Hierbei wird die gegenseitige
Einstellung von Unter- und Oberteil zweckmäßig durch eine zwischen Unterteil und
Nase des Oberteils vorgesehene Verzahnung und eine in einem Schlitz des Unterteils
geführte Klemmschraube verriegelt.
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Die Seitenstützen gemäß der Erfindung werden zweckmäßig in Massenherstellung;
beispielsweise mittels Spritzgüßverfahrens, hergestellt, wodurch große Genauigkeit
und sauberes Aussehen gewährleistet wird.
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Um den Aufbau der Bestuhlung zu erleichtern, können die beiden Teile
einer Seitenstütze mit einer Skala bzw. einer Ablesemarke versehen sein, die die
genaue und schnelle Einstellung des jeweiligen Neigungswinkels ermöglichen.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i eine perspektivische Darstellung eines Theatersessels gemäß
der Erfindung, Fig. 2 eine Seitenansicht des Sessels nach Fig. i, Fig. 3 eine perspektivische
Darstellung in größerem Maßstab der unteren Teile einer Seitenstütze gemäß der Erfindung,
teilweise geschnitten, Fig. 4 einen Seitenschnitt der Teile nach Fig. 3, Fig. 5
einen Querschnitt nach der Linie V-V in Fig. 4, Fig. 6 einen Teilschnitt nach der
Linie VI-VI in Fig. 4, die Fig. 7 bis io weitere Ausführungsformen für die Seitenstützen,
Fig. i i eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung und Fig.
i2 einen Querschnitt nach Fig. z i.
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Der in den Fig. i und?, der Zeichnung dargestellte Theatersessel
besitzt die- beiden entsprechend der Erfindung hergestellten Seitenstützen io; zwischen
denen ein Klappsitz 12, sowie die Rückenlehne 14 angeordnet sind. Die oberen Enden
der Seitenstützen sind mit Armpolstern 15 versehen.
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Jede Seitenstütze ist aus zwei Teilen hergestellt; einem mittels Schrauben
i8 auf dem Fußboden befestigten Unterteil 16, auf dem der Oberteil 2o mit veränderlichem
Neigungswinkel eingestellt und mittels Bolzen und Muttern 22-,24 verriegelt wird.
Beim Aufbau einer Theaterbestuhlung ist in üblicher Weise jede Seitenstütze zwei
benachbarten Sitzen gemeinsam, so daß lediglich die Endstützen einer Reihe mit einer
seitlichen Abdeckungsplatte 26 versehen werden müssen.
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Wie Fig.2 zeigt; ist der Sessel auf dem Fußboden F-F befestigt, der
gegenüber der Waagerechten H-H etwas geneigt ist.
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Der Unterteil 16 jeder Seitenstütze ist nach oben durch einen Kreisbogen
mit x als Mittelpunkt begrenzt, der die Lagerfläche 30 für die Aufnahme des
Oberteils 2o bildet und dessen Mittelteil geschlitzt ist, so daß hier die beiden
Seitenwangen 32 einen Zwischenraum 34 begrenzen (Fig. 4, s). Der Oberteil 2o paßt
mit seiner unteren Begrenzungsfläche 36 genau auf die Lagerfläche 3o des Unterteils,
so daß er auf ihr mit veränderlichem Neigungswinkel eingestellt werden kann; er
besitzt außerdem. zur Führung: eine Zunge 38, die in den geschlitzten Teil
34 des Unterteils hineinragt. Die zu beiden Seiten der Zunge liegenden und mit den
Oberflächen der Wangen 32 zusammenarbeitenden Auflageflächen des Oberteils sind
in Fig. 5 mit 39 bezeichnet.
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Unterteil 16 und Oberteil 2o jeder Seitenstütze werden in der gewünschten
gegenseitigen Lage durch die als Zuganker wirkenden Bolzen 22 mit den Muttern 2,4
gehalten, die in den Löchern 40 und 42 sitzen. Die Anordnung ist nun so- getroffen,
daß die mit T-Kopf so versehenen Bolzen 22 nach Befestigung des Unterteils 16 auf
dem Fußboden von oben in die im Querschnitt rechtwinkligen Bolzenlöcher 42 eingeführt
werden können und dann durch ihr Gewicht selbsttätig in die Haltelage gelangen.
Zu diesem Zweck sind die Löcher 4a am Ende mit Kurvenflächen 52 (Fig. 6) versehen,
die beim Einführen des T-Kopfes so eines Bolzens 22 eine Drehung des Kopfes um 90°'
in die in Fig. 5 dargestellte Lage veranlassen, in der er durch die Schultern 34
gegen Herausziehen gesichert ist.
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Bei Ausführung der Bestuhlung eines Saales werden zuerst die Unterteile
16 in der vorgesehenen Anordnung auf dem Fußboden festgeschraubt und dann die Bolzen
z2 von oben in die Löcher 42 einfallen gelassen, die sich dabei selbsttätig in die
Haltelage drehen. Dann werden die Oberteile 2o aufgesetzt. Um dies schnell und richtig
mit dem erforderlichen Neigungswinkel vornehmen zu können, ist der Unterteil mit
einer Skala -44 und der Oberteil mit einer Ablesemarke 46 versehen. Diese deckt
sich mit dem Nullstrich der Skala 44, wenn der Oberteil 2o, bei waagerechtem Fußböden,
lotrecht aufsitzt (vgl. Fig. 3). Bei der Darstellung der Fig. 2 ist die Ablesemarlee
46 entsprechend der angenommenen Fußbodenneigung F-F gegenüber dem Nullstrich der
Skala 44 im Uhrzeigersinn v erschoben.
Bei größerer Fußbodenneigung,
z. B. entsprechend der Linie F,-Fi, muß die Verdrehung des Oberteils 2o im Uhrzeigersinn
entsprechend vergrößert werden, während umgekehrt bei ansteigendem Fußboden, z.
B. entsprechend der Linie F2 F2, der Oberteil entgegen dem Uhrzeigersinn verschoben
werden muß, damit Sitz und Lehne ihre Normallage unabhängig von der Bodenneigung
beibehalten. Gegebenenfalls kann am Oberteil der Seitenstütze eine zweite Kontrollmarke
-.8 vorgesehen sein, so daß die beiden Marken -6 und 48 mittels Lotes ausgerichtet
werden können.
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Nachdem der Oberteil 2o mittels der Skala in die richtige Lage eingestellt
worden ist, wird er mittels der Bolzen und Muttern 2'2 und 2-. mit dem Unterteil
16 verschraubt, wobei Anziehen der Muttern von Hand genügt. In üblicher Weise werden
zwischen je zwei Seitenstützen die Sitze 12 eingebracht und zuletzt die Rückenlehnen
14 und Armpölster 15 befestigt. Bei einer nachträglichen Änderung der Einstellung
des Oberteils genügt es in der Regel, eine der Muttern 24 etwas zu lockern und die
andere entsprechend anzuziehen.
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Die Ausführungsbeispiele nach den Fig. 7 und 8 zeigen vereinfachte
Bauweisen, bei denen die Auflageflächen von Unter- und Oberteil keine genaue Paßform
aufweisen müssen; in Fig. 7 hat die Auflagefläche des Oberteils 2o eine geringere
Krümmung als die des Unterteils 16, während sie in Fig. 8 eben ausgeführt ist, so
daß beim Verstellen des Neigungswinkels des Oberteils dieses auf der kreisförmigen
Auflagefläche des Unterteils eine Wälzbewegung ausführt.
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Bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig.9 und i.o ruht der Oberteil
2o auf einem mit dem Unterteil 16 verbundenen Gelenk 55. Bei exzentrischer Anordnung
dieses Gelenkes entsprechend Fig. io wird nur ein Schraubenbolzen 22 benötigt, der
jedoch zwei Feststellmuttern z4 besitzen muß.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist schließlich in
den Fig. i i und 12 dargestellt, bei der sowohl Unterteil 16 als auch Oberteil 20
wieder mit auf der ganzen Länge tragenden kreisbogenförmigen Auflageflächen 3o bzw.
36 versehen sind. Der Unterteil 16 ist jedoch nicht geschlitzt zur Aufnahme einer
Führungszunge des Oberteils, sondern schmal gehalten, wogegen der Oberteil mittels
einer seitlichen, bis zum Mittelpunkt 98 des Kreisbogens 3o reichenden Nase 96 geführt
wird.
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Zur Sicherung der gewünschten Einstellung des Oberteils, die wiederum
mittels einer Skala abgelesen werden kann, sind am Unterteil 16 und an der Nase
96 des Oberteils miteinander zusammenarbeitende Verzahnungen io8 vorgesehen, die
bei loser Einstellung des im Mittelpunkt 98 sitzenden Bolzens ioo in Eingriff gebracht
und dann in dieser Stellung durch einen Bolzen io6 festgeklemmt werden, der in einer
Bohrung 102 der N ase 96 sitzt und innerhalb eines im Unterteil 16 vorgesehenen
Schlitzes 104 geführt wird. Bei dieser Ausführung dienen die Bolzen ioo und io6
lediglich zur Führung und Sicherung der Einstellung, während die Übertragung der
Sitzlast ausschließlich durch die zylindrischen Tragflächen 30 bzw. 36' der
beiden Teile jeder Seitenstütze erfolgt.
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Soll bei dieser Ausführung der Neigungswinkel des Oberteils 2o der
Seitenstütze geändert werden, so ist es lediglich erforderlich, den Bolzen roh so
weit zu lockern, daß die Verzahnungen io8 außer Eingriff kommen, so daß der Oberteil
mittels der zylindrischen Gleitflächen 30, 36 auf dem Unterteil 16 verschoben werden
kann, wobei er mittels seiner Nase 96 um den im Drehpunkt sitzenden Bolzen ioo geführt
wird. Sobald die gewünschte Einstellage des Oberteils 2o erreicht ist, wird der
Bolzen io6 wieder festgezogen und dadurch die Verzahnungen io8 wieder in Eingriff
gebracht.
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Die maximale Verschiebung des Oberteils 2o ist durch die Länge des
Schlitzes io4 für den Sicherungsbolzen io6 gegeben. Dies hat den großen Vorteil,
daß der Sessel bei Aufnahme eines Sitzenden auch dann nicht kippen kann, wenn der
Sicherungsbolzen io6 aus irgendeinem Grund nicht richtig festgezogen war und die
Verzahnungen io8. infolgedessen außer Eingriff kamen.
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Zur raschen und genauen Einsteilung des Neigungswinkels des Oberteils
2o dient wiederum eine Ablesemarke .46, die der gleichzeitig als Skala dienenden
Verzahnung io8 auf dem Unterteil 16 gegenüberliegt.