DE864473C - Gemisch mit insekticider und/oder acaricider und/oder fungicider Wirkung - Google Patents
Gemisch mit insekticider und/oder acaricider und/oder fungicider WirkungInfo
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- A01N—PRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
- A01N41/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a sulfur atom bound to a hetero atom
- A01N41/02—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a sulfur atom bound to a hetero atom containing a sulfur-to-oxygen double bond
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-
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen
an insekticiden, acariciden und fungiciden Verbindungen und Gemischen.
Im Verlaufe umfangreicher Versuche ist gefunden worden, daß Halogene von der allgemeinen Formel
RXCH2 M, bei welcher X ein Sauerstoff- oder Schwefelatom,
M ein Chlor- oder Bromatom und R einen aromatischen Kern darstellt, und insbesondere solche
Verbindungen, bei denen R einen Phenylkern darstellt, welcher ein Chloratom als Substituenten in
der para-Stellung aufweist mit oder ohne einen oder mehrere weitere Substituenten, wie z. B. Chloratome
und/oder eine Methylgruppe, insekticide acaricide und fungicide Wirkungen haben.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung umfaßt daher Stoffgemische, welche in inniger Vereinigung
ein Halogenid der genannten Formel sowie ein oder mehrere Verdünnungsmittel der üblicherweise bei
den gewöhnlichen insekticiden und fungiciden Zusammensetzungen benutzten Art enthalten. Das Verdünnungsmittel
kann also eine Flüssigkeit, für gewöhnlich Wasser sein, in welchem Falle, da die aktiven
Agenzien im allgemeinen eine geringe Wasserlöslichkeit aufweisen, die Zusammensetzung im allgemeinen
einen flüssigen oder festeü Trägerkörper zusammen
mit einem netzenden, dispergierenden oder emulgierenden Agens mit oder ohne Stabilisatoren oder
andere übliche Zusätze enthält. '
Die Erfindung umfaßt weiterhin Stammlösungen, welche ein aktives Halogen von dem obengenannten
Typ in Lösung in einer selbstemulgierenden Mischung enthalten und dazu bestimmt sind, zum Zwecke des
Gebrauchs mit Wasser auf die notwendige Konzentration verdünnt zu werden.
Sie umfaßt weiterhin Zerstäubungsgemische von dem netzbaren Pulvertyp, bei welchem fein gepulverter
Kaolin oder ein gleichwertiger fester Trägerkörper mit dem aktiven Agens imprägniert ist, entweder
durch Hinzufügen einer Lösung des aktiven Agens oder durch Herstellung einer innigen Mischung
des aktiven Agens und des Trägerkörpers mittels mechanischer Vorrichtungen und nachfolgendes oder
gleichzeitiges Vermischen mit einem netzenden oder dispergierenden Mittel, so daß bei Verdünnung mit
Wasser eine stabile gebrauchsfertige Dispersion entsteht.
In Verbindung mit solchen festen Trägerkörpern, wie z. B. Kaolin, Gips, Kalk od. dgl., können die
obengenannten Halogenide besonders wertvoll sein bei der Behandlung von Bodenseuchen, von auf den
Samen haftenden Infektionen oder für die Verteilung als Staub. Die Kombination der fungiciden und insekticiden
Wirkung, welche die aktiven Agenzien gemäß" dieser Erfindung aufweisen, machen sie besonders
geeignet für die Verwendung bei der Seuchenbehandlung.
Die aktiven Agenzien gemäß der Erfindung können auch inForm von Aerosolen oder als Räuchersubstanzen
verwendet werden. Es liegt daher auch im Rahmen dieser Erfindung, dieselben für die Desinfizierung
von verseuchten geschlossenen Räumen zu verwenden. Die aktive Atmosphäre kann auf jede geeignete Art
und Weise hergestellt werden. So können beispielsweise Streifen von porösem Material mit der reinen
unverdünnten Substanz oder mit einer Lösung oder einer Dispersion von ihr imprägniert und in dem zu
desinfizierenden Raum aufgehängt werden. Die Bildung der aktiven Atmosphäre kann durch Erhitzen
dieser Streifen unterstützt werden.
Besonders hervorragende Eigenschaften im Hinblick auf die verschiedenen oben angeführten Anwendungsmöglichkeiten
besitzen das 2,4-Dichlorphenoxymethylchlorid
und das 4-Chlorpnenylthiomethylchlorid.
Die Konzentration der aktiven Substanzen in den verschiedenen, oben beschriebenen Verwendungsformen kann natürlich entsprechend der Aktivität
der ausgewählten Substanz und dem Benutzungszweck variieren. Die folgenden Beispiele dienen dazu,
die Erfindung näher zu erläutern, ohne daß damit irgendeine Beschränkung der Erfindung zum Ausdruck
gebracht werden soll.
Ausführungsbeispiel 1
i. Insekticide Kontaktwirkung a) Gegen Tribolium confusum: Die insekticide
Kontaktwirkung, z. B. gegen den Käfer Tribolium confusum, von Verbindungen der vorliegenden Erfindung,
insbesondere solcher Verbindungen, bei denen R ein para-Chlorphenylradikal bedeutet, wird durch
das folgende Beispiel demonstriert. Sie besitzen eine wesentlich schnellere tödliche Wirkung als 4, 4'-Dichlordiphenyltrichloräthan.
Die Käfer wurden in offenen Gefäßen auf einen imprägnierten Streifen gesetzt, welcher 200 μξ der aktiven Substanz je
Quadratzentimeter enthielt, und dabei wurden im Durchschnitt folgende Ergebnisse erzielt:
Aktive Substanz
Dichlordiphenyltrichloräthan .
A
B
Prozentsatz
an toten Käfern
in 24 Stunden
an toten Käfern
in 24 Stunden
Prozentsatz
an toten Käfern
in 48 Stunden
an toten Käfern
in 48 Stunden
5%
40%
100 %
30%
80%
80%
Hierbei bedeutet Substanz A 2, 4-Dichlorphenoxymethylchlorid,
Substanz B 4-Chlorphenylthiomethylchlorid.
b) Gegen schwarze Blattläuse (Aphis fabae): Ein emulgierbares Konzentrat der folgenden Zusammensetzung
wurde hergestellt:
2,4-Dichlorphenoxymethylchlorid 3 g
ein nichtionisiertes Emulsionsmittel 3 cm3
ein nichtionisiertes Stabilisierungsmittel .. 1 cm3
Mineralöl 3 cm3
dazu zwecks Auffüllung auf 10 cm3: Xylen.
6 Teile dieses Konzentrats wurden zu 1000 Teilen Wasser zugesetzt zwecks Bildung einer stabilen Emulsion,
welche auf Saubohnenpflanzen aufgesprüht wurde, welche durch schwarze Blattläuse (Aphis
fabae) verseucht waren, und zwar in einer Menge von etwa 121/ar. Eine goprozentige' Vernichtung der
Blattläuse wurde ohne eine erkennbare Schädigung der Ernte in 24 Stunden erreicht.
2. Insekticide und acaricide Räucherwirkung
Tomatenpflanzen, welche mit roten Glashausspinnen (alle Altersstufen) und weißen Glashausfliegen
(alle Altersstufen) befallen waren, wurden mit dem Dampf der weiter unten genannten aktiven Substanzen
behandelt, indem sie in einen geschlossenen Raum mit Streifen von porösem Material verbracht wurden,
welche mit den aktiven Substanzen imprägniert waren.
Die folgenden Ergebnisse wurden erzielt: a) 2, 4-Dichlorphenoxymethylchlorid
in einer Konzentration von 500 ßg je Liter ergab vollständige Vernichtung
(100 °/„) der erwachsenen und jüngeren weißen Fliegen
und roten Spinnen (alle Altersstadien) bereits nach 3 Stunden. In zehnfacher Konzentration wurden von
beiden Arten alle Tiere iooprozentig innerhalb einer
halben Stunde getötet, b) 4-Chlorphenylthiomethylchlorid
in ähnlichen Zusammensetzungen hatte das
gleiche Vernichtungsergebnis bei den aktiven Stadien der Insekten. Aber zusätzlich wurden 80 % der Eier
von weißen Fliegen nach 1 Stunde vernichtet und 100 °/0 innerhalb von 4 Stunden. Es wurde bei einer
Konzentration von der Größenordnung von 0,5 μg
je Liter keinerlei Schädigung der Wirtpflanzen beobachtet, aber wenn 2, 4-Dichlorphenoxyniethylchlorid
in einer Konzentration von 5 ,ng je Liter angewendet
wurde, zeigte sich ein leichter Blatttrocknungseffekt.
3. a) Fungicide Wirkung
Ein Staub, welcher 2 % bzw. 0,1 % von 2, 4-Dichlorphenoxymethylchlorid
enthält, wurde auf folgende Weise hergestellt: Die erforderliche Menge des aktiven
Materials wurde in der geringstmöglichen Menge Aceton aufgelöst, diese Lösung innig mit technischem
Kaolin vermischt, das Aceton zum Verdampfen gebracht und das sich ergebende Pulver durch ein
150-Maschen-Sieb gesiebt.
Dieses Pulver wurde bei Saathafer angewandt, welcher mit dem auf dem Samen sitzenden Pilz
Helminthosporium avenae infiziert war, und zwar in einer Menge von 300 g/t. Nach dem Säen und 10 Wochen
nach dem Keimen zeigten sich folgende Ergebnisse :
Konzentration des
oben angegebenen
Mittels
Null
(unbehandelt) .
%
2%
Durchschnitts-
prozente der
Keimung
56%
77%
63%
Durchschnittsprozente der infizierten Keimlinge
13%
5,4% 9.5%
5,4% 9.5%
b) Insekticide Wirkung: Gesunder Saathafer, der wie unter a) behandelt worden ist, wurde in Reihen
von i,8 m Länge in einen von Drahtwürmern verseuchten
Boden gesät. 10 Wochen nach der Keimung wurden die folgenden Resultate erzielt:
Konzentration des oben angegebenen Mittels |
Durch schnittszahl gekeimt |
Zahl der den Angriff der Drahtwürmer überlebenden Pflanzen |
Prozentsatz der Drahtwurm schäden |
2,5% o,5% 0,1% |
80 71 72 |
72 61 59 |
10% 14% 18 % |
Claims (7)
1. Gemisch mit insekticider und/oder acaricider und/oder fungicider Wirkung, dadurch gekennzeichnet,
daß es in inniger Mischung ein Halogenid enthält, von der Formel RXCH2 M, worin R einen
aromatischen Kern darstellt, X ein Sauerstoffoder Schwefelatom und M ein Chlor- oder Bromatom
bedeuten, sowie ein oder mehrere Streckoder Verdünnungsmittel der gewöhnlich bei insekticiden
und fungiciden Mitteln verwendeten Art.
2. Gemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ein flüssiges Streck- oder Verdünnungsmittel
enthält.
3. Gemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ein festes Streck- oder Verdünnungsmittel'
enthält.
4. Gemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es zur Herstellung einer mit Wasser
verdünnbaren Lösung einen emulgierenden Stoff enthält.
5. Gemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es zur Herstellung eines zum Verstäuben
geeigneten pulverförmigen Materials auf einen feinverteilten festen Trägerkörper aufgebracht
ist.
6. Gemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das aktive Agens
2, 4-Dichlorphenoxymethylchlorid ist.
7. Gemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das aktive Agens
4-Chlorphenylthiomethyl chlorid ist.
I 5682 1.53
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB25888/49A GB687144A (en) | 1949-10-08 | 1949-10-08 | Improvements in or relating to insecticidal fungicidal and acaricidal compositions |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE864473C true DE864473C (de) | 1953-01-29 |
Family
ID=10234998
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEM7143A Expired DE864473C (de) | 1949-10-08 | 1950-10-08 | Gemisch mit insekticider und/oder acaricider und/oder fungicider Wirkung |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE864473C (de) |
FR (1) | FR1025521A (de) |
GB (1) | GB687144A (de) |
-
1949
- 1949-10-08 GB GB25888/49A patent/GB687144A/en not_active Expired
-
1950
- 1950-10-05 FR FR1025521D patent/FR1025521A/fr not_active Expired
- 1950-10-08 DE DEM7143A patent/DE864473C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1025521A (fr) | 1953-04-16 |
GB687144A (en) | 1953-02-11 |
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