DE863714C

DE863714C - Verwendung von Goldlegierungen fuer Teile elektrischer Geraete

Info

Publication number: DE863714C
Application number: DEH4172D
Authority: DE
Inventors: Max Dr Auwaerter
Original assignee: WC Heraus GmbH and Co KG
Current assignee: WC Heraus GmbH and Co KG
Priority date: 1943-06-27
Filing date: 1943-06-27
Publication date: 1953-01-19

Description

Verwendung von Goldlegierungen für Teile elektrischer Geräte Für Teile elektrischer Geräte, insbesondere für Potentiometer und Kontakte, sind schon verschiedene Goldlegierungen vorgeschlagen worden. Es wurde nun gefunden, daß die Legierungen des Goldes mit den Elementen der Nebenreihe der fünften Gruppe des Periodischen Systems, also die Legierungen des Goldes mit den Elementen Vanadin, Niob und Tantal, für diese Anwendung wertvolle Eigenschaften aufweisen, welche die bisher benutzten Goldlegierungen nicht besitzen.
Erfindungsgemäß werden zur Herstellung von Teilen elektrischer Geräte Goldlegierungen benutzt, die oj bis 15 "/, Vanadin, Niob oder Tantal oder auch zwei oder drei dieser Metalle innerhalb der genannten Grenzen enthalten. Im allgemeinen werden Vanadingehalte von o,i bis io 0,/" und zwar vorzugsweise von 0,5 bis 6 0/" angewandt. Bei den Gold-Niob-Legierungen kommen vorzugsweise Niobgehalte von i bis 8 0/, und bei den Gold-Tantal-Legierungen Tantalgehalte von 2 bis io 0/, zur Anwendung. Es wurde gefunden, daß sich diese Legierungen in der gewünschten Zusammensetzung auf dem Schmelzwege leicht herstellen lassen.
Durch den Zusatz -der genannten Elemente der fünften Gruppe des Periodischen Systems wird die chemische Beständigkeit des Goldes auffallenderweise kaum beeinträchtigt. Insbesondere zeichnen sich die genannten Goldlegierungen gegenüber vielen bekannten Goldlegierungen durch eine sehr hohe Oxydationsbeständigkeit aus.
Besonders überraschend bei der Untersuchung der genannten Legierungen war die Feststellung, daß sich unter ihnen Legierungen befinden, die einen ungewöhn- ]ich hohen spezifischen elektrischen Widerstand besitzen, - Die folgenden Zahlen zeigen, wie sich gerade die Vanadinlegierungen durch eine auffallende Erhöhung des spezifischen Widerstandes auszeichnen:.

Vanadingehalt Spezifischer Widerstand

der Ohm - MM2

Gold-Vanadin-Legierungen in

0,5% etwa 0,24

I,00/, - 0,45

3,0% - 0197

4,0% bis zu 1,4

5,0% - - 1,6

Bei Vanadingehalten von 1 0,/(, an ist hierbei auf die Wärmebehandlung zu achten, um die größten Widerstandswerte zu erzielen. Während der elektrische Widerstand bei der Legierung mit o,5 "/, Vanadiwauch bei höheren Temperaturen ziemlich gleichbleibt, beginnt er bei 1 0/, und 3 0/, Vanadin bei Temperaturen über 6oo' abzufallen. Bei Legierungen mit 4 0/, und 5 l)/, Vanadin steigt er dagegen bei einer Wärmebehandlung oberhalb von 3oo' noch mehr an; bei niedrigen Temperaturen liegt hier der Widerstand bei 1,2 bis 43, während er durch Glühen bei Temperaturen zwischen 400 und 6oo'C bis auf über 1,5 ansteigt. Diese hohen elektrischen Widerstände bleiben nach dem Ab- schrecken bei Zimmertemperatur unverändert erhalten. Der elektrische Widerstand zeigt in der Nähe von Zimmertemperatur nur einen geringen Temperaturkoeffizienten; bei einzelnen Legierungen wurden sogar negative Werte beobachtet.
Auf jeden Fall liegen die Widerstandswerte erheblich höher als die der bisher bekannten Goldle . gierungen i mit hohem spezifischen Widerstand, beispielsweise der Gold-Chrom-Legierungen. Für die praktische Anwendung ist hierbei wesentlich, daß sich die Legierungen außerdem durch eine große Oxydations- und Zunderfestigkeit auszeichnen. Die genannten Eigen_ schaften machen die Legierungen vor allem zu einem wertvollen Werkstoff bei der Herstellung von Feinpotentiometern; sie lassen einen weiten Spielraum für die Auswahl der elektrischen Eigenschaften zu.
Die Legierungen des Goldes mit Vanadin, Niob und Tantal sind leicht zu verarbeiten obgleich die Festigkeit gegenüber Feingold etwas er # 'höht ist. Die Legierungen können zur Erzielung bestimmter Eigenschaften, beispielsweise zur Erhöhung von Härte und Festigkeit, noch die bei Goldlegierungen üblichen weiteren Bestandteile in den an sich bekannten Mengenverhältnissen enthalten.
Wenn auch das Hauptanwendungsgebiet der Legierungen bei Potentiometern liegt, so lassen sich mit Vorteil auch andere Teile elektrischer Geräte, beispielsweise Kontakte, insbesondere Kontakte für Wechselstromschaltung, aus ihnen herstellen.

Claims

PATFN-TANSPRÜCHE: i. Verwendung von Legierungen der Zusammensetzung o,i bis 15 0/" insbesondere 0,5 bis 6'/o Vanadin, Rest Gold, für Teile elektrischer Geräte, insbesondere Potentiometer und elektrische Kontakte.
2. Verwendung von Legierungen der Zusammens#etzung o,i bis io 0/" insbesondere i bis 8 0/, Niob, Resf Gold, für den in Anspruch i genannten Zweck. 3. Verwendung vonLegierungen der Zusammensetzung o,i bis io 0/" insbesondere 2 bis io 0/, Tantal, Rest Gold, für den in Anspruch i genannten Zweck. 4. Verwendung von Legierungen der Zusammensetzung oi bis 15 "/o von zwei oder drei der in den Ansprüchen i bis 3 genannten Elemente der fünften Gruppe des Periodischen Systems_ Rest Gold, für den in Anspruch i genannten Zweck. -- Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 612 88o.