DE862645C - Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Spinnendruesengift - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von SpinnendruesengiftInfo
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01K—ANIMAL HUSBANDRY; AVICULTURE; APICULTURE; PISCICULTURE; FISHING; REARING OR BREEDING ANIMALS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NEW BREEDS OF ANIMALS
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Description
- Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von. Spinnendrüsengift Es ist bekannt, daß im Körper von Spinnen . Gifte vorhanden sind, die eine therapeutische Wirkung entfalten. Literarische Hinweise über das Drüsentoxin der Spinnen liegen vor, so u. a. von K o b e r t in seinem Fachbuch »Beiträge zur Kenntnis der Spinnengifte« (igoi), desgleichen von Ni,' a 1 b u m in der Zeitschrift für Immunitätsforschung »Experimentelle Untersuchungen über die Gifte der Kreuzspinne« (igi5), sowie von Müller inder Deutschen Zeitung für Homöopathie »Die Tierwelt als Lieferantin für homöopathische Arzneimittel« (19a5) und von Martini in seiner Schrift »Lehrbuch der medizinischen Entomologie« (1946) Bisher gab es kein geeignetes technisches Verfahren, das wirksame Drüsengift der Spinnen aus lebenden Exemplaren laufend zu gewinnen. Es wurde lediglich eine Extrahierung des gesamten Spinnenkörpers vorgenommen, was von dem Nachteil begleitet war, daß durch die damit gleichzeitig herausgezogenen anderen Giftstoffe des Spinnenkörpers die Wirkung des Drüsengiftes der Spinne erheblich beeinflußt bzw. abgeschwächt wurde. Wegen der geschätzten pharmakologischen und therapeutischen Wirkung des reinen Drüsengiftes ist eine geeignete Technik zur Gewinnung desselben in reiner Form aus der lebenden Spinne von Bedeutung. In letzter Zeit durch die Presse veröffentlichte Berichte über Spinnengifte beschrieben einen Gewinnungsvorgang mittels Glasinstrumenten, bestehend aus einzelnen geformten Glasröhren mit Innenkolben, @di.e geeignet sind, die Gewinnung,des Drüsengiftes zu ermöglichen. Der beachtliche Nachteil dieser Gewinnungstechnik gegenüber der ve )rliegenden Erfindung ist in folgenden Faktoren begründet Die geformten Glas@röhrerninstrumente müssen in mehrfacher Größtnausführung vorhanden sein, ,da dieselben an ihrem Kopfstück mit verschieden großen Mündungen zu versehen sind, die zur Aufnahme bzw.. zum Festhalten der oft unterschiedlich ausfallenden Spinnenkörper dienen. Die ständige Auswahl der geeigneten Instrumentengröße für das betreffende Spinnenexemplar, und die damit verbundene bestimmte Lage desselben trägt zu einer wesentlichen Erschwerung der Arbeit bei. Dazu kommt die Tätigkeit des Kolbens innerhalb des Glasinstrumentes, , die oft eine Verletzung des lebenden Tieres verursacht, wenn der damit ausgeübte Gegendruck-auf den Hinterleib desselben übersteigert wird. Für die Entfernung des Tieres aus dem Glasinstrument dient der Schaft des Kolbens, mit dem das sehr oft beachtlich festsitzende Tier herausgestoßen wird. Dieser Vorgang ergibt Kopf- und Augenverletzungen der Spinnen, so daß diese hierbei geschädigt werden.
- Es wurde gefunden, daß durch nachfolgend beschriebenes Verfahren unter Anwendung einer neuartigen Vorrichtung Spinnendrüsengift gefahrlos aus lebenden Exemplaren ohne jede Schädigung der Spinne gewonnen werden kann und somit eine laufende technische Verwertung ermöglicht wird: Die einzelne lebende Spinne wird ohne Unterschied ihrer Größe in den Innenraum der Vorrichtung gebracht. Dieselbe ist so beschaffen, daß die Spinne an den Seitenwänden des Innenraumes vor dem weiteren Verschluß desselben nicht emporsteigen kann, da sie durch leicht schräg stehende seitliche Glasscheiben daran gehindert wird. Die Größe sowie die Lage der zu entgiftenden Spinne innerhalb der Vorrichtung wird durch ein von oben eingesetztes Verschlüßstück geschlossen. Dasselbe hat an seiner Unterfläche eine Gummischwammauflage, die beim Verschließen den Spinnenkörper elastisch berührt und gegen die Stifte des Bodens drückt. Für die Entgiftung ist es nun erforderlich, die Vorrichtung umzudrehen, so daß der Verschluß nach unten kommt. Diese ungewöhnliche Rückenlage der nun völlig wehrlosen und sich gefesseltfühlenden Spinne erzeugt zugleich eine Reizwirkung und veranlaßt bei einer Berührung des Kopfes mit einem besonderen Saugröhrchen die Absonderung eines Tropfen Drüsengiftes. Um- die Spinne wieder aus der Vorrichtung zu entfernen, ist es notwendig, die Vorrichtung erneut umzudrehen, den Verschluß abzunehmen und das Tier mit einer geeigneten Bewegung herausfallen zu lassen.
- Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens im Aufriß, Seitenansicht (Schnitt) und Grundriß.
- Die Vorrichtung besteht aus einem Gehäuse a mit einer rechteckigen Außenform und einem Griffstück b mit einem doppelten Auflagestift c, d aus geeignetem Werkstoff bzw. Hartholz oder Metall. Die Auflagestifte c, d geben der Vorrichtung einen sicheren Halt und .ruhen in einem Verbindungsteil e, das die beiden gegenüberliegendenSeiten des Griffstückes f, g verbindet. Der Innenraum des Gehäuses ist mit zwei seitlichen Glasscheiben h, i verseh-:n"die ineiner leicht abgeschrägten Lage mittels Kitteinsätzen gehalten werden; dieselben finden in den beiden eingesetzten Seitenstücken k, L in einer Einlassung m ihren Halt. Der Boden des Innenraumes besteht aus Stiften n, die jeweils abwechselnd unterbrochen sind und in gleichmäßigen Abständen zueinarndier stehen. Der Innenraum wird von oben her durch einen Verschluß o abgeriegelt, welcher mit einer Seitensperrfeder p in jeder Lage gehalten wird. Unterhalb des Verschlusses o ruht ein in die Führung qu eingeschobener Gummischwamm r. Oberhalb des Verschlusses o befindet sich ein Auflagestreifen s mit einem gekordelten Halteknopf t. Eine Nietverbindung u und zwei Zylinderstifte v halten die Einzelteile des Verschlusses o zusammen.
- Die Handhabe der Vorrichtung geschieht in folgender Weise: Der Verschluß o wird aus der Vorrichtung entfernt, danach wird die zu entgiftende Spinne in den nun von oben her geöffneten Innenraum des Gehäuses a gebracht. Anschließend wird der Verschluß o wieder in das Gehäuse a eingesetzt, dabei berührt der Gummischwamm r mit leichtem elastischem Druck den Spinnenkörper, ohne ihn zu verletzen und drückt denselben an die in gleichmäßigen kurzen Abständen gehaltenen Stifte n, die gleichzeitig den Boden des Innenraumes bilden.
- Nach diesem Vorgang wird die Vorrichtung umgedreht, so daß der Stiftboden nach oben kommt. Die durch den Gummischwamm r an die Stifte n gedrückte Spinne liegt nun bewegungsunfähig auf dem Rücken und hat nur die Möglichkeit, ihre frei liegenden Gifthaken durch einen Zwischenraum der Stifte n zu bewegen. Mittels eines Saugröhrchens, dessen eigene Kapillarsaugfähigkeit durch zusätzlichen Saugdruck verstärkt wird und das zweckmäßig an seinem vorderen Ende einen winzigen Gummiring trägt, wird die Spinne an den empfindlichen Teilen des Kopfes durch leichtes Berühren gereizt. Der erwähnte winzige Gummiring, der sich auf dem Vorderende des Saugröhrchens befindet, verhütet bei einem Zusammenschlagen der Gifthaken eine Verletzung derselben, die bei einem Aufprallen auf das unbedeckte Röhrchen eintreten könnte. Nach einer gewissen Reizdauer stößt die Spinne einen Gifttropfen aus, der von dem Saugröhrchen erfaßt wird. Mittels der am Hinterende desselben befindlichen Drucklufteinrichtung wird danach anschließend der Gifttropfen wieder herausgeblasen und in geeigneter Weise gesammelt.
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Gewinnen des Drüsengiftes von Spinnen, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinnen in einer Vorrichtung, in welcher der Spinnenkörper mit leichtem elastischem Druck in Rückenlage bei freier Bewegungsmöglichkeit der Gifthaken festgehalten wird, durch leichtes Berühren der empfindlichen Teile des Kopfes mittels eines Saugröhrchens, das an seinem vorderen Ende zweckmäßig einen winzigen Gummiring trägt, gereizt werden, der von der Spinne nach einer gewissen Reizdauer ausgestoßene Gifttropfen mit dem Saugröhrchen aufgefangen und mittels Druckluft wieder herausgeblasen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapillarsaugfähigkeit des Saugröhrchens durch zusätzlichen Saugdruck erhöht wird.
- 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i und 2, bestehend aus einem sich nach unten verjüngenden Gehäuse (a), dessen Boden von jeweils abwechselnd unterbrochenen und in gleichen Abständen zueinander stehenden Stiften (n) gebildet wird, und das oben mit einem abnehmbaren Verschluß (o) versehen ist, der auf der Unterseite in einer Führung einen Gummischwamm (r) trägt. q..
- Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenseiten des Behälters mit Glas ausgekleidet sind.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und q., dadurch gekennzeichnet, daß der mit Gummischwamm versehene Verschlußdeckel seitlich mittels einer Sperrfeder gehalten wird.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse mit einem Griffstück (b) versehen ist, an dessen Ende sich zwei gleich lange Auflagestifte (c, d) befinden, die der Vorrichtung einen waagerechten und sicheren Halt, auch bei Drehung um 18o°, geben.
Priority Applications (1)
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DE862645C true DE862645C (de) | 1953-01-12 |
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DEP5450A Expired DE862645C (de) | 1951-04-26 | 1951-04-26 | Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Spinnendruesengift |
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-
1951
- 1951-04-26 DE DEP5450A patent/DE862645C/de not_active Expired
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