DE861601C

DE861601C - Spritzgussmaschine fuer die Verarbeitung von Superpolyamiden oder -urethanen

Info

Publication number: DE861601C
Application number: DEB7412D
Authority: DE
Inventors: Hans Dipl-Ing Beck; Fritz Schaupp
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1941-06-05
Filing date: 1941-06-05
Publication date: 1953-01-05

Description

Die Superpolyamide und -urethane sind im Gegensatz zu den meisten anderes organischen fiilmbildenlden Stoffen im allgemeinen nicht in einem größeren Temperaturbereich thermoplastisch, sondern gehen beim Erhitzen sehr schnell vom festen in den geschmolzenen Zustand über. In diesem Zustand -müssen sie deshalb auch bei der Verarbeitungnach dem Spritigußverfahren im Spritzzylinder vorliegen.
Da die Superpolyamide und -urethane wie alle organischen fillmbillfldenden Stoffe schlechte Wärmeleiter sind, erfordert die Herstellung von Schmelzen aus ihnen entweder beträchtliche Zeit oder sehr große Wärmeübertragungsflächen. Andererseits ist es aber für die Verarbeitung der Massen nach dem Spritzgußverfahren erforderlich, daß sie gleichmäßig durchgeschmolzen sind) weil sonst nicht völlig geschmolzene Anteile mitverspritzt werden und den Formkörpern schlechtes ANtts,sehen und geringere mechanische Eigenschaften geben.
Bei der Verarbeitung der Superpolyamide und -urethane auf den üblichen Spritzgußmaschinen erzielt man deshalb nur verhältnismäßig geringe Leistungen oder kann nur verhältnismäßig kleine Formstücke spritzen. Hinten im Spritzgußzylinder bildet sich, da ein eigentlicher titermoplastischer Temperaturbereich für die Massen fehlt, ein harter Pfropf von noch nicht -geschmolzener Masse, der häufig starken Druckabfal,l und hartes Arbeiten der Maschine verursacht.
Es wurde nun gefunden, daß man Superpolyamide oder -urethane in technisch sehr einfacher und vorteilhafter Weise nach dem Spritzgußverfahren verarbeiten kann, wenn man die Spritzgußmaschine mit einem Bacl aus heißem, flüssigem Metall versieht, in dem die Superpolyamide oder -urethane geschmolzen werden und von dem aus die Schmelze in den Spritzzylinder gelangt.
Eine vorteilhafte Ausfiiihrungsform der Arbeitsweise sei an Hand der Zeichnung näher erläutert.
Die Superpolyamide oder -urethane werden in körniger Form aus dem Fülltrichter I mittels einer Förderschnecke 2 in ein Gefäß 3 gedrückt, in dem sich ein Metallbad 4 befindet, das durch beispielsweise Gasbeheizung 5 flüssig gehalten wir.d. Infolge ihres geringen spezifischen Gewichts steilgen die Superpolyamid- oder -uretharikörner im Metallbad hoch, schmelzen dabei, und die Schmelze sammelt sich auf dem Metallbad als Schicht 6 an. Die Siebscheiben 7 gewährleisten, daß kein körniges Gut, sonderri nur geschmolzene Masse sich oben sammelt.
Da die Superpolyamide und- -urethane bei der Schmelztemperatur sauerstoffempfindlich sind, muß dafür gesorgt werden, daß die Schmelze möglichst nicht längere Zeit mit der Luft in Berührung kommt, was z. B. durch Lagerung von Schutzgasen. z. B. Stickstoff oder Kdhlensäure, zweckmäßig unter Druck, über der Schmelze zu erzielen ist.
Die Schmelze kann nun in den Zylinder einer Spritzgußmaschine gebracht werden.
Zweckmäßig verwendet man einen gekrümmten Spritzgußzylinder 8, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist. Durch Schlitzes imSpritzgußzylinder. deren Unterkante etwas über der Metalloberfläche liegt, wird die geschmolzene Superpolyamid- oder -uretlhanmasse in den Spritzzylinder eingezogen bzw. fließt ein. titer Spritzvorgang spielt sich dann folgendermaßen ab: Im Spritzzylinder 8 sitzt der Kolben 1Q der mittels Preßluft, Elel:tromotor oder auch von Hand betätigt werden kann. Bei Abwärtsbewegung des Kolbens beginnt der eigentliche Spritzvorgang, sobald der Kolben dile Einlaßschlitze g abgedeckt hat. Die im Spritzzylinder befindliche Flüssigkeitsmasse wird dann durch die Düse 11 in die Form I2 gespritzt, wo sie erstarrt.
Die Betätigung der Formhälften 12 kann auf die gleiche Art wie bei den üblichen Spritzgußmaschinen erfolgen.
D!ie Arbeitsweise gemäß der Erfindung zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß die Massen sehr schnell und gleichmäßig durchschmelzen und dabei nirgendwo überhitzt werden, da die wirlçsame Heizfläche gleich der Gesamtoberfläche der einzelnen Masseteilchen ist. Dadurch werden Zersetzungen praktisch ausgeschaltet. Im Spritzgußzylinder ist nur geschmolzene Masse. Es können deshalb Formstücke von einer dem vollen Hubvolumen des Kolbens an Spritzgußmasse entsprechenden Größe hergestellt werden, und die Maschinen arbeiten weich und ohne Druckabfall.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Spritzgußmaschine für die Verarbeitung von Superpolyamiden oder -urethanen, gekennzeichnet durch ein Bad aus heißem, flüssigem Metall, in dem die- Superpolynmide oder -urethane geschmdlzen werden und von dem die Schmelze in den Spritzzylindzer gelangt.
2. Ausführungsform der Spritzgußmaschine nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder der Spntzgußmaschine von heißem, flüssigem Metall umgeben -ist.