DE861255C - Verfahren zur Herstellung in Wasser kolloid dispergierbarer fester Stoffe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung in Wasser kolloid dispergierbarer fester Stoffe

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DE861255C
DE861255C DED4193D DED0004193D DE861255C DE 861255 C DE861255 C DE 861255C DE D4193 D DED4193 D DE D4193D DE D0004193 D DED0004193 D DE D0004193D DE 861255 C DE861255 C DE 861255C
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DED4193D
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Ernst Dr Goette
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Deutsche Hydrierwerke AG
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Deutsche Hydrierwerke AG
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N25/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators, characterised by their forms, or by their non-active ingredients or by their methods of application, e.g. seed treatment or sequential application; Substances for reducing the noxious effect of the active ingredients to organisms other than pests
    • A01N25/12Powders or granules
    • A01N25/14Powders or granules wettable

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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Description

- (WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 29. DEZEMBER 1952
D 4193 IVdjI2S
(Ges. v. 15.7.51)
Die Aufgabe, wasserunlösliche und in Wasser nicht beständig suspendier- oder emulgierbare organische Stoffe in eine Form überzuführen, welche unmittelbar die beständige kolloide Dispergierung in Wasser gestattet, hat man bisher gewöhnlich in der Weise gelöst, daß man solche Stoffe in organischen Lösungsmitteln auflöste und die Lösungen mittels Emulgatoren, gegebenenfalls unter Zusatz von Schutzkolloiden in Wasser emulgierte. Die Stoffe befinden sich dabei gelöst in flüssigem bzw. pastenförmigem Zustand, also in einer Form, die für manche Anwendungszwecke unvorteilhaft ist und vor allem auch Verpackung, Lagerung und Versand "erschwert. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein Verfahren, wasserunlösliche bzw. in Wasser nicht beständig suspendier- oder emulgierbare organische Stoffe in eine feste Form überzuführen, in der sie in Wasser sofort und beständig kolloid dispergierbar sind.
Zu diesem Zweck werden die organischen Stoffe mit organischen Salzen aus Kationseifen und organischen Säuren, gegebenenfalls unter Zusatz wasserlöslicher oder in Wasser dispergierbarer Streck- oder Verdünnungsmittel, vereinigt und in dieser Form zur Dispergierung gebracht. Man gelangt zu einer innigen Mischung dieser Bestandteile, indem man sie zusammenschmilzt oder in feine wäßrige Dispersion bringt
und danach trocknet oder indem man sie in geeigneten Fällen mechanisch innig vermischt. Die entstandenen Schmelzen oder Gemische sind in Wasser beständig kolloid dispergierbar.
Organische Stoffe, die nach dem vorliegenden Verfahren in feste, kolloid dispergierfähige Form übergeführt werden können, sind in der Technik zahlreich vorhanden, beispielsweise auf dem Gebiet der Schädlingsbekämpfungsmittel, Desinfektionsmittel, Konservierungsmittel, Arzneimittel, in der Kosmetik, in der Färberei wie auf anderen technischen Gebieten, bei denen es sich darum handelt, organische flüssige, viskose oder feste Stoffe in eine feste beständige Fonn überzuführen, die die spontane und beständige kolloid disperse Verteilung in Wasser gestattet. Als Beispiel für diese Stoffe seien z. B. genannt Rotenon, Derrisextrakt, Pyrethrumextrakt, Anabasin,' Nicotin, Pentachlordiphenyläthan und ähnliche chlorhaltige Schädlingsbekämpfungsmittel, p, p'-Dichlordiphenylsulfon, ferner Phenole, insbesondere Halogenphenole, wie p-Chlor-n-kresol, Chlor-syn.-xylenoi, p-Chlor-o-benzylphenol, p-Oxybenzoesäureester, Vitamine, Hormone, organische Pflanzenextrakte, z. B. für Badezusätze, Kampfer, Menthol u. dgl, ferner wasserunlösliche Farbstoffe für die Acetatkunstseidenfärberei und Küpenfarbstoffe.
Diese Stoffe erfindungsgemäß mit organischen Salzen aus Kationseifen und organischen Säuren zusammengebracht. Man erhält diese Salze, welche an sich bekannt sind, auf einfache Weise durch doppelte Umsetzung der Kationseifen mit wasserlöslichen Salzen organischer Säuren, also beispielsweise von Carbonsäuren, Sulfonsäuren, sauren Schwefelsäureestern u. dgl. Diese Säuren können der aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Reihe entstammen und sollen keine höhermolekularen Fettreste enthalten.
Bei den Kationseifen handelt es sich · um oberflächenaktive Verbindungen, die in wäßriger Lösung Kationen bilden, die Träger der oberflächenaktiven Wirkung sind. In erster Linie kommen dafür quaternäre Stickstoffverbindungen in Betracht, ähnliche für den erfindungsgemäßen Zweck verwendbare kationaktive Verbindungen sind vom Phosphor und Schwefel ableitbar. Als Beispiele für kationaktive Verbindungen seien genannt: Triäthylhexadecylammoniumsulfat, Octadecylpyridiniumchlorid, Octadecylchinoliniumbromid, quaternäre Ammoniumverbindungen, die sich von asym. höhermolekularen Alkyläthylendiaminen oder höhermolekularen Alkylisothioharnstoffen ableiten, Dimethyldihexadecylammoniumchlorid, Octylhexadecylpiperidiniumbromid, das Kondensationsprodukt aus dem Dimethylaminoessigsäuredodecylamid und Chloressigsäurehexadecylester, N-Octylmethylammoessigsäurehexadecylamidchlormethylat, Piperidinoessigsäureoctadecylamidchlormethylat, Dimethylaminoessigsäurehexadecylesterchlormethylat.
Die Kationseifen verwandelt man in entsprechende organische Salze, indem man sie beispielsweise mit wasserlöslichen Salzen, also z. B. Alkalisalzen folgender organischer Säuren umsetzt: Verzweigte oder unverzweigte aliphatische Carbonsäuren mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen bzw. entsprechende saure Schwefelsäureester der aus diesen Säuren durch Reduktion erhältlichen Alkohole oder entsprechende Alkylsulfonsäuren, Naphthensäuren und andere cycloaliphatische Carbonsäuren, Tetrahydro- und Dekahydronaphthalincarbonsäuren, aromatische Carbonsäuren, wie beispielsweise Benzoesäure, Phthalsäure und Naphthoesäuren, Tetra- und Dekahydronaphthalinsulfonsäuren, Benzolsulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, Naphthalinsulfonsäuren u. dgl. Diese organischen Säuren können auch Substituenten enthalten, wie beispielsweise Halogen, Hydroxylgruppen, Äthergruppen, Aminogruppen u. dgl., und ihr Kohlenstoffskelett kann auch durch Heteroatome, wie Sauerstoff, Schwefel oder Stickstoff, unterbrochen sein. Die Vereinigung der zu dispergierenden Stoffe mit den organischen Salzen kann in an sich beliebiger Weise erfolgen, wobei es im wesentlichen darauf ankommt, daß eine möglichst innige Mischung bzw. Lösung ineinander erzielt wird. Neben den eingangs genannten Möglichkeiten zur Vereinigung können auch beliebige andere Methoden angewendet werden.
In manchen Fällen ist es vorteilhaft, den Schmelzen oder Gemischen zur Erzeugung einer bestimmten Konsistenz oder zur Einstellung bestimmter Konzentrationen an Wirkstoff Streck- öder Verdünnüngsmittel zuzusetzen. Hierfür kommen vorzugsweise wasserlösliche organische Stoffe in Betracht, wie z. B. Harnstoff, Salze organischer Säuren und andere wasserlösliche oder auch in Wasser kolloid dispergierbare organische Stoffe. Als solche Streck- und Verdünnungsmittel können auch oberflächenaktive Stoffe verwendet werden, die gleichzeitig auf die erfindungsgemäßen Gemische einen stabilisierenden Einfluß ausüben. Zu diesen oberflächenaktiven Stoffen gehören in erster Linie Seifen und Seifenersatzstoffe, ferner Netzmittel u. dgl.
Die nach dem Verfahren erhältlichen in Wasser sofort beständig kolloid dispergierbaren Schmelzen oder Gemische zeichnen sich dadurch aus, daß sie mechanisch leicht zerteilbar, also pulverisierbar, mahlbar oder versprühbar und daneben größtenteils mechanisch verformbar sind, so daß man sie beispielsweise in Tablettenform überführen kann. Die aus den Schmelzen bzw. Gemischen hergestellten kolloiden wäßrigen Dispersionen sind beständig und beliebig verdünnbar. Sie enthalten das wirksame Prinzip dieser Schmelzen bzw. Gemische in feinster Verteilung und gestatten dessen Anwendung in wirksamster Form.
Man kann die Schmelzen bzw. Gemische in entsprechender Form, beispielsweise in Pulverform, vor der Anwendung auch mit anderen Stoffen kombinieren, die wasserlöslich oder in Wasser kolloid dispergierbar sind. Beispielsweise kann man nach vorliegendem Verfahren hergestellte Schädlingsbekämpfungsmittel oder Desinfektionsmittel bekannten Wasch- und Reinigungsmitteln zusetzen, wodurch ' man bei der Auflösung in Wasser Lösungen erhält, die neben den Wasch- und Reinigungsmitteln das Schädlingsbekämpfungs- bzw. Desinfektionsmittel in kolloid disperser Verteilung enthalten. In gleicher
Weise kann man nach vorliegender Erfindung hergestellte kolloid dispergierbare Arzneimittel Wasch- und Reinigungsmitteln zusetzen oder man kann andere geeignete Kombinationen vornehmen.
Beispiel ι
2 Gewichtsteile Pentachlordiphenyläthan (techn.) werden bei 100° mit 3 Gewichtsteilen des Salzes aus Dimethylaminoessigsäurehexadecylesterchlormethylat und artetrahydronaphthalinsulfonsaurem Natrium von der Formel
C16H33O-CO-CH2-N(CH3J3
O
zusammengeschmolzen. Die Schmelze wird nach dem Erkalten mit 5 Gewichtsteilen artetrahydronaphthalinsulfonsaurem Natrium (techn.) verrieben. Durch Absieben erhält man ein schüttiges Pulver, das 20% insektizide Wirksubstanz enthält und beim Zusammenbringen mit Wasser beständige weiter verdünnbare Emulsionen liefert. Die wäßrigen Emulsionen können zur Imprägnierung von Wäsche gegen den Befall von Schädlingen verwendet werden. Zur Erleichterung der Dosierung kann man das erhaltene Pulver auch in Tablettenform bringen.
Beispiel 2
20 Gewichtsteile p-Chlor-o-benzylphenol schmilzt man zusammen mit 80 Gewichtsteilen des Salzes aus Dimethylaminoessigsäureoctadecylamidchlormethylat und p-chlorbenzolsulfonsaurem Natrium von der Formel
O-SO2-
C18H37 -NH-CO- CH2 - N(CHg)3
und verreibt die erkaltete Schmelze mit 100 Gewichtsteilen artetrahydronapthalinsulfonsaurem Natrium. Man erhält eine allmählich erhärtende Paste, die in Wasser beständige Lösungen bzw. Dispergierungen ergibt. Diese Lösungen können unmittelbar oder in Verbindung mit Wasch- und Reinigungsmitteln für Desinfektionszwecke verwendet werden.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zur Herstellung in Wasser kolloid dispergierbarer fester Stoffe aus wasserunlöslichen und in Wasser nicht beständig suspendier- oder emulgierbaren organischen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man die organischen Stoffe mit Salzen vereinigt, welche aus Kationseifen und wasserlöslichen Salzen organischer Säuren, die keine höhermolekularen Fettreste enthalten, gebildet sind, und den erhaltenen Gemischen gegebenenfalls wasserlösliche oder in Wasser kolloid dispergierbare Streck- oder Verdünnungsmittel zusetzt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Streck- oder Verdünnungsmittel oberflächenaktive Stoffe verwendet.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die organischen Stoffe und die Salze aus Kationseifen und wasserlöslichen Salzen organischer Säuren miteinander verschmilzt.
© 558? 12.5i
DED4193D 1945-02-17 1945-02-17 Verfahren zur Herstellung in Wasser kolloid dispergierbarer fester Stoffe Expired DE861255C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0755626A1 (de) * 1995-07-27 1997-01-29 Micro Flo Company Einkapselung mit Emulgatoren

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0755626A1 (de) * 1995-07-27 1997-01-29 Micro Flo Company Einkapselung mit Emulgatoren

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