DE860549C

DE860549C - Verfahren zur Verbesserung der Wasserfestigkeit von filmbildenden wasserloeslichen oder -quellbaren organischen Stoffen und daraus hergestellter Formkoerper

Info

Publication number: DE860549C
Application number: DEB7130D
Authority: DE
Inventors: Karl Dr Craemer; Conrad Dr Schoeller
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1944-03-28
Filing date: 1944-03-28
Publication date: 1952-12-22

Description

Verfahren zur Verbesserung der Wasserfestigkeit von filmbildenden wasserlöslichen oder -quellbaren organischen Stoffen und daraus hergestellter Formkörper Es wurde gefunden, daB man filmbildende natürliche oder künstliche wasserlösliche oder -quellbare organische Stoffe und daraus hergestellte Formkörper in ihrer Wasserfestigkeit verbessern kann, wenn man sie, "gegebenenfalls unter Zusatz saurer Mittel, mit Lösungen von Verbindungen behandelt, die mindestens zweimal die quaternäre Ammoniumgruppe - CHZN (quat) X enthalten (wobei X ein Anion einer Säure bedeutet), und dann einige Zeit auf Temperaturen über zoo° erhitzt.
Geeignete quaternäre Verbindungen sind z. B. die Umsetzungsprodukte von x, 4.-Butandiol-di-(chlormethyl)-äther, Oxalsäure-, Bernsteinsäure-, Adipinsäure-, Dipropylätherdicarbonsäure-, Terephthalsäure-oder Thiodibuttersäure-di-(chlörmethyl)-amid oder Butantetracarbonsäure-tri- oder -tetra-(chlormethyl)-amid mit äquivalenten Mengen Pyridin, Trimethylamin, N-Methylpyrrolidin, Dimethylbenzylamin oder Diäthylaminoessigsäure, ferner die aus i, 4-Butan-oder i, 6-Hexandiol-bis-carbaminsäureester, Formaldehyd, Halogenwasserstoff und Pyridin oder Diäthylaminoessigsäure erhältlichen polyquaternären Ammoniumverbindungen.
Wasserlösliche oder -quellbare filmbildende .organische Stoffe, die nach dem vorliegenden Verfahren in ihrer Wasserfestigkeit verbessert werden, sind z. B. Gelatine, Polyvinylalkohol,. Leim, Kasein, Stärke, Dextrin, Polyamide und -urethane, Celluloseäther und -ester, Polyacrylsäure und Polyacrylamide und Mischpolymerisate, die freie Oxy-, Amino-, Carboxyl-oder Carbonamidogruppen enthalten.
Man wendet die quaternären Ammoniumverbindungen in wäßriger Lösung oder in organischen Mitteln gelöst an. Die anzuwendenden Mengen sind je nach der Art des filmbildenden Stoffes und dem gewünschten Verbesserungsgrad verschieden und lassen sich durch Vorversuche leicht ermitteln. Man kann die quaternären Ammoniumverbindungen den Lösungen der filmbildenden Stoffe vor der Filmbildung bzw. vor der Formung zusetzen oder die fertigen Formkörper damit nachbehandeln. Geeignete saure Mittel, von denen man gegebenenfalls geringe Mengen mit verwendet, sind z. B. Harnstoff- oder Ammoniumnitrat, Zinkchlorid, Aluminiumchlorid oder -nitrat oder y-Chlorbuttersäure.
Die mit den quaternären Ammoniumverbindungen behandelten Stoffe und Formkörper werden, zweckmäßig nach einer Trocknung bei niedrigeren Temperaturen, einige Zeit auf Temperaturen über ioo°, zweckmäßig auf i2o bis i40°, erhitzt. Sie werden dadurch in ihrer Wasserfestigkeit erheblich verbessert. Beispiel i Eine io°/oige wäßrige Lösung von Polyvinylalkohol wird mit i0/, Adipinsäurediamidodi-(methylpyridiniumchlorid) und 0,50/, Ammoniumnitrat versetzt und dann zu einem Film vergossen. Nach dem ..Verdunsten des Wassers erhitzt man den Film 15 Minuten auf i40°. Der Film quillt beim Einlegen in Wasser nicht.
An Stelle des genannten Adipinsäurederivats kann man mit dem gleichen Erfolg z. B. die entsprechenden Derivate der Bernsteinsäure, Dipropylätherdicarbonsäure oder Sebacinsäure verwenden. ' " Beispiel 2 Man taucht einen Gelatinefilm 4o bis 6o Sekunden in eine io°/oige wäßrigeLösung einer der im Beispiel i genannten quaternären Verbindungen, die noch o,5 Ammoniumnitrat enthält, trocknet an der Luft und erhitzt io bis 2o Minuten auf i40°. Der Film wird durch diese Behandlung quellfest. Beispiel 3 Man tränkt ein Faservlies, wie es zur Kunstlederherstellung verwendet wird, mit einer 3o°/oigen wäßrigen Dispersion von teilweise verseiftem Polyvinylacetat, der man A, Adipinsäurediamido-di-(methylpyridiniumchlorid) zugesetzt hat, trocknet und erhitzt 5 Minuten auf i45°. Das erhaltene Vlies zeigt nach 24stündigem Wässern eine Zerreißfestigkeit von 58_ kg/CM 2, während ein ohne Mitverwendung der quaternären Ammoniumverbindung hergestelltes Vlies eine Zerreißfestigkeit von nur ii kg/cm2 besitzt.
In ähnlicher Weise kann man auch Vliese verbessern, die an Stelle des teilweise verseiften Polyvinylacetats Mischpolymerisate aus Acrylsäureestern und Acrylsäure oder Vinylalkohol enthalten.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Verbesserung der Wasserfestigkeit von filmbildenden wasserlöslichen oder -quellbaren organischen Stoffen und daraus hergestellter Formkörper, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösungen oder Dispersionen jener Stoffe oder daraus hergestellte Formkörper, gegebenenfalls unter Zusatz geringer Mengen saurer oder säureabspaltender Mittel, mit Verbindungen behandelt, die mindestens zweimal die Gruppe - EH2 (quat) X enthalten (wobei X das Anion einer Säure bedeutet), und sie dann einige Zeit auf Temperaturen über ioo° erhitzt.