DE857129C - Kieferorthopaedisches Geraet - Google Patents
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Description
- Kieferorthopädisches Gerät Zusatz zum Patent 828 288 L)ie Erfindung betrifft eine Weiterausbildung des kieferorthopädischen Gerätes nach Patent 828 288, dessen erfinderisches und neues Merkmal darin besteht, daß das aus Gummi hergestellte, mit frontalen und gegebenenfalls auch seitlichen Beißflächen versehene Saug- oder Schnullerbeutelchen sich in einen dem breiten und niedrigen Schlitz für den Eintritt der WIilch beim Saugen oder der Luft beim Schnuller entsprechend breiten und niedrigen genügend langen Schlauchansatz mit Übergang auf die Lippenscheibe fortsetzt, um z. B. über ihn einen mit Anlagefläche für Ober- und Unterlippe ausgestatteten Schieber schieben zu können. In den Schlauchansatz ist, nach Einstellung der richtigen Entfernung des Schiebers von der Beißfläche des als Schnuller dienenden Beutelchens ein entsprechend breites und niedriges, den Schlauchansatz gegen die Innenoberfläche des Schieberschlitzes pressendes Röhrchen gesteckt, das an dem herausragenden Ende ein zylinderförmiges Mundstück mit Rückschlagventil aufweist. Für das als SIilchsauger ausgebildete Gerät ist am Schieber eine Einrichtung zum Befestigen an einer Milchflasche angebracht. Bei dem als Schnuller zu verwendenden Gerät dient das freie Ende des Röhrchens als Mundstück zum Einblasen der Luft. Dabei kann die Wandstärke der Gummiteile verschiedenartig stark gewählt werden, so daß das Beutelchen sich nur seitlich dehnen kann.
- Es liegt im Bereiche des Erfindungsgedankens, das Beutelchen und damit seinen Innenraum von der brustwarzenähnlichen Erhöhung an bis etwa zur Mitte der Länge so zu unterteilen, daß es sich, wenn mit Milch gefüllt oder mit Luft aufgeblasen, vornehmlich beim Zubeißen nach der Seite leichter dehnt und so dem Kieferwachstum gerecht wird bzw. fördert durch intermittierenden Seitendruck.
- Die Beißfläche kann etwa an den Stellen, wo ihr frontaler Teil in die seitlichen Teile übergeht, z. keilförmig eingeschlitzt sein, damit sie der Seitendehnung besser folgen kann.
- Um eine einfachere Laboranfertigung des als Schnuller ausgebildeten Gerätes zu ermöglichen, ist die folgende vereinfachte Ausführung gedacht.
- Das Gerät ist dann so beschaffen, daß das Beutelchen und der Körper mit den Lippenanlageflächen ein Stück bildet. Das infolgedessen handlicher und leichter dehnbar gewordene Stück des Beißflächenfortsatzes bildet einen flachen Kanal, der sagittal in einem Mundstück mit Rückschlagventil oder Verschlußstift endet. Das Gerät wird, je nachdem mehr oder weniger Luft durch das Mundstück eingeblasen wird, mehr oder weniger gedehnt, vor allem seitlich infolge verschiedener Wandstärken, und paßt sich so den jeweiligen Kieferverhältnissen an.
- Dieser Schnuller kann für die häufigsten Krankheitsfälle in Typen genormt werden. Es ist natürlich möglich, von Fall zu Fall je nach Alter und Kieferbeschaffenheit des zu behandelnden Patienten nach Abdrucknahme individuell angepaßte Schnuller anzufertigen.
- Die Vorzüge der beiden Weiterausbildungen gegenüber dem Gerät des Hauptpatents mögen kurz zusammengefaßt zverden.
- Es wird eine bessere Anpassung an die individuelle Kieferform jeweils ermöglicht. Die seitliche Dehnungsfähigkeit des Saug- und Schnullerbeutelchens führt den erwünschten Wachstumsreiz der Kiefer herbei, erzielt durch Kau-, Zungen- und Lippendruck. Die Lippenschiebe, insbesondere infolge ihrer konkaven und möglichst elastischen Form, ermöglicht eine zweckdienliche Lippengymnastik, verhütet so den offenen Biß, die häßlichen Hängelippen mit schädlicher Mundatmung und die Unterkieferrücklage. Die jeweils obere oder untere Mundvorhofstufe 8 in Abb I und 28 in -till). 3 richtet die nach vorn gekippten Zähne auf und hält den betreffenden Kiefer zurück. Auch wird das Lutschen an Fingern sowie an der Unterlippe und Zunge verhindert.
- Die Zeichnung veranschaulicht die beiden Ausführungsbeispiele des als Schnuller ausgebildeten Gerätes, das den Grundgedanken und die Weiterausbildung der Erfindung verwirklicht.
- Abb. I ist ein Senkrechtschnitt nach der Linie ;4-B der Abb. 2, Abb. 2 eine Draufsicht auf ein Gerät der ersten Art, Abb. 3 ein Senkrechtschnitt durch ein Gerät der zweiten Ausführungsart.
- Die Form und Zusammensetzum der das erste Gerät nach den Abb. I und 2 bildenden Teile sind aus diesen klar ersichtlich.
- Das Beutelchen I ist mit seinem Ansatzschlauch 2 über den flachen Teil 3 des Lufteinblasröhrchens 4 mit dem Mundstück 5 und dem Rückschlagventil 6 gestreift. Dadurch dehnt sich der Ansatzschlauch 2 aus und legt sich fest gegen den darüber befindlichen Schieber 7, der dic Anlagefläche 8 für die Oberlippe und die Anlagefläche 9 für die Unterlippe aufweist. Die Beifläche ist durch die Keileinschnitte 10 und 1 1 in drei Teile unterteilt, nämlich den frontalen 12 und die beiden seitlichen I3 und 14. Die brustwarzenähnliche Erhöhung kann durch einen senkrecht geführten Spalt 15 in zwei Hälften 16 und 17 zerlegt ein. Nach dem Spalt zu ist die Wandung des Beutelchens so beschaffen, daß sie sich beim Aufblasen des Beutelchens nach innen zu einander berührend, aufbläht und seitliche Dehnung bewirkt. Außerdem hat das Beutelchen 1 seitlich eine Verschwächung der Wandung, damit es sich ungehindert nach den Seiten und nur nach den Seiten dehnen kann. Dies ist kieferorthopädisch von großer Bedeutung, da inflgedessen eine erwünschte und genau bemeßbare Seitendehnung auf die Kiefer wirkt. Das Leufteinblasröhrehen 4 4 zeigt z. 13. am Mundstück 5 den üblichen Ring 18, der, wie gezeichnet, nach abwärts gedreht werden kann, damit man bequem mit dem Mund an das Mundstück zum Aufblasen des Beutelchens 1 heran kann.
- Ist versehentlich das @ Beutelchen zu stark aufgeblasen, so wird die Verschlußklappe 6 des Rückschlagventils mit einem geeigneten Stiftehen etwas einwärts gedrückt, so daß Luft entweichen kann.
- Es liegt auch im Bcrciche des Erfindungsgedankens, die Warze 16, 17 mit einem Lufteinblasventil zu versehen, so daß auch von dieser Seite des Gerätes Luft eingeblasen werden kann. Der Ring kann auch am Schieber angebracht werden, wodurch vermieden wird, daß beim Ziehen an dem Ring die Verbindung der Teile sich löst.
- Ist das Gerät als Milchsauger ausgebildet, so kann der Schieber 7 iii e inell Gewindeteil ül,)ergehen, damit man es über das Gewinde eiiier Alilchflasche schrauben kann..\ucll bei dem als Milchsauger ausgebildeten Gerät wird vorteilhafterweise das Röhrchen 3, 4 iii den Ansatzschlauch 2 geschoben, damit die Rückschlagklappe zur Wirkung kommt und der Schieber 7 festgestellt werden kann.
- Das zweite Gerät besteht, w wie aus Abb. 3 ersichtlich ist, abgesehen v - tilstöpsel I9, aus einem einzigen Stück. Demnach wird das Gummibeutelchen 20 durch die in sagittaler Richtung dehnbaren Ober- und Unterwände 21 uiid 22 und die in gleicher Richtung dehnbaren Seitenwände des Lufteinblaskanals 23 also damit der Beißflächen mit dem Körper 24, der die Anlageflächen 25 und 26 für die Ober- und Unterlippe darl)ietet, verbunden.
- Während die Wandung des die obere Lippenanlagefläche 25 darbietenden Körpers 24 massiv ist, kann die Wandung für die untere Anlagefläche einen Hohlraum 27 aufweisen, der dem Druck der Unterlippe etwas nachgeben kaiiii. Dies hat die vorteilhafte Wirkung, daß der Oberkiefer zurückgehalten wird, während der Unterkiefer in Vorschubstellung bewegt werden kann. Im gleichen Sinne wirkend hält auch die Stufe 28 an der oberen Beißfläche die obere Zahnfront 29 zuriick, eiiie Vorrichtung, die auch an der erstbeschriebenen Ausführungsform tles Geräts angebracht sein kann.
Claims (9)
- P A T E N T A N S P R Ü C H E: I. Zusatz zum kieferorthopädischen Gerät nach Patent 828 288, dadurch gekennzeichnet, daß das aus Gummi hergestellte, mit frontalen Beißflächen (12) und gegehenenfalls auch seitlichen Beißflächen (13 uiid I4) versehene Sauger- oder Schnullerbeutelchen (1) sich in einen, dem breiten und niedrigen Schlitz für den Eintritt der Milch beim Sauger oder der Lift beim Schnuller entsprechend breiten und lliedrigell genügend langen Schlauchansatz (2) mit Übergang auf die Lippenscheibe fortsetzt, welcher Schlauchansatz z. 13. zum Überschieben eines mit Anlageflächen (S und 9) für Ober- und Unterlippe ausgestatteten Schiebers (7) dient, wobei iii den Schlauchansatz (2) ein diesen gegen die Innenoberfläche des Schieberschlitzes pressendes Röhrchen (4) gesteckt ist, das an dem heraus ragenden Ende ein zylinderförmiges Nfundstück (5;) mit Rückschlagventil (6) aufweist.
- 2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für das als Milchsauger ausgebildete Gerät am Schieber (7) eine Einrichtung zum ISefestigen an dem IIals der Milchflasche angebracht ist.
- 3. Gerät nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem als Schnuller zu verwendenden Gerät tlas freie Ende des Röhrchens (4) mit Mundstück (5) zum Einblasen der Luft in den Schiiuller dient, dessen Wandstärke verschieden stark und derart gewählt ist, daß das Beutelchen (I) i ) sich nur seitlich dehnen kann.
- 4. Gerät nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Beutelchen (I) und damit sein Innenraum von der brustwarzenähnlichen Erhöhung an bis etwa zur Mitte der Länge nach so unterteilt ist, daß es sich, wenn mit Milch gefüllt oder mit Luft aufgeblasen, vornehmlich heim Zubeißen nach der Seite leichter dehnt.
- 5. Gerät nach den Ansprüchen I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Beißflächen (8 und g) etwa an den Stellen, wo ihr frontaler Teil (I2) in die seitlichen Teile (I3 und I4) übergeht, z. B. keilförmig eingeschlitzt ist.
- 6. Gerät nach den Ansprüchen I bis 5, jedoch anstatt mit gesonderter Schiebevorrichtung nur aus einem Stück bestehend, dadurch gekennzeichnet, daß der die frontalen Beißflächen (2I und 22) und die Lippenanlagefläche (25, 26) bildende Teil in Grenzen des Bedarfs in sagittaler Richtung dehnbar ist.
- 7. Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das dehnbare Stück der Heizfläche (21, 22) mit Lippenanlagefläche (24) ein breiter und niedriger Schlauch mit flachem Kanal (23) ist und sich sagittal in ein zum Einblasen von Luft dienendes Mundstück mit Rückschlagventil oder Stöpsel (19) fortsetzt.
- 8. Gerät nach den Ansprüchen I bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß je nachdem ob der Ober- oder Unterkiefer vor- oder rückwärts orthopädisch reguliert werden soll, die obere oder untere frontale Beißfläche am dehnbaren Kanal eine festsitzende Stufe (28) als Anschlag der Frontzähne erhält.
- 9. Gerät nach den Ansprüchen I bis 8 mit der Vorrichtung zum Einblasen von Luft, dadurch gekennzeichnet, daß die Lippenanlageflächen (24, 25, 26) gegen andere kieferorthopädische Behelfe auswechselbar sind, z. 13. durch eine Mundvorhofplatte.
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