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Wärmeschrank mit elektrischer Beheizung Die Erfindung bezieht sich
auf einen Wärmeschrank, der z. 13. als Laboratoriumsgerät zu verwenden ist oder,
insbesondere in Form einer Kochkiste, zum Garkochen und Warmhalten von Speisen dienen
kann. Es ist bereits bekannt, Geräte dieser Art mit einer elektrischen Widerstandsheizung,
z. B. einer Kochplatte mit freiliegendem oder abgedecktem Glühkörper, auszustatten
und auf diese Weise das zu behandelnde Gut durch Leitung und Strahlung warm zu halten
oder beliebig hoch zu erhitzen. Dabei sind die Heizkörper meist in die Wandungen
der Wärmeschränke verlegt, die somit bereits einen wesentlichen Teil der zugeführten
Heizleistung aufnehmen. Außerdem muß man bei Materialauswahl und Bemessung der Wandungen
sowohl den hohen Glühtemperaturen der Heizleiter als auch dem hierdurch bedingten
großen Temperaturgefälle nach außen hin Rechnung tragen.
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Ein wesentlich einfacherer Aufbau solcher Wärmeschränke, bei dem gleichzeitig
die erwähnten Schwierigkeiten vermieden werden, ergibt sich nun, wenn gemäß der
Erfindung ihre Beheizung nicht durch Widerstände, sondern induktiv erfolgt, was
außerdem noch durch den Fortfall der hohen Glühtemperaturen eine beträchtliche Erhöhung
der Lebensdauer der einzelnen Teile zur Folge hat. Zu diesem erfindungsgemäßen Zweck
bildet ein das zu erwärmende Gut enthaltendes, vorzugsweise allseitig verschließbares
Metallgefäß, z. B. ein Kochtopf, innerhalb des Wärmeschrankes einen baulich
selbständigen,
ortsbeweglichen Sekundärteil einer oder mehrerer in oder an den Wandungen des Wärmeschrankes
vorgesehener Primärwicklungen eines Transformators, der vorzugsweise mit Starkstromniederfrequenz
betrieben werden soll.
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Es ist zwar bereits bekannt, z. B. Kochgefäße oder Schmelztiegel induktiv
zu beheizen. Abgesehen von dem grundsätzlichen, funktionellen Unterschied einer
solchen meist örtlich begrenzten Gefäßerhitzung gegenüber einer Behandlung in einem
geschlossenen Wärmeschrank sind aber in diesem Falle die das Wärmegut aufnehmenden
Behälter mit den Induktionsspulen in der Regel zu einer festen Einheit zusammengebaut,
so daß ein unnötig schweres, meist unhandliches Gerät entsteht. Demgegenüber ist
das zu behandelnde Gut in dem induktiv beheizten Wärmeschrank nach dieser Erfindung
jederzeit leicht zugänglich und kann, wie es z. B. bei der Verwendung von Kochkisten
üblich ist, in - beliebiger Weise mit dem jeweils am geeignetsten erscheinenden
Mittel vorgewärmt werden.
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Die primären Transformatorwicklungen des Wärmeschrankes lassen sich
dann im weiteren Verfolg .der Erfindung in der verschiedensten Weise anordnen und
ausbilden. Insbesondere können sie das Metallgefäß, beispielsweise dessen lotrechte
Wandungen, umschließen. Es ist aber auch möglich, außerdem odier allein entsprechende
Wicklungen etwa parallel zu den Wandungsteilen des Gefäßes, dieses nicht umschließend,
vorzusehen, z. B. parallel zu dessen Boden und/oder Deckel. Dabei können diese Spulen
in sich noch unterteilt sein, um nach Bedarf in Reihe oder parallel geschaltet oder
auch an verschiedene Spannungen, z. B. eines Drehstromnetzes, angeschlossen zu werden.
Um den Blindleistungsverbrauch derartiger Wärmeschränke möglichst niedrig zu halten
und damit gegebenenfalls besondere Maßnahmen zur Verbesserung des, Leistungsfaktors,
wie Parallelschaltung von Kondensatoren oder Anbringen von magnetischen Rückschlüssen,
einzusparen, wird man ferner tunlichst für einen kleinen Abstand zwischen den Transformatorspulenund
den zu beheizenden Gefäßwandungen Sorge tragen, insbesondere indem man den Innenraum
des Wärmeschrankes der Formgebung des Metallgefäßes weitestgehend anpaßt, so daß
also zumindest der Luftspalt zwischen diesen beiden Teilen klein wird. Doch ist
das 'Metallgefäß grundsätzlich an keine bestimmte Form gebunden und kann z. B. aus
einem runden Topf oder einem kastenförmigen Behälter bestehen. Als Werkstoff hierfür
wird man mit besonderem Vorteil Stahl verwenden und die Oberfläche vorzugsweise
mit einem Emailüberzug versehen.
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In der Zeichnung sei der so gekennzeichnete Wärmeschrank nach dieser
Erfindung in einer beispielsweisen Ausführung als Kochkiste veranschaulicht. In
diesem Falle nimmt der aus Asbest od. dgl. bestehende Isolierstoffkörper der im
Querschnitt dargestellten Kochkiste mit seinem Unterteil i, der -durch einen Deckel
2 abgeschlossen ist, ein Kochgefäß 3, ebenfalls mit einem Deckel 4, auf. Er dient
gleichzeitig als Träger für eine Zylinderspule 5, die das Kochgefäß 3 umschließt
und somit in diesem bei ihrer Erregung, z. 13. mit niederfrequentem Starkstrom,
in bekannter Weise einen hohen Sekundärstrom induziert, der dann das Gefäß und damit
die in ihm enthaltenen Speisen entsprechend erhitzt bzw. warm hält. Der Abstand
von Induktionsspule und Kochgefäßwandung ist, wie aus der Zeichnung ersichtlich,
möglichst klein gehalten, indem einerseits diese Wicklung in nächster Nähe der Innenwandung
des Isolierkörpers eingebettet und anderseits der Kochtopf selbst mit geringem Spiel
in die Kochkiste eingesetzt ist. Doch lassen sich selbstverständlich auch mit Spulen,
die erst an -den Außenwandungen des Isolierkörpers angeordnet sind, noch gute Heizwirkungen
erzielen, insbesondere dann, wenn die Gefäße für das zu erwärmende Gut aus ferromagnetischem
Stoff, z. B. Stahl, bestehen.
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In :gleicher Weise sind ferner im Boden des Kochkistenunterteiles
i sowie in seinem Deckel 2 Spulen 6 bzw. 7 vorgesehen, die jedoch -nicht als Zylinder-,
sondern als Scheibenwicklungen ausgebildet sind und etwa parallel zu den entsprechenden
Teilen des Kochgefäßes liegen, so daß dieses nunmehr von allen Seiten, und zwar
je nach der Bemessung der Spulen, gegebenenfalls völlig gleichmäßig, beheizt werden
kann. Sämtliche Spulen, deren Zuleitungen, Anschlüsse, Stecker und Schalter, die
zur besseren Übersichtlichkeit in der Zeichnung fortgelassen sind, können je nach
:denBetriebsverhältnissen in Reihe oder parallel geschaltet sein oder auch an verschiedene
Spannungen angeschlossen oder in beliebiger Weise umschaltbar sein.
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Die dargestellte Einrichtung eignet sich besonders für das Zubereiten
von Haferflocken, Grieß, Reis und anderen Speisen, bei denen nicht unbedingt eine
Temperatur von ioo°C erforderlich ist und längere Zeiten für das Quellen dieser
Nahrungsmittel benötigt werden. Doch lassen sich mit geringen baulichen Änderungen
in der durch die Erfindung gekennzeichneten Weise auch Warmwasserzubereiter, also
insbesondere Warmwasserspeicher, oder auch Kartoffeldämpfer und ähnliches ausbilden.
Den gleichen Aufbau können weiterhin Wärmeschränke für Laboratoriumszwecke aufweisen,
wenn auch in diesem Falle verschiedentlich Einrichtungen mit seitlichen Beschickungsöffnungen
bevorzugt werden; welche Abweichung jedoch ebenfalls kein Problem bildet.