DE857082C

DE857082C - Schaltungsanordnung fuer den Durchgangs- und Endverkehr bei raeumlich voneinander getrennten Verstaerker- und Fernaemtern

Info

Publication number: DE857082C
Application number: DES7331D
Authority: DE
Inventors: Valentin Gandtner
Original assignee: Siemens Corp
Current assignee: Siemens Corp
Priority date: 1939-04-16
Filing date: 1939-04-16
Publication date: 1952-11-27

Description

Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für Durchgangs- und Endverkehr; bei der das Verstärkeramt und das Fernamt räumlich voneinander getrennt sind. Eine derartige Trennung kann aus verschiedenen Gründen vorgenommen werden. Die Erfindung behandelt den Fall, daß die Trennung vorgenommen wurde, um einen Ausfall möglichst auf das eine oder andere Amt zu beschränken. Wird beispielsweise das Fernamt durch irgendwelche Umstände betriebsunfähig gemacht, so kann das Verstärkeramt, wenn es vom Fernamt weit genug räumlich entfernt und der die Betriebsunfähigkeit des Fernamtes hervorrufenden Einwirkung entzogen ist, weiter im Betrieb bleiben. Diese Betriebsfähigkeit könnte jedoch normalerweise, d. h. wenn die Schaltungsanordnungen für Durchgangs- und Endverkehr sämtlich auf dem Fernamt angeordnet sind; praktisch kaum ausgenutzt werden, da es weder möglich wäre eine Durchgangsverbindung zusammenzuschalten noch einen Endverkehr abzuwickeln. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, die Betriebsfähigkeit des Verstärkeramtes bei Ausfall des Fernamtes möglichst weitgehend und schnell ausnutzen zu können. Zu diesem Zweck werden gemäß der Erfindung die Mittel zur Herstellung der Durchgangsverbindungen im Verstärkeramt angeordnet, während das Fernamt lediglich die Mittel zur Abwicklung des Endverkehrs enthält. Auf diese Weise ist es möglich, bei Ausfall des Fernamtes einen ungestörten Durchgangsbetrieb zu erzielen und in einfacher Weise einen ersatzmäßigen Endbetrieb herzustellen. Sobald das Fernamt lediglich Mittel zur Abwicklung des Endverkehrs enthält, ist es bei Ausfall dieses Amtes nur erforderlich, an das im Betrieb befindliche Verstärkeramt, das den Durchgangsverkehr ungestört weiterleitet, beliebige, beispielsweise fahrbare Schaltmittel zur Abwicklung des Endverkehrs anzuschließen. Diese Mittel können in diesem Fall mit verhältnismäßig geringem Leitungsaufwand angeschaltet werden, was die einfache Herstellung des ersatzmäßigen Endbetriebes begünstigt.
In einer Wählamtsanlage ist 'es bekannt, einen Durchgangsverkehr abzuwickeln, ohne dabei an das Fernamt gebunden zu sein. Dieser bekannten Anordnung lag jedoch nicht die Aufgabe zugrunde, bei Ausfall des Fernamtes den Durchgangsverkehr über das Verstärkeramt abzuwickeln und an dieses ein Ersatzendamt anzuschalten. Es ist daher auch nicht die klare Lehre der bekannten Anordnung zu entnehmen, die Mittel zur Herstellung der Durchgangsverbindungen im Verstärkeramt und die zur Abwicklung des Endverkehrs im Fernamt anzuordnen.
Die Abwicklung des Durchgangsverkehrs im Verstärkeramt ist besonders vorteilhaft bei Einführung der Fernwahl (von Fernplatz zu Fernplatz). Das Verstärkeramt enthält dann außer den üblichen Einrichtungen, wie z. B. Pegelregler, Signalempfänger mit Echosperren usw., ein Durchgangsvielfach, welches ohne Belastung des Fernamtes selbsttätig die Herstellung von Durchgangsverbindungen bewirkt. Es kann hierbei der Fernplatzbeamtin durch besondere Vorrichtungen angezeigt werden, daß z. B. für den abgehenden Verkehr die Fernleitung besetzt ist.
Da im Verstärkeramt die wichtigsten elektrischen Einrichtungen, wie Pegelregulierung, Signalempfänger mit Echosperre usw. untergebracht sind, erhält das Fernamt einen sehr einfachen Aufbau. Weiterhin ist es möglich, mit wenigen Leitungen zwischen Verstärkeramt und Fernamt auszukommen. Sämtliche Durchgangsverbindungen können rein vierdrahtmäßig ausgeführt werden. Ein weiterer Vorteil ist auch darin zu sehen, daß bei einem Ausfall des Fernamtes der Durchgangsbetrieb ungestört weiterläuft und eine einfache Anschaltung eines Ersatzfernamtes schnell möglich ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für die Schaltungsanordnung nach der Erfindung dargestellt. Hierbei ist mit M das Verstärkeramt, mit L die Verbindungsleitungen und mit P das Fernamt schematisch dargestellt. Im Verstärkeramt sind mit 1, 2, 3 und q Leitungsverstärker für .den ankommenden und abgehenden Verkehr bezeichnet. Weiter enthält das Verstärkeramt Pegelregler '5 und 6 sowie Signalempfänger 7 und B. Mit 9 und io sind Echosperren bezeichnet, während i i und 12 Relaisübertrager darstellen. Die über die genannten Einrichtungen führenden Steuerleitungen enden an dem Durchgangsvielfach 13 und 14, welche zur selbsttätigen Darstellung von Durchgangsverbindungen dienen.

Claims

PATENTANSPRCCHE: i. Schaltungsanordnung für den Durchgangs-und Endverkehr bei räumlich voneinander getrennten Verstärker- und Fernämtern, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung eines ungestörten Durchgangsbetriebes und einfacher Herstellung eines ersatzmäßigen Endbetriebes bei Ausfall des Fernamtes die Mittel zur Herstellung der Durchgangsverbindungen im Verstärkeramt angeordnet sind, während das Fernamt lediglich die Mittel zur Abwicklung des Endverkehrs enthält.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkeramt ein "Durchgangsvielfach zur selbsttätigen Herstellung von Durchgangsverbindungen enthält.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Endamt Anzeigevorrichtungen für den sich im Verstärkeramt abwickelnden Durchgangsverkehr vorgesehen sind.