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Konservendose mit Schutzüberzug und Verfahren und Vorrichtung zur
Herstellung desselben
Konservendosen werden gewöhnlich aus dünnem Eisenblech hergestellt,
welches vor oder nach der Herstellung der Dosen mit einem Rostschutzüberzug versehen
wird. Die mit dem Überzug versehenen Dosen werden dann mit den Konserven gefüllt
und verschlossen. Bei dem Füll- und Schließvorgang und auch während des anschließenden
Transportes oder der Lagerung der gefüllten Blechdosen wird der Metallüberzug an
der Außenseite der Dose häufig beschädigt oder verletzt. Das gleiche tritt ein,
wenn die gefüllte Blechdose nach ihrer Offnung und dem Verbrauch des Inhaltes erneut
oder mehrfach hintereinander mit Konserven gefüllt und verschlossen wird. An den
beschädigten oder verletzten Stellen des äußeren Überzuges bildet sich dann Rost,
der sie unansehnlich macht oder Anlaß zum Verderben ihres Konserveninhaltes gibt
bzw. ihre weitere Verwendung als Konservendose unmöglich macht. Die Gefahr der Rostbildung
und der danach folgenden weiteren Schäden tritt in verstärktem Maße auf, wenn die
gefüllte Konservendose längere Zeit in feuchten Lagerräumen aufbewahrt oder längeren
Transporten ausgesetzt wird.
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Zweck der Erfindung ist die Beseitigung dieser Nachteile. Erreicht
wird dies dadurch, daß die vor ihrer Füllung und Verschließung mit einem Rostschutzüberzug
versehenen Eisenblechidosen ganz oder teilweise an ihrer Außenseite mit einem nach
ihrer Füllung und Verschließung hergestellten weiteren Schutzüberzug versehen sind.
Dieser Schutzüberzug kann aus nicht rostendem Metall, wie z. B. Zinn, aus Lack,
Farbe, einem Anstrichmittel mit Alumi-
niumpulver, Zinnpulver od.
dgl. bestehen. Die Aufbringung des weiteren Überzuges auf die gefüllte und verschlossene
Dose nach der mechanischen Reinigung, dem Abwaschen, Beizen od. dgl. kann durch
Aufspritzen, Tauchen, Aufstreichen, Zerstäuben od. dgl. erfolgen. Die gefüllten
und verschlossenen Konservendosen werden in ihrer Querrichtung fortlaufend mit zumindest
einmaliger Umdrehung um ihre Längsachse an senkrecht zu ihrer Bewegungsrichtung
U-förmig angeordneten Aufspritz-, Zerstäubungs- oder Auftragseinrichtungen vorbeigeführt.
Im weiteren Verfolg der Erfindung werden die gefüllten und verschlossenen Dosen
vor der Aufbringung des zusätzlichen Schutzüberzuges an Wasch-, Beiz- oder anderen
Reinigungs- und Vorbereitungseinrichtungen und nach der Aufbringung des Schutzüberzuges
an Trockeneinrichtungen vorbeigeführt. Die Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens
zur Herstellung des Schutzüberzuges besteht im wesentlichen ans einer für die Konservendosen
vorgesehenen fortlaufenden Führungsbahn mit zumindest zwei nach oben spitz zulaufenden
Tragschienen, seitlichen durchgehenden Führungsschienen und im Bereich der Reinigungs-,
Schutzüberzugauftrags- und Trockeneinrichtungen angeordneten ständig umlaufenden
Querrollen mit Linien- oder Punktberührung für die Dosen und einem oder mehreren
Förderbändern oder -ketten mit Mituahmeorganen für die einzelnen Dosen zu deren
intermittierender Fortbewegung. Über den ständig umlaufenden Querrollenpaaren sind
je eine oder mehrere Reinigungs-, Schutzüberzugauftragseinrichtungen und Trockeneinrichtungen
mit auf die Dosen gerichtetem Druckluftstrom angeordnet. Die Reinigungs-, Schutzüberzugauftrags-
und Trockeneinrichtungen für die Konservendosen erstrecken sich an den Stirnseiten
der Dosen nur etwas über deren halben Durchmesser und an ihrerMantelfläche über
deren Länge.
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In der Zeichnung sind Teile eines Ausführungsbeispieles einer Vorrichtung
zur Herstellung des weiteren Schutzüberzuges auf den gefüllten und verschlossenen
Konservendosen durch Aufspritzen, Aufstreichen oder Zerstäuben schematisch dargestellt.
Es zeigt Abb. I einen wesentlichen Teil der Vorrichtung in Seitenansicht, Abb. 2
die gleichen Vorrichtungsteile in Draufsicht, Abb. 3 die gleichen Vorrichtungsteile
in Vorderansicht.
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Die dargestellte Ausführungsform einer Vorrichtung zur Herstellung
des zusätzlichen Schutzüberzuges auf die gefüllten und verschlossenen Dosen 1 besteht
im wesentlichen aus einer Längsführungsbahn mit zwei parallelen, nach oben zugespitzten
Tragschienen 2, die an mehreren Stellen durch je zwei parallel liegenden Querrollen
3 mit spitzn-inkligen Umfangsrippen 4 zur Auflage der Dosen I unterbrochen sind.
An den Seiten sind die durchgehenden Führungsschienen 5 als Seitenbegrenzung für
die Konservendosen 1 vorgesehen. Die Vorwärtsbewegung der Dosen erfolgt durch ein
oder mehrere parallel laufende Förderbänder oder -ketten 6 mit in Abständen angeordneten
senkrechten Mituahmeorganen für die Dosen I in Form von Stiften 7, deren Abstand
voneinander in Bewegungsrichtung etwas größer als der Dosendurchmesser ist. Über
den ständig umlaufenden Querrollen 3 ist bei 8 eine Düsenspritzeinrichtung zum Aufspritzen
von Spülmitteln, Lauge, Beize od. dgl. zum Reinigen der gefüllten und verschlossenen
Dosen in U-förmiger Anordnung vorgesehen. An Stelle der Aufspritzeinrichtung können
auch umlaufende Bürsten oder Schmirgeleinrichtungen zum Entfernen von Rostflecken
vorgesehen werden. Bei g ist eine Lack-, Farh- oder Metallaufspritzeinrichtung ebenfalls
in U-förmiger Anordnung und bei 10 eine Luftausblaseeinrichtung in U-förmiger Anordnung
zum Trocknen der mit Lack-, Farb- oder Metallüberzug versehenen Dosenoberflächenteile
vorgesehen. Unterhalb der Querrollen 3, die ständig in Fortbewegungsrichtung der
Dosen umlaufen, sind Auffangschalen 1 1 für Spülmittel oder Aufspritzflüssigkeit
und unterhalb der gesamten Dosenführungsbahn eine Auffangwanne I2 für Waschmittel
land ine Auffangwanne 13 für das Überzugs aufspritzmittel angebracht. Bei Herstellung
von Lack- oder Farbüberzügen können auch umlaufende Auftragsmittel in Form von Bürsten,
Walzen od. dgl. vorgesehen werden, welche aus entsprechenden Vorratsbehältern mit
dem Auftragsmittel gespeist werden. Das Auftragen des Schutzül)erzuges kann auch
durch Übergießen der zu überziehenden Stellen der Dosen erfolgen. Die an den Stirnseiten
der Dosen vorgesehenen Schutzül)erzugauftragsmittel erstrecken sich nur etwa über
den halben Durchmesser der Dose.
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Sollen Dosen mit einem mittleren Reklamepapierband und Aufdruck mit
dem zusätzlichen Überzug versehen werden, so können die Mittel zum Aufbringen des
Überzuges an der Mantelfläche der Dose sich nur über den von der Papierumhüllung
frei gelassenen Teil der Dose erstrecken. Über dem Bereich der Papierumhüllung der
Dosen I können dann entsprechende Ahdeckbleche zwischen den Aufspritzeinrichtungen
für die Reinigungsmittel und das Schutzüberzugsmittel angebracht werden.
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Die Umlaufgeschwilleligkeit der quer gelagerten Tragrollen 3 für
die Dosen I und die intermittierende Fortbewegung der Förderbänder 6 mit den senkrechten
Mitnahmestiften 7 sind so aufeinander abgestimmt, daß die jeweils auf den Querrollen
3 liegenden Dosen I bei Stillstand der Förderbänder 6 zumindest eine langsame Umdrehung,
gegebenenfalls auch mehrere Umdrehungen ausführen, bevor die Förderbänder 6 sich
um einen entsprechenden Weg weiterbewegen, der etwas größer als ein Dosendurchmesser
ist. Es können dann je nach den Bedürfnissen mehrere Reinigungs- oder Wascheinrichtungen
entsprechend der Einrichtung bei 8 und ebenso mehrere Schutzüberzugsaufspritzeinrichtungen
entsprechend der Einrichtung bei g sowie mehrere Blaslufteinrichtungen entsprechend
der Einrichtung bei 10 in Hintereinanderfolge angeordnet werden. Je nachdem, oh
ein oder mehrere
Lack- oder Farl>ül>erzüge mit oder ohne Metallpulverbestandtei
le auf die Dosenoherfläche aufgebracht werden sollen, können eine oder mehrere Düsenausspritzeinriclltungell
fiir das Schutzüberzugmittel vorgesehen werden. Bei den Blaslufteinrichtungen lo
kann eine für Warmluft und eine oder mehrere für kalte Preßluftausblasung eingerichtet
werden. IXeim Aufspritzen von Metallüberzügen können vor der Zetallaufspritzeinrichtungg
Ausspritzeinrichtungen zum Auftragen von Beizen, Laugen oder anderen Mitteln hintereinanderfolgend
angeliracht werden. Das in den unteren Auffangschalen 11 und den über die ganze
Führungsbahn erstreckten \uffang'vanneii I2, I3 sich ansammelnde Spritzmittel wird
Sammelbehältern zugeführt. Zischen Reinigungs- bzw. Wascheinrichtung oder Spüleinrichtung
für die Dosen I und Aufspritzeinrichtung g für den Schutzüberzug können auch Blaslufteinrichtungen
zum Trocknen der Dosen bzw.
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Trockenkammern eingeschaltet werden.
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Das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung kann in den Einzelheiten in Anpassung an die jeweiligen Fälle der Praxis
zahlreiche Abänderungen erfahren, ohne daß der Bereich der Erfindung verlassen wird.
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An Stelle der Linienberührung der Dosen mit ihren Tragwal zen 3 oder
der Führungsbahn 2 können auch Punktberührungen mittels Stifte vorgesehen werden.
Die Förderbänder6 mit den Mitnahmestiften 7 können auch unterhallv der Dosen I in
geringem Al>stand von diesen zwischen den Längsführungsschienen 2 angeordnet
werden. Zum Trocknen des zusätzlichen tfberzuges können die Dosen auch durch Trockenkammern
mit Warm- oder Kaltluftströmung geleitet werden. Zum Herstellen der zusätzlichen
Schutzüberzüge können auch andere bekannte Einrichtungen zum Tauchen, Ubergießen,
Auftragen durch Bürsten, Walzen od. dgl. verwendet werden, die aus Farbbehältern
mittels Übertragungswalzen oder -bürsten bzw. in anderer Weise mit dem Schutzül)erzugsmittel
gespeist werden.