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Fortlaufendes Bedrucken von Profilwerkstücken, insbesondere Rohren
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum fortlaufenden
Bedrucken von Profilwerkstücken, Blechen, Bandstahl u. d@gl., insbesondere Rohre.
mit dem Kennzeichen des Herstellers.
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Solche Kennzeichen bestehen in den Nummern einer Serie des Baustoffes
oder der Konstruktionsmittel sowie in einer abgekürzten Wiedergabe der Herstellerfirma
u. dgl., die amtlich zwecks fortlaufender Kontrolle der Mittel vorgeschrieben sind.
Letztere werden zwecks _Auftragens der Kennzeichen durch ein einfaches Triebwerk
geführt, wobei eine die Kennzeichen enthaltende eingefärbte Gummidruckwalze auf
den Mitteln abrollt. Als Farbstoff wird in der Regel eine Anilin-Spiritus-Druckfarbe
benutzt, die wegen ihrer Leichtflüssigkeit unmittelbar von der Druckwalze aus dem
Farbbehälter entnommen wird. Der erzielte Aufdruck ist aber nur wenig beständig.
Wenn, wie es fast immer der Fall ist, z. B. Rohre mit einem dünnen C51- oder Fettfilm
als Schutzmittel gegen Korrosion überzogen sind, .dann bindet sich die aufgedruckte
Farbe nicht mit dem Film. Sie wischt sich oder blättert in der Folge leicht ab.
Aber auch der Verbrauch der Farbe ist groß, und zum Anrichten werden die derzeitig
schwer beschaffbaren Anilinfarben benötigt.
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1?#, ist ferner aber auch bekannt, eine dickflüssige bzw. teigartige
Farbe mit Hilfe einer Hebewalze und Verreibewalzen auf die Druckform aufzutragen.
Um
einen wischfesten Typendruck zu erzielen, muß in allen Fällen die in der Regel auf
den Werkstücken haftende Fettschicht von denjenigen Stellen der Werkstücke entfernt
werden, wo das l'Jedrucken derselben erfolgen soll. Andererseits ini_@ssen diese
Stellen zur Verhütung der Korrosion nach dem Bedrucken wieder mit einem Fettfilm
überdeckt tverdep. Die 'hierbei zu übe.nvindenden Schwierigkeiten liegen weniger
in der Erfüllung dieser Bedingungen als in der Umständlichkeit und Langsamkeit der
hierbei anzuwendenden Verfahren. Sie sind wenig produktiv und erfordern einen zu
großen Aufwand an Mitteln und Arbeitsl<i-;iften. Die Mittel zum Abwischen des
Fettfilms sind nach kurzer Zeit mit Fett getränkt und unbrauchbar geworden. Sie
müssen ausgewechselt und gereinigt werden. Die aufgetragene Druckfarbe muß trocknen.
ehe sie finit einem Fettfilm überdeckt wird.
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Um alle für das Bedrucken erforderlichen Maßnahmen in einem einzigenArbeitsgang
ohne Unterbrechung auf längste Druckstrecken, io ooo in und mehr, in einem an sich
bekannten Triebwerk schnellstens ausführen zu können, finden gemäß des erfindungsgem_dßen
Verfahrens zwei Maßnahmen @nwendung, nämlich die Verwendung von Trockenwischern,
die mit fettabsorbierenden Stofteii, wie Kalk, Wiener Kalk und ähnlichen, auf die
Entfcrnun;; des Fettfilms einwirken, und die Verwendung einer fetthaltigen Druckfarbe,
die als solche den vorher entfernten Fettfilm an den freigelegten Stellen wieder
ersetzt.
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Als besonders vorteilhafte Wirkung der Verwendung von fettbindenden
Trockenmitteln beim Entfernen des Fettfilms sei erwähnt, daß außer der völlig trockenen
Unterlage der Drucktypen durch den feinen Kalkstaub (Wiener Kalk) alle Werkstoffporen
verschlossen sind und eine noch bessere Bindung der Druckfarbe an das bedruckte
Nietall eintritt, welche ein Verwischen schon nachkürzester Zeit nicht mehr befürchten
läßt.
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Die erfindungsgem'äßeVorrichtung ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet,
@daß in einemTriebwerk die Trockenwischer und Druckvorrichtung hintereinandergeschaltet
vereinigt sind.
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Im besonderen ist die Anordnung einer Raupenkette für den Vorschub
der Werkstücke neu, welche infolge der großen Berührungsfläche und der Hebelanordnung,
die mit steigendem Vorzugswiderstand des Werkstückes einen steigenden Kettenanpreßdruck
selbsttätig hervorruft, auf dem Werkstück nicht rutscht und dadurch den Fettfilm
nicht abreibt und im Gegensatz zum Antrieb mit Druckrollen kaum der Abnutzung unterworfen
ist und selbst bei Abnutzung keine Vorzugsänderungen z- rgibt.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsge-enstand in einem Ausführungsbeispiel
schematisch dargestellt. Das Werkstück a, z. B. ein Rohr, wird Tiber in einem Maschinenbett
b gelagerten Führungsrollen c in der eingezeichneten Pfeilrichtung vermittels einer
Raupenkette d geführt, die ihren Antrieb von einem Elektromotor e über Riemenscheiben
f, g und Kettenräder h, i, j, k erhält. Die Raupenkette d ist, um sie leicht
heben und einstellen zu- können und zur selbsttätigen Einstellung des für jeden
Vorzugswiderstand erforderlichen Anpreßdruckes, in einem Parallelogramm in, n mit
den Stützpunkten L
gelagert. Die bekannten Antriebe durch Rollen unterliegen
infolge des erforderlichen hohen Anpreßdruckes einem schnelle» Verschleiß, besitzen
auf Grund der ,dauernden Fettaufnahme vom Werkstück bald keine Vorzugskraft und
führen durch beides zu störenden Schwankungen in der Vorzugsgeschwindi@gl:eit, wohingegen
die Raupenkette infolge der Vielzahl der ßerührungs- und l\Iitnehmeflächen und der
daraus resultierenden viel geringeren spezifischen Flächenpressung kaum Verschleiß
zeigt und selbst bei Verschleiß keine Vorzugsschwankungen hervorruft. Auf der Unterseite
des Werkstückes a wirken liintereinandergelegene Wischerrollen o ein, welche ihren
.@atr i:°l@ gleichfalls von dem Elektromotor c, und zwar überZahn-oder Reibräder
p, g, r, _r, t, 2r, v und 7e, erhalten. Während die @ntriclisr@i<l@r
für die lZollen o it:l Maschinengestell fest gelagert sind, hängen letztere in gewinkelten
Pendellieheln x, die durch Feder z
angepreßt und durch Stellschraube
y eingestellt werden können. Die Drehrichtung der Rollen o ist. wie die eingezeichneten
Pfeile zeigen, entgegen der Vorschubrichtung des \-,N'erl:stückes. Die erste oder
auch die beiden ersten Rollen o laufen in einem Kasten, in welchem sich Trockenmaterial,
insbesondere Wiener Kalk, befinden. Die beiden letztei Rollen o sind zum 13lankwischen
bestimmt. Die Druckvorrichtung besteht aus einem Farbstoffbehälter i, einem Farbabstreicher
2, einer pendelnden Farbabnehmrolle (Iiel)ewalze) 3, Verreiberrollen I, 5, 6, 7,
8, 9 und io, die sämtlich untereinander und mit der Rolle t i, welche (lie I>rucht_vl@en
enthält, in! Eingriff stehen. Der Antrieb der Farbwerkrollen erfolgt zweckmäßig
,durch (las Werkstück selbst. Es kann jedoch auch ein zwangsläufiger Antrieb vorn
Elektromotor e aus vorgesehen sein. Die Druckrolle ii ist mit den Rollen 9 und io
auf einer Platte 12 gelagert, welche um den Punkt 13 schwingbar ist. Ferner ist
an die Platte eine Zugstange 14 und an diese eine Stange 15 angeschlossen, welche
eine an dem Werkstück a sich abstützende Rolle 16 tragen. Diese Rolle dient als
Tasterrolle. Sie wird durch eine Zugfeder 20 stets nach oben gezogen. Beim Einlaufen
eines neuen Werkstückes soll dessen scharfe !Kante nur auf die Rolle 16 einwirken
und unter Vermittlung der Hebel die sonst leicht verletzbare Druckrolle i i niederdrücken
und in richtige Höhe einstellen. Der Körper 17 ist eine feste Exzenterscheibe, die
um den Punkt 18 schwin@gbar ist. Sie wirkt über eine Platte i9 auf eine Stange m
der Parallelogrammfiihrung ein. Durch Drehen der Scheibe 17 kann die Parallelogrammführung
auf richtige Höhe gehoben bzw. gesenkt werden.
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Wie aus der Zeichnung ohne weiteres ersichtlich ist, werden die `'Werkstücke
zunächst auf den zu bedruckenden Flächen von dein anhaftenden Fettfilm durch die
Rollen o befreit, worauf das Auf- j tragen der fetthaltigen Farbmasse mittels der
Druckwalze
i i wieder einen neuen Fettfilm schafft. !Tollte man hingegen unmittelbar auf dem
den Stangen anhaftenden Fettfilm drucken, so würde der Drucksatz nicht haften.