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Vorrichtung zum Absetzen von 01 od. dgl. Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Absetzen von Öl zum Zwecke des Entfernens
von Bodensatzstoffen, um dadurch das Klären zu unterstützen und die Zeit und den
Aufwand zu verringern, die gewöhnlich beim Filtern in anderen Absetz- oder Trennprozessen
notwendig sind.
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Bei der Gewinnung bestimmter vegetabilischer öle, z. B. Öl aus Baumwollsaat,
Flachssaat, Rizinussamen oder anderen, Öl .enthaltenden Saaten oder Nüssen oder
bei der Gewinnung von tierischen Ölen verschiedener Arten durch Druck in einer Presse
enthält das abgepreBte Öl gewöhnlich einen bestimmten Anteil an feinverteiltem Feststoff,
welcher als Bodensatz oder bei tierischen Ölen als Cracklinge bezeichnet wird. Es
ist gewöhnlich schwierig, dies Material abzutrennen, und Filter oder Filterpressen,
die für diesen Zweck verwendet werden, verstopfen bald. Das Vorhandensein dieser
Stoffe ist, weil das Fertigerzeugnis nicht klar ist und aus anderen Gründen unerwünscht.
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Die vorliegende Erfindung hat zum Zweck, einen verbesserten Absetzbehälter
für solches, Feststoffe enthaltendes Öl zu schaffen, in dem es dem Öl, welches aus
einer oder mehreren Pressen, z. B. Pressen mit endloser Schraube oder hydraulischen
Pressen kommt, ermöglicht wird, sich langsam aber fortlaufend zu bewegen, wobei
etwas Öl entnommen und zu Kühlungszwecken in die Presse zurückgeführt wird, während
das andere Ö1 getrennt davon als Fertigprodukt abgezogen wird, während den Absetzstoffen
gleichzeitig gestattet wird bzw. sie veranlaBt werden, sich abzutrennen und sie
gesammelt und abgeführt werden, um zwecks Rückgewinnung
des noch
vorhandenen Öles mit frischem Rohmaterial in die Presse zurückzukehren.
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Ein weiterer Zweck .der Erfindung besteht darin, einen verbesserten
Absetzbehälter der beschriebenen Art zu schaffen, der mit einer Mehrzahl von Absetzflächen
versehen ist, auf welchen sich die Absetzstoffe ansammeln und von welchen sie abgeschabt
und abgezogen und auf eine Abgabefördereinrichtung übertragen werden.
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Ferner bezweckt die Erfindung, Mittel zum Bewegen bzw. Schütteln der
Sammelvorrichtung zu schaffen, um die Neigung der Absetzprodukte zu verringern,
an ihr anzuhaften.
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Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht darin, Mittel zu schaffen,
durch welche das Entstehen oder der Aufbau von großen Schaummassen vermieden wird,
indem sie, wenn sie sich gebildet haben, durch einen Auslaß abfließen, wo der Schaum
mit anderem Öl vereinigt wird.
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Ein weiterer Fortschritt der Erfindung besteht darin, verbesserte
Mittel zu schaffen, um den flüssigen Zustand eines Teiles der schwereren tierischen
oder anderer Öle aufrechtzuerhalten, um das freie Fließen zu gewährleisten und um
ein schnelleres Absetzen der Feststoffe aus ihnen zu ermöglichen.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung zur Darstellung
gebracht.
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Fig. i ist eine Draufsicht; Fig.2 ist ein"I`eilschnitt in vergrößertem
Maßstab nach Linie 2-2 der Fig. 3; Fig.3 ist eine Vorderansicht, bei der Teile der
Gehäusevorderwandung weggebrochen sind; Fig. 4 ist eine Teilschnittansicht nach
Linie 4-4 der Fig. 3 ; Fig. 5 ist eine Schnittansicht nach Linie 5-5 der Fig.3,
und Fig. 6 ist eine ähnliche Ansicht nach Linie 61-6 der Fig. 3 ; Fig. 7 ist eine
vereinfachte Querschnittansicht des Behälters nach Fig. 3.
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Die in den Zeichnungen zum Zwecke der Darstellung wiedergegebene Vorrichtung
umfaßt einen im allgemeinen rechteckigen Behälter oder Tank, der gewöhnlich aus
Blech hergestellt ist, und der Vorder- und Hinterwandungen 1 o, i i, Endwandungen
12 und einen Boden 13 aufweist. Seine Oberseite kann offen sein, oder kann ganz
oder teilweise z. B. durch eine (nicht dargestellte) Deckplatte abgeschlossen sein;
dies ist nicht wesentlich. In einer der Seitenwandungen befindet sich eine Öffnung
15, durch welche hindurch das Abgabeende einer Förderschraube, eines Rohres oder
einer Leitung eingeführt werden kann, die beispielsweise bei 15R wiedergegeben ist,
um das Öl in den Tank abzugeben, welches behandelt werden oder sich absetzen soll,
z. B. Baumwollsaatöl, Leinöl oder ein anderqs vegetabilisches oder animalisches
Öl. Gewöhnlich kommt dieses Öl aus einer Presse oder einer Batterie von mehreren
fortlaufend arbeitenden Pressen od. dgl., in welchen das Öl aus den das Öl enthaltenden
Stoffen herausgepreßt worden ist und bei denen es erwünscht ist, der Presse oder
den Pressen die abgetrennten Absetzstoffe zurückzuführen, und wobei weiterhin ein
Teil des Öles als Kühlmittel für die arbeitenden Pressent@eile dient, z. B. für
einen hohlen Rohrteil und die Schraube (nicht dargestellt).
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Beim Gebrauch des Absetztankes oder Absetzbehälters wird in ihm ein
Ölspiegel ungefähr in der Höhe der Linie A aufrechterhalten, bei dem überschüssiges
Öl überfließt und vermittels des Aus; laßrohres 16 abgegeben wird, das sich in den
Tank in dPr Höhe A öffnet und schräg nach abwärts zu einem Schaumsammeltrog
17 führt, der später beschrieben wird.
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Unterhalb der Zuführöffnung 15 befindet sich eine schräg nach abwärts
gerichtete Bühne 18, welche aus einem ebenen nicht durchlochten Blech besteht, das
an den Tankwandungen befestigt ist und sich nach abwärts von einer Stelle an einem
Ende des Tankes oberhalb der Höhe A bis nahe an das andere Ende und bis nahe an
den Boden des Tankes erstreckt. Dadurch wird der Raum innerhalb des Tankes in eine
obere Kammer 20 und in eine untere Kammer i g unterteilt, welche vermittels der
langen schmalen Öffnung 21 an dem unteren Ende der Bühne miteinander in Verbindung
stehen. Ö1, welches an der Einlaßöffnung 15 abgegeben ist, wird gezwungen, in der
Fig.3 nach rechts und abwärts durch die Öffnung 21 hindurch und dann nach links
und aufwärts zu fließen, um das AW gaberohr 16 zu erreichen, wodurch eine lange
Bewegungsbahn und mehr Zeit zum Absetzen geschaffen ist.
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Öl wird aus der Anlage an zwei Stellen abgezogen. Das Öl, welches
dauernd abgezogen wird, wird vom Boden des Schaumsammlers 17 vermittels eines Abzugrohres
22 abgenommen, das mit einer zweckentsprechenden, von einem Motor 24 angetriebenen
Pumpe 23 in Verbindung steht, mittels welcher das Öl in einen beliebigen geeigneten
Aufnahmekessel gepumpt werden kann.
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Anderes Öl wird durch einen Auslaß 25 durch ein entsprechendes Pumpen-
und Motorenaggregat (nicht dargestellt) herausgenommen, welches das Öl in die Presse
oder Pressen zurückführen kann, aus welcher es kam, um zu Kühlzwecken das Öl über
die arbeitenden Teile rieseln zu lassen oder es durch sie hindurch zirkulieren zu
lassen. Dieses Öl wird für gewöhnlich in Wärmeaustauschern (nicht dargestellt) gekühlt,
bevor es auf die arbeitenden Teile rieselt. Dieses Öl vereinigt sich mit dem aus
dem Rohmaterial herausgepreßten Öl und findet daher seinen Weg zum Absetzbehälter,
wie üblich, zurück.
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Ein Ahzug 26 am Boden kann weiterhin vorgesehen sein, um, falls erforderlich,
den Tank zu entleeren.
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Der Schaumsammler ist ein verhältnismäßig kleiner Kessel, der mit
einer der Tankwandungen verbunden oder auf einer der Tankwandungen angeordnet ist,
z. B. an der Vorderwand i o. Er ist mit einem Boden versehen, welcher schräg gegen
das Abzugsrohr 22 gerichtet ist und mit der oberen Kammer 2o des Tankes vermittels
einer oder mehrerer Öffnungen 27 durch seine Vorderwandung hindurch
verbunden
ist, vorzugsweise in einer Höhe, welche mehrere Zoll (Zentimeter) oberhalb der
Höhe A liegt. Der Schaum, der sich für gewöhnlich auf der Oberfläche des
Öles in dem Tank ansammelt, baut sich auf, bis er schließlich anfängt, in den Schaumsammler
überzufließen, wo er herabsinkt und sich mit dem Hauptstrom des Öles vereinigt.,
Dieser Schaum kann, obgleich er einige feine Absetzstoffe enthält, fortlaufend abgezogen
werden.
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Die Bewegung des Öles aus dem Einlaß 15 zu den Auslässen 2 5, 16
geht langsam vor sich, wobei sich die Absetzstoffe auf den Böden der beiden Kammern
19, 2o absetzen. Um diese Absetzstoffe abzutrennen und zu entfernen ist eine Einrichtung
vorgesehen. Die dargestellte Einrichtung umfaßt eine Reihe von Schabern oder Rudern
in der Form von langen schmalen, sich in Querrichtung erstrekkenden Blättern, die
an Zwischenräumen mit zwei endlosen Ketten 28 verbunden sind, die auf Kettenrädern
29 und auf Querwellen 30 angeordnet sind; alle diese Teile sind innerhalb
des Tankes angebracht. Eine Welle 30 erstreckt sich durch die Tankwandung
hindurch und ist außerhalb der Wandung mit einem Kettenrad 31 versehen, das durch
einen Motor 32 über eine Geschwindigkeits-Reduzier-Einrichtung mit Kette und Kettenrad,
welche bei 33 in Fig. i dargestellt ist, angetrieben wird.
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Vier der Wellen 30 sind in den Ecken des Tankes angeordnet;
w-enii man von der Vorderseite der Fig.3 sieht, ist die fünfte zwischen seinen Enden
unmittelbar oberhalb des Ölspiegels nahe dem Einlaß 1b angeordnet. Ein Trum der
Fördereinrichtung geht nach rechts abwärts längs der oberen Fläche der Bühne 18,
der nächste nach links längs des Tankbodens 13, der nächste nach aufwärts in einen
schmalen Raum zwischen der Endwandung 12 und einer inneren parallelen Wandung 34,
der nächste nach rechts oben oberhalb eines zweckentsprechenden Filtergitters oder
eines Siebes 35 und der letzte nach links zur Ausgangsstelle. Die verschiedenen
Blätter oder Rude; bewegen sich längs der unter ihnen liegenden Flächen ohne tatsächliche
Berührung und schaben die abgesetzten Bodensatzstoffe ab und bewegen sie vorwärts,
tragen sie wie ein Elevator na-h oben und ziehen sie schließlich über das Sieb,
durch welches hindurch irgendwelches Restöl in den Hauptkörper fließt. Gewöhnlich
sind die Kanten der Ruder oder Blätter so angeordnet, daß sie sich mit einem Abstand
von etwa 3 mm über deal Tankboden und dem Sieb bewegen. Schließlich werden die Absetzstoffe
über die Kante des Siebes gestoßen und fallen in einen Trog 36, längs welchem ein
Schraubenfördermittel oder ein anderes Fördermittel 37 diese Absetzstoffe nach auswärts
durch die Seitenwandung des Tankes zur Abgabe an einen beliebigen Aufnahmeteil oder
zur Rückkehr in die Presse bewegt.
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Um die Reibung zu verringern, sind die verschiedenen Blätter der Fördereinrichtung
an ihren Enden mit Buchsen 38 versehen, welche in die Kettenausnehmungen eintreten,
und die auf Führungen oder Bahnen 39 unter ihnen wandern, um die Kanten der Blätter
mit dem Boden des Tankes oder dem Sieb tatsächlich außer Berührung zu halten.
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Weiterhin ist eine Einrichtung vorgesehen, um die verschiedenen Förderblätter
zu bewegen oder zu rütteln, wenn sie das Sieb verlassen, und während sie sich oberhalb
des Troges 36 befinden, um das Losschütteln irgendwelcher Absetzstoffe zu unterstützen,
die sonst die Neigung haben könnten, an den Blättern anzuhaften. Die dargestellte
Einrichtung wird durch die Blätter selbst angetrieben. Sie umfaßt einen zweiarmigen
Klopfer 40, der mit der Mitte einer Welle 4 t verbunden ist, die in der Vorder-
und Hinterwand des Tankes gelagert ist. Ein Arm trägt ein Gewicht 42 und der andere
ist mit einem gebogenen Hammerwiderlager 43 versehen.
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Fig. i zeigt die Teile in den Stellungen, die sie im Augenblick des
Anschlagens des Hammers auf ein Blatt einnehmen. Wenn sich nun die Kette nach rechts
bewegt, bewegt das Blatt, an dem der Hammer angreift, den Hammer nach rechts, dreht
den Hammer entgegen dem U hrzeigersinn, bis der Hammer sich nach oben bewegt und
durch das Blatt freigegeben wird, woraufhin das Gewicht ihn in umgekehrter Richtung
bewegt und den Hammer mit einem plötzlichen Schlag an dem nächsten Blatt anschlagen
läßt, wodurch die gewünschte Rüttelwirkung hervorgerufen wird.
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Beim Arbeiten der Vorrichtung wird das ausgepreßte Öl oder das in
einer oder einer Batterie von Pressen erzeugte Öl dem Absetztank durch das Einlaßrohr
15a fortlaufend zugeführt, von welchem es unmittelbar oberhalb des Ölspiegels A
auf die Bühne 18 fällt. Da das öl in der Kammer 2o nach rechts fließt,
legen sich die Absetzstoffe auf der Bühne ab, und es wird durch die Fördereinrichtung
gegen die Öffnung 21 bewegt, wo es auf den Tankboden herunterfällt. Sowohl
öl als auch Absetzstoffe bewegen sich nun nach links, wodurch weitere Gelegenheit
zum Absetzen von Bodensatzstoffen gegeben ist. Ein Teil .des Öles wird am Auslaß
25 herausgezogen und wird gemäß vorstehender Beschreibung zur Verwendung als Kühlmittel
in die Pressen zurückgeführt. Dieser Auslaß befindet sich oberhalb des Bodens und
vor einer Prallwand 45, welche von der Bühne 18 herabhängt oder mit den Tankwandungen
verbunden ist, und infolgedessen entsteht eine Art Rückstandsflüssigkeit, wo das
(il mehr oder weniger frei von Absetzstoffen ist. Das Ölprodukt wird dann durch
das Rohr 16 an der von dem Einlaß am weitesten entfernten Stelle herausgezogen,
und zwar dort, wo das gesamte öl volle Gelegenheit hatte, sich abzusetzen,
wobei der Fluß jenseits der Prallwand auf ein Minimum reduziert ist.
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Der Schaum, der sich auf dem öl in Kammer 2o ansammelt, fließt
in den Sammler 17 über und verbindet sich mit dem abgezogenen Ölstrom. Wenn
die Absetzstoffe, welche durch die als Elevator arbeitenden Blätter oder Schaufeln
nach oben getragen sind, das Sieb 35 erreichen, werden sie längs dieses Siebes gezogen,
wobei mitgeführtes öl durch die Sieböffnungen hindurch in den Hauptkörper
zurückfließt.
Am Ende des Siebes werden die Schaufeln gerüttelt, um sie von anhaftenden Absetzstoffen
zu befreien, und die Feststoffe werden durch das Übertragungsorgan 37 abgegeben.
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Wenn die Vorrichtung für Fette od. dgl. verwendet wird, die beispielsweise
aus tierischen Produkten gewonnen werden, können die schwereren Fette durch eine
geeignete Heizvorrichtung flüssig gehalten werden, z. B. durch ein längliches kammerartiges
Gehäuse 46, das mit einer oder mehreren Wandungen des Tankes verbunden ist, wodurch
Dampf oder ein Heizmittel in den Rohren 47 umlaufen kann.
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Der Tank kann in Übereinstimmung mit der auszuführenden Arbeit in
seiner Größe verändert werden, z. B. in Übereinstimmung mit der Zahl der Pressen
in der Batterie, die durch einen Tank gespeist wird, oder der Art des Rohmaterials
und der Menge des aus ihm gewonnen Öles. Typische Tanks, welche für den Zweck hergestellt
werden, wechseln in der Höhe von 1,2o bis 1,8o m und in der Breite von
0,75 bis 1,20m, in der Länge von 1,8o bis 4,8o m und mit einem Flüssigkeitsaufnahmevermögen
bis zum überlaufauslaß für das hergestellte Öl von etwa t 125 bis etwa 67501. Dem
Fachmann sind weitere Vorteile der Erfindung als die oberbezeichneten offenbar.