DE852609C

DE852609C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einteiliger unterschnittener Hohlkoerper aus thermoplastischen Kunststoffen od. dgl.

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Publication number: DE852609C
Application number: DEP17938D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1948-10-12
Filing date: 1948-10-12
Publication date: 1952-10-16

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einteiliger unterschnittener Hohlkörper aus thermoplastischen Kunststoffen od. dgl.
Das Verfahren, einteilige, unterschnittene Hohlkörper aus organischen, thermoplastischen oder ähnlichen fassen herzustellen, erfolgt gemäß der Erfindung derart, daß die im Spritzzylinder plastifizierte hasse in das vor dem Zylinder angebrachte, fest angepreßte und gekühlte Werkzeug durch ringförmigen Querschnitt in Form eines am Ende verschlossenen Schlauches eingedrückt undl mittels Heißluft an die Wandungen des Werkzeuges angepreßt wird, wodurch insbesondere unterschnittene und aus einem einzigen Stück bestehende Hohlkörper hergestellt werden. Hierauf wird in das Preßstück kalte Druckluft zur Abkühlung und zum Erhärten eingeführt, wodurch der Preßvorgang erfolgt ist und weitere Herstellungsvorgänge in der obigen Weise nun nacheinander folgen können.
Ein Ausführung&beispiel der Vorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt Abb. I die Vorrichtung im Aufriß im Schnitt vor Beginn des Preßvorganges, Abb. 2 die Vorrichtung im Aufriß im Schnitt während des Preßvorganges, Abb. 3 die Vorrichtung im Aufriß im Schnitt nach dem Preßvorgang, Abb. 4 die Vorrichtung im Seitenriß im Schnitt a-b, Abb. 5 die Vorrichtung im Seitenriß im Schnitt c-d, Abb. 6 die Vorrichtung im Seitenriß im Schnitt e-f Die Vorrichtung wird an einer an sich bekannten Spritzgußmaschine zur Verarbeitung thermoplasti- scher Kunststoffmassen angeordnet, die horizontal wie auch vertikal arbeiten kann.
Die Vorrichtung besteht aus dem Zylinder I, an welchem die Einführung 2 für die Masse angeordnet ist. Das vordere Ende 3 des Zylinders ist zweckmäßig kegelförmig ausgebildet und auf der vorderen Stirnseite ist die Austrittsöffnung 4 angeordnet. In dem Zylinder I ist der Kolben 5 zwangsläufig hin und her führbar angeordnet, so daß die in den Zylinder I eingeführte plastifizierte Masse 6 mittels des Kolbens 5 durch den Zylinder I durchgepreßt wird.
In der Bohrung des Zylinders I ist ein konischer Innenkern 7 fest angeordnet, welcher am äußeren Umfang mit mehreren durchgehenden Nuten oder Rillen 8 versehen ist, durch welche die Preßmasse 6 hindurchgeführt wird. An dem vorderen Ende des Innenkerns 7 ist eine zapfenartige Verlängerung 9 vorgesehen, um welche sich die ringförm,ige Austrittsöffnung 26 für die plastische Masse befindet und in deren Hohlraum IO ein Ventil ii angeordnet ist. Das Ventil ist an der Kolbenstange I2, an welcher auch der Kolben I3 angeordnet ist, befestigt.
Der Kolben I3 steht unter der Wirkung der Spiraldruckfeder I4, die einerseits den Kolben I3 in der einen Endetellung festhält und von der anderen Endstellung des Kolbens denselben wieder in die Ursprungslage zurückführt, wobei auch dann gleichzeitig das Ventij ii in dieser Enldlstellung jeweils schließt (Abb. I bis 3).
Der nach hinten verlängerte Hohlraum IO ist mit der Rohrleitung 15 für die Zuleitung der Warmluft verbunden. An der Rohrleitung 15 kann auch ein Sicherungsventil r6 angeordnet sein, um einen evtl. auftretenden Überdruck zu verhüten. Zum Offnen und Absperren der Rohrleitung 15 ist ein Mehrwegehahn I7 angeordnet.
Hinter dem Hohlraum IO ist hiervon getrennt ein kleinerer Hohlraum I8 angeordnet, in welchen die mit Absperrventil 19 versehene Rohrleitung 20 einmündet, um die Kaltluft nach dem Preßvorgang durch die mit Bohrung 21 versehene Kolbenstange I2 und durch Ventil ei in das hohle Werkstück 23, welches sich in dem Werkzeug 22 befindet, einzuführen.
Das Werkzeug 22 ist mit der Öffnung 24 versehen.
Vor dem Preßvorgang ist, um den Zylinder I mit der plastifizierten Masse ordnungsgemäß zu füllen, die Austrittsöffnung 4 am Zylinder I durch einen Schieber 25 abgeschlossen (Abb. I und 3).
Vor Beginn des Preßvorganges, wird das gekühlte Werkzeug 22 an das Mundstück des Spritzzylinders I herangeführt und durch Druck an diesen an gepreßt. Hiernach wird die in den Zylinder I durch die Einfüllöffnung 2 eingefüllte plastifizierte Masse 6 einerseits durch die am Umfang des konischen Innenkerns 7 angeordneten Rillen 8 zu dem ringförmigen Kanal 26 und von hier aus nach Entfernen des Schiebers 25 durch die Austrittsöffnung 4 in das Werkzeug 22 hereingedrückt. Gleichzeitig wird auch durch die Rohrleitung 15 Heißluft in den Hohlraum IO herbeigeführt, wodurch der Kolben I3 in Richtung des Werkzeuges verschoben wird, so daß die Heiß luft durch die um den Kolben I3 angeordneten Schlitze 27 (Abb. I bisl 4 und 6) unld weiterhin durch den Hohlraum IO, nachdem das mit der Kolbenstange I2 verbundene Ventil II geöffnet ist, in den Massesack 28 mit hohem Druck eingeführt wird (Abb. 2).
Durch die Einführung der Heißluft in den Massesack 28 wird die Masse an die Wandungen 29 des Werkzeuges 22 angepreßt, wodurch die gewünschte Formgebung des Werkstückes 23 erzielt wird.
Dadurch, daß die Fließgeschwinldigkeit der aus dem Zylinder 1 austretenden Masse 6 eine sehr große ist, wird der Boden 30 des Massesackes 28 plötzlich an der gegenüberliegenden Wandung des Werkzeuges 22 auftreffen, wodurch sich die nachfließende Masse staut und durch die Heißluft an die inneren Wandungen 29 des Werkzeuges 22 angepreßt wird.
Nach erfolgter Verformung der Masse zu dem gewünschten Werkstück 23 wird durch die noch nachfolgende Heißdruckluft ein Druckanstieg erfolgen, so daß eine weitere Verformung nicht mehr sZtattfinden kann. Die zulässige Druckhöhe kann durch Anordnung eines Manometers ermittelt bzw. abgelesen werden. Der nunmehr entstehende Überdruck entweicht durch das an der Rohrleitung 15 angeordW nete Überdruckventil r6.
Nunmehr wird der Mehrwegehahn I7 geschlossen und gleichzeitig das Absperrventil 19 an der Rohrleitung 20 für Kaltluft geöffnet, so daß die Kaltluft durch den Hohlraum z8, weiterhin durch die Bohrund 21 der Kolbenstange I2 in das Werkstück 23 eindringen kann, wodurch dieses abgekühlt und gehärtet wird.
Nach kurzer Abkühlzeit wrd der Schieber 25 an der Ausitrittsoffnung 4 des Zylinders I geschlossen, wodurch der Preßvorgang beendet ist.
Hierauf wird das Werkzeug 22 mit dem Werkstück 23 von der Spritzvorrichtung abgefahren, geöffnet, das Werkstück 23 hieraus entfernt, und hiernach wieder vor die Spritzvorrichtung angepreßt, wonach sich, wie vor beschrieben, derselbe Arbeitsgang zur Anfertigung weiterer Werkstücke 23 fortsetzt.

Claims

PATENTANSPRUCHE 1. Verfahren zur Herstellung einteiliger, unterschnittener Hohlkörper ausl thermoplastischen Kunststoffmassen od. dgl., wobei die plastifizierte Masse aus dem Spritzzylinder in Form eines am Ende verschlossenen Schlauches in das eigentliche Forinnest eingepreßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß unter gleichzeitiger Zuführung von unter hohem Druck stehender Heißluft die schlauchförmige Kunststoffmasse an die inneren Wandungen des Werkzeuges gedrückt und hierauf durch Einführen von Kaltluft zum Erhärten gebracht wird.
2. Vorrichtung zur Herstellung einteiliger, unterschnittener Hohlkörper nach AaspruchI, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Hohlraum (IO) des konischen Innenkerns (7) des Spritzzylinders (I) ein unter Druck der Feder (I4) stehenderKolben( 13) um welchendieSchl itze(27) sich befinden und ein an dem vorderen Ende der Kolbenstange (12) befestsigtes Ventil (11) angeordnet sind, wobei der Hohlraum (IO) mit der mit Sicherungsventil (I6) versehenen Rohrleitung (15) für die warme Luft in Verbindung steht, und daß die Kolbenstange (I2) mit einer in Längsrichtung angeordneten Bohrung (21) versehen ist, die an dem hinteren Ende in einen Hohlraum (I8), der mit der Rohrleitung (20) für die Kaltluft in Verbindung steht, einmündet.