DE8514882U1 - Sicherheitsgurt in Kraftfahrzeugen - Google Patents
Sicherheitsgurt in KraftfahrzeugenInfo
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Description
Beschreibung
Anordnung zum Straffen von Sicherheitsgurten
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Straffen von Sicherheitsgurten, insbesondere in Kraftfahrzeugen,
bei welchen der Gurt von einer Verankerung an einem fahrzeugfesten Teil als Beckengurt zu einem an einem
Verankerungsteil befestigten Gurtschloß und von dort nach Umlenkung als Schultergurt zu einem am Fahrzeug
angeordneten selbstsperrenden Gurtaufroller geführt ist.
Bei in Kraftfahrzeugen üblichen Dreipunkt-Sicherheitsgurtsystemen
der vorbezeichneten Gattung ist vorgeschlagen, den Schultergurt durch an ihm angreifende Straminvorrichtungen
zu strammen und/oder zu klemmen, um eine Vorverlagerung des Oberkörpers der angeschnallten Person
im ünfallgeschehen zu verhindern. Es ist ferner bekannt,
daß in gleicher Weise wie die Vorverlagerung des Ober-
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körpers auch von dem sogenannten Submarining-Effekt eine größere Gefahr für die angeschnallte Person ausgeht.
Dieser Submarining-Effekt tritt ein, wenn die angeschnallte Person bei nicht ausreichend stramm anliegendem
Beckengurt im Unfallgeschehen der Fahrzeugverzögerung nachgibt und nach vorne unter dem Beckengurt her rutscht.
Dadurch nimmt der Beckengurt eine ungünstige Lage ein, indem er in den Abdomenbereich des menschlichen Körpers
einschneidet und dabei erhebliche Verletzungen hervorrufen kann.
Zur Vermeidung dieser Erscheinung ist bisher insbesondere die am Schultergurt angreifende Strammkraft vergrößert
worden, womit jedoch das Problem verbunden ist, daß der Beckengurt erst nach Abschluß der Strammung des
Schultergurtes gestrafft werden kann, wobei die zur Verfügung stehende Strammkraft durch die erhebliche
Reibung des Gurtbandes am Körper der angeschnallten Person sowie durch die Umlenkung des Gurtbandes am
Gurtschloß vermindert wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zum Straffen von Sicherheitsgurten zur Verfügung
zu stellen, welche unabhängig von der Strammung des Schultergurtes auch für eine unmittelbare Strammung
des Beckengurtes, gleichzeitig aber auch ergänzend für die Strammung des Schultergurtes sorgt.
Ein weiteres Problem bei der Strammung von Beckengurten besteht darin, daß die Verankerungspunkte für den Beckengurtanschluß
einerseits sowie das Verankerungsteil als Schloßträger und damit Bestandteil des den Abdomenbereich
der angeschnallten Person umgebenden Ringes andererseits und somit der geometrische Verlauf des
Beckengurtes durch das Fahrzeug vorbestimmt sind. Dies
bedeutet, daß beispielsweise bei einer schmal gebauten Person der Beckengurt beiderseits oder zumindest auf
einer Seite des Körpers abstehend geführt ist, so daß selbst bei gestrafftem Beckengurt ein ausreichender
Raum zum Durchrutschen der Person gegeben ist. Ein besonderes Gewicht erhält dieses Problem bezüglich
der RÜGksitzgurte von Kraftfahrzeugen, da insbesondere
die Rücksitzbank von einer bis zu drei Personen besetzt sein kann, so daß hier die Verankerungspunkte besonders
ungünstig angeordnet sein können.
Eine weitere Aufgabe besteht daher darin, gleichzeitig mit der Strammung des Beckengurtes auch die Gurtgeometrie
des Beckengurtverlaufs zu verbessern und an alle Sitzkonstellationen
anzupassen.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen aus
dem Inhalt der■ansprüche, welche dieser Beschreibung
vorangestellt sind.
Mit der Erfindung ist zunächst der Vorteil verbunden, daß nach Auslösung der auf die Welle der Aufrollvorrichtung
wirkenden Strammvorrichtung der auf die Welle eingefädelte Beckengurt aufgewickelt werden soll. Die
Zugkraft, mit der nun der Beckengurt aufgewickelt werden soll, sucht sich über das Gehäuse der Aufrollvorrichtung
und über das mit dem Gehäuse verbundene Verankerungsteil abzustützen. Dabei wird je nach dem herrschenden Widerstand
entweder der Beckengurt aufgewickelt oder aber die längsverschieblich gelagerte Aufrollvorrichtung verschiebt
sich auf das Umlenkelement für den Beckengurt zu unter gleichzeitigem Einzug des Verankerungsteils, wobei
maßgeblich für die Aufwickelbewegung bzw. die Verschiebung der Aufrollvorrichtung ist, auf welcher Seite der Auf-
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rollvorrichtung, also am Beckengurt oder am Verankerungsteil,
die größere Gurtlose herrscht. Dieser Bewegungsablauf wird sich dabei so lange vollziehen bis ein
Kräftegleichgewicht zwischen Beckengurt einerseits und Verankerungsteil andererseits erreicht ist.
Da die Strammbewegung des Verankerungsteils mit Gurtschloß aufgrund des am Schloß umgeschlauften Gurtbandes sowohl
den Beckengurt als auch den Schultergurt strafft, dient die nach Erreichen des Kräftegleichgewichts noch überschießende
Energie zur Strammung auch des Obergurtes, indem bei bereits gestrammtem Beckengurt die weitere
Bewegung des Schlosses auf den Fahrzeugboden zu eine Strammung des Schultergurtes herbeiführt. Somit verengt
sich der durch den Beckengurt, das Verankerungsteil und die Aufrollvorrichtung gebildete und den Abdomenbereich
der angeschnallten Person umgreifende Ring durch die gegenläufige Bewegung von Beckengurt und
Verankerungsteil, so daß im Ergebnis der Beckengurt, jedoch anschließend auch der Schultergurt gestrammt
wird.
Mit der Erfindung betreffend die verschiebbar angeordneten Umlenkelemente ist der Vorteil verbunden, daß außer
der Einkürzung des vorbeschriebenen Ringes mit Strammung des Beckengurtes ausgehend vom Becken des Fahrgastes
auch die jeweils kürzeste Verbindung zum Verankerungspunkt des Gurtsystems am Fahrzeug automatisch eingestallt
wird, so daß nach Abschluß der Strammbewegung kein freier Raum mehr ein Hindurchrutschen der angeschnallten
Person erlaubt. Insofern bewirkt die erfindungsgemäße
Anordnung sowohl eine Verbesserung der Gurtgeometrie als auch eine Beseitigung der Gurtlose gleichermaßen.
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Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Aufrollvorrichtung für den Beckengurt
durch einen an sich bekannten Gurtaufroller mit einem fahrzeug- wie auch gurtbandsensitiven Blockiersystem
mit automatischem Einzug des Gurtbandes ersetzt wird, womit der besondere Vorteil verbunden ist, daß ein
derartiger Gurtaufroller den Beckengurt bei jeder Bewt=.gung
des angeschnallten Insassen nachgibt bzw. einzieht, wie dies auch bei den bekannten Gurtaufrollern in Sicher-
^k 10 heitsgurtsystemen der Fall ist, so daß die Gurtlose
des Beckengurtes von vornherein schon geringer sein wird, so daß sich die Strammung des Beckengurtes gemäß
der Erfindung noch effektiver auswirken wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung \5 wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Strammanordnung mit Umlenkelementen und
Aufrollvorrichtung in schematischer Darstellung,
Fig. 2 in Aufsicht und Seitenansicht die Führung der *V 20 Aufrollvorrichtung.
Von dem Sicherheitsgurtsystem in einem Kraftfahrzeug
ist in Figur 1 lediglich der Beckengurt 10 sowie das Verankerungsteil 11 mit dem an ihm befestigten Schloß
12 dargestellt. Dabei ist einsichtig, daß der Beckengurt 10 zur Schließung des den Abdomenbereich der angeschnallten
Person umgebenden Ringes zum Schloß 12 geführt und dort nach Umlenkung als Schultergurt zu einem im Fahrzeug
angeordneten Gurtaufroller weitergeführt ist.
Der Beckengurt 10 ist in einem Umlenkelement 13 und das Verankerungsteil 11 in einem Umlenkelement 14 jeweils
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umgelenkt, wobei zwischen den Umlenkelementen 13, 14 eine Aufrollvorrichtung 15 für die Strammbewegung von
Beckengurt 10 und Verankerungsteil 11 angeordnet ist. Die Aufrollvorrichtung 15 ist in einer an der nicht
dargestellten Bodengruppe eines Kraftfahrzeuges befestigten Schiene 16 verschieblich gelagert, welche über Bohrungen
17 und ebenfalls nicht dargestellte Verbindungsmittel ro?t dem Bodenblech formschlüssig derart verbunden ist,
daß ein Aufbiegen der Schiene 16 zwischen den Bohrungen
a 10 17 ausgeschlossen ist. Das Gehäuse 18 der Aufrollvorrichtung
15 umgreift mit Krallen 19 die außengekröpfte Schiene 17 (Figur 2),
Der Beckengurt 10 ist in die Aufrollvorrichtung 15 eingefädelt und auf einer im Gehäuse 18 gelagerten
Welle 20 aufgewickelt, während das Verankerungsteil 11 seinerseit.3 mit dem Gehäuse 18 der Aufrollvorrichtung
15 fest verbunden ist. An der Welle 20 der Aufrollvorrichtung 15 greift eine in an sich bekannter Weise
mit der Welle verbundene Strammvorrichtung 21 an, in welcher ein gasgetriebener Kolben im Auslösefall für
eine Drehbewegung der Welle 20 sorgt. Auf der Welle
20 ist weiter ein radial bis zum Eingriff in eine gehäusefeste Sperrverzahnung auslenkbares Sperrglied gelagert,
welches als Rücklaufsperre die Welle nach Abschluß der Wickelbewegung gegen deren Rückdrehung sperrt.
Die vorbeschriebene Anordnung zum Strammen von Sicherheitsgurten arbeitet folgendermaßen: Sobald im Gefahrenfall
eine Zündung der Treibladung in der Strammvorrichtung
21 der Aufrollvorrichtung 15 von einem Fahrzeugsensor
aus erfolgt, treiben die Gase den Kolben der Stranun-Vorrichtüng
21 an und versetzen die Welle 20 in Drehung. Je nachdem an welcher Stelle des Sicherheitsgurtsystems,
also am Beckengurt 1Ö oder am Verankerungsteil 11,
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der Widerstand kleiner, d. h. die betreffend dort herrschende Gurtlose größer ist, erfolgt entweder zunächst eine
Aufwickelbewegung des Gurtbandes 10 auf der Welle 20 oder aber die Zugkraft sucht sich am Gehäuse 18 und
damit am Verankerungsteil 11 abzustützen. Eine derart ausgeübte Zugkraft führt zur Verschiebung der Aufrollvorrichtung
15 auf der Schiene 16 in Richtung des Umlenkelementes
13, so daß in einem derartigen Fall zunächst das Verankerungsteil 11 durch das Umlenkelement 1&Lgr;
hindurchgezogen und das Schloß 12 in Richtung des Fahrzeugbodens bewegt wird. Damit erfolgt eine Strammbewegung
des Becken- wie auch des Schultergurtes infolge der Schloßumlenkung des Gurtbandes. Dieser Bewegungsablauf
vollzieht sich bis ein Kräftegleichgewicht erreicht ist. Da bei Erreichen des Kräftegleichgewichts der
Beckengurt gestrammt ist, führt die weiterhin aus der Strammvorrichtung 21 noch zur Verfügung stehende Energie
\ zu einem Einzug des Verankerungsteils 11 und damit
} zu einer Bewegung des Schlosses 12 zur Bodengruppe
\ 20 des Fahrzeuges hin, wobei diese Bewegung jedoch aufgrund
des gestrafften Beckengurtes nur möglich ist, wenn Gurtband durch die Gurtzunge hindurchgezogen wird,
d. h. wenn sich der Beckengurt zu Lasten des Schultergurtes verlängert, wobei das eingestellte Kräftegleichgewicht
stets erhalten bleibt.
Wie nicht weiter dargestellt, läßt sich im Rahmen der Erfindung durch die StrammLewegung des Beckengurtes
10 bzw. des Verankerungsteils 11 auch die Gurtgeometrie,
d. h. der Gurtbandverlauf an dem angeschnallten Insassen verbessern, indem die Umlenkelemente 13, 14 aufeinander
zu versehieblich angeordnet sind. Hierzu ist erforderlich/ daß die Umlenkelemente 13, 14 bzw. deren Führungsbahnen
mit einer Rücklaufsperre versehen sind und ein Element,
beispielsweise ein Scherstift, angeordnet ist, welches
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die Längsbewegung der Umlenkelemente 13, 14 erst bei Erreichen einer vorbestimmten Beanspruchung eintreten
läßt.
Indem nun die verschieblich angeordneten Umlenkelemente 13, 14 eine Verengung des von Beckengurt und Verankerungsteil
gebildeten Ringes zulassen, wird sichergestellt, daß jeweils ausgehend vom Becken des Fahrzeuginsassen
die kürzeste Verbindungslinie zum Verankerungspunkt eingestellt wird, was eine deutliche Verbesserung der
Gurtgeometrie und sichere Vermeidung des sogenannten Submarining-Effektes bedeutet.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentansprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung offen-^
barten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen
untereinander für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich
sein.
Claims (1)
- .^Sicherheitsgurt in Kraftfahrzeugen} wobei der Gurt von einer Verankerung an einem fahrzeugfesten Teil als Beckengurt zu einem an einem Verankerungsteil
befestigten Gurtschloß und von dort nach Umlenkung als Schultergurt zu einem am Fahrzeug angeordneten selbstsperrenden Gurtaufroller geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungen (13, 14) für Beckengurt (10) und Verankerungsteil (11) als diese umlenkende Umlenkelemente (13, 14) ausgebildet sind und daß zwischen den Umlenkelementen (13, 14) eine Aufrollvorrichtung (15) mit einer auf deren Welle
(20) einwirkenden Strammvorrichtung (21) längsverschiebbar angeordnet ist.• ·*■■ 2. Sicherheitsgurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß das freie Ende des Beckengurtes (10) auf der Welle (20) der Aufrollvorrichtung (15) aufgewickelt und das Verankerungsteil (11) mit dem die Welle (20) lagernden Gehäuse (18) der Aufrollvorrichtung (15) verbunden ist.i 3. Sicherheitsgurt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,|; daß die Aufrollvorrichtung (15) in an sich bekannter'; .-&ngr; Weise ein radial auslenkbares Sperrglied mit einemj zugeordneten gehäusefesten Druckring als Rücklauf-\ sperre aufweist.I 4. Sicherheitsgurt nach einem der Ansprüche 1-3,dadurch gekennzeichnet, daß die Aufrollvorrichtung! mittels einer Gleitführung (19) auf einer mit demI Fahrzeug formschlüssig verbundenen Führungsschiene\ (16) verschiebbar eingerichtet ist.5. Sicherheitsgurt insbesondere nach einem der Ansprüche ' 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenk-! elemente (13, 14) verschiebbar, insbesondere aufeinanderzu verschiebbar ausgebildet sind.6. Sicherheitsgurt nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkelemente (13, 14) auf einer formschlüssig mit der Bodengruppe des Kraftfahrzeuges verbundenen Führungsschiene beweglich und mit einer Rücklaufsperre versehen sind.7. Sicherheitsgurt nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkelemente (13, 14) in ihrer Ausgangs-■, stellung durch die umlenkelemente (13, 14) erst^ bei Erreichen einer vorbestimmten Last freigebende\ Sicherungsmittel gesichert sind.i t I• · · · · mi · t mn• · * ■* ■» ·· * IH |M*t3 -8. Sicherheitsgurt nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufrollvorrichtung (15) als an sich bekannter selbstsperrender Gurtaufroller mit einem fahrzeug- wie auch gürtbandsensitiven Blockiersystem ausgebildet ist.211tttlt
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DE8514882U1 true DE8514882U1 (de) | 1987-01-22 |
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DE19858514882 Expired DE8514882U1 (de) | 1985-05-21 | 1985-05-21 | Sicherheitsgurt in Kraftfahrzeugen |
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1985
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