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Presse zum Verleimen von mit Minen versehenen Schreibstiftbrettchen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Presse zum Verleimen von Schreibstiftbrettchen,
die mit Minen versehen sind und aus denen nach dem Verleimen Schreibstifte ausgeschnitten
bzw. ausgefräst werden. Bisher erfolgt das Verleimen der Brettchen in der Weise,
daß sie zunächst mit Knochenleim biestrichen und nach dem Einlegen der Minen i bis
2 Tage zum Trocknen in Zwingen eingespannt werden. Diese Herstellungsart unterbricht
den fließenden Arbeitsprozeß und ist daher teuer und umständlich.
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Versuche, mit Minen versehene Schreibstiftbrettchen durch Hochfrequenzstrom
zu leimen, wobei die Hochfrequenzelektroden an der oberen bzw. unteren Fläche der
zu verleimenden Brettchen in üblicher Weise angeordnet wurden, scheiterten daran,
daß sich die Brettchen unzulässig erwärmen, so daß die mit Fett präparierten Minen
ihr Fett verlieren und dabei ihre Qualität einbüßen.
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Die Erfindung bezweckt nun, eine Presse zum Verleimen von mit Minen
versehenen Schreibstiftbrettchen zu schaffen, die die Vorteile des Verleimens mittels
Hochfrequenz gewährt, jedoch die nachteilige Wirkung des Arbeitens mit Hochfrequenzstrom
auf die Minen vermeidet.
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Die Erfindung besteht darin, daß an der Presse parallel zu den Minen
Hochfrequenzelektroden angeordnet sind, von welchen der Strom quer zu den Minen
durch die Leimfuge geleitet wird. Dadurch fließt der Hochfrequenzstrom in erster
Linie durch die Leimfuge und vermeidet die allgemeine Erwärmung der Brettchen, was
im übrigen einen
erheblichen Energieverlust bedeuten würde. Das
Auftreffen des Stromes auf .die quer liegenden Minen ergibt keine nachteilige Wirkung.
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Die Anordnung der Hochfrequenzelektroden an den Schmalseiten der Brettchen,
welche ebenfalls die Führung des Stromes durch die Leimfuge ermöglicht, hat dagegen
den Nachteil, daß die Minen, welche meist gute Leiter sind, den Strom kurzschließen,
so daß nur ein geringer Teil des Hochfrequenzstromes durch die Leimfuge bzw. das
Holz geleitet wird. Eine derartige Anordnung der Hochfrequenzelektroden an den Schmalseiten
der Brettchen hat daher nicht den gewünschten Erfolg.
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Um eine Vergrößerung der Produktion zu erreichen, wird an der Leimpresse
eine isolierte, mit den zu leimenden Brettchen mitwandernde Transportvorrichtung
angeordnet, welche die Brettchen auf ihrer ganzen Fläche unter Preßdruck hält. Dabei
stehen die Hochfrequenzelektroden entweder still und berühren die Brettchen nur
mit geringem seitlichen Druck, oder sie wandern mit den unter Preßdruck stehenden
Brettchen mit. Konstruktiv läßt sich die Transportvorrichtung aus zwei die Brettchen
zwischen sich aufnehmenden Blockketten ausführen, welche mit einer Isolationsschicht
versehen sind und durch mechanische oder hydraulische Vorrichtungen während des
Transportes auf beiden Seiten gegen die Brettchen gedrückt werden. Die Isolationsschicht
wird dabei zweckmäßig an der den Brettchen zugewandten Seite der Blockkette angeordnet.
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Eine andere vorteilhafte Ausführungsform der Transportvorrichtung
besteht darin, daß sie um eine senkrechte oder waagerechte Achse rotiert und mehrere
Preßbackenpaare trägt, von denen jeweils mindestens ein Preßbacken automatisch,
beispielsweise mechanisch oder hydraulisch, betätigt wird. `Hierbei wird das Druckmittel
zur hydraulischen Betätigung der Preßbacken durch die feststehende, die rotierende
Transportvorrichtung tragende Welle geführt, die zusammen mit dem rotierenden Lager
der Transportvorrichtung einen Drehschieber zur Steuerung der Preßkolben bildet.
Zur Steuerung der Hochfrequenzelektroden werden in diesem Fall zweckmäßig Schleifkontakte
vorgesehen.
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Als Leim können alle für Hochfrequenzverleimung bekannten Spezialleime
Anwendung finden.
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Die Durchlaufdauer der Transportvorrichtung wird entsprechend der
Verleimdauer des jeweils verwendeten Leimes bemessen.
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Die Verleimung mit Hilfe einer Presse nach der Erfindung ermöglicht
es, die mit Leim bestrichenen und mit Minen versehenen Brettchen in sehr kurzer
Zeit zur weiteren Verarbeitung fertig zu machen.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i eine Seitenansicht teilweise im Schnitt, Fig. 2 einen Schnitt
gemäß der Linie 11-II der Fig. i , Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch ein anderes
Ausführungsbeispiel der Erfindung und Fig. 4 eine Ansicht in Richtung der Linie
IV-IV der Fig.3. An einem Rahmen i sind zwei endlose, die zu verleimenden Brettchen
13 zwischen dem Teil ihres Weges, auf dem sie parallel laufen, aufnehmende
Transportketten 2 und 3 angeordnet, deren einzelne Glieder blockartig ausgebildet
und an der den zu verarbeitenden Brettchen zugewandten Seite ¢ mit einer Isolierschicht
versehen sind. Die Transportketten 2 und 3 laufen um Umlenkrollen 5 in Richtung
der Pfeile 6 um und «-erden durch Antriebsrollen 7 angetrieben. Der Antrieb kann
beispielsweise über Riemenscheibe 22 erfolgen. Der obere Trum 8 der unteren Transportkette
3 ist mit seiner Unterseite auf einem Tisch 9 od. dgl. geführt, wobei die Kette
gleiten kann oder auf Rollen geführt ist. Der untere Trum i o der oberen Transportkette
steht auf dem größeren Teil seines Weges unter der Druckwirkung von Rollen i i,
die durch beliebige Druckmittel 12, beispielsweise hydraulische oder mechanische,
auf die zu verleimenden Brettchen 13 gedrückt werden. Im vorliegenden Fall sind
jeweils vier zu verleimende Brettchenpaare 13 vorgesehen, die in waagerechter Lage
über einen Tisch 14 zugeführt werden und an dem Tisch 15 auf der entgegengesetzten
Seite der Presse abgenommen werden können.
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Wie Fig.2 zeigt, sind auf demjenigen Teil des Weges der Brettchen,
auf dem sie unter der Druckwirkung der Vorrichtungen 12 stehen, seitliche Hochfrequenzelektroden
16 angeordnet, die die Brettchen im Bereich der Leimfuge berühren und dabei den
Strom in der Hauptsache quer zu dien Minen durch die Leimfuge hindurchschicken.
Mit 17 und 18 sind die Zu- und Ableitungskabel der Elektroden 16 bezeichnet. Die
ganze Maschine ist in ein Gehäuse i 9 eingeschlossen, welches nur die beiden Öffnungen
2o und 21 zum Eintritt bzw. Austritt der zu verleimenden Brettchen 13 offen läßt.
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Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel nach den Fig.3 und 4 ist die Transportvorrichtung
auf einer waagerechten Welle 30 drehbar, die in einem Gehäuse 31 gelagert ist. Die
Transportvorrichtung besteht aus eitler rotierenden labe 32, welche an einem scheibenförmigen
Tei133 einen ringförmigen Tei134 trägt, an dessen Innenseite feststehende Preßbacken
35 angeordnet sind. Auf der Nabe 32, die beim Ausführungsbeispiel sechskantig ausgebildet
ist, sind die beweglichen Preßbacken 36 angeordnet. Jede Preßbacke 36 besitzt drei
Kolben 37, die in entsprechenden Bohrungen 38 der Nabe 32 verschiebbar sind. Die
Bohrungen 38 sind durch Kanäle 39 mit der Lauffläche der Nabe 32 verbunden. In die
Welle 3o wird eine Druckflüssigkeit durch eine Bohrung 4o eingeführt, von der aus
radiale Bohrungen 44 ausgehen, die je nach der Stellung Druckflüssigkeit in die
Kanäle 39 einströmen läßt. Eine zweite Bohrung neben der Bohrung 4o, die nicht dargestellt
ist, dient dem Abfluß der Druckflüssigkeit beim Rückgang der Kolben. Die Welle 3o
arbeitet also mit der Nabe 32 als Drehschiebersteuerung zusammen. Die Steuerung
ist so eingerichtet, daß die Kolben 37 in ihrer oberen mittleren Stellung vom Flüssigkeitsdruck
entlastet sind, dagegen in allen 'anderen Stellungen
(vgl. Fig.
4 % unter dem Druck der durch die Leitung 40 zugeführten Druckflüssigkeit stehen.
Zwischen den Preßbacken 35 und 36 können Zwischenstücke 41 beliebiger Stärke angeordnet
werden. Zwischen je zwei Zwischenstücken 4I werden die Brettchenstapel42 zum Verleimen
geschoben. An den Seiten der Brettchenstapel sind Hochfrequenzelektroden 43 angeordnet,
deren Steuerung über nicht dargestellte Schleifkontakte erfolgt. Die ganze Transportvorrichtung
einschließlich der Verleimvorrichtung kann in dem Gehäuse 31 eingeschlossen sein,
wobei nur eine Ausnehmung zum Einschieben bzw. Ausschieben der Brettchenstapel 42
in der oberen Stellung vorgesehen ist. Das Ein- und Ausschieben der Brettchenstapel
kann von Hand oder durch beliebige, an sich bekannte Vorschubvorrichtungen --rfolgen.
Der Antrieb der Transportvorrichtung erfolgt ruckweise jeweils um 6o°, beispielsweise
mit Hilfe eines bekannten Malteserkreuzantriebes.