DE8502777U1 - Segelschiff - Google Patents

Segelschiff

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Segelschiff
Die vorliegende Neuerung betrifft ein Segelschiff mit einem Schiffsrumpf, welcher mindestens einen zur Unterseite hin offenen Schwertkasten aufweist, in dem eine mit Ballast versehene, über die Unterseite des Schiffsrumpfes hinausragende Kielflosse durch eine Hubeinrichtung höhenverstellbar zumindest teilweise unterbringbar ist.
Derartige Segelschiffe sind aus der Praxis mehrfach bekannt. So gibt es z.B. Segelboote mit Hubkielen, damit mit solchen Booten auch seichte Uferbereiche befahren bzw. seichte Liegeplätze aufgesucht werden können.
Insbesondere für größere Segelschiffe, welche nicht mehr trailerbar sind, stellt sich zunehmend das Problem, daß die Liegeplätze an größeren Seen und Binnenmeeren von der Zahl her nicht in ausreichendem Maß vorhanden sind. Segelschiffe in dieser Größe werden, wenn kein Liegeplatz vorhanden ist, mittels eines großen Portalkrans od.dgl. aus dem Wasser gehoben und zu einem Stellplatz auf Land verbracht. Diese Maßnahmen sind teuer, zeitaufwendig und lassen sich aufgrund des notwendigen Vorhandenseins des Portalkranes nur in befestigten Hafenanlagen, welche mit einem solchen Portalkran ausgerüstet sind, durchführen.
Es gibt weiterhin solche Segelschiffe, welche den Ballast im Schiffsrumpf verstaut haben und lediglich ein Schwert aufweisen, welches
höhenverstellbar ist. Mit diesen Segelschiffen ist es möglich, im Wattenmeer zu segeln und bei Ebbe auf dem Watt aufzusetzen, wenn vorher das Schwert eingefahren wird. Nachteilig bei dem Aufsetzen des Segelschiffes ist jedoch, daß bereits bes geringem Wellengang das Segelschiff bei beginnender Ebbe auf dem Meeresgrund in periodischen Abständen aufschlägt und erst dann zur Ruhe kommt, wenn der Wasserstand genügend abgesunken ist. Gleiches wiederholt sich zu Beginn der Flut. Dieses periodische Aufschlagen auf den Grund des Wattenmeeres beansprucht naturgemäß den Schiffsrumpf.
Darüber hinaus sind auch Frachtensegler bekannt, die insbesondere im Küstenbereich eingesetzt werden. Diese Segler sind mit Hubkielen ausgestattet, damit sie auch im seichten Küstengewässer fahren können. Insbesondere beim Be- und Entladen solcher Frachtensegler macht sich der Qezeitenunterschied zwischen Ebbe und Flut nachteilig
bemerkbar. Man ist derzeit darauf angewiesen, sich nach den Gezeiten zu richten, will man die Ladung solcher Frachtensegler löschen oder die Frachtensegler beladen.
Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben beschriebenen Nachteile zu beseitigen.
Diese Aufgabe wird neuerungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kielflosse eine ausreichende Festigkeit zum Tragen des Gewichtes des Schiffsrumpfes aufweist und an ihrem unteren Ende seitlich von der Kielflosse abstehende Flügel aufweist, welche als Aufstandsplatten ausgebildet sind, wobei die Kielflosse zwangsgetrieben absenkbar ist.
Diese Lösung ist einfach und überwindet die im Stand der Technik auftretenden Nachteile. Durch die zur Lösung vorgeschlagenen Maßnahmen wird es ermöglicht, das Segelschiff auf die als Aufstandsplatten ausgebildeten Flügel der Kielflosse zu stellen. Das kann so geschehe.), daß beispielsweise das Segelschiff bei der Flut in das seichte Ufergewasse r einfährt und die Kielflosse absenkt, bis die als Aufstandsplatten ausgebildeten Flügel auf dem Gewässergrund aufstehen. Bei nachfolgender Ebbe bleibt das Segelschiff auf der Kielflosse stehen, so daß es möglich ist, mit einem gabelförmig ausgebildeten Anhänger, welcher in seiner Längsmittenachse eine Aussparung für die Kielflosse des Segelschiffes aufweist, unter den Rumpf des Segelschiffes zu fahren. Dann wird das Segelschiff auf dem Anhänger abgestützt und die Kielflosse wird eingefahren. Auf diese Weise können auch größere Segelschiffe aus dem Wasser geholt werden.
Es ist auch möglich, den Schiffsrumpf des Segelschiffes mit Hilfe der Kielflosse aus dem Wasser zu heben. Dies ist insbesondere bei Wattenmeerseglern von Vorteil, da auf diese Weise das mehrfache Aufschlagen des Segelschiffes auf dem Gewässergrund vermeiden werden
kann. Dazu wird die Kielflosse zunächst vollständig eingezogen und abgewartet, bis der Wasserstand gesunken ist, daß ein leichtes Aufschlagen des Schiffsrumpfes auf dem Gewässerboden beginnt. Sodann wird die Kielflosse ausgefahren, so daß sich der Schiffsrumpfs zumindest teilweise aus dem Wasser hebt und das Segelschiff auf den als Aufstandsplatten ausgebildeten Flügeln steht. Damit ist der Aufsetzvorgang beendet, so daß der Schiffsrumpf durch weiteres Aufschlägen nicht weiter beansprucht werden kann.
Auch die eingangs erwähnten Frachtensegler können mit Hilfe der vorgeschlagenen Lösungsmerkmale nunmehr unabhängig von den Gezeiten be- und entladen werden. Fährt ein solcher Frachtensegler in den Hafen und legt an einer Hafenmole an, so kann er die Kielflossen bis auf den Hafengrund absenken und sogar gegebenenfalls den Schiffsrumpf zumindest teilweise aus dem Wasser heraus anheben, bis die Ladekante des Frachtenseglers mit der Hafenmole übereinstimmt. Auf diese Art und Weise kann der Frachtensegler auch entladen werden, wenn der Wasserspiegel sinkt oder überhaupt kein Wasser im Hafen befindlich ist.
Insbesondere für Segeljachten u.dgl. ist es vorteilhaft, daß eine Kielflosse vorgesehen ist, deren Hochachse im wesentlichen durch den Schwerpunkt des Segelschiffes verläuft, wobei die Projektion des
Schwerpunktes innerhalb der aus den Flügeln gebildeten Fläche liegt.
So kann bereits mit einer Kielflosse eine Standfestigkeit erreicht werden, die ausreicht, um mit einem Anhänger das Segelschiff aus dem Wasser zu holen, wenn der Wasserspiegel abgesunken ist. Auch für die Wattensegler kann eine Kielflosse ausreichen, wobei dann die aus den Flügeln gebildete Fläche etwas größer gewählt werden sollte, damit Schwerpunktsverschiebungen durch sich eventuell noch auf dem Schiff befindliche Personen überbrückt werden können.
Insbesondere für größere Segelschiffe ist es günstig, daß mehrere Kielflossen vorgesehen sind, welche in der Längsmittenebene des
Schiffsrumpfs angeordnet sind.
Es können auch mehrere Kielflossen vorgesehen sein, die symmetrisch zur Längsmittenebene des Schiffsrumpfs angeordnet sind. Diese Anordnung ist insbesondere vorteilhaft für Frachtensegler.
Es ist vorteilhaft, wenn die Flügel schräg nach unten geneigt sind. Dadurch wird erreicht, daß neben dem Ballast auch noch die Flügel für ein Aufrichtmoment des Segelschiffes sorgen. Dieses zusätzliche Aufrichtmoment wird hydrodynamisch erzeugt und hängt damit von der Höhe der Fahrtgeschwindigkeit ab. 10
Dieses hydrodynamische Rückstellmoment kann weiter dadurch vergrößert werden, daß die Flügel je auf ihrer Ober- und Unterseite ein Profil aufweisen, wobei das Profil der Unterseite eine stärkere Krümmung aufweist. Die mögliche Zuladefähigkeit der Segelschiffe kann dadurch erhöht werden, daß die Flügel im wesentlichen den gesamten Ballast beinhalten. Das hat daneben auch noch den Vorteil, daß die Kielflosse beim Aufstehen des Segelschiffes auf derselben nicht zusätzlich durch das Ballastgewicht belastet wird, welches bei herkömmlichen Segelschiffen bis zu 50 % des Gesamtgewichtes ausmachen kann.
Die Ballastflügel können auch abnehmbar ausgebildet sein, so daß Segeljachten bis zu einer gewissen Größe nach Abnehmen der Ballastflügel trailerfähig sind. Oberhalb der Ballastflügel können auch weitere Ballastflügel an der Kielflosse angebracht sein.
Ohne großen Festigkeitsverlust kann die Kielflosse im Inneren
im wesentlichen hohl ausgebildet sein, so daß sich der Ballast im wesentlichen auf die Flügel konzentriert. Dabei ist es günstig, daß die Kielflosse Im unteren Bereich eine Wassereintrittsöffnung aufweist, damit die im Wasser befindliche Kielflosse mit Wasser geflutet wird und keinen zusätzlichen Auftriebskörper darstellt, der die Aufrichtwirkung des Ballastes schmälern würde.
Vorteilhaft ist auch, daß die Kielflosse an ihrer tiefsten Stelle eine Wasseraustrittsöffnung aufweist, so daß das Wasser selbsttätig aus der Kielflosse auslaufen kann, wenn das Segelschiff auf dem Trockenen steht.
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Insbesondere für die Führung der Kielflosse im Schwertkasten ist es vorteilhaft, daß die Kielflosse im oberen Bereich an ihrer Hinterseite eine Stufe aufweist, εη die der Schwertkasten angepaßt ist. Die stromlinienförmig ausgebildeten Kielflossen sind üblicherweise an ihrer
Rückseite mit einer nur schmalen Kante versehen. Durch die Ausbildung der Stufe wird erreicht, daß zur Führung der Kielflosse eine breitere Anlagefläche zur Verfügung steht. Daneben führt die Ausbildung der Stufe dazu, daß in dem oberen schmalen Bereich der Kielflosse eine Luftblase eingeschlossen wird, wenn die Kielflosse mit Wasser gefüllt wird. Dabei sorgt diese unter Druck stehende Luftblase dafür, daß das in der Kielflosse befindliche Wasser bei großer Schräglage des Segelschiffes nicht auf die andere Seite des Schwerpunktes fließt, was zu einer Erhöhung des Kippmomentes beitragen würde.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Segelschiffes, und Fig. 2 eine Detailansicht eines Schnittes durch den Schiffsrumpf
mit Schwertkasten und Kielflosse.
Wie aus der Fig. 1 hervorgeht, umfaßt das Segelschiff 1 unter anderem einen Schiffsrumpf 2 mit einer Kielflosse 3.
Wie besser der Fig. 2 zu entnehmen ist, ist die Kielflosse 3 durch
eine Hubeinrichtung 4 höhenverstellbar durch einen Schwertk&jten 5 untergebracht. Die Kielflosse 3 ragt beim gezeigten Ausführungsbeispiel auch im eingezogenen Zustand über die Unterseite 6 des Schiffsrumpfes
2 hinaus. 30
Am untern Ende 7 der Kielflosse 3 sind seitlich abstehende Flügel 8 und 9 angebracht. Diese Flügel 8 und 9 sind als Aufstandsplatten ausgebildet, deren Fläche bsi dem gezeigten Ausführungsbeispiel so gewählt ist, daß sich die Projektion des Schwerpunktes des Segelschiffes 1 innerhalb der durch die Flügel 8 und 9 gebildeten Fläche befin det.
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In den Flügeln 8 und 9 befindet sich im wesentlichen der gesamte Ballast der Kielflosse 3, wo hingegen die Kielflosse 3 selber im Inneren hohl ausgebildet ist. Wie aus dem Profilschnitt A in Fig. 2 durch die beiden Flügel 8 und 9 hervorgeht, sind diese schräg nach unten geneigt ausgebildet. Dieser Schnitt ist um 90° in die Zeichenebene gedreht, so daß die Längserstreckung der Flügel im wesentlichen parallel zur Fahrtrichtung ist, welche durch den Pfeil F angedeutet ist. Die den Ballast aufweisenden Flügel 8 und 9 sind weiterhin ebenso wie auch der senkrechte Teil der Kielflosse 3 mit einem Profil versehen. Wäh rend das Profil des senkrechten Teiles der Kielflosse 3 symmetrisch ausgebildet ist, kann die Oberseite der Flügel 8 und 9 ein anderes Profil als deren Unterseite aufweisen, wobei die Ausbildung der Profile von der Neigung der Flügel 8 und 9 abhängig ist. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Unterseite der Flügel stärker als deren Oberseite gekrümmt. Diese Krümmung ist einerseits nach hydrodynamischen Gesichtspunkten zu bestimmen, andererseits wird mann bei der Wahl der Krümmung auch die Funktion der Flügel als Aufstandsplatten berücksichtigen.
Zur Verringerung des Transportgewichts des Segelschiffes sowie zur Erhöhung der möglichen Zuladung sind die den Ballast beinhaltenden Flügel 8 und 9 demontierbar ausgebildet, wobei sie beispielsweise durch Schrauben 10 an dem unteren Ende 7 der Kielflosse befestigt sein können.
Gemäß einer anderen, nicht gezeigten Ausführungsform können weitere Ballastflügel oberhalb der Flügel 8 und 9 an der Kielflosse angebracht werden. Die zusätzlichen Ballastflügel können auch einstückig mit den Flügeln 8 und 9 verbunden werden, so daß sie zunächst zusammen auf das untere Ende 7 der Kielflosse 3 aufgeschoben und anschließend verschraubt werden. Bei einei weiteren, ebenfalls nicht gezeigten Ausführungsform können mehrere ein- und ausfahrbare Kielflossen an dem Schiffsrumpf vorgesehen sein. Dies kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn eine Schwerpunktsveränderung, z.B. beim Be- und Entladen des Segelschiffes, zu befürchten ist, wenn das Segelschiff auf den als Aufstandsplatten ausgebildeten Flügeln auf dem Gewässer-
* grund aufsteht. Dann brauchen die durch die Flügel gebildeten Flächen nicht so groß ausgebildet zu sein, daß die Projektion des in diesem Falle veränderlichen Schwerpunktes innerhalb dieser Fläche liegen
muß.
5
Die Kielflosse 3 ist in ihrem Inneren hohl ausgebildet. Um den Auftrieb der Kielflosse 3 zu vermeiden, ist im unteren Bereich der Kielflosse eine Wassereintrittsöffnung vorgesehen. Am unteren Ende der Kielflosse 3 ist zum restlosen Ablassen des Wassers eine nicht dargestellte Wasseraustrittsöffnung vorgesehen.
Wendet man sich dem oberen Bereich 12 der Kielflosse 3 zu, so erkennt man deutlich, daß die Hinterseite der Kielflosse eine Stufe 13 aufweist. Die Form des Schwertkastens 5 ist der Stufe 13 angepaßt.
Durch die Stufenausbildung wird erreicht, daß die Rückseite 14 des verbleibenden oberen Bereiches 12 der Kielflosse 3 als breite Führungsfläche ausgebildet ist, welche mit einer Wand 15 des Schwertkastens 5 zusammenwirkt. Durch die breitere Ausbildung der Rückseite 14 verteilen sich die Kräfte beim Hochziehen und Absenken der Kielflosse 3 gleichmäßig über einen weiten Bereich.
Die Hubeinrichtung 4 weist einen Antrieb auf, mit welchem sowohl die Kielflosse eingeholt werden kann, als auch zwangsgetrieben ausgefahren werden kann. Eine solche Hubeinrichtung kann beispielsweise eine Zahnstange, welche auf der Ruckseite 14 der Kielflosse angebracht ist, und ein in die Zahnstange eingreifendes Zahnrad umfassen, welches auf der Achse eines im Schiffsrumpf ortsfest angebrachten Motors befestigt ist. Der Hubkiel kann zusätzlich durch ein Band 17 gesichert sein. Es ist auch möglich, oie Kielflosse hydraulisch anzuheben und abzusenken.
Im folgenden wird die Wirkungsweise der Erfindung näher erläutert. Durch das Anbringen des gesamten Ballastes an der untersten Stille der Kielflosse 3 kann der Gesamtballast relativ gering gehalten werden, da der für das Aufrichtmoment zur Verfügung stehende Hebelarm praktisch mit dem Abstand zwischen Schiffsschwerpunkt und unterem
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Ende 7 der Kielflosse 3 identisch ist. Durch die Möglichkeit, die Kielflosse anzuheben, vermag man mit einem solchen Segelschiff 1 auch seichte Gewässer zu befahren, wobei durch die Konzentrierung des Ballastes in den Flügeln 8 und θ am unteren Ende 7 der Kiel flosse 3 immer noch ein rückstellendes Moment erzeugt wird.
Darüber hinaus bewirken die Flügel 8 und 9 bereits bei geringer Fahrgeschwindigkeit des Segelschiffes 1 ein zusätzliches hydrodynamisches Rückstellmoment. Insbesondere bei seichten Gewässern, bei denen die Kielflosse 3 nicht so tief ausgefahren werden kann, ist es deswegen dennoch möglich, relativ hart am Wind zu segeln.
Möchte man das Segelschiff aus dem Wasser holen, so fährt man das Segelschiff 1 einfa ch in seichtes GevtässiJ nahe an das Ufer, vorzugs weise einen flach abfallenden Strand, und zieht dabei die Kielflosse ein, um so nahe wie möglich an den Uferbereich zu gelangen. Berühren die Flügel 8 und 9 bereits den Grund des Gewässers, so wird die Kielflosse ausgefahren, wobei sich der Schiffsrumpf 2 über den Wasserspiegel hinaushebt. Nun kann ein Transportanhänger od.dgl. unter den Schiffsrumpf 2 geschoben werden. Der Transportanhänger muß dabei etwa derart gabelförmig ausgebildet sein, daß er sich um die Kielflosse 3 schieben läßt. Nachdem der Schiffsrumpf auf dem Transportanhänger abgestützt wurde, kann die Kielflosse eingefahren werden und der Anhänger mitsamt dem Segelschiff 1 ans Ufer gezogen werden.
Will man das Segelschiff im Wattenmeer bei herannahender Ebbe auf
den Gewässergrund aufsetzen, so zieht mann zunächst die Kielflosse 3 vollständig ein und wartet ab, bis die als Aufstandsplatten ausgebildeten Flügel 8 und 9 Bodenberührung bekommen, während der Wasser- spiegel absinkt. Beim ersten Anschlagen der Flügel 8,9 oder des Schiffsrumpfes 2 auf dem Gewässerboden wird dann die Kielflosse ausgefahren, so daß sich der Schiffsrumpf zumindest teilweise aus dem Wasser heraushebt. Dadurch erreicht das Segelschiff sofort eine stabile Lage; ein periodisches Anschlagen des Schiffsrumpfes, welches den Schiffs-
3g rumpf bezüglich seiner Festigkeit beanspruchen würde, wird somit vermieden.
Wenn man beispielsweise einen Frachtensegler, der mit einem erfindungsgemäßen Hubkiel ausgerüstet ist, in einem Hafen löschen oder beladen will, der in starkem Maße den Gezeiten ausgesetzt ist, so fährt man mit dem Segelschiff 1 bei Flut oder zumindest ausreichen-
^ dem Wasserstand in den Hafen ein, legt an der Hafenmole an und fährt die Kielflossen 3 so weit aus, bis sie auf dem Hafengrund aufstehen. Sollte der Frachtensegler zu weit unterhalb der Hafenmole liegen, so kann dieser mittels der durch die Hubeinrichtung 4 auszufahrenden Kielflossen 3 angehoben werden. Somit ist ein Be- und I^ Entladen eines Frachtenseglers in gezeitenabhängigen Häfen sowohl bei Ebbe als auch bei Flut möglich.
Die ausreichend groß gewählte Aufstandsfläche der Flügel 8 und 9 sorgt immer dafür, daß ein aufgfesetztes Segelschiff senkrecht über der Kielflosse 3 ausgerichtet ist. Das Segelschiff 1 kann sich daher auch bei Ebbe nicht schräg auf den Gewässergrund legen, was insbesondere bei Frachtenseglern von Vorteil ist, da ein Schräglegen eines beladenen Frachtenseglers nahezu zwangsläufig ein Verrutschen der Ladung zur Folge hat. Das erfindungsgemäße Segelschiff dagegen wird auch beim Aufsetzen auf Grund bei vollständig eingefahrener Kielflosse immer waagerecht ausgerichtet liegen bleiben und nicht zur Seite wegkippen.
Benutzt man das Segelschiff 1 auch bei tieferen Gewässern, auf denen im Normalfall auch ein stärkerer Wind zu gewärtigen ist, kann
man durch Herausfahren der Kielflosse 3 das Aufricht- bzw. Rückstel!moment vergrößern.
Im oberen Bereich 12 der Kielflosse 3 befindet sich keine Öffnung, aus der die in der Kielflosse 3 enthaltene Luft restlos entweichen könnte. Dadurch wird verhindert, daß insbesondere beim Befahren seichter Gewässer, wenn der obere Bereich über den Schwerpunkt des Schiffes hinausragt und wenn das Segelschiff bei voller Beladung zur Seite geneigt ist, Wasser in den oberen Bereich 12 der Kielflosse 3 eindringt, was zu einer Verstärkung des Kippmomentes beitragen würde.

Claims (13)

1. Segelschiff mit einem Schiffsrumpf, welcher mindestens einen zur Unterseite hin offenen Schwertkasten aufweist, in dem eine mit Ballast versehene, über die Unterseite des Schiffsrumpfes hinausragende Kielflosse durch eine Hubeinrichtung höhenverstellbar zumindest teilweise Q unterbringbar ist, dadurch gekennzeichnet , daß die Kielflosse (3) eine ausreichende Festigkeit zum Trag en des Gewichts des Schiffs rumpfes aufweist und an ihrem unteren Ende (7) taitlich von der Kielflosse (3) abstehende Flügel (8,9) aufweist, welche als Aufstandsplatten ausgebildet sind, wobei die Kielflosse (3) zwangsgetrieben absenkbar ist.
2. Segelschiff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kielflosse vorgesehen ist, deren Hochachse im wesentlichen durch den Schwerpunkt des Segelschiffs verläuft, wobei die Projektion des Schwerpunktes innerhalb der aus den Flügeln (8,9) gebildeten Fläche liegt.
3. Segelschiff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß mehrere Kielflossen vorgesehen sind, welche in der Längsmittelebene des Schiffsrumpfs angeordnet sind.
4. Segelschiff nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Kielflossen vorgesehen sind, die symmetrisch zur Längsmittelebene des Schiffsrumpfs angeordnet sind.
5. Segelschiff nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügel (8,9) schräg nach unten geneigt sind.
6· Segelschiff nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügel (8,9) je auf ihrer Ober- und Unterseite ein Profil aufweisen, wobei das Profil der Unterseite eine stärkere Krümmung aufweist.
2B ?· Segelschiff nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Flügel (8,9) im wesentlichen den gesonnten Ballast beinhalten.
8. Segelschiff nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ballastflügel (8,9) abnehmbar ausgebildet sind.
9. Segelschiff nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Ballastflügel (8,9) wehere Ballastflügel an der Kielflosse (3) angebracht sind.
10. Segelschiff nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kielflosse (3) im Inneren im wesentlichen hohl ausgebildet ist.
11. Segelschiff nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Kielflosse (3) Im unteren Bereich eine Wassereintrittsöffnung (11) aufweist.
12. Segelschiff nach Anspruch Ii, dadurch gekennzeichnet, daß die Kielflosse (3) an ihrer tiefsten Stelle eine Wasseraustrittsöffnung aufweist.
13. Segelschiff nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kielf'osse (3) im oberen Bereich
(12) an ihrer Hinterseite (14) eine Stufe (13) aufweist, der der Schwertkasten (5) angepaßt ist.
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