DE84901C

DE84901C -

Info

Publication number: DE84901C
Application number: DENDAT84901D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE SoI^Gesündheitspflege.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 11. Juni 1895 ab.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine bequem in ihre einzelnen Theile zerlegbare Spritze, deren Cylinder durch axialen (anstatt wie bisher radialen) Druck abgedichtet ist, wodurch sowohl ein Zerspringen des meist aus Glas hergestellten Spritzencylinders vermieden wird, als auch die einzelnen Theile nach Zerlegung der Spritze' bequem und vollständig gereinigt bezw. keimfrei gemacht werden können.

In der Zeichnung ist die Spritze in den Fig. i, 2, 7 und 8, einzelne Theile derselben in den Fig. 3, 4, 5, 6 und 9 bis 12 dargestellt.

Der Spritzencylinder C ist von einem Mantel A umgeben, der in einem Stück aus Metallblech oder aus einem anderen geeigneten Stoff ausgestanzt und nachträglich entsprechend umgebogen wird (s. Fig. 4 und 10). Auf der oberen, offenen Seite dieses Mantels A ist, wenn die Spritze durch eine.Mutter von oben abgedichtet werden soll, an jedem Ende je. die Hälfte eines hohlen Gewindezapfens a angebracht. Der Mantel A ist oben bei a¹ abgeflacht; daselbst sitzt eine mit Nuth versehene und mit ihren Ansätzen d (Fig. 6) die abgeflachte Stelle a¹ des Mantels A übergreifende Scheibe D, deren untere Ansatzflächen d auf dem Cylinder C aufsitzen und welche durch die Mutter F, welche die beiden Gewindehalbzapfen D zusammenhält, gegen den Cylinder C angedrückt wird. Der Cylinder sitzt unten auf einem weichen, eingelegten Dichtungsring c und dieser auf der mit Rand versehenen Scheibe B auf. Gewünschtenfalls kann letztere auch von oben angeschliffen werden; dann sitzt der Cylinder unmittelbar auf der Scheibe -B. Die letztere hat unten ein Röhrchen b, das durch den Boden a¹ des Mantels A hindurchgeht und auf das die spitzen Nadeln oder Röchrchen L aufgesteckt werden.

Anstatt die Abdichtung von oben mittelst der Scheibe D und Mutter E zu bewirken, kann dieselbe auch dadurch bewerkstelligt werden, dafs das Röhrchen b an der Scheibe B Aufsengewinde erhält und auf dasselbe passend eine Mutter M, die auf dem umgebogenen Theil a² des Mantels A aufliegt, sich befindet, durch deren Anziehen die Scheibe B bezw. der darüber liegende Dichtungsring c von unten her gegen den Cylinder C angedrückt und der letztere abgedichtet wird. Auf der oberen Seite legt sich dann der Cylinder C gegen den Manteltheil a\ die beiden Halbgewindezapfen a sind wiederum von einer Mutter M zusammengehalten (s. Fig. 7). An Stelle der Gewindehalbzapfen α kann jedoch auch, wie bei der Fig. 3 der Zeichnung angegeben, ein vereinfachtes Festhalten des Mantels A oben am Cylinder C erreicht werden, indem die losen, umgebogenen Enden A¹ des Mantels A entsprechend dem Cylinderdurchmesser wulstförmig vertieft geprefst sind und mittelst des Wulstes die Cylinderwand übergreifen und den Cylinder festhalten.

Zum Abdichten des Kolbens K ist die Kolbenstange .F hohl gemacht und unten mit einer Scheibe f und einem Kegel fⁱ versehen. In der hohlen Kolbenstange F ist eine zweite Stange H verschiebbar gelagert, welche unten ebenfalls eine Scheibe h und einen Kegel h^l hat. Zwischen beiden Scheiben f und h befindet sich der weiche Kolbendichtungsring K. Die innere Kolbenstange H hat oben Gewinde und kann mittelst ihrer in dieses Gewinde eingreifenden Mutter J, welche drehbar am Kopf G der Hohlgewindestange F festgehalten wird, axial gegen letztere verschoben werden, wodurch die beiden Kegel f¹ und h¹ einander genähert oder entfernt werden können und der elastische Dichtungsring K mehr oder minder angeprefst wird.

Der Cylinder kann mit doppelter Eintheilung versehen sein, zum Zwecke, die Menge der einzusaugenden bezw. auszuspritzenden Flüssigkeit jederzeit genau überwachen zu können.

Es ist klar, dafs zum Festhalten des Cylinders im. Mantel noch verschiedene andere Einrichtungen verwendet werden können, ohne jedoch das im Patent-Anspruch ausgesprochene Wesen der Erfindung zu ändern. , ·'■'■"

Claims

Patent-Anspruch:

Eine zerlegbare Spritze mit durch axialen Druck bewirkter Abdichtung, dadurch gekennzeichnet, dafs der Cylinder (C) sich in einem auf zwei Seiten ausgesparten, am einen Ende offenen Schutzmantel (A) (Fig. io) befindet und daselbst entweder mittelst an den Enden des Mantels befindlicher wulstförmiger Vertiefungen (A¹) durch den Cylinder (C) selbst oder mittelst einer besonderen, die zweitheilige Schraube (a) der Schutzhülse (A) übergreifenden Hülse (D) und einer Mutter (E) zusammengehalten wird, wobei die Abdichtung am unteren Ende des Cylinders entweder durch Anziehen der genannten Mutter (E) oder durch eine zwischen dem unteren Manteltheil (a'²) und einer Dichtscheibe (B) in das Gewinde des Röhrchens (b) der letzteren eingreifende Mutter (M) — also stets durch axialen Druck — bewerkstelligt wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.