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Triebwerk für Bandspulen Zusatz zum Patent 828 923 Geenstand des Patents
828 923 ist ein Triebwerk' für die Spulen von vorzugsweise bandförinigen
Schallträgern, dessen Aufgabe darin besteht, bei dem beispielsweise selbsttätig
nach Ablauf des Bandes von einer Spule erfolgenden Umschalten der 1)reliriclitung
des Antriehtnotors die Kupplung zwischen dein Motor und der <las Band aufwickelnden
Spule zu unterbrechen und dafür die Kupplung niit der anderen Spule, von der das
Band bis dahin allgewickelt wurde. herzustellen. Gemäß dein Hauptpatent dient zii
diesem Zweck ein Zwischenreil>rad, <las einerseits an der unmittelbar oder über
ein Getriebe mit (lein Antriebmotor verbundenen Antriebwelle, andererseits an der
anzutreibenden Bandspule (Aufwickelspule) bzw. der mit dieser Spule verbundenen
Antriebscheibe, z. B. einer Reibscheibe, anliegt und dessen Drehpunkt auf einem
schwenkbaren Hebel sitzt, der mit der Antriebwelle derart verbunden ist, daß er
beim Wechsel der Drehrichtung der Antriebwelle die Zwischenrolle von der einen Bandspule
abhebt und an die andere Bandspule anlegt (Tänzerrolle). Dabei ist dafür zu sorgen.
<laß zwischen dem Zwischenrad und der Bandspulenscheihe der günstigste Druck
für die Reibkupplung entsteht. Dieser Druck darf nicht zu hoch sein, damit keine
unnötigen Reibungsverluste entstehen, andererseits darf er nicht zu niedrig sein,
damit insbesondere unmittelbar nach dem Umschalten der Drehrichtung des Motors eine
exakte und augenblickliche Mitnahme des Schwenkhebels
in die neue
Kupplungsstellung, d.11. in die Lage, bei der die Reibscheibe mit der anderen Bandspule
im Eingriff steht, erfolgt.
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Mit den üblichen Reibungskupplungen Lißt sich diese Aufgabe nicht
restlos zufriedenstellend durchführen. Es kann vorkommen, daß die von der Antriebwelle
auf den das Zwischenreibrad tragenden Schwenkhebel ausgeübte Reibung so stark ist,
daß sie schon bei der kleinsten Anlaufgeschwindigkeit den Hebel in seine neue Lage
schwenkt, dann aber mit steigernder Drehzahl so stark wird, daß starke Reibungsverluste
oder auch Verkleininungen zwischen dem Zwischenrad und der Spulenantrielischeibe
auftreten, oder sie ist zwar gering genug, um größere Reibungsverluste auszuschließen,
in diesem Fall aber reicht dann die Reibung bei den geringen Geschwindigkeiten zu
Beginn einer neuen Drehrichtung für das Umschwenken des Hebels nicht aus, so daß
das Umschwenken erst mit einiger Verzögerung eintritt.
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Die vorliegende Erfindung beseitigt diese Mängel dadurch, daß die
Reibungskupplung zwischen der Antriebwelle und dem das Zwischenreibrad tragenden
Sch"venkhebel geschwindigkeitsabhängig ausgebildet ist, derart, daß die Reibung
bei allnehmender Geschwindigkeit zunimmt.
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Die Reibungskupplung wird zweckmäßig durch eine oder mehrere Andrückfedern
verwirklicht, die zwischen der Antriebwelle und einer den Schwenkhebel tragenden
Rolle (Hebelrolle) angeordnet sind. Diese Andrückfeder ist so gestaltet, daß ihr
Reibungsdruck, mit dem sie die Bewegung der Antriebwelle auf die Hebelrolle überträgt,
unter dem Einftuß wachsender Zentrifugalkraft abnimmt. Zu diesem Zweck besteht eine
solche Andrückfeder beispiels-,reise aus einem U-förmig gebogenen Band, dessen eines
Ende mit Reibung auf der F-Tebelrolle anliegt. Um die Abhängigkeit des Reibungsdruckes
dieser Andrückfeder von der Geschwindigkeit der Antriebwelle richtig einstellen
zu können, empfiehlt es sich, das auf der Hebelrolle aufliegende Ende der Andrückfeder
mit einem kleinen zusätzlichen Gewicht zu versehen, das zweckmäßig entweder in seiner
Größe oder auch in seiner Stellung auf der Feder veränderbar gestaltet ist.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Weglassung
aller nicht unbedingt zum Verständnis der Erfindung notwendigen Teile der Gesamtanordnung,
insbesondere des Trieb--,cerkes einer Magnetbandanlage. Die Aufgabe der Anordnung,
insbesondere des Triebwerkes, besteht darin, dafür zu sorgen, daß ein bandförmiger
Magnettonträger 16, der über die Antriebwelle i_5 geführt ist, abwechselnd entweder
auf eine Bandspule io oder nach Vollwickeln dieser Spule bzw. auch in anderen Bedarfsfällen
unter Umkehrung der Drehrichtung auf die Bandspule i i aufgewickelt wird. Der eigentliche
Triebwerkteil enthält zunächst eine Welle i, die unmittelbar oder über ein Getriebe
mit dem nicht mitgezeichneten :,\iitriebmotor in Verbindung steht. Fest an dieser
Welle i sitzt eine Scheibe 2, die die Aufgabe hat, mit ihrem Außenrand das vorzugsweise
tellerartig gestaltete Zwischenrad .5 am inneren Tellerrand durch Reibungskupplung
mitzunehmen, wobei dieses Zwischenrad 5 jeweils entweder an der als AufNvickelspule
wirkenden Spule io oder der Spule 1i bzw. an einer mit jeder dieser Spulen fest
verbundenen Reibscheibe angelegt wird und dieses wechselseitige Anlegen des Reibrades
5 an eine der beiden Spulen 1o bzw. i i durch ein ebenfalls durch die Antriebscheibe
2 bewirktes Schwenken dieses Rades 5 erfolgt, das finit seinem Drehpunkt auf einem
Hebel 4 sitzt, dessen eines 1?n(ie konzentrisch um die Motorwelle i, ohne finit
ihr in fester Verbindung . zu stehen, angeordnet ist. Der Schwenkhebel 4 ist zu
diesem Zweck an seinem Drehpunkt um die Welle i mit einem zvlin(Irisclien Ansatz
3 versehen, der über zwei U-förmige Bandfedern 6 und 7 mit der fest auf der Motorwelle
i sitzenden Antriebscheibe 2 gekuppelt ist. Die :\ndriickfedern 6 und 7 sind jeweils
mit ihrem :iußeren Ende an der Antriebscheibe 2 befestigt, während ihr inneres Ende
den zylindrischen Teil 3 des Schwenkhebels 4 durch Reibung mitnimmt. Die Federn
6 und 7 sind so bemessen, daß der Reibungsdruck für ihre Kupplung mit dein Zylinder
3 bei den geringsten Drehgeschwindigkeiten am größten wird, während bei zunehmender
Drehgescliwiildigkeit der Scheibe 2 durch die Zentrifugalwirkung des inneren Endes
der Federn dieser Reibungsdruck immer geringer wird. Auf diese Weise wird erreicht,
(iaß beim Anlaufen des Motors bz-,v. unmittelbar nach erfolgtem Umschalten der Drehrichtung
der Hebel 4 sofort in seine neue Lage geschwenkt wird, bei der die an seinem Ende
befestigte Zwischenrolle 5 an derjenigen der beiden Spulen 1o bzw. 1i anliegt, die
für diese Drehrichtung das Band aufzuwickeln hat. Durch das Geringerwerden des Reibungsdruckes
der Federn 6 und 7 auf (lern Zylinder 3 werden Reibungsverluste zwischen der Rolle
5 und der von ihr jeweils angetriebenen Spule to bzw. i i bei steigender Geschwindigkeit
vermieden. Die Gewichte R bzw. g, die an, den inneren 17n(len der Federn 6 und 7
befestigt sind, sind entweder auswechselbar, so daß je nach Bedarf ein größeres
oder kleineres Gewicht wirkt, oder sie sind auf den Federn 6 1>zw. 7 verstellbar
angeordnet.
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Bei der in der Zeichnung dargestellten Stellung bewegen sich die NTotorwelle
i und die Antriel>-scheibe 2 und damit auch dic Zwischenrolle s im Uhrzeigersinn,
die von der Molle 5 mitgenommene Spule io im Gegensinn. Gleichzeitig wird von der
Motorwelle i über ein Triebseil 13 eine Scheibe 1-4 angetrieben, auf der die Triebrolle
1.5 für den bandförmigen Magnettonträger i6 sitzt. Auch deren Drehung erfolgt bei
der dargestellten Stellung im Uhrzeigersinn. Wird durch die automatische Umschaltung
oder durch Umschalten von Hand der Drehsinn der Motorwelle i umgekehrt, so werden
sowohl die Zwischenrolle 5 wie auch der Schwenkliel>el q, der diese trägt, ini Gegensinn
bewegt, wobei sich die Zwischenrolle um ihre :\chse ständig dreht und der Schwenkhebel
n durch die Kupplungsfedern 6 und 7 so weit geschwenkt wird, bis die Zwischenrolle
5 an der I@aiulslinle i i anliegt. wobei
sie die durch 5' angedeutete
Stellung einnimmt. Gleichzeitig wird dabei die Antriebrolle 15 ebenfalls im Gegensinn
gedreht, so daß nunmehr die im Uhrzeigersinn bewegte Spule i i das Aufwickeln des
Bandes 16 vornimmt. Durch eine weitere, für den vorliegenden Zusammenhang nicht
interessierende Vorrichtung wird beim Umschalten mit Hilfe einer Schwenkung der
Bandrollen i9 und 20 bewirkt, claß das Band 16 in einem Fall an der linken Seite
der @lagiietköl>fe 17 und i8, nach erfolgtem Umschalten dagegen an deren
rechter Seite vorbeigeführt wird. Zur Abkürzung der Umschaltzeit empfiehlt es sich,
die Zwischenrolle 5 sowie die Spulen io und i i so zu gestalten und anzuordnen,
daß der Schwenkungswinkel zwischen den beiden möglichen :\ntriebstellungen möglichst
klein bleibt, z. 13. 1o his 1.5'.
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Es empfiehlt :ich ferner, die _\nordnung mit einer automatischen Umschalteinrichtung
zu verbinden, bei der z. 13. nach Ablauf des Bandes von der einen Rolle unter Festhalten
des Bandendes an dieser Spule ein Schalthebel bewegt wird, der die Umschaltung des
:lntriehmotors vornimmt.