DE846895C - Kniekappe zur Stuetzung von erkrankten Kniegelenken - Google Patents

Description

• Kniekappe zur Stützung von erkrankten Kniegelenken Die Frfi'idung betrifft eine Kniekappe zur Unterstützung des Kniegelenks bzw. zur Heilung insbesondere von solchen Kniegelenkerkrankungen, die man NVackelknie nennt.
• Äls orthopädische Hilfsmittel gegen ÄVackelknie sind bisher Kniebandagen und Kniekappen in Form von Oberschenkel- und Unterschenkelmanschetten, die durch beiderseits des Kniegelenks angeordnete Scharniergelenke miteinander verbunden sind, bekantgeworden. Die Kniebandagen beeinträchtigen allgemein die Beweglichkeit des Kniegelenks. die bekannten Kniekappen dagegen führen nur das Kniegelenk, so daß es alle natürliche Aktivität verliert, die zur Besserung jedoch erforderlich wäre.
• Mit der erfindungsgemäßen Kniekappe wird nicht nur ein einwandfreier und sicherer Halt des NVackelknies geboten, sondern auch eine Begünstigung der Heilung durch eine mäßige, einstellbare Redressionspannung und bewußte Aktivierung der an dem kranken Glied noch vorhandenen Nfuskel- und Bänderkräfte.
• Erreicht wird das gemäß der Erfindung dadurch., daß das Knie ntlr auf einer Schenkelseite Ciii stüt- zendes, mechanisches Gelenk erhält, das als solches die haltenden Spangen an Ober- und Unterschenkel verbindet, während auf der anderen Schenkel seite des Knies eine Druckpelotte zur Auflage kommt, die mit Zugbändern und einem Federbügel elastisch-nachgiebig mit den Führungsschienen und Schenkelspangen verbunden ist.
• So wird das Knie dauernd unter einem mäßigen, mit den Zugbändern einstellbaren, distal bzw. medial wirkenden Druck gehalten und damit in die normale Haltung zurückgebracht, während der die Kniekehle überquerende Verbindungsriemen der Pelotte eine nachgiebige und daher mahnend wirkende Sperrung des Knies gegen Überstreckung des kranken Knies abgibt.
• Die Kniekappe nach der Erfindung ist in der Zeichnung an Hand liner beispielsweisen Ausbildung (Abb. I) und einer schematischen Darstellung der Druckstellen am Knie (Abb. 2) zur Behandlung eines Abknickens in genu valgum des näheren veranschaulicht.
• Danach sind mit der Kniekappe am Knie, Ober-und Unterschenkel drei Druckflächen derart angeordnet, daß ein auf das Knie nach außen, distal wirkender Druck a zwei Druckkräften b und c, die am Ober- und Unterschenkel angreifen, gegenübersteht. Zu diesem Zweck sind der Oberschenkel und der Unterschenkel in mäßigem Abstand vom Knie von Bandagen umschlossen, die an der Schenkelaußenseite mit Hilfe von Führungsschienen und einem Gelenk in der Höhe des natürlichen Kniegelenks zusammengehalten sind, während auf der inneren Seite des Kniegelenks eine Druckpelotte mittels Bändern und eines Federbügels elastisch gegen das Knie gepreßt bzw. gezogen wird.
• Nach Abb. 1 stellen die Bandagen an Oberschenkel und Unterschenkel offene Metallspangen 1 und 2 dar, die an der Schenkelaußenseite fest auf den Führungsschienen 3 und 4 sitzen, die ihrerseits durch ein Doppelgelenk 5, 6 derart miteinander verbunden sind, daß dieses Gelenk bei der Kniebeugung jeweils dem momentanen Drehpunkt des alwälzenden Femurknorrens folgen kann. Es ist auch möglich, zur Erreichung einer abwälzenden Bewegung wie beim physiologischen Gelenk die zusammenstoßenden Köpfe der Führungsschienen mit Zahnsegmenten zu versehen, die zahnradartig ineinandergreifen, so daß der momentane Drehpunkt entsprechend der Eingriffslinie zwangsläufig mit dem Abwälzpunkt des Femurknorrens wandert. Das Doppelgelenk oder Zahngelenk läßt den Schenkel frei von Druck, andererseits gibt es aber einen festen Anschlag bei Überstreckung des Knies. Die Schenkelspangen 1 und 2 liegen der Vorderseite des Ober- und Unterschenkels genau passend an, und die Schließung der Bandage ringsum erfolgt durch zwei der ledernen Fütterung 7 und 8 angeschlossene Riemen 9 und 10, deren entsprechend gelochte Enden mit den Steckknöpfen 1 1 und 12 auf den Metallspangen befestigt werden. Damit kann die Muskulatur unter den breiten Verbindungsriemen 9 und 10 frei spielen, ohne einer schiebenden Druck auf die Spangen auszuüben. An den Gelenkpunkten 5 und 6 ist ein hier gegabelter und gelochter Kniekehlenriemen 13 einstellbar befestigt. Derselbe stellt die Verlängerung einer der Form nach etwa dreieckigen Pelotte 14 dar, deren vordere Eckpunkte elastische Bandstreifen I5, I6 tragen, die, die Kniescheibe freilassend, bis zu den Metallspangen reichen und dort mit einstellbarer Spannung auf den entsprechenden Steckknöpfen 1 1 und 12 eingehängt sind.
• Ein federnder Spannbügel 17 überbrückt andererseits die Kniekehle, indem er in einer Bohrung 18 des Doppelgelenks und in einer entsprechenden Bohrung der Pelottenarmierung 19 eingehängt ist.
• Die der inneren Knieseite anliegende Druckpelotte greift das Kniegelenk direkt an und zwingt dasselbe, unterstützt durch den Spannbügel, in die normale Haltung zurück. Die flächenartig und pelottenartig gepolsterten Enden der zusammenstoßenden Führungsschienen und Schenkel spangen dienen dabei als Gegendruckflächen, während die gelenkige Verbindung der Führungsschienen in kleinem, aber hinreichendem Abstand vom Knie dasselbe frei von Druck läßt.
• Gegenüber dem dargestellten Fall einer Behandlung des Kniegelenks in genu valgum (X-Bein-Stellung) ist die Ausbildung der Kniekappe gegen eine Abknickung in genu recurvatum (O-Bein-Stellung) im Sinn der Erfindung derart, daß die Kniepelotte außenseitig anliegt und medial wirkt, während die Führungsschienen mit dem Gelenk auf der Schenkel innenseite angeordnet sind.
• Bei schwierigen Fällen ist es angebracht, diese Schienenenden noch durch eine Metallplatte zu verbreitern und sie dadurch auch ihrerseits pelottenartig zu gestalten. Die Kniekehlenriemen hält hei recurvierten Kniegelenken das Gelenk fest, noch ehe das mechanische Gelenk seinen festen Anschlag gefunden hat. Zum mindesten übt der Kniekehlenriemen eine stark mahnende Wirkung aus. durch die der Patient ständig daran erinnert und gezwungen wird, das Kniegelenk nicht zu überstrecken. Dadurch wird auch im Sinn der Erfindung mit der Benutzung der neuen Kniekappe eine heilende Wirkung auf das Wackelknie erzielt.
• PATENTANSPROCHE: 1. Kniekappe zur Stützung von überdehnten oder erkrankten Kniegelenken, dadurch gekennzeichnet, daß an halbstarren Oberschenkel-und Unterschenkelbandagen, an der Knieaußenseite verlaufende, gelenkig verbundene Fü11-rungsschienen (3, 4) befestigt sind und eine an den Führungsschienen einerseits und den Bandagen anderseits angehängte gegen die Knieinnenseite drückende Pelotte (14) angeordnet ist.

Claims (1)

1. 2. Kniekappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberschenkel- und Unterschenkelbandagen als offene, den vorderen Schenkelflächen angepaßte Metallspangen (1, 2) ausgebildet sind. die durch Riemen (9, 10) verlängerbar sind, wobei deren Enden an den Metallspangen zu befestigen sind.

   3. Kniekappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen (3, 4) durch ein Doppelgelenk (5, 6) miteinander verbunden sind.

   4. Kniekappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen an der Gelenkstelle mit Zahnsegmenten abwälzend ineinandergreifen.

   5. Kniekappe nach Anspruch ,, dadurch gekennzeichnet, daß das Schienengelenk (5, 6) mit der Pelotte (14) durch einen Kniekehlenriemen (13) und mit einem federnden Spann bügel (17) verbunden ist.