DE19748836C2 - Orthese-Manschette, die den Unterschenkel proximal des oberen Sprunggelenkes umgibt - Google Patents
Orthese-Manschette, die den Unterschenkel proximal des oberen Sprunggelenkes umgibtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Orthese-Manschette für die Behandlung und Therapie
von Morbus Ledderhose oder hypermobilen Fußgelenken.
Als Morbus Ledderhose wird eine besonders schmerzhafte Kontraktur der
Plantarfaszie des Fußes verstanden, bei der sich im Bereich der Fußsohle
Knötchen und Knoten bilden, die sich gegen das zellarme Fasergewebe als
Aponeurosen absetzen. Die Beschwerden machen sich vor allem im Fußsoh
lenbereich bemerkbar. Ein Auftreten mit dem entsprechenden Fuß ist fast nicht
mehr möglich. Die Ätiologie dieser Erkrankung ist ungeklärt. Alle bisherigen
Therapieansätze haben zu wenig oder kaum Erfolg geführt.
Das DE 18 25 238 U offenbart eine als Knöchelband bezeichnete
Manschette, die zwar proximal vom oberen Sprunggelenk angeordnet ist und
das obere Sprunggelenk frei läßt, bei der aber zusätzliche Einrichtungen zur
Stabilisierung des fibulo-tibalen Gelenkes fehlen.
Die US 49 26 846 offenbart eine Bandage, die das gesamte Fußgelenk
umgibt und das obere Sprunggelenk nicht frei läßt. Die US 42 15 687
offenbart eine Unterschenkelmanschette, die zwar den Unterschenkel proximal
vom oberen Sprunggelenk umgibt, der aber besondere Einrichtungen zur
Stabilisierung des fibulo-tibialen Gelenkes fehlen. Das gleiche gilt für die aus
der US 5 338 290 A hervorgehende Unterschenkel-Manschette.
Die WO 96/32909 A1 offenbart eine Akupressurbandage, die den Fuß unterhalb
des Sprunggelenkes umfaßt und dort mit Pelotten versehen ist, die auf den
Bandapparat unterhalb des oberen Sprunggelenkes einwirken. Aus der
DE 33 00 111 C2 ist schließlich eine Spange bekannt, die von oben einen
großen Teil des Fußrückens und des sich anschließenden Fußgelenkes
überspannt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Orthese-Manschette zu schaffen, mit deren
Hilfe es möglich ist, die Beschwerden bei Morbus Ledderhose zu lindern.
Gegenstand der Erfindung ist eine Orthese-Manschette für die Behandlung und
Therapie von Morbus-Ledderhose oder hypermobilen Fußgelenken, mit einer
den Unterschenkel proximal vom oberen Sprunggelenk umgebenden, innen
gepolsterten Manschette aus steifen Material, die der äußeren Kontur des
Unterschenkels angepaßt ist, an der Innenseite im Bereich des fibulo-tibialen
Gelenkes mit einer Anterolateralpelotte versehen ist und am distalen Rand mit
Einformungen versehen ist, die die Archillessehne und das obere Sprunggelenk
frei lassen, derart, daß bei Anlage an der Außenseite des Unterschenkels die
Beweglichkeit des oberen Sprunggelenkes und der Archillissehne nicht
eingeschränkt wird und die fibulo-tibiale Syndesmose stabilisiert wird.
Mit der neu geschaffenen Orthese-Manschette wird eine äußere Stabilisierung
der fibulo-tibialen Syndesmose erreicht, bei der allerdings die freie
Beweglichkeit des oberen Sprunggelenkes erhalten bleibt. Die Manschette
reduziert also die Bewegungen zwischen den distalen Enden von Tibia und
Fibula, läßt aber alle anderen Bewegungen im oberen Sprunggelenk zu. Bewirkt
werden damit gewisse Veränderungen des Bewegungsablaufes im oberen
Sprunggelenk sowie im Abrollverhalten des Fußes. Gleichzeitig werden
Überlastungen vermieden. Im Ergebnis erreicht man eine verbesserte
Funktionalität des gesamten Fußgelenkes, nämlich eine bessere Verteilung der
Belastungsdrücke und somit eine höhere Belastbarkeit sowie eine Ver
besserung der Standhaltung. Diese Verbesserungen der Funktionalität führen
bei Morbus Ledderhose zu einer wesentlichen Linderung der Beschwerden in
den Fußgelenken (Tarsal-, Metotarsal-Gelenke) bis hin zur Beschwerdefreiheit.
Neben der Beweglichkeit im oberen Sprunggelenk darf auch die Beweglichkeit
der Achillessehne nicht eingeschränkt werden. Wichtig ist noch, daß die
Orthese-Manschette ringsum gleichmäßig an der Oberfläche des Unter
schenkels anliegt, aber nirgendwo verstärkten Druck ausübt, weil dieser Druck
nur zu neuen Beschwerden führen würde. Zur Stabilisierung der fibulo-tibialen
Syndesmose, d. h. des Bandapparates zwischen den distalen Enden von Tibia
und Fibula, reicht es völlig aus, wenn die verhältnismäßig steife Manschette
ringsum an dem Unterschenkel anliegt.
Überraschenderweise hat sich weiterhin herausgestellt, daß diese neue Ort
hese-Manschette aus den obengenannten Gründen auch bei hypermobilen
Fußgelenken gute Dienste leistet, so daß der Träger dieser Manschette trotz
hypermobiler Fußgelenke weniger leicht umknickt und beim Gehen sicherer auf
treten kann.
Ein dauerhaftes Tragen der Manschette bewirkt in beiden oben angespro
chenen Fällen zumindest eine Beschwerdeerleichterung. Nach dem Tragen der
Manschette über einen längeren Zeitraum kann man deutlich die Änderung der
Druckverhältnisse an der Fußsohle beobachten. Da bis heute aber noch eine
langfristigen Beobachtungen über größere Zeiträume vorliegen, ist eine
Aussage über eine endgültige Heilung empirisch noch nicht abgesichert. Nach
den bisherigen Beobachtungen wird durch das ständige Tragen der Orthose-
Manschette gemäß der Erfindung aber eine erhebliche Erleichterung der
Beschwerden mit Sicherheit erreicht. Damit ist ein vorläufiges Therapieziel
erreicht.
Eine andere Ausführungsform der Orthese-Manschette gemäß der Erfindung
sieht vor, daß die Manschette als offener Ring aus elastischem Material
ausgebildet ist, dessen Elastizität die Manschette in ihre den Unterschenkel
umgebende Form zwingt. Bei dieser Ausbildung der Manschette ist es möglich,
auf Verschlußelemente wie Riemen, Schnallen oder Klettbänder vollständig zu
verzichten. Die Manschette wird einfach unter elastischer Verformung des
Ringes um den Unterschenkel gelegt und schmiegt sich unter der elastischen
Rückstellkraft des Ringes allseitig an den Unterschenkel an.
Der hochelastische Ring kann beispielsweise aus einem hochelastischen
Kunststoff, beispielsweise Polycarbonat bestehen. Alternativ kommt für die
Herstellung des Ringes auch hochelastisches Metall in Frage, beispielsweise
Edelstahl.
Ausführungsbeispiele der Erfindungen werden im folgenden anhand der
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Manschette gemäß der Erfindung in
perspektivischer Darstellung von unten;
Fig. 2 die in Fig. 1 dargestellte Manschette -
ebenfalls in perspektivischer Darstellung -
von der anderen Seite her;
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Abwicklung der in
den Fig. 1 und 2 dargestellten
Manschette;
Fig. 4 eine Darstellung des Fußskelettes kom
biniert mit der Anordnung der Manschette
gemäß der Erfindung;
Fig. 5 und 6 eine Darstellung einer alternativen Aus
führungsform der Manschette gemäß der
Erfindung in unterschiedlichen Ansichten.
In den Fig. 1 und 2 ist die Manschette in ihrer Gesamtheit mit dem Bezugs
zeichen 1 bezeichnet. Sie besteht im wesentlichen aus einem steifen Funk
tionsteil 2 aus Leder oder einem entsprechend steifen Kunststoff, welches den
Unterschenkel umgibt und der Außenkontur des Unterschenkels möglichst
genau angepaßt ist. An seinem distalen Rand weist das steife Funktionsteil
Einformungen 2a und 2b auf, die die Achillessehne und das obere
Sprunggelenk freilassen. Proximal weist das Funktionsteil demgegenüber einen
rundum weitestgehend glatten Rand 2c auf.
Innen und an den Rändern ist das Funktionsteil 2 mit einer Polsterung 3 ver
sehen, die aus einem weichen und hautverträglichen Material besteht und
darüber hinaus rutschfest ist, damit die angelegte Manschette ihre Lage relativ
zum Unterschenkel beibehält. Innen an dem Funktionsteil befindet sich
weiterhin eine Anterolateralpelotte 4, die bei angelegter Manschette im Bereich
der fibulo-tibialen Syndesmose von außen an Fibula und Tibia anliegt. Dieser
Vorgang ist in Fig. 4 durch einen Pfeil 5 angedeutet.
Wie aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlich ist, ist das steife Funktionsteil so lang
ausgebildet, daß es den Unterschenkel allseitig lückenlos umgibt. An den
Enden des Funktionsteiles 2 sind sich überlappende Verschlußelemente 6
angeordnet, die, wie beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3 dargestellt,
als Bänder aus Klettmaterial auf der einen Seite und korrespondierende Ösen
auf der anderen Seite ausgebildet sind. Diese Verschlußelemente 6 können ggf.
auch als Riemen auf der einen und korrespondierende Schnallen auf der
anderen Seite ausgebildet sein.
Eine grundsätzlich andersartig aufgebaute Orthese-Manschette gemäß der
Erfindung zeigen die Fig. 5 und 6. Dort ist das Funktionsteil als einseitig offener
Ring 7 aus elastischem Material ausgebildet, dessen Elastizität die Manschette
in ihre den Unterschenkel umgebende Form zwingt. Dieser Ring 7 besteht
entweder aus hochelastischem Kunststoff, z. B. Polycarbonat, oder aus
hochelastischem Metall, wie z. B. Edelstahl. Die so ausgebildete Manschette
wird wie eine Spange um den Unterschenkel gelegt und aufgrund der
elastischen Rückstellkräfte des Ringes 7 in Position gehalten. Verschlußele
mente sind bei dieser Ausführungsform der Manschette nicht mehr notwendig.
Claims (6)
1. Orthese-Manschette für die Behandlung und Therapie von
Morbus-Ledderhose oder hypermobilen Fußgelenken, mit einer den Unter
schenkel proximal vom oberen Sprunggelenk umgebenden, innen gepolsterten
Manschette (1) aus steifen Material, die der äußeren Kontur des Unterschenkels
angepaßt ist, an der Innenseite im Bereich des fibulo-tibialen Gelenkes mit einer
Anterolateralpelotte (4) versehen ist und am distalen Rand mit Einformungen
(2a, 2b) versehen ist, die die Archillessehne und das obere Sprunggelenk
freilassen, derart, daß bei Anlage an der Außenseite des Unterschenkels die
Beweglichkeit des oberen Sprunggelenkes und der Archillessehne nicht
eingeschränkt wird und die fibulo-tibiale Syndesmose stabilisiert wird.
2. Orthese-Manschette, nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Manschette (1) als einseitig offener Ring (7) aus elastischem
Material ausgebildet ist, dessen Elastizität die Manschette in ihre den
Unterschenkel umgebende Form zwingt.
3. Orthese-Manschette nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ring (7) aus einem hochelastischen Kunststoff besteht.
4. Orthese-Manschette nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ring (7) aus Polycarbonat besteht.
5. Orthese-Manschette nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ring (7) aus hochelastischem Metall besteht.
6. Orthese-Manschette nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ring (7) aus Edelstahl besteht.
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- 1997-11-05 DE DE1997148836 patent/DE19748836C2/de not_active Expired - Fee Related
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