DE843555C - Verbesserung von Werkstuecken oder Werkzeugen aus Stahl oder Stahllegierungen - Google Patents
Verbesserung von Werkstuecken oder Werkzeugen aus Stahl oder StahllegierungenInfo
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- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23C—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
- C23C8/00—Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals
- C23C8/40—Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals using liquids, e.g. salt baths, liquid suspensions
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vergütung bzw. Veredelung von Eisen und Eisenlegierungen und
eine Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens.
Es ist bekannt, daß man zur Verschleißminderung gewisse Werkstoffe mit harten Oberflächen versieht.
Die Härtung kann nach den bisherigen Verfahren durch metallische Auflagen (Hartchromschicht), durch
elektrochemische Behandlung (Eloxieren), durch Zuführung von Gasen und anschließende oder gleichzeitige
Wärmebehandlung (Einsatzhärtung, Nitrierung), durch Erwärmen und Abhärten der Oberflächenzone
(Schalenhärtung, Flammenhärtung) und anderes erfolgen.
Diese bekannten Verfahren haben den Nachteil, daß sie zum Teil besondere Stahlsorten voraussetzen,
zum anderen Teil langwierige Behandlungen erfordern. So muß ζ. B. bei Werkstücken und Werkzeugen, die
hohen Drücken ausgesetzt werden, wo also der Kernwerkstoff eine gute Stütze bieten muß, das Grundmaterial
einen Stahl mit hohem Kohlenstoffgehalt und ao einem Chromgehalt von 1 bis 2% aufweisen, um sich
durchhärten zu lassen.
Das Nitrierverfahren nach Krupp bedingt ebenfalls, um eine Nitrierung im richtigen Maße zu
erreichen, die Verwendung von Sonderstählen. Darüber hinaus hat dieses Nitrierverfahren den großen
Nachteil, daß die Kanten der nitrierten Werkstücke sehr leicht brechen, weshalb sich das Verfahren zur
Herstellung von Schneidwerkzeugen nicht eignet. Im übrigen kann das Nitrierverfahren in manchen Fällen
eine Einsatzhärtung nicht ersetzen.
Der Hauptnachteil aber ist, daß sämtliche aufgeführten Verfahren umständliche, vielstündige Behandlung
erfordern. So benötigt z. B. die Nitrierhärtung für eine Nitriertiefe von o,8 mm etwa ioo
ίο Stunden Nitrierdauer. Das Tauchbadverfahren ermöglicht
Härtetiefen bis zu 0,4 mm in 4 Stunden und im günstigsten Falle eine Härtetiefe bis höchstens 1 mm
in etwa 3 Stunden.
Die zu lösende Erfindungsaufgabe besteht darin, die bekannten Vergütungsverfahren zu verbessern in
der Weise, daß die Dauer der Behandlung der Gegenstände nach den einzelnen Verfahren auf einen kleinen
Bruchteil der Zeit herabgesetzt wird, daß ferner keine besonderen hochwertigen Eisen- bzw. Stahlsorten
erforderlich sind, sondern daß vielmehr auch die einfachsten Eisen- oder Stahlsorten mit gleich günstigen
Erfolgen wie die besonderen hochwertigen Eisen- oder Stahlsorten vergütet werden können, und daß endlich
die dem erfindungsgemäßen Verfahren unterworfenen Gegenstände nicht nur an den äußeren Schichten,
sondern im ganzen verbessert werden, d. h. daß auch der Kern der Gegenstände in seiner Struktur veredelt
wird. Das Verfahren ermöglicht es, in wenigen Minuten auch aus einfachstem Material (St. 40.11)
Schneidwerkzeuge und sonstige Werkstücke zu erstellen, die den Werkstücken aus handelsüblichen
Werkzeugstählen wesentlich überlegen sind. Aus Bandeisen gefertigte Feilen haben sich handelsüblichen
Gußstahlfeilen um ein Mehrfaches an Leistung überlegen gezeigt. Die Erfindung zur Lösung des vorstehenden
Problems besteht darin, daß die zu verbessernden Gegenstände in einem Schmelzbade behandelt
werden, das aus einer Mischung von Alkalicyaniden, -ferrocyaniden, -ferricyaniden und -chloriden
besteht, d. h. es werden z. B. folgende Salze zur Bildung des Bades benutzt: 1. NaCN Natriumcyanid,
2. K4Fe (CN)0 Kaliumferrocyanid (mit zweiwertigem
Fe), 3. K3Fe (CN)(; Kaliumferricyanid, 4. NaCl Kochsalz.
Der so aus den aufgeführten Salzen gebildeten Mischung wird in einem geschlossenen Kessel oder
Gefäß so viel Wärme zugeführt, daß sie schmilzt und dauernd in diesem Zustand erhalten bleibt. Zweckmäßig
wird die Temperatur über die Schmelztemperatur erhöht und das Bad auf dieser Temperatur
während der Dauer des Verfahrens gehalten. Dabei wird einmalig oder in Abständen in das gasdicht verschlossene
Gefäß Sauerstoff von außen unter Druck eingeführt. Als besonders vorteilhaft hat sich die An-Wesenheit
von Kupfer im Bade herausgestellt, das vermutlich als Katalysator wirkt. Zweckmäßig wird
das Kupfer in Gestalt von Rohren oder als durchlöchertes Gefäß verwendet, wobei der Sauerstoff durch
die Rohre oder das mit Löchern versehene Gefäß in das Bad unterhalb des Flüssigkeitsspiegels eingeführt
wird.
In der Zeichnung ist schematisch eine Ausführungsform des Gefäßes bzw. der Vorrichtung dargestellt.
Fig. ι zeigt den geschlossenen Behälter im Grundriß,
Fig. 2 den geschlossenen Behälter im Aufriß und Seitenansicht,
Fig. 3 einen Schnitt durch den Behälter nach der Linie C-D im Grundriß,
Fig. 4 einen Schnitt durch den Behälter nach der Linie A-B der Fig. 2 im Grundriß.
Es bezeichnet 1 einen aus Eisen oder sonstigem entsprechendem Material gefertigten runden Behälter
mit gewölbtem Boden, 2 den domartigen Deckel und 3 einen seitlich umklappbaren Verschlußbügel, der
mit Schrauben an dem mit dem Gefäß fest verbundenen Verschlußring 4 befestigt ist. 5 zeigt den oberen Teil
des Verschlußringes, der mit dem Deckel 2 fest verbunden ist. Durch Festziehen der Schraube 6 wird
der Deckel auf den Behälter 1 aufgepreßt. Durch eine geeignete Packung zwischen den Verschlußringen 5
und 6 wird ein vollkommen gasdichter Verschluß des Gefäßes ermöglicht. Wie der Schnitt A-B (Fig. 4)
erkennen läßt, befinden sich in dem domartigen Deckel 2 zwei Prallbleche 7. Auf der entgegengesetzten
Seite des oberen Prallbleches ragt ein Rohr 8, das mit Manometer 10 und Durchgangshahn 12 versehen
ist, in den Deckeldom, während in den Behälter 1 durch den Verschlußring 4 ein Rohr 9, das mit Manometer
11 und Durchgangshahn 13 versehen ist, hineinragt.
Beide Rohre 8 und 9 sind in den Durchgangsstellen, d. h. an den Stellen, an denen sie den Behälter
und Deckel durchbrechen, luftdicht verschweißt oder verschraubt. An dem Rohr 9 befindet sich auf der
Innenseite des Gefäßes ein aus Kupferblech hergestellter Behälter 14, der mit dem Rohr 9 gasdicht
verbunden ist und bis zur Bodenwölbung des Gefäßes hinabreicht. Wie der Schnitt C-D (Fig. 3) zeigt, ist
dieser Behälter sichelförmig durchgebildet und hat auf der Innenseite (vgl. Pfeilrichtung) mehrere Reihen
gleichmäßig verteilter, kleiner Löcher, deren Größe sich nach einer Erfahrungsformel berechnen läßt.
An Stelle des sichelförmigen Kupferbehälters 14 können entsprechende Kupferrohre eingebaut werden.
Die Form des Gefäßes kann beliebig, d. h. viereckig, flach oder sonstwie sein.
Das mit der Vorrichtung auszuführende Verfahren geht folgendermaßen vor sich: Der Behälter 1 wird
bis zur Auflage auf den Verschlußring 4 in einen durch Koks oder Gas beheizten Herd eingesetzt. Der Behälter
wird mit den das Bad bildenden Chemikalien gefüllt und durch den Deckel gasdicht verschlossen.
Das Bad hat die Eigenschaft, daß sich auf ihm eine sahnenartige, verhältnismäßig dickflüssige Haut von
ι bis 2 cm Stärke bildet. Die Höhe des Bades ist so bemessen, daß sich nach dem Einsetzen der zu härtenden
Stücke der Flüssigkeitsspiegel über das oberste Loch des Kupferbehälters 14 erhebt.
Das Einsetzen der zu härtenden Stücke erfolgt nach Erhitzung des Bades. Nachdem das Bad die richtige
Temperatur erreicht hat und die Stücke eingesetzt sind, wird der Deckel 2 aufgesetzt, der Bügel 3 hochgeklappt
und mit der Schraube 6 festgezogen, so daß der Behälter gasdicht abgeschlossen ist. Hiernach
bläst man durch das Rohr 8 in den Deckel über die
Prallbleche 7, damit ein Aufspritzen verhindert wird,
Sauerstoff unter Druck ein, so daß das gesamte Bad unter Überatmosphärendruck gehalten wird. Gleichzeitig
bläst man durch das Rohr 9 und den daran angeschlossenen, inzwischen glühend gewordenen Kupferbehälter
14 ebenfalls Sauerstoff unter Druck ein. Es zeigt sich hierbei, daß die Temperatur des Bades
nach Einblasen durch Rohrleitung 9 ansteigt. Nachdem die Sauerstoffleitungen abgeschlossen sind, läßt
der Druck in wenigen Minuten nach. Die Einsatzstücke werden nach einer bestimmten Zeit in einem
auf einer gewissen Temperatur gehaltenem Wasserbad, dem geeignete Zusätze beigesetzt werden und auf
welches eine dünne ölschicht gegossen wird, abgeschreckt.
Bruch- und Schleifproben von aus einfachem Material vergüteten Einsatzstücken lassen erkennen,
daß die Gesamtstruktur des Materials eine Veränderung erfahren hat und durchweg feinkörniger geworden
ist, während eine glatte, rißfreie und kantenfeste Außenhaut in mehreren Millimetern mit hoher
Brinellhärte in die ohnehin veränderte Kernstruktur langsam übergeht. Das Behandlungsbad wird zunächst
auf eine Temperatur von 9000C erwärmt, und diese
Temperatur wird nach Einsatz der zu behandelnden Teile auf 980 ° C erhöht und auf dieser Höhe gehalten.
Der Sauerstoff wird vorteilhaft unter einem Überdruck von 3 atü in den Behälter eingeführt. Statt reinen
Sauerstoffs kann auch ein sauerstoffhaltiges Gasgemisch, z. B. Luft, verwendet werden.
Claims (5)
1. Verfahren zur Verbesserung von Werkstücken oder Werkzeugen aus Stahl oder Stahllegierungen,
dadurch gekennzeichnet, daß die zu behandelnden Gegenstände in einem Schmelzbade
geglüht werden, das aus Alkalicyaniden, -ferrocyaniden,
-ferricyaniden und -Chloriden besteht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Schmelzbade während der Behandlung der eingesetzten Gegenstände Sauerstoff
zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Sauerstoff in das dicht verschlossene
Gefäß oberhalb und unterhalb der Badoberfläche zugeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sauerstoff in das Schmelzbad
in Anwesenheit von Kupfer oder kupferhaltigen Stoffen im Schmelzbade eingeführt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Sauerstoff vor
seinem Eintritt in das Schmelzbad durch Hindurchleiten durch stark erhitzte kupferne Rohre oder
Hohlgefäße erhitzt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 5221 6.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1949P0038181 DE843555C (de) | 1949-03-30 | 1949-03-30 | Verbesserung von Werkstuecken oder Werkzeugen aus Stahl oder Stahllegierungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1949P0038181 DE843555C (de) | 1949-03-30 | 1949-03-30 | Verbesserung von Werkstuecken oder Werkzeugen aus Stahl oder Stahllegierungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE843555C true DE843555C (de) | 1952-07-10 |
Family
ID=579916
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1949P0038181 Expired DE843555C (de) | 1949-03-30 | 1949-03-30 | Verbesserung von Werkstuecken oder Werkzeugen aus Stahl oder Stahllegierungen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE843555C (de) |
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1949
- 1949-03-30 DE DE1949P0038181 patent/DE843555C/de not_active Expired
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