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Kombiniertes augenärztliches Untersuchungsgerät
Zu den augenärztlichen
Untersuchungsgeräten, soweit sie als hochleistungsfähige Stativgeräte ausgebildet
werden, gehöhren bekanntlich das binokulare Hornhautmikroskop mit Spaltlampe. das
Ophthalmometer, ferner das binokulare Ophthalmoskop und das Refraktometer, Ihrer
hohen Anschaffungskosten wegen findet man alle vier Geräte in der Regel nur in Kliniken
oder großzügigen Praxiseinrichtungen, während sich praktische augenärzte normalerweise
mit einem Hornhautmikroskop mit Spaltlampe und einem Ophthalmometer begnügen müssen
und die übrigen Untersuchungen mit billigeren Handgeräten minderer Leistung ausführen.
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Um die Anschaffungskosten und den Platzbedarf dieser Stativgeräte
zu verringern, vor allem aber die durch den häufigen Platzwechsel und Neueinstellung
der verschiedenen Stativgeräte bedingte Erschwerung und Verzögerung der Untersuchungsfolge
zu beheben, hringt die Erfindung ein Untersuchungsgerät in Vorschlag, welches die
bauliche Vereinigung eines binokularen Hornhautmikroskops mit Spaltlampe und eines
Ophthalmometers, also der beiden Standardgeräte, darstellt.
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Diese Gerätekombination kann außerdem durch einen Ergänzungsteil
in ein binokulares Ophthalmoskop und Refraktometer verwandelt werden. Es handelt
sich demnach bei der Erfindung um ein
Vierzweckgerät. das alle für
die ol>jektive Untersuchung des Auges vorhandenen Stativuntersuchungsgeräte in
sich vereinigt.
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Bekannt sind als Kombinationsgeräte auf diesem Gebiet ein Ophthalmometer
(S u t h c l i f f e), dessen Meßmikroskop nach Entfernung der Bildverdreifachungsvorrichtung
zur mikroskopischen Betrachtung des Auges henutzt werden kann. Diese Einrichtung
ist mangels binokularer Betrachtung und Spaltlicht ohne praktischen Wert.
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Bekannt ist ferner die Kombination von binokularem Ophthalmoskop
und Refraktometer (H e n k e r). Diese Kombination wird auch im beschriebenen Gerät,
jedoch in mehrfach verbesserter Form und nicht als Gerät an sich. sondern als ein
die ie Grundstufe ergänzendes Zusatzteil verwendet. wobei wesentliche Teile entbehrlich
sind.
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Das kombinierte augenärztliche Untersuchungsgerät ist im wesentlichen
gekennzeichnet durch die bauliche Vereinigung eines binokularen Hornhautmikroskops
mit Spaltlampe und eines Ophthalmometers dergestalt, daß das Ophthalmometermeßmikroskop
in der senkrechten Mittelebene des binokularen Hornhautmikroskops liegt und ihre
Objektive bei etwa gleichenn Schnittweiten auf den gleichen Punkt (Beolachtungspunkt)
gerichtet sind. Als Ophthalmometer kommt namentlich die Javalsche Bauart in Frage,
ohne damit andere Konstruktionen auszuschließen.
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I)ieses Zweizweckgerät ist gemäß einem weiteren wichtigen Merkmal
der Erfindung in der Weise ausgebildet. daß zumindest ein Teil des Ophthalmometermeßmikroskops
gegen ein das Gerät in die Kombination eines binokularen Ophthalmoskops und eines
Refraktometers umwandelndes Vorsatzstück ausgewechselt werden kann, welches eine
Ophthalmoskoplinse, eine aus dem Strahlengang bringbare Meßmarke, ein vor den Hornhautmikroskopolijektiven
liegendes, konvergenzverringerndes Prismenpaar und die den nicht auswechselbaren
Teil des Ophthalmometermeßmikroskops zu einem vollständigen Refraktometermeßmikroskop
ergänzenden Teil enthält. Der auswechselbare Teil soll vorzugsweise das Ophthalmometerobjektiv,
die Bildverdopplungseinrichtung, die Meßplatte, die Kleinl ampe und eine Fixiermarke
umfassen.
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Es werden dann, wie später erläutert wird. l>edeutsame Vorteile
hinsichtlich der Ahlesung und der Scharfeinstellung ermöglicht Allerdings muß das
Vorsatzstück in diesem Falle ein besonderes Meßmikroskopobjektiv zum Refraktrometrieren
aufweisen. Diese Notwendigkeit entfällt, wenn der auswechselbare Teil des Ophthalmometermikroskops
auf die Bildverdopplungseinrichtung heschränkt wird; doch lassen sich dann die erwähnten
Vorteile bezüglich der Ahlesung und der Scharfeinstellung nicht erreichen. Man kann
ferner das Ophthalmometermeßmikroskop derart ausführen und einbauen. daß es in seiner
Gesamtheit gegen ein entsprechend ergänztes Vorsatzstück auswechselbar ist.
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Die Beleuchtungsvorrichtung kann völlig verschieden gestaltet werden,
je nachdem, ob man ein Ophthalmometer nach dem Prinzip von Helmholz (Lampen in gleichem
Abstand l)ei veränderlichem Bildverdopplungswinkel) oder nach Javal (Lampenabstand
veränderlich bei gleichbleibendem Verdopplungswinkel) benutzt.
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Die weste konstruktive Lösung ermöglicht hier das Prinzip von Javal,
weil die universelle Verstellbarkeit der Lampen (auf einer Kugelschale zum Beobachtungspunkt)
zugleich eine hervorragende Aufhängung für eine Spaltlampe ergibt, wenn man die
eine der beiden Meßmarkenlampen als solche ausbildet. Erfindungsgemäß geschieht
das durch Einführung eines zweiten, indirekten, gewinkelten Strahlenganges zur gleichen
Lichtquelle, doch läßt sich das auch durch Auswechslung einer ganzen Lampe oder
durch Hinzufügen einer zweiten Lichtquelle konstruktiv lösen. Um den Bereich des
Lichteinfallwinkels weiter zu vergrößern, ist die Spaltlampe um eine zum Beobachtungspunkt
gerichtete Achse drehbar, und um die zwangsläufige Kupplung von Spaltlampe und Hornhautmikroskop
zur Einstellung bei Untersuchungen im regredienten Licht zu verändern, ist die Spaltlampe
um kleine Winkelbeträge gegenüber den Haltearmen neigbar gestaltet. Die Beleuchtungsmittel
zur Ophthalmoskopie und Refraktometrie lassen sich entweder an das Vorsatzstück
anbauen oder in einem zweiten indirekten Strahlengang in die andere der heiden Javalschen
Meßlampen einfügen. Diese Art der Javalschen Lampenaufhängung ist sowohl für ein
Einzelgerät eines Hornhautmikroskops mit Spaltlampe als auch für jede andere Gerätekombination
für Hornhautmikroskopie und Ophthalmometrie zu verwenden.
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In den Fig. I his 19 der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des
Gerätes in seinen Funktionen als Hornhautmikroskop mit Spaltlampe und Ophthalmometer
wiedergegel) en. und zwar zeigt Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des Gerätes
seitlich von vorn, Fig. 2 bis 4 die Spaltlampe allein in verschiedenen Stellungen
zum Tragearm, Fig. 5 und 6 die Spaltlampentragearme in verschiedenen Stellungen
zum Gerät, Fig. 7 das auswechselbare Vorderteil des OphthalmometermeAmikroskops,
Fig. 8 und 9 die Hinter- und Vorderansicht des Gerätes nach Fig. I, Fig. to einen
vertikalen Längsschnitt durch das Gerät nach Fig. I, Fig. 11 bis 13 die Bildverdopplungseinrichtung
in Ortogonalprojektion, Fig. 14 einen horizontalen Längsschnitt durch das Gerät
nach Fig. I, Fig. 15 bis 17 Schnitte durch den Objektivrevolver und Fig. I8 und
I9 eine An- tind Draufsicht des Schmidtschen Prismas; Fig. 20 his 24 geben das Gerät
in seinen Funktionen als binokulares Ophthalmoskop und Refraktometer wieder, und
zwar zeigt Fig. 20 eine perspektivische Ansicht des Gerätes seitlich von vorn, teilweise
geschnitten,
Fig. 2I dasselbe in einer anderen Stellung, Fig. 22
das Vorsatzstück perspektivisch im vertikalen Längsschnitt.
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Fig. 23 einen vertikalen Längsschnitt, Fig. 24 einen horizontalen
Längsschnitt durch das Gerät nach Fig. 20.
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Der Uhersicht hallier wird im Zusammenhang mit den Figuren nochmals
vorweg auf die schon erwähnten Hauptteile des Gerätes hingewiesen. Es sind dies:
das hinokulare Hornhautmikroskop mit den Okularen 1 und den Objektiven 2, das in
seiner senkrechten A1 Mittelebene angeordnete monokulare Ophthalmometer mit dem
Okular 3 und dem Objektiv 4, welches erfindungsgemäß mit den Ohjektiven 2 des Hornhautmikroskops
bei gleicher Schnittweite auf den gleichen Punkt, nämlich den Beobachtungspunkt
gerichtet ist und mit ihnen zweckmäßig in der gleichen El>ene liegt, ferner die
aus den leiden Lampen 5 und 6 bestehende Beleuchtungsvorridtung und außerdem das
Vorsatzstiick nach Fig. 22, durch dessen Einbau das Gerät in ein Refraktometer und
ein hinokulares Ophthalmoskop umwandelbar ist. Diese Hauptteile werden nachfolgend
ausführlich erläutert.
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Das Hornhautmikroskop ist ein Binokularmikroskop, welches seinem
besonderen Verwendungszweck angepaßt ist, und zwar a) dadurch. daß die optischen
Achsen zwischen Objektiv und Okular derart nach ollen abgewinkelt sind, daß der
Beobachter lediglich durch raschen Blickwechsel den Patienten dauernd im Auge behalten
kann, ohne daß die Lage der Okulare ihn belielligt h) durch Vergrößerung des Konvergenzwinkels
der Objektive gegenüber der normalen Konvergenz.
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Dadurch ist die Bildplastik erhöht und speziell der P'eolachtung des
Auges angepaßt. Außerdem wird ohne Herabsetzung der Aperturen die Zwischenschaltung
eines dritten Ohjektivs für ein Meßmikroskop ulld, um dieses herum als Achse, eines
dreiteiligen Zentralrevolvers ermöglicht; c) durch starke Verminderung des Konvergenzwinkels
der Okulare zur Ermöglichung eines ermüdungsfreien Beobachtens.
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Das Hornhautmikroskop nach Fig. 1, 8, 9, 10 und 14 liesteht aus den
Okularen I, den Ohjektiven 2 sowie den an sich bekannten total bildumkeh ren den
und den Strahlengang abwinkelnden Prismen 7, vorwiegend nach S c h m i d t gemäß
Fig. I8 und I9, die zwecks Veränderung des Okularabstandes in schwenkbaren Gehäusen
8 in demjenigen Abstand ihrer Achsenschnittpunkte angebracht sind. der den geringst
einstellharen Pupillenabstand entspricht.
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Die Objektivpaare bestehen aus einem vergrößernden, einem normalen
und einem verkleinernden System gleicher dingseitiger und bildseitiger Schnittweiten,
so daß das fabrikatorisch gleiche System nur paarweise in umgekehrter Richtung in
den Revolver 54 eingesetzt zu werden braucht (vgl. Fig. 15. I6 und 17). Diese Konstruktion
hat auch für jedes andere Binokularmikroskop generelle Bedeutung.
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Das Ophthalmometermeßmikroskop besitzt eine hei diesem Gerät noch
nicht bekannte Innenablesung. Das erfordert, daß das Okular 3 oder wenigstens die
Augenlinse derselben mindestens bis zu einem Teil der Winkelablesevorrichtung, vorzugsweise
dem Zeiger 9, feststeht, während die anderen Teile, wie Strichplatte 10 mit Gradeinteilung,
Beleuchtung II, Fixiereinrichtung 12 und stromzuführende Mitnehmer I3, Objektiv
4 und Bildverdopplungsvorrichtung I4, drehbar sind (vgl.
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Fig. 7). Es ist aber auch möglich, zur Verkürzung des Gerätes das
Okular 3, nach unten ausschwenkbar anzuordnen. Die Bildverdopplungseinrichtung 14
besteht aus zwei entgegengesetzt ahlenkenden Glasteilen, welche verschiedenen Zonen
oder Segmenten des Objektivs 4 vor-, hinter- oder zwischengeschaltet oder zugeschliffen
sind (vgl. z. B. die ringförmige Unterteilung nach Fig. II, I2 und 13).
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Die drehbaren Teile sind alle in dem in Fig. 7 dargestellten auswechselbaren
Einsatz zusammengebaut, welcher sich gegen das in Fig. 22 dargestellte Vorsatzstück
austauschen läßt, so daß das feststehende Okular 4 zugleich für das Refraktometermeßmikroskop
Verwendung findet.
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Diese Innenablesung hat für jedes Ophthalmometer generelle Bedeutung.
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Die Beleuchtungsvorrichtung besteht aus den beiden üblichen Lampen
5 und 6 für die Meßmarken 15 und I6 nach Javal, die in bekannter Weise an gegenläufigen,
bogenförmigen Haltearmen I7 und I8 befestigt sind und durch Drehen des Trieliknopfes
19 gegeneinander bewegt bzw. durch Schwenken dessell>en um die Geräteachse gedreht
werden können. Beide Meßmarkenlampen 5 und 6 sind nicht starr, sondern um Achsen,
die zum Beobachtungspunkt verlaufen, drehbar an den Haltearmen I7, I8 befestigt.
Außerdem sind die beiden Meßmarken auf Drehschiebern 20 angebracht, welche jeweils
auch die Vorschaltung von Linsen 21 zur Erzeugung eines Streulichtkegels oder eine
völlige Lichtabdichtung ermöglichen.
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Ferner besitzt jede der Lampen 5 und 6 in einem zweiten abgewinkelten
Strahlengang die optischen Mittel, und zwar die eine die bekannten zur Erzeugung
eines Spaltlichthüschels, nämlich Glühfaden 22, Kondensor 23, verstellbaren Spalt
24, Spiegel 25, Beleuchtungslinse 26, die andere ahgewandelte optische Mittel zur
Beleuchtung für Ophthalmometer und Refraktometer, nämlich Glühfaden 27, Prisma 28
mit Hohlspiegel 29 und Planspiegel 30, verkürzbaren Spalt 31 und Reflexprismen 32.
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Die Betätigung des Gerätes als Hornhautmikroskop mit Spaltlampe gestaltet
sich folgendermaßen: Das Gerät wird zunächst zweckmäßig mit seiner Spaltlampe 5
in die in Fig. 1, 10 und 14 dargestellte Stellung gebracht und durch Vor- bzw. Zurückschiehen
scharf eingestellt. Dann öffnet man durch Drehen des Ringes 33 den Spalt und stellt
ihn auf die gewünschte Breite ein. Schließlich richtet man die Projektionslinse
26 durch Schwenken ihres Armes 34, wobei der Spiegel 25 um den halben XVinkelwert
folgt, auf die Mitte des Gesichtsfeldes
und stellt im gleichen Zuge
durch Drehen der Linsen den Spalt 24 scharf ein. Wegen der zwangsläufigen Kopplung
von Gesichtsfeld und Spaltlicht braucht nur das Gerät als Ganzes bewegt zu werden.
Zur Einstellung von Beobachtungen im regredienten Licht usw. kann das Spaltlicht
für sich allein durch Schwenken der Beleuchtungslinse 26 im Gesichtsfeld bewegt
werden.
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Das neue Gerät ermöglicht auch erstmalig Beobachtungen bei von oben
oder unten, also außerhalb der Horizontalen einfallendem Spaltlichtbüschel und ferner
bei beliel) iger Spaltrichtung. Zu diesem Zweck wird die Lampe 5 um ihre Achse in
eine Stellung gemäß Fig. I, 10 und 14 gedreht. Je nachdem dabei das Licht von links
oder rechts gewünscht wird, schwenkt man die Lampe 5 mit den Haltearmen I7, I8 um
1800 auf die eine oder andere Seite (vgl. Fig. 5).
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Mittels des diffusen Lichtes, das nach Verschließen des Spaltes durch
Einschalten der Linsen 2I beider Lampen 5 und 6 in den direkten Strahlengang entsteht,
läßt sich eine z. B. zur Entfernung von Fremdkörpern besonders geeignete, schattenfreie
Beleuchtung erzeugen (vgl. Fig. 6). Wenn man in dieser Stellung den direkten Strahlengang
wieder al>hlendet, statt dessen den Spalt 24 öffnet, außerdem seine Lage um 900
verändert und die Projektionslinse durch Näheni der Lampen 5, 6 dicht über die optische
Achse des Gerätes bringt, liiinnrn infolge des dann fast mittigen Lichteinfalles
die tieferen Teile des Auges mikroskopiert werden (vgl. Fig. 6). Setit man diesem
in bekannter Weise noch eine Linse nach Hruby vor, so läßt sich auch der Augenhintergrund
mit Spaltlicht mikrokopieren.
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Bei Verwendung des Gerätes als Ophthalmometer stellt man beide Lampen
5, 6 und Meßmarken 15, 16 gemäß Fig. 8 und 9 ein. Im übrigen erfolgt die Bedienung
wie bei jedem anderen Ophthalmometer nach Javal, jedoch mit Innenahlesung der Achslagen.
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Das Vorsatzstücke nach Fig. 22 wird an Stelle der drehbaren Einlìeit
des Ophthalmometermeßmikroskops nach Fig. 7 in das Gerät eingeschoben (vgl. Fig.
20. 21. 23 und 24). Es enthält das zweigliedrige Äteßmikroskopobjektiv 35, 36, das
Ophthalmoskopobjektiv 37. die umlegbare Meßplatte 38 und das aus dem Strahlengang
des Meßmikroskopolijektivs bringbare Prismenpaar 39, 40 gemäß Fig. 20, 22, 23 und
24. Diese sind zum Schutz gegen äußere Einflüsse in einen rohrförmigen Behälter
41 eingebaut, welcher vorn einen ziemlich weiten Einsatzstutzen 42 aufweist und
über den konisch zulaufenden Zwischenteil, durch dessen seitliche t)urchhrechungen
43 das Prisma 32 der Lampe 6 einführbar ist, in das Rohr 41 übergeht. Auf diesem
sitzt das Rohrstück 44 mit dem eingel>auten Ophthalmoskopobjektiv 37, das in
dem Schneckengang 45 verschiebbar ist. An der Verbindungsstelle zwischen Einsatzstutzen
42 und dem Zwischenteil befindet sich die etwas nach außen gewölbte, der Form der
Blendscheibe 46 sich anschmiegende Stirnwand 47. In der mittigen Durchbrechung dieser
Wand ist ein kurzer Rohrstutzen befestigt, der zur Aufnahme der Objektivglieder
35, 36 dient.
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Von diesem hat das Vorderglied 36 konkave, das Hinterglied 35 konvexe
Form. Sie ergeben also ein verkleinerndes System. Dabei ist das Hinterglied 35 feststehend,
das Vorderglied 36 dagegen in der Hülse verschiebbar. Die Verschiebbarkeit des Gliedes
36 ermöglicht es, die Brennweite des Systems zu ändern bzw. die Scharfeinstellung
des Meßmikroskops auf die Meßmarke 38 vorzunehmen, ohne daß dadurch eine Änderung
der bildseitigen Schnittweite eintritt. Es bleibt hier also auch bei veränderlicher
Dingweite die Größe des Bildes, das ist die Meßmarke 38, annähernd gleich, was einen
wesentlichen Vorteil bedeutet. Zum Verstellen des Gliedes 36 kann ein gesonderter
Mechanismus eingebaut sein. Noch vorteilhafter ist es jedoch, für das Glied 36 und
für die verschiebbare Meßplatte 38 eine gemeinsame Verstellvorrichtung solcher Art
vorzusehen, daß sie eine gleichbleibende Bildlage stets zwangsläufig gewährleistet.
In dieser Weise ist auch das dargestellte Beispiel ausgeführt.
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Der gemeinsame Verstellmechanismus besteht aus einer Spindel 48, die
einerseits in den Winkelarm 49 am vorderen Objektivglied 36, anderseits in ein Muttergewinde
des die Meßmarke 38 tragenden, auf der Bahn 50 laufenden Schlittens 5I eingreift.
Um den angestrebten Zweck zu erreichen, sind beide Spindelenden mit gegenläufigen
Gewinden verschiedener Steigung ausgeführt. Der Spindelantrieb erfolgt durch einen
Ring 52, welcher mit seiner Innenverzahnung mit einem auf der Spindel 48 angeordneten
Ritzel 53 kämmt.
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Das Prismenpaar 39, 40 gemäß der Erfindung ist an der Innenseite
der Stirnwand 47 schwenkbar in Bohrungen gelagert, und zwar unmittelbar vor dem
eingestellten Objektivpaar 2 des Revolvers 54. Aufgabe dieser Prismen 39, 40 ist
es, die Konvergenz des binokularen Mikroskops wesentlich zu verringern. Beide Prismen
39, 40 sind mittels eines Hebels 55 um die Achse ihrer zugehörigen Objektive 2 schwenkbar,
so daß sie sich mit ihren inneren Kanten fast gegenseitig herühren bzw. sich nach
unten entfernen. Die Verschwenkbarkeit der Prismen 39, 40 ermöglicht vor allem die
Änderung des wirksamen Konvergenzwinkels, wodurch es möglich wird, für jede zur
Verfügung stehende Pupillenweite die optimale Bildplastik zu wählen.
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Außerdem dient sie zur Freilegung des Meßmikroskopobjektivs 35, 36
für den Fall, daß refraktometriert werden soll (vgl. Fig. 20). Die Apertur der Objektive
2 ist mittels der Blendenscheibe 46 so zu verkleinern, wie es die jeweils eingeschaltete
Vergrößerung zur Vermeidung einer Beschneidung des Strahlenbündels beim Durchgang
durch die Prismen 39, 40 erforderlich macht. Strahlengang und Wirkungsweise des
Gerätes in seiner Verwendung als Ophthalmoskop und Refraktometer sind im übrigen
bis auf die Beleuchtungsvorrichtung die gleichen wie bei dem Gerät von Prof.
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Henker. Diese hat zur Verkürzung ihrer Baulänge zwischen dem Glühfaden
27 und dem Spalt 31 nicht eine abbildende Linse, sondern einen ab-
bildenen
Hohlspiegel 29 in Verbindung mit einem l'lanspiegel 30, die als versilberte Flächen
eines entsprechenden Glasprismas 28 ausgebildet sind.
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Dies geschieht zur Verkürzung der Lampenbauläiige, besonders aus Gründen
gleicher Dingweiten von Beleuchtungs- und Beobachtungspupillen, da die Abwinklung
des Beleuchtungsbünels nicht unmittelbar am Spalt 31, sondern ein Stiick vor diesem
erfolgen muß.
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Gegenüber dem bekannten Gerät von H e n k e r weist das Gerät der
Erfindung bei Verwendung als Ophthalmoskop folgende Verbesserungen auf @ dreifache
Vergrößerungswechsel bei binokularer Beobachtung und 2. die Alöglichkeit. optimale
B4ldplastik einzustellen, und bei Verwendung als Refraktometer: 1, automatische
Scharfeinstellung des Meßmarkenbildes, 2. gleichbleibende Größe desselben, was sich
in einer Erhöhung der Meßgenauigkeit für Kurzsichtigkeit auswirkt.