DE841883C - Buestenhalter - Google Patents

Description

Es sind bereits Büstenhalter bekanntgeworden, die der gewünschten Büstenform entsprechend gestaltete Stützkappen für die Brüste aufweisen, von denen nach oben hin über die Schultern legbare Tragbänder ausgehen, deren linden am rückwärtigen Teil eines um die Hüften anlegbaren Gürtels befestigt sind. Xach unten hin stehen die Stützkappen mit diesem Gürtel über Spannbänder in Verbindung. Durch diese solcherart hosenträgerartig vom Gürtel

ίο ausgehenden Trag- und Spannbänder sollen die Stützkappen an Ort und Stelle gehalten werden.

Ein Nachteil dieser bekannten Ausführungen ist nun darin gelegen, daß die hosenträgerartig verlaufenden Ilaltebänder und der mit diesen verbundene Gürtel untereinander entsprechend verspannt sein müssen, wenn die Stützkappen .mit Sicherheit an der entsprechenden Stelle gehalten werden sollen. Um einem Verziehen oder Verschieben der Stützkappen in irgendeiner Richtung vorzubeugen, bedarf es insbesondere eines strammen Sitzes des Spanngürtels um die Körpermitte, da dieser Gürtel die Trag- und Spannbänder nach unten zu halten hat. Sind diese die Stützkappen haltenden Bänder nicht ausreichend vorgespannt, so wird der ganze Büstenhalter schon bei geringem Einziehen, Vorbeugen oder Verdrehen des Oberkörpers schlaff, und damit werden audh die Stützikappen locker. Durch die mit erheblicher Vorspannung anzulegenden Bänder und den straff sitzenden Gürtel wird der Körper in sehr unbequemer Weise beengt, wobei durch die Bänderanordnung bei straffem Sitz derselben zwar die zwischen den Brüsten befindliche

Körpermitte frei gelassen wird, jedoch nach oben hin unbedingt über die Schulter verlaufende Tragbänder vorgesehen sein müssen, welche die Verwendung des Büstenhalters, beispielsweise für schulterfreie Abendtoiletten, unmöglich machen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen die zwischen den Brüsten gelegene Körpermitte frei lassenden Büstenhalter zu schaffen, der bei einfachster Ausgestaltung und ohne Verwendung von Trag- und Spannbändern einen vorzüglichen Sitz gewährleistet. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, . daß die Büstenhalterteile an den freien Enden eines vorn offenen, den Thorax federnd umfassenden Tragbügels angeordnet sind. Vorzugsweise weist der der Körperform angepaßte federnde Tragbügel an seinen freien Enden wenigstens teilweise geschlossene, in die Umhüllende des Thorax fallende Kreisschleifen auf, die als Rahmen für die vorzugsweise auswechselbaren Bruststützkappen dienen.

Büstenhalter mit offenem, federndem Haltebügel sind zwar an sich bekannt, doch erstreckt sich bei diesen l)ekannten Ausführungen der federnde Haltebügel von vorn nach rückwärts, so daß an der zwischen den Brüsten befindlichen Körpermitte Teile des Büstenhalters zu liegen kommen. GegenüIkt diesen bekannten Büstenhaltern mit von vorn nach rückwärts verlaufendem Haltebügel bietet die erfindungsgemäße Anordnung auch den Vorteil, daß sie auch größere Veränderungen der Brustweite, wie solche beispielsweise beim Singen oder bei sportlicher Betätigung zufolge tieferen Atmens auftreten, ohne Gleiten des Tragbügels am Körper zuläßt, weil sie gerade die Brustmitte, das ist jene Körperstelle, welche beim Atmen der größten Ausdehnung unterliegt, vollkommen frei und unbeengt läßt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Büstenhalters schaubildlich dargestellt.

Mit ι ist der vorn offene, den Thorax von hinten nach vorn federnd umfassende Tragbügel l>ezeichnet, dessen freie Enden ²> 3 in miteinander unverbundene, ■/.. B. oben offene Kreisschleifen 4, 5 ül>ergehen, die als Rahmen für die vorzugsweise auswechselbaren Brustkappen 6, 7 dienen, welch letztere in üblicher Art aus Textilstoff gebildet sein können. Gemäß dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel sind die die Brüste unterfangenden beiden Halteschleifen 4, 5 nach ol>en hin kreisbogenförmig wenigstens so weit verlängert, daß ihre Enden 4', 5' höher liegen als die Abbiegestellen 8, 9, an welchen die Bügelschenkel 2, 3 in die Halteschleifen 4, 5 übergehen. Die Halteschleifen können aller auch kreisförmig in sich geschlossen sein, so daß ihre linden zu den Abbiegungsstellen 8, 9 zurückführen oder an diesen mit den Bügelschenkeln 2, 3 verbunden sind. Eine solche Ausgestaltung der Halteschleifen ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn der Büstenhalter ausschließlich durch den Tragbügel ι an Ort und Stelle gehalten wird. Wenn erwünscht, können natürlich, wie in der Zeichnung strichliert angedeutet, die an den Halterahmen 4, 5 befestigten Brustkappen 6, 7 je mit einem der Enden 10, 11 einer um Schultern oder Nacken legbaren Bandschleife 12 verbunden sein.

Der federnde Tragbügel 1 samt den Halteschleifen 4, 5 ist beim gezeichneten Ausführungsbeispiel aus biegungselastischem Metalldraht gefertigt, der zwecks Erhöhung der Haftfähigkeit des am Körper federnd anliegenden Tragbügels z. B. mit Textilmaterial umsponnen sein oder mit sonstigen an sich bekannten Mitteln zur Erhöhung des gegenseitigen Reibungsschlusses bzw. zur Ausübung einer Haftwirkung ausgestattet sein kann. Der federnde Tragbügel ι ist in der Mitte zwischen seinen freien Enden, etwa durch seitlich abweichend nach oben und nach unten vorspringende Ausbiegungen 13, 14 desselben quer zur Umfangsrichtung des Bügels, zu einer Stützfläche verbreitert. Diese soll bei angelegtem Büstenhalter einem Abwärtskippen der nach vorn gerichteten Schenkel 2, 3 des Tragbügels und der von diesen ausgehenden Halteschleifen 4, 5 vorbeugen und auch sonst einen sachgerechten Sitz des Büstenhalters am Körper gewährleisten.

Der erfindungsgemäße Büstenhalter eignet sich insbesondere auch als Oberteil für moderne, zweiteilige Badegarnituren und ist in einfachster Weise, ohne Verwendung irgendwelcher Knöpfe oder sonstiger Verbindungsmittel, durch bloße elastische Verformung des Tragbügels 1 auf den Körper aufbringbar bzw. von demselben abnehmbar.

Claims (5)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Büstenhalter, welcher die zwischen den Brüsten gelegene Körpermitte frei läßt, dadurch gekennzeichnet, daß die Büstenhalterteile an den freien Enden (2, 3) eines vorn offenen, den Thorax federnd umfassenden Tragbügels (1) angeordnet sind.

2. Büstenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der der Körperform angepaßte federnde Tragbügel (1) an seinen freien Enden (2, 3) wenigstens teilweise geschlossene, in die Umhüllende des Thorax fallende Kreisschleifen (4, 5) aufweist, die als Rahmen für die vorzugsweise auswechselbaren Bruststützkappen (6, 7) dienen.

3. Büstenhalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der federnde Tragbügel (1) mit den Rahmenteilen (4, 5) der Bruststützkappen (6, 7) aus einem Stück besteht.

4. Büstenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der federnde Tragbügel (1) in der Mitte zwischen seinen freien Enden (2, 3), etwa durch seitliche Ausbiegungen (13, 14) desselben quer zur Umfangsrichtung des Bügels, zu einer Stützfläche verbreitert ist.

5. Büstenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die innere Oberfläche des Tragbügels (1) eine erhöhte Haftfähigkeit aufweist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen

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