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Thermostat, Druckschalter od. dgl. Die Erfindung betrifft einen Thermostaten,
Druckschalter od. dgl. mit einem von dem Dampfdruck eines Fühlermittels oder dem
zu überwachenden Druck beaufschlagten und unter der Kraft einer Regulierfeder stehenden,
nachgiebigen Glied, dessen Bewegungen auf eine Schaltwippe übertragen werden.
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Die bekannten Ausführungen solcher Geräte stimmen alle darin überein,
daß das nachgiebige Glied, z. B. ein Mctallfaltenbalg oder eine Membran, in einer
,im Gehäuse des Gerätes befestigten Dose angeordnet ist. Demgegenüber unterscheidet
sich der Gegenstand der Erfindung dadurch, daß das die Schaltbewegungen übertragende
nachgiebige Glied als flache Membran in einer in die Schaltwippe fest eingefügten
oder mit dieser in kraftschlüssiger Verbindung stehenden Dose angeordnet ist und
sich auf einer Seite gegen einen am Gehäuse des Gerätes festen Anschlag abstützt,
während von der anderen Seite her die Kraft der Regulierfeder auf die Membrandose
bzw. die Schaltwippe wirkt. Hierbei wird das Fühlerfüllmittel bzw. das Druckmittel
der Membrandose durch ein dünnes, den Bewegungen der Membrandose leicht folgendes
Kapillarrohr zugeführt. Dasselbe wird, damit es nur kleine Wege zu machen hat, vorzugsweise
dicht bei der Drehachse in die Membrandose eingeführt und zur Erzielung einer besonders
großen Nachgiebigkeit bis zum Austritt aus dem Gerätegehäuse in Schleifen gelegt.
Die
neue Gestaltung bringt große Vorteile. Die flache Membrandose fügt sich in die Schaltwippe
ein, so daß sie zusätzlichen Raum nicht beansprucht. Außerdem fallen bisher benötigte
Übertragungsglieder weg. Hinsichtlich der Fühleranordnung und -gestaltung bei Thermostaten
sowie der Anordnung der Druckanschlüsse bei Druckschaltern ist man vollkommen frei.
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Der die Membran abstützende feste Anschlag wird vorzugsweise einstellbar
angeordnet, und man ist dann in der Lage, mit Hilfe dieses Anschlages die mit der
Regulierfeder eingestellten Schaltwerte zu korrigieren.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Thermostaten nach
der Erfindung in einer Schnittfigur dargestellt.
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In dem Gehäuse i ist eine Schaltwippe 2 um einen Zapfen 3 schwenkbar
gelagert. Die Schaltwippe 2 ist in ihrem der Schwenkachse 3 zugekehrten Teile als
Dose 4 ausgebildet oder mit einer solchen fest verbunden. In die Dose 4 ist eine
Flachmembran 5 mit einem Abschlußdeckel6 eingelötet. Gegen den Abschlußdeckel 6
drückt über einen Federteller 7 eine Einstellfeder B. Zum Einstellen der Feder dient
eine als Federteller ausgebildete Mutter g, die auf einer in der Gehäusewand drehbar
gelagerten, als Stellspindel dienenden Gewindespindel io sitzt. Die Einstellung
geschieht von außen her, beispielsweise unter Benutzung eines an der Gewindespindel
io vorgesehenen Schraubenzieherschlitzes ii. Durch eine abnehmbare Abdeckung 12
ist die Stellspindel io gegen unbefugte Eingriffe gesichert. Die Mutter g ist gegen
Verdrehung gesichert, beispielsweise mit Hilfe eines gleichzeitig als Zeiger dienenden,
strichpunktiert angedeuteten Fingers 13, der in einen Schlitz 14 eines ebenfalls
strichpunktiert angedeuteten Deckelblechs 15 geführt ist.
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Auf der anderen Seite ist auf die Membran 5 ein Teller 16 aufgelegt,
der mit einem Fortsatz durch eine Bohrung der Dose 4 greift und sich gegen einen
durch einen Stift 17 dargestellten Anschlag stützt. Derselbe ist in der Gehäusewand
mit Gewinde gelagert und kann in Achsrichtung verstellt werden. Die Zugänglichkeit
des Anschlagstiftes 17 ist durch eine abnehmbare Abdeckung 18 für Unbefugte erschwert.
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In den Abschlußdeckel 6 der Membrandose mündet ein Kapillarrohr ig,
das bei 2o aus dem Gehäuse i herausgeführt ist. Die Anschlußstelle des Kapillarrohres
ig am Deckel 6 ist so nahe wie möglich bei der Schwenkachse 3 vorgesehen, damit
die Anschlußstelle bei den Schaltbewegungen der Wippe nur ganz kleine Wege macht.
Damit das Kapillarrohr 6 weich und elastisch wirkt, wird es bis zur Austrittsstelle
20 in Schleifen gelegt. Das aus dem Gehäuse i heraustretende Kapillarrohr trägt
außerhalb des Gehäuses einen Fühler 21. Dieser kann, wie in der Zeichnung ausgezogen
dargestellt, aus dem Kapillarrohr selbst gewickelt sein oder, wie strichpunktiert
angedeutet, eine an das Kapillarrohr angeschlossene Patrone sein. Selbstverständlich
sind auch andere Fühlergestaltungen denkbar. Bei Ausbildung des Gerätes als Druckschalter
tritt an Stelle des Fühlers ein am Gehäuse i befestigter Druckanschlußstutzen. Die
Austrittsstelle 20 für (las Kapillarrohr kann an beliebiger Stelle des Gehäuses
i vorgesehen werden, so daß man hinsichtlich der Anordnung des Fühlers oder des
Druckanschlusses vollkommen freie Hand hat. Die Schaltwippe 2 wirkt in bekannter
Weise auf die Schaltmittel. Beispielsweise erfaßt sie mit einer Schubstange 22 einen
Halter 23 für eine Quecksilberröhre 24, der um eine in der Gehäuserückwand befestigte
Achse 25 schwenkbar ist. Die Kontakte der Quecksilberröhre 24 sind durch biegsame
Leitungen 26 mit den gegenüber dem Gehäuse i isoliert angeordneten Anschlußklemmen
27 verbunden. Die Anschlüsse des Stromzuführungskabels 28 sind durch ein Kästchen
29 mit Kabelstopfbüchse 30 wasserdicht abgeschlossen. Den vorderen Abschluß
des Gehäuses i bildet ein abnehmbarer, z. B. mit einem Fenster versehener Deckel,
dessen Befestigungsstelle in der Zeichnung durch Gewindebohrungen 31 angedeutet
ist.
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Ist die Temperatur am Fühler 21 höher als die mit der Einstellfeder
8 eingestellte Schalttemperatur, so überwiegt der Fühlerdruck, und die Wippe 2 ist
nach unten geschwenkt. Hierdurch wird die Quecksilberschaltröhre 24 in der Einschaltstellung
gehalten. Beim Unterschreiten der eingestellten Schalttemperatur schwenkt die Wippe
2 unter der jetzt überwiegenden Kraft der Einstellfeder 8 nach links und bringt
die Schaltröhre 24 in die Ausschaltstellung. Soll umgekehrt die Ausschaltung bei
steigender Fühlertemperatur oder bei steigendem Druck erfolgen, so ist lediglich
die Röhre 24 umgekehrt in den Halter 23 einzusetzen. Durch Verstellen des Anschlages
i7 kann die mit der Einstellfeder 8 eingestellte Schalttemperatur bzw. der Schaltdruck
beeinflußt werden.
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Anstatt einer Quecksilberschaltröhre können auch zwei vorgesehen werden.
Selbstverständlich kann an Stelle der Quecksilberschaltröhre auch eine Schaltvorrichtung
mit Trockenkontakten treten. Das Gerät kann dann in jeder Lage eingebaut werden.
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Die Schaltdifferenz kann durch an sich bekannte, in der Zeichnung
nicht dargestellte Mittel vergrößert werden.
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Im Rahmen der Erfindung sind natürlich Abwandlungen möglich. So kann
z. B. die Membrandose ein selbständiges Glied sein und mit der Wippe lediglich durch
Kraftschluß in Verbindung stehen.