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Tropfflasche I)ie Erfindung hat eine Tropfflasche, insbesondere unter
\ Verendung einer Tropfschnute zum (egenstand.
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Es sind Tropfflasehen bekannt, die in dem Flaschenhals eine Querwand
aufweisen, in der sich eine Öffnung befindet, die für den Durchgang der Flüssigkeit
als auch der eintretenden Luft dient.
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Eine Ausführungsart hat z. B. dicht am Mündungsrand des Flaschenhalses
eine horizontale Querwand mit einer Lufteintrittsöffnung, von der radial zum Rand
hin eine Tropfenführung zum Austritt der Flüssigkeit ausgeht. Diese Flüssigkeitsführung
verläuft also mit der Querwand ebenfalls horizontal, d. h. senkrecht zur Achse der
Flasche. Es hat sich jedoch gezeigt, daß diese Art der Gestaltung des Flaschenhalses
nicht ausreicht, ein einwandfreies Abtropfen herbeizuführen. Außerdem hat diese
Ausführung den Nachteil, daß nach Beendigung des Tropfvorganges, d. h. wenn die
Flasche wieder in die senkrechte Lage gebracht wird, der Tropfen durch die horizontale
Anordnung der Querwand und der Tropfführung nicht zurückgezogen wird bzw. zurückläuft,
sondern am äußeren Flaschenhals und an der ganzen Flasche nach unten abläuft. Die
Flüssigkeit geht nicht nur verloren, sondern die Tropfen fallen vom Gewindehals
und von der Flaschenbrust herab und verschmutzen die Flasche von außen. Die beim
tropfenweisen Abfüllen er-
forderliche Sauberkeit kann nicht gewahrt
werden.
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Bei einer anderen Ausbildung von Tropfflaschen hat man im wesentlichen
ein Kapillarrohr angeordnet für den Flüssigkeitsaustritt und daneben ein Lufteintrittsloch
vorgesehen. Hierbei besitzt das Kapillarrohr einen Längsschlitz, der in das Luftloch
übergeht, jedoch in der Weite so bemessen sein soll, daß die Kapillarwirkung des
Ausflußrohres erhalten bleibt. Man hat ferner vorgeschlagen, an der Stelle, an der
der Längsschlitz des Kapillarrohres mit dem Luftloch zusammentrifft, eine kleine
Scheidewand zur Trennung des Schlitzes von dem Luftloch vorzusehen. Die Anordnung
eines Kapillarrohres bedingt eine besondere Herstellungsweise des Halses der Tropfflasche,
die die Tropfflasche verteuert, abgesehen davon, daß die Kapillare nur bei einer
bestimmten Viskosität der Flüssigkeit richtig funktioniert. Man muß also Flaschen
mit verschiedenen Kapillaren für verschiedene Flüssigkeiten auf Lager halten. Außerdem
hat sich die Kapillare insofern als nachteilig erwiesen, als sie leicht zu Verstopfungen
bei flüchtigen Flüssigkeiten od. dgl. neigt, so daß die Tropfwirkung vollkommen
aufgeho,en bzw. gehemmt ist.
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Durch die Tropfflasche gemäß der Erfindung werden diese Nachteile
ausgeschaltet. Dies wird im wesentlichen dadurch erreicht, daß die Luftöffnung in
einer tief verseriten Querwand des Flaschenhalses angeordnet wird und eine offene
Flüssigkeitsrinne unmittelbar an der Luftöffnung kerbartig angesetzt ist. Die offene
Flüssigkeitsrinne verläuft ausgußartig bis zum Mündungsrand des Flaschenhalses und
führt über diesen Rand zur Tropfschnute. Je tiefer die Querwand in dem Flaschenhals
versenkt bzw. die Luftöffnung verlegt ist, um so bessere Führung ergiht sich für
die Flüssigkeitsrinne. l3ei Flaschen normaler Größe kann die Luftiffml1lg etwa mindestens
8 bis lo mm unterhalb des Nlündungsrandes liegen. Durch das unmittelbare Ansetzen
der Rinne an der Luftöffnung mit kerbartigen Spalt direkt in dem Öffnungsrand erzielt
man ein einwandfreies Auslaufen der Flüssigkeit bei jeder Viskosität. sDie Wirkungen
der Rinne und der Luftöffnung hindern sich hierbei in keiner Weise. alkan erreicht
einen einwandfreien Tropfvorgang, und das Ablaufen der in der Rinne befindlichten
Flüssigkeit über den Mündungsrand der Flasche erfolgt sicher und in einer für eine
gute l'rofenlildung begrenzten Menge. Die Flüssigkeitsrinne kann ferner stets saubergehalten
werden.
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Durch die trichterförmige innere Ausbildung des Flaschenhalses kann
vor allem ein leichtes und sauberes Füllen der Flasche vorgenommen werden.
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Erfindungsgemäß ermöglicht die tief im Flaschenhals angeordnete kleine
Luftöffnung gemäß Fig. 1 an der mit der Tropfschnute versehenen Seite des Flaschenhalses
eine starke Unterschneidung, während die entgegengesetzte Seite voll ausgebildet
bleil)t, also auch mit einem Flaschengewinde versehen sein kann. Eine solche starke
Unterschneidung unterhalb der Tropfschnute hat neben der Erzielung einer möglichst
gleichmäßigen Wandstärke zur Vermeidung von Abkühlungsspannungen im Flaschenhals
den besonderen Vorteil, daß ein Herumziehen der austropfenden Flüssigkeit zu den
Halsseiten nicht möglich ist.
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Bei Gewinde am Flaschenhals wird erfindungsgemäß das Gewinde unterhalb
der Tropfschnute entsprechend ausgespart. Es hat sich gezeigt, daß die Isolierung
des Tropfens an der Tropfschnute und die Freihaltung des Halses von rücklaufenden
Tropfen um so besser möglich ist. je scharfkantiger und winkliger die Unterschneidung
gehalten wird.
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Eine solche Ausbildung ist sowohl bei zentrischer als auch bei exzentrischer
Lage der Flaschenmündung durchführbar. Vorzugsweise wird die Tropfschnute in ihrer
Größe und Weite so ausgebildet, daß das vordere Ende der Schnute zugleich einen
Teil des Gewindes bilden kann, so daß das Schnutenende in die Gewindegänge der zum
Verschluß benutzten Schraubkapsel einfaßt. Auf diese Weise erzielt man eine gute
Führung der Gewindekapsel. Außerdem ist unterhalb der Schnute nur eine geringe Höhe
des Gewindes erforderlich, da die Schraubkapsel schon von der Schnute selbst erfaßt
wird. Zur guten Abdichtung des Mündungsrandes durch die Schraubkapsel kann die zur
Tropfschnute führende Ausflußrinne im Zuge des Mündungsrandes durch eine entsprechend
geführte Rippe unterbrochen werden. Der Tropfvorgang wird dadurch nicht behindert.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht.
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Fig. I zeigt einen Längsschnitt durch die Tropfflasche gemäß der
Erfindung; Fig. 2 ist eine Draufsicht.
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Bei der erfindungsgemäßen Tropfflasche liegt die beispielsweise durch
starke Unterschneidung der Tropfschnute 8 im Flaschenhals I gebildete Querwand 2
verhältmsmäßig tief im Innern. Sie wird vorteilhaft bei normalen Flaschengrößen
mindestens 8 bis 10 mm tief versenkt angeordnet. In der Querwand befindet sich die
Luftöffnung 3. An diese schließt sich mit dem kerbartigen Spalt 4 unmittelbar die
Ausflußrinne 5 an, die bis zum oberen Mündungsrand 6 führt und von dort in die Schnute
8 übergeht. Beim Ausgießen zwängt sich die Flüssigkeit ohne Schwierigkeit durch
den Kerl>-spalt 4 und läuft der Rinne 5 nach.
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Der Flaschenhals kann wie üblich mit Gewinde g versehen werden. Unterhalb
der Tropfschnute befindet sich jedoch eine starke Unterschneidung 10, durch die
gleichzeitig ein Herumziehen der austropfenden Flüssigkeit zum Flaschengewinde verhindert
wird. Der vordere Teil der Schnute 8 ist so weit vorstehend vorgezogen, daß er in
der Flucht des Gewindedurchmessers liegt, und die Schnute wird in der Höhe zum Flaschenhals
und in ihrer eigenen Höhe so angepaßt, daß die Schnutenspitze ein Teil des Gewindeganges
bilden kann. Dadurch faßt die Schnute wie ein Gewinde in die Schraubkapsel ein.
An der Stelle der Unterschneidung 10 ist das Gewinde unterbrochen. Der Mündungsrand
6 des Flaschenhalses ist vorzugsweise auf dem Umfang nicht unterbrochen, so daß
die zu der Schnute führende Ausflußrinne 5 im Zuge des
Mündungsrandes
durch eine kleine Rippe 1 t od. dgl. getrennt ist. Der Tropfen bildet sich beim
Ausgießen der Flüssigkeit bereits vor dieser Rippe lt und übersteigt diese zum Ablaufen
von der Schnute ohne Beeinträchtigung.
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PATENTANSPRttCHE: 1. Tropfflasche mit Querwand, Flüssigkeitsführung
und Tropfschnute, dadurch gekennzeichnet, daß die Querwand mit der Luftöffnung tief
im Flaschenhals angeordnet ist und sich unmittelbar an diese Luftöffnung eine offene,
kerbartig gestaltete Flüssigkeitsrinne ansetzt und ausgußartig über den Mündungsrand
zur Tropfschnute führt.