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Universal-Kleindestilliergerät Die vorliegeiide Erfindung betrifft
ein Universal-Kleindestilliergerät, insbesondere für Apotheken, Kleinlaboratorien
u. dgl., zum Gebrauch als Hochdrucksterilisator, als Dampfdestillator und als Alkoholdestillator,
wobei der Wechsel vom einen zum anderen Gerät in kürzester Zeit durch einen packungslosen
Sitz der die Dampfräume abschließenden Dampfdeckel oder Dampfglocken gewährleistet
wird, und wobei die Stellung des Desti Ilierkessels gegenüber dem zugehörigen Kühler
nicht vermindert wird. Ferner können mit dem Gerät die an sich gekannten Vorgänge
des Normaldestillierens. Normalsterilisierens, Infundierens, Redestillierens, Eindampfens
und der Salbenaufbereitung ausgeführt werden.
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Es sind Kleindestilliergeräte bekannt zum Normaldestillieren, Normalsterilisieren,
Infundieren usw., dagegen sind zum Hoch4rucksteriflsieren nach dem Deutschen Arzneibuch
6 (DAB. 6) und zum Dampfdestillieren jeweils besondere Geräte erforderlich, welche
durch die erzwungene Preßdichtung zwischen Kessel und Dampfdeckel mittels Schrauben
oder Keilgesperren überdimensioniert und deshalb schwer und unhandlich waren.
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Die Übertragung dieser Konstruktionsprinzipien würde das Kleindestilliergerät
gewichtsmäßig und preislich unerträglich belastet haben und die für eine universelle
Verwendung unerläßliche leichte Handhabung erschwert und verunmöglicht haben.
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Dies gilt insbesondere für den dampfdichten Abschluß des Dampferzeugers
und seine Verbindung mit der Dampfglocke oder dem Dampfdeckel.
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Diesen überstand vermeidet die Erfindung, indem die auszuwechselnden
Teile in der Weise durch Passungen gegen das Austreten von Dampf gesichert sind,
daß das innere grundsätzlich zylin-
drische oder konische Passungsteil
mit Rillen versehen ist, welche in der Längsachse in Abständen voneinander angeordnet
sind, während das andere, äußere Packungsteil zylindrisch oder konisch mit glatter
Wand ausgeführt ist.
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Damit können im Kleindestilliergerät, bei kürzester Übergangszeit
vom einen Arbeitsvorgang auf den anderen, das Hochdrucksterilisieren, das Dampfdestillieren
und die Alkoholdestillation ausgeführt werden.
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In den zugehörigen Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstands
dargestellt und im nachfolgenden beschrieben. Darin zeigt Abb. 1 das Gerät zum Hochdrucksterilisieren,
wobei die zum Destillieren erforderlichen Teile strichpunktiert sind, Abb. 2 einen
Längsschnitt durch den Sitz der Dampfglocke bzw. des Dampfdeckels auf dem Destillierkessel,
Abb. 3 die Anordnung des Gerätes zum Dampfdestillieren und Abb. 4 die Anordnung
zum Alkoholdestillieren.
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Abb. 1 : Zur Hochdrucksterilisation wird der Kühler a vom Kessel
b durch Lösen der tZberwurfmutterg und Abnahme der Dampfglockee getrennt.
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Der Kessel b wird durch eine beliebige Heizquelle über einen eingebauten
Heizkörper c beheizt und die erforderliche Temperatur an einem Regler d eingestellt.
Zur Durchführung des Normalsterilisierens, Infundierens und der Salbenaufbereitung
wird das Arbeitsgut in den Kessel a gebracht und letzterer durch einen einfachen
Deckel abgeschlossen. Dagegen wird heim Destillieren, Redestillieren, Eindampfen
u. dgl. auf den Kessel b eine Dampfglocke e aufgesetzt und durch ein Destillierrohr
J mittels einer Überwurfmutter g mit dem Kühler a verbunden, so daß das Destillat
durch die Kühlschlange h fließt und am Stutzen i abgezogen wird.
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Das Kühlwasser tritt heim Hahn k in den Kühler a, steigt darin bis
über das Niveau des Abflußhahnes I und fließt vorgewärmt durch die Leitung nt in
den Kessel a des Destilliergerätes. Am Kühler a ist ein Überlaufstutzen n angeordnet.
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In Abb. 2 ist der Sitz der ineinanderzusteckenden Teile wie oder
Hochdruckdeckels o in den Kessel b (s. Abb. I), oder der Dampfglocke e in den Kessel
b, oder aber der Dampfglocke e in den Einsatz u, und des letzteren in den Kessel
b (s. Abb. 3 und 4) dargestellt. Das innere Passungsteil, welches in das äußere
dampfdicht passen soll, ist zylindrisch oder konisch ausgeführt und in Richtung
der Längsachse mit einer Vielzahl von Querrillen r versehen. Der im Kessel eingeschlossene
Dampf hat das Bestreben, zwischen dem äußeren Teil p und dem inneren Teil q der
zylindrischen oder konischen Passung durchzuschleichen und ins Freie zu entweichen.
Da nun der Leckdampf zunächst zwischen die Passungsteile p und q tritt, welche dem
Dampfraum am nächsten liegen, so gelangt er in die erste der Rillen r, gelangt somit
in ein größeres Volumen und entspannt sich. Damit ergibt sich ein Druckzusammenbruch.
Ein Teil des Dampfes kondensiert dabei, fließt nach unten und setzt dabei dem nachströmenden
Dampf Widerstand entgegen. Der nicht kondensierte Dampfrest strebt unter stark vermindertem
Druck an dem nächsten zylindrischen bzw. konischen Passungsteil vorbei und gelangt
in die nächste Rille r, erleidet hier wiederum einen neuerlichen Druckzusammenhruch,
und das aufs neue anfallende Kondensat verringert weiterhin den aus der ersten Rille
kriechenden Dampfrest. Dies wiederholt sich von Rille zu Rille, bis in der letzten
Rille r durch den Gesamtabfall des Druckes und durch die Bremswirkung des rückfließenden
Kondensates die erforderliche Dampfdichtigkeit erreicht ist. Wird statt der zylindrischen
Passung eine konische gewählt, so ruht das jeweils obere Teil nicht auf einem Rand,
sondern selbstzentrierend im bzw. auf dem unteren Teil, wodurch Durchmesseränderungen,
wie sie durch die Wahl von Werkstoffen\ mit unter sich verschiedenen Wärmeausdehnungszahlen
auftreten, aus sich heraus behoben werden.
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Der Hochdruckdeckel o des iii Al)l). I stark ausgezogenen Hochdrucksterlisiergerätes
ist mit seinem in den Kessel b hineinragenden Passungsteil ebenfalls mit solchen
Rillen Ileit r nach Abb. 2 versehen. Der Hochdruckdeckel wird für Fälle, in denen
mit Stoffen gearl)eitet wird, welche sprunghafte Druckanstiege erzeugen, mit einem
mit Federn t versehenen $Kniehebelschnellverschluß s versehen.
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Abb. 3 zeigt den Aufbau als Dampfdestilliergerät.
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Hierbei kommt ein Einsatz u auf den Kessel 1), welcher mit seiner
unteren Passung ebenfalls in denselben hineinragt untl ferner mit den in Abb. 2
dargestellten Rillen versehen ist. wol)ei der obere Rand des Einsatzes lt den gleichheit
lichten Durchmesser aufweist wie der Kessel b. In den letzteren paßt somit wiederum
die ü)ampfglocke e, welche in ihrem unteren zylindrischen bzw. konischen Passungsteil
el>cnfalls mit den Rillen r nach Abb. 2 versehen ist. Die Dampfglocke trägt einen
verschließbaren Stutzen 1'. durch welchen ein Rohr w gesteckt wird, das zu einer
Blase führt, deren Wasserinhalt zum Zweck der Dampferzeugung durch eine beliebige
Energiequelle r e x erhitzt wird.
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Hierdurch wird das im Einsatz 0 l>efndliche Destilliergut durch
den iii der Blase entwickelten Dampf bestrichen und bearl)eitet.
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Abb. 4 zeigt das Gerät zum Destillieren von Alkohol. Das Destilliergut
befindet sich im Einsatz u, und die sich dabei entwickelnden Dämpfe sind gegen Austreten.
wie oben beschrieben, abgedichtet, und zwar sowohl zwischen Kessel b und dem Einsatz
u einerseits als auch zwischen Einsatz u und der Dampfglocke e anderseits.
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In allen Ausführungsbeispielen ist die Unterbrechung eines Arlteitsvorganges
und der Übergang auf einen anderen Arbeitsgang in kürzester Zeit gewährleistet.