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Ski Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von
Ski, insbesondere zur Behandlung der Laufflächen von Ski oder der Behandlung der
Lauffläche von zum Aufleimen auf vorhandene Ski bestimmter Laufsohlen.
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Das neue Verfahren besteht insonderheit darin, daß die Oberfläche
der Laufseite eines Skis oder einer Skilaufsohle durch absichtliche Schaffung von
Unebenheiten künstlich vergrößert wird, zu dem Zwecke, für das Anhaften einer nachträglich
auf die Lauffläche aufzubringenden Kunststoff-oder Lackschicht eine erweiterte Unterlage
zu schaffen, ohne die gegebene Breite oder Länge der Skis zu ändern.
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Es ist zwar bekannt, Ski mit einer oder mehreren Laufrinnen, Rillen
oder schuppenartigen Stufen zu versehen. Diese bekannten Elemente tragen jedoch
nicht zu einer wesentlichen Vergrößerung der Laufseitenoberfläche bei und können
im übrigen auch in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Anwendung
gelangen, ohne das Wesen der Erfindung zu verändern.
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Es ist ferner bekannt, Ski mit Laufschichten, z. B. aus Metall oder
Celluloid zu beschlagen, zu bekleben oder eine Holzlaufso'hle aufzuleimen. Metalle
und Kunststoffe bilden, indessen eine zu glatte Oberfläche, die jeglicher Haftfähi'gkei@t
entbehrt. Ebenso versagt der Ski beim Steigen, wenn Holz zu glatt gehobelt, geschliffen
oder poliert wird, und es ist ein wesentliches Merkmal des Verfahrens gemäß der
Erfindung erstmalig bewuBt Mittel anzuwenden, um, diese Überglätte zu vermeiden
und sich der natürlichen Maserung des Holzes wieder zu nähern, ohne unnötige Brems-Wirkungen
zu erzeugen.
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Das vorgeschlagene Verfahren besteht insbesondere darin, die Laufseite
von Ski oder Skisohlen mit Vertiefungen zu versehen, die erstens in regelmäßiger
Anordnung auf der gesamten Fläche wiederkehren und zwentens die Fläche in
gleichartige
Figuren aufgliedern, z. B. in kleine Quadrate nach Art eines Tiefdruckrasters.
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Das Einbringen des Rasters kann .durch Flächendruck, durch Prägen
oder Walzen erfolgen und geschieht bei Laufsohlen zweckmäßigerweise vor dem Verleimen
der Sohle mit dem Skiholz. Als Werkstoff für den Ski bzw. die Laufsohle eignet sich
mittelhartes und hartes Holz. Die durch das Eindrücken des Rasters im Holz erzeugten
Vertiefungen vergrößern nicht nur die Holzoberfläche, sondern dienen auch zur Aufnahme
von Lack oder Skiwachs. Es hat sich indessen gezeigt, daß die stehenbeibenden Holzrippen
für sich allein zu schwach wären, um dem Abschliff beim Abfahren und dem Laufdruck
auf die Dauer zu widerstehen. Es wurde gefunden, daß die durch das Einprägen des
Rasters erzeugte Verdichtung des Holzes noch weiter verbessert werden kann, indem
nach dem Prägen in die dadurch erzeugten, Vertiefungen eine Kunststoffschicht eingebracht
wird, die zunächst durch Kapillarwirkung in die Holzporen eindringt und antrocknet.
Es wurde als weitere Verbesserung gefunden, daß durch Heißprägen bzw. Kaltprägen
unter hohem Druck diese halbtrockene Masse gewaltsam tiefer in ,die Poren eingedrückt
werden kann, nach Art der Preßholzerzeugung, jedoch mit dem Unterschied, daß das
Einpressen nicht ;ausschließlich von der. glatten Oberfläche aus erfolgt, sondern
über die Seitenwandungen der Vertiefungen auch tieferliegende Schichten des naturgewachsenen
Holzes zu erreichen vermag. Dadurch erfahren die Holzstege eine außergewöhnliche
Verfestigung, ohne zerstört zu werden, und zugleich wird dieKunststoffschicht in
der Rastervertiefung besser verankert, als durch die Kapillaransaugung allein.
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Das Aufbringen der Kunststoffmasse auf die 'vorgerasterte Lauffläche
kann durch Pinseln, Spachteln, Spritzen, Walzen oder, Drucken erfolgen. Nachdem
Abheben des Preßstempels entstehen in den Vertiefungen (Pfannen) infolge Eintrocknens
der Masse kleine muldenförmige Vertiefungen, in denen sich Skiwachs halten kann,
ohne durch längeres Abfahren abgeschliffen zu werden..
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Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Laufrille bereits vor dem
Einbringen des Kunststoffes vorzuhobeln oder vorzufräsen und gleichzeitig mit dem
Einpressen der Kunststoffschicht einen Stab einzulegen, so daß die Laufrille während
des Preßvorganges dem gleichen Druck ausgesetzt ist, wie die übrige Lauffläche.
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Der fertige Ski erscheint somit in seiner Lauffläche bzw. der Lauffläche
einer nachträglich aufgeleimten Laufsohle, deren Oberfläche kenntlich ist an tiefdruckrasterartigen,
regelmäßig angeordneten und mit Kunststoff gefüllten etwa quadratischen Näpfen.
Der verwendete Füllstoff kann durch Trocknen nachgehärtet sein und wirkt praktisch
als Porenfüller für die Holzstege zwischen den Näpfen der Rasterung.
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In der Zeichnung ist ein Durchführungsbeispiel des Verfahrens gemäß
der Erfindung schematisch dargestellt, und zwar bedeuten Abb. i bis 6 gleichartige
Teilschnitte durch die Skisohle in verschiedenen Verfahrensstufen. Dabei ist im
einzelnen Abb. i ein Teilschnitt durch das gehobelte Holz einer Laufsäule, Abb.
2 ein gleichartiger Schnitt nach dem Einprägen eines Rasters in die gehobelte Holzfläche,
Abb. 3 ein gleichartiger Schnitt nach dem Aufbringen der Kunststoffschicht auf die
gerasterte Fläche, Abb.4 ein gleichartiger Schnitt nach dem Antrocknen der aufgebrachten
Kunststoffschicht, Abb. 5 ein gleichartiger Schnitt nach dem Einpressen der angetrockneten
Kunststoffschicht, Abb.6 ein gleichartiger Schnitt nach dem Erstarren der eingepreßten
Kunststoffschicht; Abb. 7 ist eine Draufsicht auf einen Teil der Laufsohle in der
Nähe des hinteren Skiendes nach erfolgter Rasterung; Abb. 8 ist eine Draufsicht
auf die Lauffläche nach dem Einsenken des Kunststoffes in die Rasterung; Abb.9 ist
ein Schnitt durch eine Presse zum Verleimen von Laufsohle und Ski während der Pressung.
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Nach der Zeichnung wird .die Laufseite einer Laufsohle L glattgehobelt
und überschliffen (Abb. i). Alsdann werden mittels Warzenwalze rasterartige Vertiefungen
v, Pfannen oder Näpfe bildend, in regelmäßiger Anordnung so in die Lauffläche geprägt,
daß in Laufrichtung (kleiner Pfeil in Abb. 7) und quer dazu Holzstege s und Randstege
r stehenbleiben. Durch diese Prägung erfährt die Holzmaser eine erste Verdichtung
(vgl. Abb.2 und 7). Alsdann wird eine Kunststoffschicht k, z. B. ein Lack oder eine
Kunstharzlösung, auf 'die gerasterte Fläche so aufgetragen (Abb. 3), daß die durch
die Rasterung entstandenen Näpfe gefüllt werden. Die schnell trocknende Masse dringt
durch Kapillarwirkung in die Holzporen ein, und zwar, wie in Abb.4 angedeutet, nicht
nur von oben her, sondern auch von den Napfwänden aus schräg abwärts. Die dadurch
bewirkte Verankerung der Kunststoffschicht in den Näpfen wird durch Flächenpressung
verbessert (Abb. 5 und 8). Durch den Druck dringt die sich erwärmende Masse sehr
tief in verschiedenen Richtungen in die Holzmaser ein und füllt die Steges von oben
und unten.
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Durch Nachtrocknen werden die gefüllten Stege s gehärtet (Abb. 6).
Die erstarrende Kunststoffmasse sinkt in die Näpfe etwas ein, so daß kleine Vertiefungen
entstehen, die später das Auftragen von Skiwachs durch den Skiläufer erleichtern.
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Das Verfahren läßt sich sinngemäß auf fertige Ski anwenden, indem
deren Lauffläche nachträglich gerastert und mit Kunststoff gefüllt wird. Das Pressen
geschieht in der Weise, daß in die Laufrinne während des Pressens ein Metallstab
entsprechender Form und Größe eingelegt wird.
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Soll die nach dem Verfahren behandelte Laufsohle nachträglich auf
einen neuen oder abgefahrenen Ski aufgeleimt werden, so kann das
Pressen
des Kunststoffes nach Abb. 5 und das Aufleimen in einem Arbeitsgang erfolgen, wie
in Abb. 9 schematisch dargestellt. In Abb. 9 ist l die Laufsohle, und Sk ist der
Ski, e ist ein eingelegter Eisenstab, und p1 und p2 sind Teile einer Presse.
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An Stelle quadratischer Pfannen können auch anders geformte Figuren
(Kreise, Vielecke u. dgl.) geradlinig oder schräg zur Fahrtrichtung, symmetrisch
oder versetzt, von gleicher oder verschiedener Größe bei gleich breiten oder verschieden
breit stehentleibenden Holzstegen in die Lauffläche geprägt werden. Das Verfahren
ist sinngemäß auf alle Seiten .des Skis anwendbar und eignet sich überhaupt insbesondere
überall da, wo Holzflächen einer außergewöhnlichen Beanspruchung ausgesetzt werden
sollen, als Verfahren zur Verhärtung von Holzoberflächen.