DE832707C

DE832707C - Verfahren zur Herstellung eines alkoholfreien Getraenkes

Info

Publication number: DE832707C
Application number: DEP35192D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Heinrich Maschmeyer; Dr Med Vet Fritz Schoenberg
Original assignee: HEINRICH MASCHMEYER DR ING; VET FRITZ SCHOENBERG DR MED
Current assignee: HEINRICH MASCHMEYER DR ING; VET FRITZ SCHOENBERG DR MED
Priority date: 1949-02-25
Filing date: 1949-02-25
Publication date: 1952-02-28

Description

Verfahren zur Herstellung eines alkoholfreien Getränkes Es ist bekannt, daß Hefe reich an hochwertigem Eiweiß und an Ergänzungsstoffen ist. In der neuzeitlichen Ernährung spielt daher Hefe eine beachtliche Rolle. Für Getränke wird Hefe :bis jetzt nur insoweit benutzt, :als sie :dabei Gärungserreger sein soll, also hauptsächlich für die Herstellung von Bier und anderen alkoholisch vergorenen Flüssigkeiten.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Erfrischungsgetränks, das geeignet ist, :die durch das Brauverbot entstehende Getränkelücke auszufüllen. Nach der Erfindung wird hierzu Hefe, vorzugsweise Bierhefe, verarbeitet, deren charakteristische Eigenschaft, Gärungserreger zu sein, sie als Getränkegrundstoff an sich ungeeignet macht; denn ein solches Getränk ist nicht bekömmlich. Diese Eigenschaft wird nach der Erfindung durch kurzfristiges Sieden :der Hefe beseitigt. Einer Vorbehan:dlung ,bedarf :die Hefe nicht. Durch das Sieden werden die in :der Hefe enthaltenen Enzyme unwirksam gemacht, nicht jedoch die Vitamine und die Eiweißstoffe. Damit wird die Vorbedingung für die Bekömmlichkeit des neuen Getränks geschaffen. Das Siedender Hefe hat, sofern es kurzfristig geschieht, den weiteren wichtigen Vorteil, daß dadurch :die Wirkstoffe der Hefe (Nähr- und Anregungsstoffe) nach :den Ergebnissen wissenschaftlicher Untersuchungen in weit höherem Maße resorbierbar werden. Ein weiterer wichtiger Vorteil des Siedens der Hefe liegt 4n dem durch das Sieden @bedingten Übergang des Hefeeiweißes in kolloidal lösliche Extraktivstoffe.
Dieser letztere Umstand hat vor allem Bedeutung, wenn gemäß einer Ausführungsform der Erfindung an Stelle von Wasser zum Verdünnen der Hefe wässerige Lösungen von karamelisierten Kohlehydraten verwendet werden. Solche karamelisierte Kohlehydrate können Couleur aus Zuckerrüben oder aus Stärke oder aus Melasse oder ein Gemisch der genannten Stoffe sein. Da diese karamelisierten Stoffe ebenso wie die Extraktivstoffe der Hefe und gegebenenfalls die von den Hopfenharzen nicht molekular, sondern kolloidal lösliche Extraktivstoffe sind, erhält man eine dem Geschmack sehr zuträgliche Verbindung der verschieden-en Komponenten des neuen Getränks und auch eine gute Haltbarkeit und Schaum:bildungskraft. Ausführungsbeispiel 300 kg Melasse und Zoo kg Zuckerrüben- oder Stärkezuckercouleur werden in ,4oo hl \\'asser Bargekocht.
Hierzu werden 150 kg ,breiförmige untergärige Bierhefe hinzugefügt und 5 Minuten gekocht. Hiernach wird das Ganze auf Kühlschiffe gepumpt zwecks Abkühlung und Ausscheidung des Unlöslichen. Dann erfolgt die Nachkühlung im Würzekeller und die Lagerung im Lagerkeller, gegebenenfalls noch eine Imprägnierung mit Kohlensäure.

Claims

PATEIVTAVSPRI#.CI1E: i. Verfahren zur Herstellung eines alkoholfreien Getränks, dadurch gekennzeichnet, daß man Hefe, vorzugsweise Bierhefe, siedendem Wasser zusetzt und kurze Zeit sieden läßt, so daß die Enzyme unwirksam und die Wirkstoffe der Hefe besser resorbierbar werden und das Hefeeiweiß in kolloidal lösliche Extraktivstoffe übergeht.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle von Wasser wässerige Lösungen von karamelisierten Kohlehydraten verwendet werden.