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Vergaser für Brennkraftmasdiinen l)ie @ orliegende Erfindung betrifft
Vergaser mit Selbstansaugung für Brennkraftmaschinen, insbesondere solche, hei denen
der Inhalt der Schwimmerkammer einem Minderdruck unterliegt, :der durch eine venturirohrartige
Ausbildung von veränderlichem wirksamen Querschnitt erzeugt wird, der zusammen mit
einer eine Hauptdüse regelnden kegeligen Nadel durch druckbeeinflußte Mittel gesteuert
wird, ,die entsprechend der Änderung des durch das Venturirohr erzeugten Druckgefälles
be-\%egt wird.
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Diese bekannten Vergaser hatten eine Saugkaminer mit einem lose passenden
Kolben, der mit einem axialen Verliingerungszapfen von Querschnitt ausgestattet
war. Dieser Verlängerungszapfen erstreckte sich von der Einlaßiitfnung bis
über den engsten Querschnitt der Venturidiise hinaus und der wirksame Querschnitt
des Verlängerungszapfens war so bemessen, daß in allen Stellungen eine normale Venturiwirkung
erzielt wurde, d. h. das einstellbare Venturirohr war so beschaffen, daß jederzeit
ein annähernd konstantes Verhältnis zwischen dem unmittelbar vor der Drosselklappe
des iMotors und dem an einem bestimmten Querschnitt des Venturirohres herrschenden
Unterdruck besteht und der an diesem Querschnitt herrschende Unterdruck im wesentlichen
auf einem ,unteren Wertgehalten wird, der ausreicht, den flüssigen Brennstoff aus
einem tiefer gelegenen Behälter ohne Benutzung einer besonderen Brennstoffpumpe
in den Vergaser zu heben. Dieser Vergaser arbeitet in Kraftfahrzeugen einwandfrei,
solange das Fahrzeug keine großen Steigungen zu überwinden hat. Beim Befahren von
Steigungen zeigt sich jedoch der -Nachteil, daß der Vergaser unter einer ungünstigen
Saughölle arbeitet
und dieser Zustand natürlich um so schlechter
wird, je größer der Achsabstand des Fahrzeuges ist. Wenn auch durch Wahl geeigneter
Bedingungen immer eine ausreichende Ansaugkraft erreicht werden kann, um die Zufuhr
.von Brennstoff zum Vergaser unter solchen ungünstigen Verhältnissen zu gewährleisten,
wind durch die dabei auftretende Leistungsminderung des Motors eine Drosselung der
Brennstoffzufuhr verursacht, die den Wirkungsgrad des Vergasers bei gewöhnlichen
Bedingungen verringert.
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Die ,vorliegende Erfindung begegnet dem vorgenannten Nachteil dadurch,
daß sie eine gewöhnlich unwirksame Hilfsregeleinrichtung vorsieht, die in Tätigkeit
tritt, wenn der Brennstoffspiegel in der Schwimmerkammer durch Änderung der normalen
Betriebsverhältnisse so absinkt, daß der Unterdruck in der Schwimmerkammer eicht
mehr zum Ansaugen des Brennstoffes ausreicht und die fortschreitend das Verhältnis
des auf die dr.uckbeeinflußten Mittel wirkenden Unterdruckes zu dem im Venturirohr
herrschenden derart verringert, daß die druckbeeinflußtenMittel eine Verkleinerung
des wirksamen Querschnittes des Venturi.rohres hervorrufen, wodurch der darin und
in der Schwimmerkammer herrschende Unterdruck so weit vergrößert wird, daß ,der
Brennstoff wieder angesaugt wird, worauf die Hilfsregeleinrichtung in ihrerAbsperrstellung
festgestellt wird. Zu diesem Zweck ist der erfindungsgemäße Vergaser mit einem ventilartigen
Teil ausgestattet, der, wenn der Flüssigkeitsspiegel in der Schwimmerkammer anomal
absinkt, durch ein schwimmerbetätigtes Mittel so bewegt wird, das der normale Zustrom
der Luft fortschreitend abgesperrt wird, die von außen durch den Luftspalt um den
Kolben herum eintritt, dann durch die bereits erwähnte Saugkammer und darauf durch
einen Auslaß oder in der Nähe der Düse des Venturirohres austritt, wobei durch die
augenblickliche Minderung der auf den Kolben wirkenden Saugkraft der Verlängerungszapfen
des Kolbens den wirksamen Querschnitt des Venturirohres so lange verringert, Abis
der Unterdruck .in der Schwimmerkammer auf einen Wert ansteigt, der zum Ansaugen
des Brennstoffes ausreicht, und das schwimmerbetätigte Mittel zusammen mit dem von
ihm bewegten ventilähnlichen Teil -in seiner Wirkung angehalten wird.
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Wenn auch die Hilfsregeleinrichtung oder der ventilähnliche Teil von
verschiedener Form sein können, wird ein senkrecht angeordnetes Tellerventil bevorzugt,
dessen Schaft über einem Hebel endet, der vom Schwimmer betätigt wird. Der Teller
oder Kopf des Ventils sitzt an dem entgegengesetzten Ende und liegt gewöhnlich in
einem Abstand. über der Mündung eines Kanals, durch den die Saugkammer mit dem Auslaß
in oder in der Nähe der Düse des Venturirohres in Verbindung steht.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird der Druckabfall und
damit die Dosierungsmenge erzeugt, indem ,die Schwimmerkammer durch eine kleine,
als Luftdüse wirkende Öffnung beschränkte Verbindung mit der Außenluft erhält. Diese
Bohrung ist zu einem Auslaßkanal so angeordnet, daß der durch die Öffnung angesaugte
Luftstrom zur Umkehr seiner Strömungsrichtung gezwungen wird, bevor er durch den
Auslaßkanal nach einem Auslaß in Diffusion oder in der Nähe der Düse des Venturirohres
entweichen kann.
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In der Zeichnung ist ein Fallstromvergaser mit Selbstansaugung nach@der
vorliegenden Erfindung im senkrechten Schnitt und teilweise schematisch beispielsweise
dargestellt.
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Der veranschaulichte Vergaser hat eine zylindrische Saugkammer i,
deren unterer Teil init einer Anzahl Umfangsöffnungen 2 (nur eine davon ist in der
.Zeichnung angedeutet) versehen ist, die nach der Außenluft führen. Die durch diese
Öffnungen eintretende Luft hat freien .Zugang zu einem Raum 3 am Einlaßende einer
\'enturidüse 4. Am Auslaßende des Venturirohres .I ist die Drosselklappe 5,wie üblich
angeordnet. Ein Flansch 6 dient zur Befestigung des Vergasers an .der .Gemi.schzuführungsleitung
des Verbrennungsmotors.
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In der Saugkammer i befindet sich ein lose passender Kolben 7 mit
anschließendem herabragendem gleichachsig mit dem Kolben verlaufenden Verlängerungszapfen
B. Der iKolben 7 mit dem Zapfen 8 ist auf einem in der Mittellinie verlaufenden
hohlzylindrischen Führungsstab axial ,verschiebbar. Die Führung 9 ist im Deckel
der Saugkammer i befestigt. Der Kolben 7 wird durch eine schwache Schraubenfeder
io abwärts gedrückt. Der Verlängerungszapfen 8 ist so geformt, daß er den wirksamen
Querschnitt des Venturirohres 4 entsprechend der jeweiligen Stellung des Kolbens
7 regelt. Da die vervielfachende Wirkung einer Venturidüse durch den Grad der Querschnittsänderungen
längs ihrer Achse bestimmt wird, müssen die Umrisse der übereinanderliegenden Teile
der Ventuniidüse 4 und des Verlängerungszapfens 8 so ausgebildet sein, .daß in jeder
axialen Lage des Zapfens 8 innerhalb seiner Bewegungsgrenzen die Differenz zwischen
den Quadraten ihrer Durchmesser fortschreitend nach .dem Punkte hin abnehmen, in
dem der wirksame lichte Querschnitt der Venturidüse 4, also -die ringförmige Öffnung
zwischen der .inneren Düsenwandung und, dem Verlängerungszapfen, ein Minimumdarsteller
muß. Durch ,die beschriebene Bauweise wird -eine ringförmige Venturidüse von veränderlicher
Strömungskapazität erreicht, .in der die maximale Luftgeschwindigkeit (und folglich
die geringste Druckhöhe) stets an einem gleichen ganz bestimmten Querschnitt eintritt.
Dieser liegt in der engsten Einschnürung der Düse, in der ein Ringschlitz i i angeordnet
ist, durch den der dosierte Brennstoff eingeführt wird. Er soll .im folgenden als
Niederdruckr.ingschl.itz bezeichnet werden.
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Das Gewicht des Kolbens 7 mit dem Verlängerungszapfen 8 und der von
der Feder io erzeugte Druck wirken auf Schließung -der Ventur.idüse durch den Zapfen
8 hin. Dem ent,gegen wirkt jedoch der im oberen Teil der Saugkammer i bei Inbetriebnahm
(
.des Vergasers herrschende Unterdruck. Dieser Unterdruck, der .auf die obere Fläche
des Kohlrens 7 wirkt, wird im Niederdruckringschlitz i t erzeugt und pflanzt sich
durch Kanal 12 und Bohrung 13 in die Saugkammer fort. Der Raum oberhalb des hohlzylindrischen
Führungsstabes, der gegenüber der Außenluft durch eine Schraubkappe 14 abgeschlossen
ist, steht durch eine Bohrung 15, die finit der Bohrung 13 verbunden ist, ebenfalls
in dauernder Verbindung mit (lern Niederdruckringschlitz i t.
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Solange die Brennkraftmaschine in Betrieb ist. saugt der Vergaser
selbsttätig flüssigen Brennstoff aus einem tiefer gelegenen Behälter ohne Hilfe
einer zusätzlichen 13rennstoffpumpe an. Der Brennstoff, der durch ein mit einem
zylindrischen (;ew-ebefilter .17 versehenes Einlaßrohr 16 eintritt, gelangt
in üblicher Weise in einen Behälter i8 und von dort durch einen Kanal 19 nach dem
Sitz eines Nad elvent,ils 2o, das in bekannter Weise duirch einen in einer Schwimmerkammer
22 schwenkbar angelenkten Schwimmer 21 betätigt wird. Der Brennstoff tritt durch
Öffnungen 23 in die Schwimmerkammer 22 ein, wenn das Nadelventil geöffnet ist. Aus
der Schwimmerkammer 22 gelangt der Brennstoff durch Kanal 24 in eine Düsenkammer
25, die eine Hauptdüse 26 aufweist, deren wirksamer lichter Querschnitt durch eine
vom Kolben 7 getragene kegeligt Dosierungsnadel 27 geregelt wird. Das obere Ende
der Nadel 27 wird durch eine Federklammer 28 in ständiger Berührung mit der Unterseite
des !Kolbens 7 gehalten. Die Federklammer 28 ist in einer Nut 29 an der Verbindungsstelle
zwischen dem ,Kolben 7 und seinem Verlängerungszapfen 8 befestigt. Die Nadel 27
wird in der Düse 26 ,durch eine Führungsbohrung 30 gleichmittig geführt.
Sie ist jedoch in der Federklammer 28 gegenüber dem Kolben und seinem Verlängerungszapfen
radial beweglich.
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Wenn der Vergaser in ,Betrieb ist, tritt Luft durch die Öffnungen
2 ein und wird aus dem Raum 3 :durch den ringförmigen Kanal zwischen der Innenwandung
der Venturidüse 4 und dem Verlängerungszapfen 8 nach unten gesaugt, wie es durch
Pfeile angedeutet ist. Dadurch wird infolge der Venturiwirkung in diesem Kanel ein
gewisser Unterdruck erzeugt, der in dem Maße, wie der lichte Querschnitt sich verengt,
zunimmt. Der größte Unterdruck herrscht daher am Niederdruckringschlitz i i :und
der niedrigste in der Nähe der Drosselklappe 5. Der Maximalwert des Verhältnisses
zwischen diesen beiden .Unterdrücken ist der Entwicklung der Venturidüse und der
Form des Verlänhertrngszapfens 8 zugrunde gelegt, und es wurde gefunden, (laß ein
Verhältnis,von etwa 4 : 1 erreichbar ist. -Dementsprechend wird z. 13. bei einer
solchen Wahl des Kolbengewichts und des Federdrucks, (laß ein Unterdruck von ioi6
mm Wassersäule im Niederdruckringschlitz i i herrscht, der Unterdruck in der Nähe
der Drosselklappe 5 und bei geöffneter Drosselklappe, also in der gesamten Gemischansaugleitung
des .Motors, etwa 254mm Wassersäule betragen. Dieses Verhältnis wird unter der Bedingung
ungefähr konstant bleiben, wenn der Vergaser für den Motor genügend groß bemessen
ist, d. h. daß der Kolben 7 :und sein Verlängerungszapfen 8 nur dann die äußerste
Hublage erreichen, wenn die Gemischanforderung des Motors ihr absolutes Maximum
erreicht hat.
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Der im Niederd.ruckringschlitz i i herrschende Unterdruck pflanzt
sich durch den Kanal 12 und die Bohrung 13 nach der oberen Seite,des Kolbens 7 fort.
Da der größte Teil der unteren Kolbenfläche unter dem Einfluß der Außenluft im Raum
3 steht, wird der Kolben durch den Luftdruck so lange nach oben bewegt, bis der
Auftrieb durch das Gewicht des Kolbens 7, 8 plus der Kraft der Feder io sich ausgleichen.
Wenn dieses iGleichgewicht erreicht ist, sind Kolben und Verlängerungszapfen in
der stabilen Lage, in der der Kolben 7 genügend angehoben und damit der Verlängerungszapfen
8 genügend aus der Venturidüse 4 herausgezogen ist, so daß der gebildete wirksame,
ringförmige, lichte Querschnitt der Venturidüse so groß ist, @daß genau der erforderliche
Unterdruck erzeugt wird. Da nun die nach unten wirkende, vom Gewicht des Kolbens
7 und seines Verlängerungszapfens 8 sowie durch die Feder io erzeugte Kraft annähernd
konstant bleibt, muß der auf die obere Kolbenfläche wirkende Druck innerhalb des
ganzen Arbeitsbereiches des Kolbens 7 ebenfalls annähernd konstant sein.
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In dem Maße wie der Kolben 7 angehoben wird, wird auch die damit verbundene
Dosierungsnadel 27 gleichermaßen aus der Hauptdüse 26 gezogen. Der Umriß des wirksamen
Teils der Nadel kann natürlich so gewählt werden, daß stets das erforderliche BrennstofflLuft-Verhältnis
entsprechend jeder Kolbenstellung und damit der entsprechenden Einströmungsgeschwindigkeit
der Luft für den Motor erzielt wird. Der aus Aer Schwimmerkammer 22 gesaugte Brennstoff
wird beim Durchfluß durch die Hauptdüse 26 entsprechend deren wirksamer öffnung
dosiert. Er fließt durch den Raum 31 nach oben und tritt durch den Niedinrdruckringschlitz
i i und dann in den Ringschlitz der Venturidüse, in der er sich mit der durchströmenden
Luft mischt, die hier den geringsten Druck, dafür aber die höchste Geschwindigkeit
aufweist. Dadurch wird eine außergewöhnlich gute Zerstäubung des Brennstoffes erreicht.
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Anstatt .den oberen Teil der Schwimmerkammer 22 mit der äußeren Luft
zu verbinden, wie es gewöhnlich üblich ist, ist der obere Schwimmerkammerraum nach
dem dargestellten il#,usführ.ungsbeispiel der :vorliegenden Erfindung durch Kanäle
32 und 33 und den Kanal 12 mit dem Niederdruckringschlitz i i verbunden. Außerdem
besteht jedoch eine beschränkte Verbindung mit der atmosphärischen Luft durch eine
Luftdüse 34 mit einer engen Bohrung, die das Ansatzgen einer kleinen Luftmenge in
den Kanal 32 gestattet. Das Ansaugen geschieht durch den Unterdruck im Niederd@ruckluftschlitz
i i und der ,damit in Verbindung stehenden Schwimmerkammer 22. Da der durch die
Düse 34 eintretende Luftstrom den Kanal 32 nur
durch Kanal
33 wieder verlassen kann, weil kein anderer Ausweg aus der Schwimmerkammer
besteht, wird die Luft gezwungen, ihre Strömungsrichtung innerhalb des Kanals 32
umzukehren, um in den Kanal 33 eintreten zu können. Aus Kanal 33 gelangt die Luft
durch Kanal 12 und den Niederdruckringschlitz ri in ,den Hauptluftstrom der Venturi,düse
4. Auf diese Weise wird ein bestimmter statischer Druckunterschied zwischen den
Enden des Kanals 32 und folglich auch zwischen der Schwimmerkammer 22 und dem Niederdruckringschlitz
i i erzeugt. Dieses Druckgefälle, das in der Hauptdüse 26 herrscht, ist das Dosierungsgefälle.
Seine Größe ist eine iFunktion der Abmessungen der Düse 34 und des Kanals 32, und
es kann ohne Schwierigkeiten .auf einem festliegenden Wert, der etwa einer Wassersäule
von 127 mm entspricht, gehalten werden. Dieses Dosierungsgefälle wird gleichzeitig
für eine Anreicherungs- oder Kaltanlaß,düse 35 benutzt,,die mit der Schwimmerkammer
22 durch deren Kanal 136 in Verbindung steht und die den Niederdruckringschlitz
i i durch einen Kanal 37 mit .zusätzlichem Brennstoff versorgt, wenn durch
Verdrehen cl2s Starterhebels 38 das Ende eines Zapfens 39 einer mit Gewinde versehenen
Spindel 40 von der Öffnung der Anreicherungsdüse 35 abgehoben wird. Obwohl es in
der Zeichnung nicht dargestellt ist, sind zwischen dem @tarterh.ebel 38 und der
.Drosselklappe 5 die üblichen Verbindungen vorgesehen, die das teilweise Offnen
der Drosselklappe veranlassen, wenn die Anreicherungsdüse betätigt wird.
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l@'ährend der gewöhnlichen Arbeitsweise sitzt ein kleines Tellerventil
41 in der dargestellten Stellung in der Ruhelage, in der der Kopf oder Teller des
Ventils genügend weit vom unteren Ende der Bohrung 13 entfernt ist, so daß ,diese
nicht versperrt wird. Wenn jedoch diie,Brennstoffansaugung erheblich größer wird.,
wie es z. B. bei großer Steigung und .großem Achsabstand eintreten kann, übersteigt
die Brennstoffansaugung den in der Schwimmerkammer vorhandenen Unterdruck. Der Brennstofffluß
nimmt ab und der Schwimmer 21 senkt sich. Während seiner Abwärtsbewegung öffnet
der Schwimmer 21 zunächst das Nadelventil 20 völl,ig, um sodann mit Hilfe eines
Hebels 42 das Tellerventil 41 allmählich anzuheben, so daß der gewöhnlich freie
Durchgang der Bohrung 13 teilweise abgesperrt wird. Als (Folge dieser Absperrung
kann der geringe :Luftstrom, der von der Außenluft infolge -des Spielraumes zwischen
der Innenwandung der Saugkammer i und dem Kolben 7 stets in die Saugkammer i eintritt,
nicht mehr frei durch die Bohrung 13 und den Kanal 12 entweichen. Daher fällt der
Unterdruck in der Sangkammer i, so daß der Kolben 7 sich etwas nach unten bewegt
und der Verlängerungszapfen 8 tiefer als normal .in die Venturidüse 4 eindringt.
Die dadurch verursachte zusätzliche Verengung der Durchströmungsöffnung in der Venturi-düse
bewirkt eine Verminderung des normalerweise vorhandenen Unterdruckes im Niederdruckringschlitz
i i und in der damit in Verbindung stehenden Schwimmerkammer 22. Diese \\'irkuiug
steigert sich, solange der Kopf des \ entils 41 sich weiter der Mündung der Bohrung
13 nähert und bis der Druck in der Schwininierkainmer 22 so weit gesenkt
ist, bis wieder Brennstoff angesaugt wird.
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Sobald wieder Brennstoff in die Schwimmerkammer 22 einströmt und durch
Ansteigen des Brennstoffspiegels den Schwimmer 21 anhebt, senkt sich .das Ventil
41,wieder und die Absperrung durch das Ventil nimmt so lange wieder ab, bis der
Unterdruck in der Schwinimerkaminer .gerade ausreicht, um den erforderlichen Brennstoffzufluß
aus dem Brennstoffbehälter aufrechtzuerhalten.
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Auf diese Weise wird für die Dauer einer anomalen erhöhten Brennstoffansaugung
ein stabiler Zustand geschaffen, wobei das Ventil 41 in ähnlicher Weise für die
Erhaltung eines annähernd gleichmäßigen Brennstoffspiegels in der Schwimmerkammer
sorgt, wie es das Nadelventil 20 bei normalen Verhältnissen tut.
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Während des anomalen Zustandes einer vergrößerten Brennstoffansaugung
treten gegenüber normalen Verhältnissen in der Vergasungswirkung nur geringe Unterschiede
auf. So ist z. B. das (Gemisch infolge der höheren Strömungsgeschwindigkeit in der
Venturidüse 4 etwas fetter, aber gleichzeitig tritt auch eine abschwächende Wirkung
infolge des anomal niedrigen Brennstoffspiegels in der Schwimmerkammer ein. Weiterhin
schließt die vorübergehend vergrößerte Druckminderung in der Vent.uridüse eine entsprechend
erhöhte Druckminderung im Bereich der Drosselklappe ein, die von dem normalen Wert
von a54 mm M'ass-ersäule auf beispielsweise 279111111 oder 3051111n steigen kann.
Die nachteilige \\'i1-kuilg einer so auftretenden Druckzunahme auf den Wirktiiigsgrad
ist jedoch nur gering. Immerhin ist es vorteilhaft, solche Verhältnisse für den
Vergaser zu schaffen, die ermöglichen, daß er normalerweise mit geringen Ansaugdruckwerten
arbeitet und die Hilfsvorrichtung für die stärkere Brennstoff ansaugung nur dann
in Tätigkeit tritt, wenn Ausnahmezustände Herrschen. Eine solche Arbeitsweise ist
derjenigen vorzuziehen, bei der immer mit genügend hohem Unterdruck im Gesamtsystem
gearbeitet wird, nur um Ausnahmezuständen begegnen zu können, die selten eintreten.
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Ein Schwingen des Kolbens 7, 8 wird durch hydraulische Dämpfung verhindert.
Dazu dient eine Menge leichtflüssiges 01 43 in einer Mittelbohrung des Kolbenverlängerungszapfens
8 und im unteren Teil des Führun.gszvlinders 9, der am unteren Ende bis auf eine
kleine Öffnung 44 geschlossen und mit einem darüber liegenden lose eingepaßten zylindrischen
Dämpfer 45 ausgestattet ist. 1lit dieser Einrichtung kann eine Bewegung des Kolbens
nicht ohne entsprechende Ölverdrängung und eine dadurch hervorgerufene Dämpfung
stattfinden. Der augenblickliche hohe Druck, -der im 01 durch eine plötzliche
Aufwärtsbewegung des Kolbens verursacht wird, mag etwas 01 zwischen der Außenwandung
des Führungszylinders 9 und dem umgebenden Teil der Bohrung im Zapfen 8 hindurchtreiben.
Das
so verdrängte 01 sammelt sich in einer inneren ringförmigen Vertiefung an
der Oberseite des Kolbens 7, d.ie zwischen dem erhöhten Rande 46 des letzteren und
der Führung 9 vorgesehen ist, und es fließt durch ein kleines Loch 47 in (las Innere
des Führungszylinders zurück.
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Wenn auch der Umriß der Dosierungsnadel 27 von vorn herein so gewählt
ist, daß das günstigste Mischungsverhältnis von Luft und Brennstoff innerhalb des
Arbeitsbereiches des Vergasers erreicht wird, :so,ist außerdem Vorkehrung getroffen,
um auf einfache Weise das richtige Mischungsverhältnis auch während des Leerlaufes
zu erreichen, wenn die Hauptdüse fast völlig durch die Nadel geschlossen ist. Zu
diesem Zweck ist die Unterseite des Kolbens 7, gegen die der Kopf der Nadel
27 durch die Federklammer 28, wie bereits beschrieben, gedrückt wird, als ringförmige
Hubfläche 48 mit einer Reihe gleichmägig verteilter kleiner nicht dargestellter
Rasten ausgebildet, .deren Abstände den aufeinanderfolgenden Einstellagen entsprechen.
`'Fenn nun der Kolben 7 von Hand gedreht wird, gleitet der Kopf der Nadel
27 über die Rasten der Hubfläche und rastet in der gewünschten Stellung ein,
wobei der Grad der axialen Verschiebung der Nadel 27 in der Hauptdüse sich aus der
jeweiligen Radialstellung des Kolbens ergibt. I?s sei erwähnt, daß der Kolben und
sein Verlängerungszapfen in .seiner tiefsten Lage mit seiner unterem @Flächegegen
einen ringförmigen Rand 49 anschlägt.
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Der Vergaser weist ferner eine Brennstoffpumpe auf, die eine vorübergehende
Anreicherung des Gemisches selbsttätig bewirkt, wenn die Drosselklappe plötzlich
geöffnet wird. Diese Pumpe besteht aus einer unter Federdruck stehenden nachgiebigen
Membran 5o in einer mit flüssigem Brennstoff gefüllten Kammer 51 und die mit einem
Injektorrohr 52 in Verbindung steht, das in die erweiterte öffnung eines Kanals
24 hineinragt.
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In .der dargestellten Arbeitslage ist die Membran 5o durch eine Feder
53 völlig nach rechts gedrückt. Die Feder ist so stark, daß sie die ''Iembran unter
normalen stabilen Betriebsverhältnissen in dieser Lage entgegen der Saugwirkung
in der Schwimmerkammer hält. Wird jedoch die Drosselklappe plötzlich geöffnet, so
verringert sich der normale Druck in allen inneren Räumen des Vergasers, die mit
dem Niederdruckringschlitz i i in Verbindung stehen. Diese Druckminderung wird teilweise
dadurch erzeugt, daß der Kolbenwegen seiner "Trägheit nicht sofort auf den erhöhten
Luftstroinbedarf reagiert und teilweise dadurch, @daß die Kolbendämpfungseinrichtung
seine plötzliche :\ufwärtsbewegung verzögert. Die so erzeugte augenblickliche anomale
Druckminderung in der Schwimmerkammer pflanzt sich in die Kammer 51 fort, die einerseits
von der `Membran 5o der Besclileunigungsl)umpe begrenzt wird, .und zwar durch das
Injektoi-rühr 52 und einen Kanal 54, der mit dem Oberteil der Kammer 5 i in Verbindung
steht. Die Stärke der Membranfeder 53 ist so gewählt, daß sich (li"# Membran ;o
unter diesen Bedingungen nach .innen durchbiegt, was durch Zutritt von Luft auf
d-ie andere Seite der Membran durch eine Öffnung 55 ermöglicht wird. Infolge der
Durchbiegun.g der Membran wird Brennstoff aus der Kammer 51 verdrängt und mit hoher
CGeschwindigkeit durch das Injektorrohr 52 .gedrückt. Die dadurch an der Mündung
des Kanals 24 verursachte Injektorwirkung erhöht augenblicklich den Druck innerhalb
dieses Kanals mit der Wirkung, daß mehr Brennstoff,durch die Hauptdüse 26 strömt.
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Schließlich sei noch erwähnt"daß der erfindungsgemäße Vergaser eine
überraschende Dämpfung des Motoransauggeräusches bewirkt. Diese geräuschdämpfende
Fähigkeit ist der hohen Luftströmungsgeschw;indi:gkeit .in der Düse des Venturirohres
zuzuschreiben. Die hier auftretende Luftgeschwindigkeit nähert sich bei den herrschenden
Temperaturbedingungen der Schallgeschwindigkeit, so daß das Geräusch in den Ansaugwegen
des Motors so weit verringert wird, daß ein Schalldämpfer einfachster Form genügt,
um hochfrequente Töne des Geräusches, wie sie durch Zischen an den Kanten der Drosselklappe
erzeugt werden, zu dämpfen.