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Fungistatisches Mittel Es wurde gefunden, daß 2-,%lethyl-i, ro-phenanthrolin
und insbesondere 2, 9-Dimethyl-i, io-phenanthrolin, eine ausgezeichnete fungistatische
Wirksamkeit besitzen un4 mit geeigneten Trägerstoffen und Verteilungsmitteln zu
fungistatischen Mitteln für die verschiedensten Anwen-dungsgebiete kombiniert werden
können. Diese Wirksubstanzen können z. B. in festen oder halbfesten Trägerstoffen
dispergiert, in wasserlöslichen oder in wasserunlöslichen hochsiedenden Lösungsmitteln
gelöst, mit Hilfe eines Ernulgators in einem wäßrigen oder organischen Milieu dispergiert
oder auch als Salz in wäßriger Lösung zur Anwendung gelangen.
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Als Pilzgattungen, gegenüber welchen sich die genanntenVerbin#du#ngen
als sehr wirksam erwiesen 'haben, seien beispielsweise genannt: Chaetomium globosum,
Myrothecium verrucaria, Trichophyton, z. B. T. interdigitale; Microsporum, z. B.
M. canis; Epidermophyton, z. B. E. floccosum; Candida, z. B. C. albicans;
Actinamyces und Nocardia-Spezies, z. B. A. albus; Aspergillus, z. B. As.
futnigatus; Trichosporum Beigelii; Sporotrichum Sehenckii; Piedraia sarmentoi.
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Ein wichtiges Anwen#dungsgebiet bildet die Imprägnierung von Textilien,
Fellen, Pelzen, Leder, Holz und anderen organischen Materialien.
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Für die Bekämpfung von auf Ader menschlichen und tierischen Haut oder
in und auf den Haaren und Nägeln leihenden Pilzen geeignete Anwendungsformen sind
fettfreie und fetthaltige Salben. Eine besonders vorteilhafte Anwen#dungsform bilden
Salben vom Typus der 01-in-Wasser-Emulsionen, da in solchen die Wirksubstanzen in
besonders
großen Verdünnungen noch aktiv sind. Insbesondere um dem Befall durch Pilze vorzubeugen,
können die Wirksubstanzen auch kosmetischen Mitteln zugesetzt werden. Genannt seien
z. B. Hautcreinen, Fußsalben, Gesichtswasser, Cresichtspuder, Fußpuder, feste und
flüssige Seife, Shampoo, Haarwasser, Fixative, Brillantine, Nagellack, Zahnpaste,
Mundwasser. Weitere Anwendungsformen sind netzmittelhaltige sowie kollodiumhaltigeTinkturen,
Vaginaltabletten, Ovules, Lutschtabletten sowie Desinfektionsmittel zur Desinfektion
von Gegenständen, durch die erfahrungsgemäß Pilze übertragen werden können, wie
Rasiermesser, Haarbürsten u. dgl.
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Den beiden Wirksubstanzen kommt auch eine beträchtlicheWirksamkeit
gegen gewisse Bakterien und Protozoen zu. Zur Verbreiterung der Wirksamkeit können
sie indessen auch mit bekannten desinfizierenden haktericiden Mitteln, wie z. B.
quartären Ammoniumverbindungen, Phenolen, Oxvehinolinderivaten, fern-er mit acariciden
oder in-sekticiden Mitteln, wie z. B. Crotonsäure-N-ärhyl-o-toluidid, Dichlordiphenyltrichloräthan,
oder mit anderen fungiciden Mitteln, wie z. B. Schwefel, Salicy,Isäure, Propionsäure
und deren Salze, Natriumbenzoat, organischen Quecks-ilberverbindungen, Pentachlorphenol,
zur Holzkonservierung, z. B. auch mit Carbolineum, kombiniert werden.
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Die Konzentration, in der die Wirksubstanzen zur Anwendung gelangen,
beträgt etwa o,i bis 0,5010.
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In den nachstehenden Beispielen werden einige Ausführungsformen der
Erfindung beschrieben, ohne daß damit eine Beschränkung auf diese beabsichtigt ist.
Teile bedeuten stets Gewichtsteile, wo nichts anderes bemerkt; die Temperaturen
sind Centigrad. B e i s
p i e
1 e i. Holzschutz.
Wirksubstanz ...... i Tei-1 |
Pentachlorphenol . - - - 5 Teile |
Sp-ezialpetrol ....... 94 Teile |
ioo Teile |
Die Lösung wird auf Holz gespritzt und schützt dieses vor Pilzbefall oder befreit
schon befallenes Holz von Pilzen. Zu der obigen Mischung können auch 2 bis
5 Teile Dichlordiphenyltrichloräthan, zum Teil an Stelle von Pentachlorphenol,
zugesetzt werden. An Stelle von Spezialpetrol können auch andere Mineralöle verwendet
werden.
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2. Textilschutz. Die Applikation der Wirksubstanzen auf Textilien
erfolgt generell durch Einlegen derTextilien in wäßrigeLösungen,Abquetschen oder
Abschleudern und Trocknender Textilien. Die Konzentration der Lbsung wird unter
Berücksichtigung der nach dem Abquetschen oder Abschleudern vorhandenen Gewichtszunahme
derart gewählt, daß auf der behandelten Faser etwa i %e Wirksubsta#nz vorhanden
ist. Wenn die Gewiobtszunahme z. B. 50% beträgt, wird durch Auflösen der Wirksubstanz
in wenig Alkohol und Verdünnen mit Wasser eine Lösung Von 2%o Wirksubstatiz hergestellt
und darin Baum"",ollgewel)e während einigen -Minuten eingelegt. Hierauf wird das
Geweb-e herausgenommen, abgequetscht und getrocknet.
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Diese Applikation sc#hützt die Cellulosefaser vor Verrottung, wie
sie z. B. im Laboratoriumversuch durch Pilze der Art Chaetornium globostim oder
Myrothecium verrucaria (= Metarrhizium glutinosum) bewirkt werden kann, oder
wie sie im Erdvergrabungsversucli auftritt.
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3. a) Lederfett,
Leinölfirn 's ....... 6o Tel le |
Tran ............ 3o Teile |
Terpentinöl ....... 9,5 Teile |
Wirksubstanz ..... -o,.s Teile |
100 Teile |
Das durch Mischen der Komponenten erhaltene Lederiett kann zurBehandlungvon unverarbeitetem
oder verarbeitetem Leder. wie Schuhen, Stiefel, Pferdegeschirr us#"-.. verwendet
\verden.
b) Schuhcreme.
Montanwachs ...... 14 Teile |
KarnaubaNvachs ..... 3 Teile |
Paraffin « « * * ... * ' « * 6 Teile |
Wachs gelb .... ... 4 Teile |
Terpentinöl ......... 7 Teile oder bis |
zur gewünsch- |
ten Konsistenz |
Farbe, wie ge#"-ün-"cht Wirksubstanz
...... oj Teile Die festen Komponenten
werden zusammengeschmolzen und nach dem Erkalten Wirksubstanz und Farbe, im Terpenti-nöl
gelöst, beigefügt.
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4. Fetthaltige Salbe vom Typus Wasser-in-01-Ernulsion.
Wirkstoff ......... o"3 Teile |
Vaselin .......... 3 _s Teile |
N'#'olifett ......... 3o Teile |
Paraffinöl ........ 1,4"5 Teile |
Wasser .......... 2o Teile |
100 Teilt |
Vaselin, Wollfett und Paraffinöl werden geschmolzen und das Wasser hinzuemulgiert.
Der erkalteten Salbe mischt mandit Wirksubstanz zu. Diese kann jedoch auch in einer
der Phasen gelöst der Mischung einverleibt werden. Das gleiche gilt für die weiteren
Beispiele.
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5. Fütthaltige Salbe vorn Typus: 01-in-Wasser-Emulsion.
Emulgatorgemisch . i5,o Teile |
Paraffinöl ........ 7,5 Teile |
Wachs weiß ...... 5,o Teilt |
Wasser dest . ...... 72,o Teile |
Wirkstoff ........ o,5 Teile |
i oo Teile |
Ernulgatorgernisch> (Mischung von höheren Alkoholen, deren Sulfonaten und Est#ern
höherer Fettsäuren), Wuchs und Paraffinöl werden geschrnolzen und bei
65' das Wasser von gleicher Temperatur
hinzuemulgiert. Dann
wird bis zum Erkalten gerührt und der Wirkstoff beigemi.scht.
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6. Fettfreie Salbe.
Wirkstoff ......... o,5 Teile |
Methylcellulose ... 3,o Teile |
Glycerin ......... io,o Teile |
Wasser .......... 86,5 Teile |
ioo Teile |
Die Methylcellulose wird im Wasser zur Quellung gebracht und dem fertigen Schleim
die Wirksubstanz und das Glycerin beigefügt.
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An Stelle von Methylcellulose können auch andere Quellstoffe, wie
z. B. Pektin, Traganth usw. verwendet werden.
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7. Salbenartige Ernulsion.
Wirkstoff ......... o,5 Teile |
Stearinsäure ...... 15,o Teile |
Triäthanolamin . ., . 1,5 Teile |
Glycerin ......... i o,o Teile |
Wasser .......... 73,o Teile |
ioo Teile |
Die Stearinsäure wird geschmolzen, Wasser, Glycerin und Triäthanolamin auf
70' erwärmt und zur Schmelze emulgiert. Nach dem Erkalten fügt man den Wirkstoff
zu.
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8. Flüssiee Emulsion.
Wirkstoff .......... o,5 Teile |
Wachs wei3 ........ i,o Teile |
Walrat ........... 5,o Teile |
Mandelöl ......... 4,o Teile |
Di äthylenglykolstearat 2,7 Tefle |
Borax ............ 2,o Teilt |
Glycerin .......... 3,o Teile |
Wasser ........... 81,8 Teile |
ioo Teile |
Wachs, Walrat, Mandelöl und Diäthylenglykolstearat werden geschmolzen und bei
70" mit der Wasser-Glyceri#n-Borax-Lösung ernulgiert. Der kalten Emulsion
wird der Wirkstoff'zugefügt.