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Gerüst für Hochspannungsschaltanlagen Die Erfindung befaßt sich mit
dem Bau elektrischer Schaltzellen für Hochspannungsanlagen und stellt sich die Aufgabe,
die hier auftretenden Probleme mit geringem Aufwand an Kosten und Mitteln möglichst
vollkommen zu lösen. Hierzu gehört vor allem der Aufbau eines Gestells für elektrische
Schaltzellen, das aus möglichst normalisierbaren Einzelteilen geringer Zahl zusammengesetzt
ist und (lern jeweiligen Raumbedarf bzw. dem zur Verfügung stehenden Raum angepaßt
werden kann. Ferner ist wesentlich, daß der Aufbau des Schaltgerüstes rasch durchgeführt
werden kann (Schnellbauweise) und daß zu diesem Aufbau auch wenig geschultes Personal
benutzt werden kann. Diese Aufgaben lassen sich dadurch lösen, daß man das Gestell
für Schaltzellen aus Bügeln und Stäben aufbaut, die aneinander, vorzugsweise mit
Klammern, Zwingen und 1 lalteeisen, befestigt werden. Man hat es dann in der Hand,
die Abmessungen des Gestells durch Verschieben der zu seinem Aufbau dienenden Bügel
und Stäbe gegeneinander den jeweiligen Verhältnissen anzupassen. Die konstruktive
Durcharbeitung dieses Gedankens hat gezeigt, daß ein für die meisten Fälle ausreichender
Satz von Einzelteilen nur etwa acht bis zehn verschiedene Bauteile zu enthalten
braucht. Aus diesen Bauteilen läßt sich ein Schaltgerüst aufbauen, das sowohl für
Einfach- als auch Mehrfachsammelschienen anwendbar ist und zur Aufnahme der Geräte
der elektrischen Anlage, wie Stützer, Durchführungsisolatoren, Trennschalter, Leistungschalter,
Wandler u. dgl., dienen 'kann. Durch die Aneinanderreihung mehrerer nach den obigen
Gesichtspunkten aufgebauter Schaltzellen können ganze Schaltanlagen rasch und in
einfacher Weise aufgebaut werden. Dabei ist wesentlich, daß alle Bearbeitungsvorgänge
in
der die Einzelteile liefernden Fabrik vorgenommen werden können.
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Die Erfindung wird an Hand der Figuren näher erläutert, von welchen
die Fig. i bis 3 eine Schaltzelle in Auf-, Seiten- und Grundriß zeigen. Die Fig.
4 bis 12 zeigen die einzelnen Bauelemente des Schaltgerüstes in vergrößertem Maßstabe.
Sie sind mit den gleichen Bezugzeichen versehen, welche die entsprechenden Teile
in den Fig. i bis 3 kennzeichnen. Es ist angenommen, daß die stab- oder bügelförmigen
Einzelteile kreisrunden Querschnitt besitzen und aus Stäben oder Rohren hergestellt
sind. Es ist leicht einzusehen, daß diese Teile auch ein anderes Profil, beispielsweise
T-förmigen, V-förinigen, U-förmigen Querschnitts, besitzen können. Fig.4 zeigt den
mit i bezeichneten Hauptbügel, der U-förmige Gestalt besitzt. Je zwei dieser Bügel
«-erden mit ihren Enden durch Klammern oder Zwingen aneinander befestigt. Mehrere
aus solchen Bügeln hergestellte Rahmen werden durch Querstäbe, wie sie in Fig. 6
dargestellt und mit 2 bezeichnet sind, untereinander verbunden. Solche Stäbe dienen
auch zur Befestigung der Geräte der Schaltanlage, z. B. der Trennmesser 3, der Leistungsschalter
4 und der sonstigen Geräte. Zur Befestigung der einzelnen stabförmigen Teile können
die in den Fig. 7 bis io dargestellten Klammern und Zwingen dienen. Fig. 7 zeigt
eine mit 5 bezeichnete Doppelklammer, die beispielsweise zur Befestigung von Stützern
an zwei parallelen Stäben dienen kann. Das in Fig. 8 mit 6 bezeichnete Halteeisen
dient beispielsweise zur Verbindung zweier benachbarter Schaltgerüste. Die mit 7
(Fig. 9) bezeichnete ösenzwinge wird vornehmlich zur Befestigung der U-förmigen
Hauptbügel benutzt, wie die Fig.2 deutlich erkennen läßt. Diese Zwinge kann auch
zur Befestigung sich kreuzender Stäbe aneinander dienen. Fig. io zeigt eine mit
8 bezeichnete Einfachklammer, welche im vorliegenden Beispiel zur Befestigung von
Stromwandlern an Stäben dient. Fig. i i zeigt den mit io bezeichneten Bodenanker,
mit dessen Hilfe das Schaltgerüst an einem Fundament verankert ist. Fig.12 zeigt
schließlich einen Füllstab, der z. B. in Ösenzwingen als Widerlager dienen kann.
Mit den wenigen in den Fig.4 bis 12 dargestellten Einzelelementen lassen sich Schaltgerüste
verschiedener Größe rasch aufbauen. Die Höhe dieser Gerüste wird durch die Lage
der U-förmigen Hauptbügel gegeneinander bestimmt. Die Breite kann im Bedarfsfalle
durch Verwendung von Stäben größerer oder kleinerer Länge verändert werden.
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Für Doppelsammelschienensysteme genügt es in den meisten Fällen, ein
vollständiges Schaltgerüst mit einem der Bedienungsseite abgewandten Teilgerüst
zu versehen, das als wesentliches Element den in Fig. 5 dargestellten Zusatzbügel
12 enthält. Dieser Zusatzbügel wird an dem eigentlichen Hauptgerüst mit Hilfe der
beschriebenen Einzelbauelemente befestigt und trägt das zweite Sammelschienensystem
und die etwa dazugehörigen Durchführungsisolatoren und Trennmesser. Sowohl das Hauptgerüst
als auch das Zusatzgerüst wird mit den aus dem Schaltzellenbau benötigten Trennwänden
u. dgl. versehen. So liegt zwischen Hauptgerüst und Zusatzgerüst die Systemtrennwand
13, welche die Sammelschienensysteure gegen Lichtbogenüberschläge schützt. i.t sind
jedem Sammelschienensystem zugeordnete Lichtbogenschutzdecken, 15 sind Trennwände
zwischen den einzelnen Zellen, 16 sind Schutzplatten, die den Kabelanschluß abdecken.
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Es ist leicht zu erkennen, daß Schaltgerüste gemäß der Erfindung bei
Erweiterung oder Abänderung-der Anlage leicht ergänzt werden können und daß man
durch den Einbau weniger Zusatzelemente die Möglichkeit schaffen kann, weitere Schalt-
und Hilfsgeräte in der Schaltzelle unterzubringen. Auch Abänderungen der Schaltanlage
lassen sich leicht durchführen, indem man einzelne Bauelemente entfernt oder an
anderen Stellen befestigt.