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Die Erfindung betrifft ein Lötverfahren, das unter Anwendung dies
an sich für Lötzwecke bekannten elektroinduktiven Erhitzens durchgeführt werden
soll.
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In der Technik ist vielfach die Aufgabe gestellt, tellerartige Gebilde
mit ihren ausgedehnten Flächen miteinander zu verbinden, und zwar gilt dies insbesondere
für den Spezialfall der Bremsnabenherstellung. Eine solche Bremsnabe ist in der
Zeichnung im Schnitt schematisch dargestellt. Die fertige Nabe besteht aus dem tellerartigen
Teil i mit rohrförmigem Ansatz 2 und dem in der Ausdehnung größeren tellerartigen
Gebilde 3, das die Bremskapsel bildet. Letztere ist der Deutlichkeit halber fortgelassen.
Der Teller 3 ist außerdem mit einem rohrartigen Ansatz 4 versehen, der in die vom
Teller 3 gebildete Kapsel hineinragt.. Der Teller i wird durch Löten mit dem Teller
3 verbunden, wobei zwischen- die beiden Teller das Lötmittel in Form eines Blechringes
oder Blechstreifens eingelegt wird. Beim Schmelzen, des Lotes im Lötofen oder durch
Beheizen mit einem Lötbrenner ergibt sich eine innige Berührung der zu lötenden
Flächen und beim Erkalten eine genügende Lötverbindung zwischen den Teilen.
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Wenn die Lötung auf elektroinduktivem Wege durchgeführt werden soll,
so ist es für den Fachmann naheliegend, den Induktor, wie bei 6 gestrichelt angedeutet,
unmittelbar dort anzusetzen, wo sich das Lötmittel befindet und, zum Fließen gebracht
werden soll. Es zeigt sich indes, daß diese Art der Anordnung des Induktors gegenüber
der zu lötenden Stelle aus zunächst unverständlichen Gründen nicht zum Erfolge führt,
und zwar auch dann nicht, wenn das Lötmittel in einer Nut oder Sicke 5 konzentriert
ist. Eine solche Nut oder Sicke 5 kann, wie im Beispiel gewählt, eckig sein, aber
auch runde Form aufweisen. Sie kann ferner auch im Teller 3 vorgesehen sein oder
in beiden Tellern. In dieser Nut oder Sicke liegt das Lötmittel als Draht oder auch
in Form einzelner Teile oder Plättchen, wenn die Nut oder Sicke 5 nicht einen geschlossenen
Kreis darstellt, sondern aus Einzelabschnitten besteht, die auf einen bei 5 gedachten
Kreis verteilt sind. Selbst wenn die Temperatur so hoch getrieben wird, daß der
Werkstoff des Tellers i verbrennt oder zum mindesten in seinen Eigenschaften stark
geschädigt wird, kommt das Lot nicht in gewünschter Weise zum Fließen. Die Kapillarwirkung
tritt nicht ein, und das Lot verteilt sich nicht im Luft-@palt zwischen den beiden
miteinander zu verbindenden Teilen. Es könnte daran gedacht werden, diesem Übelstand
dadurch zu steuern, daß spiegelbildlich zum Induktor 6 gegenüber dem Teller 3 ein
weiterer Induktor angebracht wird. Eine derartige Anordnung verbietet sich jedoch
deshalb, weil die Nebenkapsel, die vom Teller 3 gebildet wird, wenig zugänglich
ist und daher das Einführen eines zweiten Induktors verwickelte Vorrichtungen erforderlich
machen und außerdem die Durchführung des Lötvorganges verlängern würde. Die Maßnahmen
würden sich schlecht in den erwünschten Materialfluß derGesamterzeugung einschalten
lassen. Außerdem würde der Strom bei der Anordnung zweier spiegelbildlicher Induktoren
6 trotz der schlechten Kopplung vornehmlich in den Stutzen 2 bzw. 4 fließen, eineGefahr,
die selbstverständlich auch dann besteht, wenn nur mit einem Induktor 6 gearbeitet
wird.
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Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß die gestellte Aufgabe in
einfachster Weise zu lösen ist, wenn die Induktionsspule an einer von der Lötstelle
bzw. der das Lötmittel enthaltenden Nut oder Sicke relativ entfernten Stelle angesetzt
und die Lötstelle durch Wärmeleitung der zu verbindenden Teller erwärmt wird. Demgemäß
wird der Induktor, wie bei 7 gezeigt, so angeordnet, daß er ringförmig den kleineren
Teller umgibt. Die Induktionswirkung ist bei dieser Anordnung derart, daß sowohl
der Teller 3 als auch der Teller i erwärmt werden. Die Wärme fließt von der Erwärmungsstelle
aus radial nach innen, schmelzt das Lötmittel auf, das im gewählten Beispiel in
der Nut 5 untergebracht ist, und stellt einen. Wärmestau zur Verfügung, der ausreicht,
um das Lötmittel unter der Kapillarwirkung sicher und gleichmäßig über die Trennflächen
zwischen Teller i und 3 zu verteilen.
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Mit Hilfe des Verfahrens gemäß der Erfindung lassen sich mithin mechanisch
einwandfreie Lötverbindungen derartiger tellerförmiger Gebilde herstellen, und es
ist für den Fachmann ohne weiteres ersichtlich, daß diese Maßnahme nicht beschränkt
ist auf die Erzeugung von sogenannten Bremsnaben, sondern überall dort angewendet
werden kann, wo eine dein Sinne nach ähnliche Aufgabe gestellt ist. Obwohl die induktiv
erzeugte Wärme von der Erzeugungsstelle einen verhältnismäßig großen Weg bis zum
aufzuschmelzenden Lötmittel zurückzulegen hat, geht die Erwärmung so rasch und so
sicher vonstatten, daß in jedem Falle ein gleichmäßiges Fließen des Lötmittels gewährleistet
ist. Die Geschwindigkeit der `'Wärmewanderung stellt darüber hinaus sicher, daß
die Temperaturerhöhung an der Einwirkungsstelle des Induktors und die Zeit, während!
welcher sie aufrechterhalten werden muß, so gering gehalten werden können, daß Schädigungen
des Werkstoffes der beiden Teller vollkommen vermieden werden.