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Ventil Zusatz zum Patent 807 347 Bei der Erfindung nach dem
Patent 807 347 hat der Dichtkörper der Ventilspindel die Form eines Rohr- oder Sclilaucliabschnittes,
der aus elastischem Werkstoff hergestellt ist, wobei die Elastizität des Werkstoffes
die Vorspannüng des Dichtkörpers gegen den Ventilverscllußkörper bewirkt.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ventil mit gleichgeformtem
Dichtkörper, der jedoch auch aus unelastischem aber nachgiebigem, auch aus plastischem
Werkstoff hergestellt sein kann, der manchen Gasen und Flüssigkeiten gegenüber,
von denen lochelastische Kunststoffe angegriffen werden, chemisch indifferent ist.
Die einem solch unelastischen Werkstoff mangelnde Elastizität zur Erzielung und
Erhaltung der erforderlichen Vor-Z,
des Dichtkörpers gegen den Ventilverschlußkörper
wird durch eine den Dichtkörper ganz oder teilweise umschließende Sprenghülse ersetzt.
Die Sprenghülse kann hergestellt sein- aus elastischem Werkstoff, dessen elastische
Dehnung weit geringer ist als Gummi, z. B. aus Bandfederstahlblech oder ähnlichen
Werkstoffen, die an sich oder durch Veredelung (Überzug) ebenfalls gegen aggressive
Gase und Flüssigkeiten chemisch indifferent sind. Die Sprenghülse ist so bemessen,
daß sie bereits bei geschlossenem Ventil durch ihre Spannkraft den Dichtkörper gegen
den Ventilverschlußkörper anpreßt. Diese Pressung des Dichtkörpers gegen den Ventilverschlußkörper
erfolgt somit aus der Spannkraft der Sprenghülse und
außerdem aus
dein auf deren Umfang einwirkenden Betriebsdruck heim Öffnen und beim geiiftneten
Ventil. Dazu ist es gleich, ob der Dichtkörper aus elastischem oder nur nac'hgie'bigem
oder plastischem Werkstoff hergestellt ist. Ist derselbe aus elastischem Werkstoff
hergestellt, so ersetzt die Spannkraft aus der Sprenghülse :die etwa aus Werkstoffermüdung
verlorengegangene Spannkraft aus dessen elastischem Dehnungsvermögen und damit die
dadurch etwa hieraus verlorengegangene Vorspannung; ist der Dichtkörper dagegen
z. B. aus plastischem Werkstoff hergestellt. der so beschaffen ist, daß er die radiale
Aufspreizung aus den Be-@vegungen des Ventilverschlußkörpers aushält, so erfolgt
dessen Rüokverformung mangels eigener Elastizität durch die Spannkraft der Sprenghüls-:.
Auf diese Weise ist es erfindungsgemäß möglich.. den Dichtkörper und auch die Sprenghülse
aus auch gegen aggressive Gase und Flüssigkeiten chemisch indifferenten Werkstoffen
herzustellen.
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Es können somit für die Sprenghülse Werkstoffe zur -Anwendung kommen,
welche 'hochelastisch sind wie Gummi, .und auch solche, welche geringere elastische
Dehnung aufweisen wie manche Metalle, aber durch entsprechende Bemessung, Formgebung
und Veredelung (Härtung, Verskupfern o. dgl.') hei ausreichender elastischer Wirkung
(Bandfederstahlblech, Bronzeblech, Kunstharz) chemisch indifferent sind, und für
den Dichtkörper kann auch ein plastischer Werkstoff angewendet werden, der nur formverärnderungsfähig
ist, ohne daß demselben überhaupt eine innere elastische Spannkraft innewohnt. -Die
Kräfte aus der Spannkraft der Sprenghülse und aus .dem Betriebsdruck vereinigt sind
stärker als der Betriebsdruck allein; es ist infolgedessen unmöglich, daß letzterer
gegen die Spannkraft der Sprenghülse durch die Fuge zwischen Dichtkörper und Ventilverschlußkörper
hindurchkri,echt. Eine absolute Abdichtung dieser S.pindelfuge ist dadurch in jeder
Stellung des Ventilverschlußkörpers auch gegen sonst aggressive Gase und Flüssigkeiten
erreicht.
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Ebenso kann eine solche Sprenghülse zusamtn"n mit einem Dichtkörper
angewendet werden, der nicht wie bei den vorher behandelten Ausführungen (Abb. i
und ,I) beim Öffnen auf einen besonderen, im Ventilgehäuse dicht eingesetzten Ringkörper
aufgeschoben wird, sondern auf eine konische Erweiterung des Ventilverschluß:körpers
(Abb.3).
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Der Dichtkörper kann dazu am oberen Ende mit einem Flansch versehen
sein. der in das Ventilgehäuse dicht eingespannt ist; er verschiebt sich dann beim
Öffnen des Ventils nicht, sondern er wird durch den konischen Teil des Ventilverschlußkörpers
radial aufgespreizt, wenn dieser beim Öffnen des Ventils nach oben bewegt wird,
und damit zusätzlich an den Vertilverschlußköper angepreßt.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Ausführungsformen dargestellt.
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Abb. i zeigt ein Gasflaschenventil nach der Erfindung iin Längsschnitt;
Abb. ? zeigt den Querschnitt durch einen Dichtkörper mit Sprenghülse und die tTherlappung
der Längskanten des letzteren; Abb. 3 zeigt im Längsschnitt einen Dichtkörper im
Ventilgehäuse eingespannt und auf s."ineni zylindrischen Teil von einer @hrenglüilse
einschlossen ; _11)1>- zergt im Längsschnitt eineu 1)iclitkörlier mit Sprenghülse,-
der an einem Ende einen Bo(Ic» zur Absperrung der Zustromöffnung hat.
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Das Ventilgehäuse i ist durch einen Ringkörper n vermittels einer
Gewindebuchse g auf kegeliger Dichtfläche oder auf eine sonst bekannte Art abgedichtet,
wobei der Ventilverschlußkörperc durch denselben hindurchgeführt an seinem oberen
Ende mit einem Kopf in eine Schraubspindel z, so eingreift, daß derselbe bei Drehung
des Griffkörpers li beim Öffnen und Schließen des Ventils wohl eine Auf- und Abwärtsbewegung
aber kein" Drehung mitmacht. I)er Ringkörper ii hat einen Ringkegelvors.prung
r. Ein Dichtkörper a in Form eines Schlauchabschnittes ist vermittels eines
Sprengringes d und einer Ringnut e mit dem Ventilverschluftörper c
zugfest und dicht verbunden. Beim Öffnen des Ventils wird der Dichtlkörper
a auf den Ritigkegelvorsprung r des Ringkörpers n aufgeschoben und
dabei von innen nach außen aufgespreizt, desgleichen eine .den Dichtkörper umfassende
Sprenghülse b. Dazu ist die Sprenghülse b aus elastischem Werkstoff, etwa aus Band
federstahlblech, Kunstharz o. dgl., hergestellt, und es umfaßt dieselbe den Dichtkörper
a in seiner vollen oder in einer bestimmbaren Breite. Die Sprenghülse ist so bemessen,
daß bereits hei geschlossenem Ventil der Diclit'izörper a durch dieselbe infolge
ihrer Spannkraft gegen den Vetitilverschluß,körper angepreßt ist, wodurch die erforderliche
Vorspannung erzielt wird. Diese Vorspannting ist erforderlich. damit beim Öffnen
des Ventils der Betriebsdruck nicht in die Spindelfuge hineinkriechen kann, bevor
der volle Betriebsdruck auf die Umfangsfläche des Dichtkörpers einwirkt und dies
verhindert. Der Ventilverscliltißkörper c hat am unteren Ende eine Flachdichtung.
welche beim Schließen des Ventils gegen den Ventilsitz l angepreßt wird und dadurch
die Zustroniöffnung k dicht abschließt. Der Kegelvorsprung r ain IZingkörper n kann
auch nur an seiner Spitze 'kegelig und im weiteren Verlauf zylindrisch ausgeführt
sein, wodurch die Aufspreizung des Dichtkörpers und damit der Sprenghülse b eine
gleichmäßige wird. Bei geöffnetem Ventil strömt der Inhalt aus der Gasflasche durch.
die Zustromöffnung k nach der Abstromöffnung t ab zur Verwen(Iungsstelle.
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Abb. i zeigt ein Ventil im Längsschnitt, bei welchem der Dichtkörper
a auf den Ventilverschlußkörper c vermittels eines Sprengringes d innerhalb einer
Ringnut e zugfest und dicht befestigt ist. Diese Befestigung kann auch auf jede
andere zweckmäßige Art geschehen. liine Sprenghülse b,umfaßt den 1)ichtkör1>er auf
seinem äußeren Umfange entweder in seiner vollen Breite oder auch in bestimmbarer
Breite und ist so bemessen, daß
derselbe an den Längskanten übereinandergreift,
so claß auch hei aufgespreizter Sprenghülse keine offene Fuge zwischen den Längskanten
entsteht. Dazu 'können die übereinanderreichenden Kanten aufeinander eingeschlliffen
sein, so daß die Sprenghülse zylindrische Form behält.
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Abb. 2 zeigt den Dichtkörper a mit der ihn umfassenden Sprenghülse
b im Querschnitt und bei f die übereinandergreifenden Kanten.
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Abb. 3 zeigt die -,'#,usfü'hrun-g mit dem sich nach unten konisch
erweiternden Schaft des Ventilverschlußkörpers o. Der Dichtkörper p ist so geformt,
daß- derselbe mit seinem Flansch zwischen der Gewindebuchse g und dem Ventilgehäuse
i eingepreßt wird und diese Verbindung abdichtet. Der Dichtkörper kann, wie beschrieben,
ebenfalls von einer Sprenghülse umfaßt und durch deren Spannkraft gegen den Ventilverschlußkörper
o -angepreßt werden. Beim Öffnen des Ventils wird der Ventilverschlußköper o mit
seinem kegeligen Teil in den Dichtkörper p hineingeschoben, wodurch derselbe und
damit die ihn umfassende Sprenghülse b aufgespreizt wird und infolgedessen mit erhöhter
Spannkraft die Pressung des Dichtkörpers gegen den Ventilverschlußkörper ausübt.
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Abb. 4 zeigt die für die Abdichtung des Ventilverschlußkörpers ,r
in Betracht ;kommenden Einzelteile des Ventils im Längsschnitt, wobei der Dichtkörper
tc so geformt ist, daß derselbe den Ventilverschlußkörper s am unteren Ende umfaßt
und damit die Abdichtung für den Ventilsitz l an der Zustromöffnung k bildet. Dazu
hat der Ventilverschluß@hörper s am unteren Ende einen Ringvorsprung, der bei der
Herstellung düs Dichtkörpers in denselben eingebettet ist und dadurch eine zugfeste
und dichte Verbindung mit demselben erhält.