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Schleifmaschine für endlose Schleifbänder Die Erfindung betrifft eine
neuartige Flächenschleifmaschine, die sich dadurch von bekannten Maschinen dieser
Art, z. B. den üblichen Band-oder Walzenschleifmaschinen, unterscheidet, daß die
verwendeten Schleifhänder durch die Eigenart ihrer Wegführung weitgehend geschont
werden und so eine größere Lebensdauer erhalten und daß gleichzeitig der Wirkungsgrad
des Schleifens verbessert wird.
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Die bekannten Bandschleifmaschinen arbeiten mit endlosen Bändern,
die über zwei Walzen, von denen eine angetrieben wird, unter oder über dem Werkstück
leerbewegt werden. Die Bänder sind so breit, daß sie die Walzen bzw. die Arbeitsbreite
in einem Stück überdecken. Bei den Walzenschleifmaschinen wird die Arbeitswalze,
die oft mit Filzbelag versehen ist, mit einem Stück Schleifpapier oder -gewebe bespannt,
dessen Enden mittels einer Klemmvorrichtung an der Walze derart befestigt sind,
daß es sich stramm an die Walze anschmiegt. Es können auch endlose Schleifhülsen
benutzt werden, die durch Aufweiten der Walzen festgespannt werden.
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Diese Maschinen haben sämtlich den Nachteil, daß das Schleifband sich
zu stark erwärmt und damit abnutzt, weil jeder Querschnitt einen zu großen Teil
der auf jeden Umlauf entfallenden Zeit mit dem Werkstück in Berührung ist, d. h.
Schleifarbeit leistet. Der Zeitanteil, der zwischen zwei Arbeitsperioden zur Verfügung
steht, ist zu gering, um ein so starkes Abkühlen zu gestatten, daß der Querschnitt
mit der gleichen Temperatur wieder zum Arbeiten kommt, wie am Anfang der vorhergehenden
Periode. Deshalb ist es bei kräftigem und
wirtschaftlichem Schleifen
von Holz, Metall, Kunststoffen usw. nicht möglich, eine stete Temperaturzunahme
zu verhindern. Je wärmer aber eine Schleiffläche wird, um so weicher wird der Klebstoff
und um so mehr- setzt sie sich daher mit vom Werkstoff abgeschliffenem Staub zu
und wird unwirksam. Im extremen Fall tritt sogar Verbrennung ein. Bei langen Schleifbändern
ist die Gefahr der Erhitzung nicht so groß wie bei kürzeren, weil dort der Erholungsweg
relativ länger ist, doch ist er selbst bei längsten Bändern von 8 m Länge nicht
immer ausreichend, um bei kräftigem Schleifen unzulässige Erhitzung zu verhindern.
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Die neuartige Schleifmaschine gewährleistet durch ihre Konstruktion
und die Art der verwendeten Schleifflächen, daß jeder Querschnitt des Schleifbandes
zwischen zwei Arbeitsperioden einen wesentlich größeren Erholungsweg macht und dementsprechend
viel mehr Zeit zum Abkühlen vor der neuen Arbeitsperiode hat. Das Verhältnis Erholungsweg
bzw. -zeit zu Arbeitsweg bzw. -zeit wird vergrößert und soll möglichst so groß sein,
daß die Temperatur vor der jedesmaligen Arbeitsperiode gleich ist, d. h. daß gas
keine Erwärmung mehr eintritt. Überdies bieten die neuen Maschinen noch den Vorteil,
daß auf Grund der Eigenart der benutzten Schleifbänder ihre wirksame Breite der
Breite des Werkstücks angepaßt werden kann und daß infolge der großen Ejastizität
der gesamten schleifenden Fläche die Einrichtung besonders zum Schleifen von Profilen
und unebenen Flächen geeignet ist.
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Das erstrebte Ziel wird bei den neuen Schleifmaschinen dadurch erreicht,
daß erstens grundsätzlich das Band verlängert wird und nicht mehr direkt zwischen
den zwei Walzen hin und her läuft, sondern auf einem größeren Umweg zur Arbeitsstelle
zurückkehrt und zweitens dadurch, daß an Stelle eines endlosen Schleifbandes von
der Breite der Schleifwalzen, das durch einen Druckschuh an das Werkstück gedrückt
oder gegen das Werkstück gepreßt wird, ein endloses schmales Schleifband zur Anwendung
gelangt, das durch oftmaliges Nebeneinanderlegen die Gesamtbreite der Walzen bedeckt.
Hierzu sind besondere Führungseinrichtungen nötig, die gewährleisten, daß die einzelnen
Windungen des Bandes dicht schließend nebeneinanderliegen und so eine geschlossene
Schleiffläche bilden. Diese schmalen Schleifbänder müssen entsprechend ihrer hohen
Zugbeanspruchung auf kräftigem Unterlagematerial hergestellt sein, z. B. aus Textilgurten,
Seilen, Leder, Gummi, Metallblech, Kunststoffen usw. Sie können als elastische,
d. h. federnd dehnbare oder auch nicht elastische Schleifbänder ausgeführt werden,
wobei sie im ersteren Falle besonders zur Bildung von Schleifflächen für unebene
und profilierte Werkstücke geeignet sind.
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An drei Beispielen soll im folgenden das Wesen der neuen Schleifmaschinen
erläutert werden: In dem Maschinengestell sind drei Walzen eingebaut, von denen,
wie in Fig. i gezeigt, die eine, i, die Antriebswalze, die andere, 2, eine verstellbare
Regelwalze ist, während die dritte, 5, zur Verlängerung des Weges dient. Das Schleifband
4 wird z. B. von i ausgehend über 5 und 2 nach i zurückgeführt, aber nicht in derselben
Richtung wie der Anfang, sondern um eine Bandbreite zur Seite verschoben. Danach
fängt derselbe Weg über 5 und 2 wieder an und so fort, bis die erforderliche Breite
der Schleiffläche erreicht, bzw. die Breite der Walzen belegt ist. 3 ist das Werkstück.
Um bei der Rotation der Walzen ein Ineinanderlaufen der einzelnen Bandwicklungen
zu verhindern, muß an der Walze 5 eine belastete Zusatzwalze 6 angebracht sein,
die in Verbindung mit 5 das Umlenken des Bandes in die um eine Bandbreite verschobene
Lage bewerkstelligt. Zwischen den Walzen i und 2 laufen eine oder mehrere mit Filz
bekleidete Druckwalzen 7, die die aus den nebeneinanderliegenden Bändern bestehende
Schleiffläche gegen das Werkstück drücken. An ihre Stelle kann auch ein Gleitschuh
oder ähnliches Organ treten. Ebenso kann das Werkstück von unten gegen die elastische
Schleiffläche gedrückt werden. Um das Schleifband von einem Ende der Walzen wieder
zum anderen Ende, z. B. dem oben er@vähnten Anfang bei Walze i zurückzubringen,
wird es über die Rücklaufeinrichtung 8 geleitet. Diese ist so mit Walzen und Führungen
aufgebaut, daß das rückgeführte Band wieder in Richtung des ursprünglichen Bandanfangs
in diesen einmündet. Da das Band endlos ist, ist das Ende an dieser Stelle mit dem
Anfang verbunden zu denken. Zur weiteren Verlängerung des Erholungsweges könnte
man auch noch die Rücklaufeinrichtung heranziehen, indem man sie zur Aufnahme weiterer
Bandlänge ausstattet.
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In Fig. 2 ist die Anordnung der Schleifmaschine von oben gezeichnet,
wobei der besseren Übersichtlichkeit halber die Rücklaufeinrichtung weggelassen
ist. Die Maschine kann auch so gebaut werden, daß die Schleiffläche aus dem in sich
geschlossenen Maschinengehäuse durch einen Ausschnitt des Arbeitstisches herausragt.
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Eine Abart der Maschine, ebenfalls ohne Rücklauf gezeichnet, ist in
Fig. 3 dargestellt. Hier bearbeitet die Maschine einen zylinderförmigen Körper 9
mit glatter oder profilierter Oberfläche. Die Bänderreihe wird mittels zweier filzbespannter
Drückrollen 7 um das Werkstück 9 herumgeleitet.
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Fig. 4 zeigt eine etwas anders aufgebaute Einrichtung, die in ihrer
Wirkungsweise der Walzenschleifmaschine näher kommt. Die Bandführung ist im Prinzip
die gleiche wie beim Beispiel i, die Walzenstellung ist dagegen so gewählt, daß
die nicht angetriebene Walze 2 die Funktion der Schleifwalze einer Walzenschleifmaschine
ausübt. Die Rücklaufeinrichtung 8 ist die gleiche wie beim ersten Beispiel. Die
Arbeitswalze arbeitet gegen das auf einem Arbeitstisch 3 befindliche Werkstück.
Sie ist beweglich und wird durch eine Führungsvorrichtung gehandhabt.
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Außer den angeführten Beispielen sind viele andere Anordnungsarten
ausführbar. Allen ist gemeinsam, daß schmale Schleifbänder, Gurte usw. durch Führungseinrichtungen
und Umlenkorgane so geführt werden, daß sie in vielen Lagen an der
Arbeitsstelle
nebeneinanderlaufend eine hinreichend breite, weitgehend elastisch nachgebende Schleiffläche
bilden. Dabei macht jeder Querschnitt des Schleifbandes nach jeder Arbeitsperiode
einen möglichst langen Erholungsweg, der zum Abkühlen dient. Das Rückführen zur
Arbeitsstelle nach dem gesamten Umlauf des Bandes geschieht durch besondere Rücklaufvorrichtungen.
Bezüglich der Laufrichtung der einzelnen Bandlagen ist die Anordnung so möglich,
daß alle Lagen in gleicher Richtung laufen (wie in den Figuren) oder daß sie in
abwechselnder Richtung nach links und rechts laufen. Dadurch können besondere Schleifeffekte
erzielt werden. Ebenso kann durch axial oszillierende Bewegungen der Schleifwalzeneinrichtung
oder des Werkstücks die Wirkung verbessert werden. Mehrere Einzeleinrichtungen mit
verschiedenen Schleifbändern können vorgesehen werden. Naßschleifen ist mit der
Anlage ebenso möglich wie Trockenschleifen.
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Die neuartigen Schleifmaschinen mit den langen, vielfach nebeneinandergeführten
endlosen Bändern gestatten eine Erhöhung der Arbeitsbreiten und infolge der besseren
Abkühlung der Bänder höhere Arbeitsgeschwindigkeiten. Bei Verwendung nachgiebiger
Bänder, z. B. aus Textilgurt, und bei Einschaltung besonderer nachgiebiger Organe
in die Führungseinrichtung, auch bei weniger elastischen Bändern, z. B. aus Metall,
können unebene und profilierte Flächen genau und gleichmäßig geschliffen werden.
Die Lebensdauer der verwendeten schmalen Bänder ist wegen der geringen Er-# iirmutig
sehr hoch, die Arbeitsleistung wegen der v.
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fehlenden Aufweichung der Klebschicht und geringem Zusetzen der Zwischenräume
mit Schleifstaub ebenfalls sehr hoch.