-
Elektrischer Kleinkocher Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischer,
Kleinkocher, der einen Fuß aus einem keramischen Werkstoff o. dgl. hat.
-
Die Erfindung bezweckt, einen Kleinkocher dieser Art bei niedrigster
Bauhöhe zu schaffen, der trotz Verwendung einer hochbelasteten Kochplatte in geringstem
Abstand vom keramischen Fuß in diesem keine unzulässig hohen Temperaturen erreicht.
Insbesondere ist der Kleinstkocher dazu bestimmt, kleine Flüssigkeitsmengen, z.
B. eine Tasse Kaffee oder ein Glas Zahnputzwasser, in wenigen Minuten zu erhitzen.
Das wird gemäß der Erfindung im wesentlichen dadurch erreicht, daß der verhältnismäßig
flache Keramikfuß des Kochers mit der in einem geringen Abstand, z. B. io mm, über
ihm angeordneten Hochleistungskochplatte durch einen metallischen Abstandring von
geringer Wärmeableitung, z. B. einen Ring aus V2A-Stahl, verbunden und außerdem
durch einen in die Stromzuleitung der Kochplatte eingebauten, auf die Temperatur
des Keramikfußes ansprechenden Selbstschalter gegen unerwünscht hohe Temperaturen
geschützt ist. Den metallischen Abstandring stützt man zweckmäßig mit einem Ende
am Kochplattenaußenrand und mit dem anderen Ende am Rande des keramischen Fußes
ab und zieht die Teile durch eine zentrale Spannschraube zusammen. Als Selbstschalter
sieht man vorteilhaft einen Bimetallschalter vor, dessen Bimetallstreifen auf der
Oberseite des Keramikfußes befestigt ist und der mit seinem freien Ende den unteren
der beiden in einer Durchbrechung des Keramikfußes liegenden Schalterkontakte betätigt.
Bei einer solchen Bauart kommt man von der Unterkante des Kochers bis zur Oberkante
der Kochplatte mit etwa 40 mm aus, ohne daß dabei der sehr nahe an der hochbeanspruchten
Kochplatte liegende Keramikfuß Temperaturen annehmen könnte, die eine Gefährdung
für
eine normal empfindliche Unterlage, z. B. eine Tischoberfläche, darstellen würden.
-
Die Erfindung wird im folgenden' unter Hinweis auf ein in der Zeichnung
dargestelltes Ausführungsbeispiel erläutert, wobei sich weitere kennzeichnende Merkmale
ergeben werden. Es zeigt Fig. i einen senkrechten Mittelschnitt durch das :lusfiihrungsbeispiel,
Fig. 2 eine Draufsicht dazu, Fig. 3 einen Schnitt nach Linie 111-11I in Fig. i,
Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV in Fig. 3. i ist eine als sog. Massekochplatte
ausgebildete Kleinkochplatte, die aus einem äußeren, die Heizwicklung 2 enthaltenden
Heizring und einem dünnwandigen Mittelteil 3 besteht. Der Mittelteil 3 steht gegenüber
der Fläche des Heizriiigteils etwas zurück, so daß oberhalb von ihm eine flache
Mulde vorhanden ist. Derartige Muldenkochplatten sind als hochbelastbare Platten,
die bei verhältnismäßig großer Heizleistung und geringen Gewicht in kurzer Zeit
sehr hohe Heiztemperaturen erreichen, an sich bekannt. Für die folgende Beschreibung
sei angenommen, daß es sich bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
um eine besonders hoch belastete Kleinstkochplatte der genannten Art handle, die
bei einem Außendurchmesser der Platte von nur 8o mm eine relativ hohe Leistungsaufnahme
von 55o Watt habe und in einer geringsten Anzahl von Minuten das Wasser für eine
Tasse Kaffee zum Kochen bringen kann.
-
Die Kleinkochplatte i sitzt mit einer Ringschulter 4 ihres Außenrandes
auf einem dünnwandigen metallischen Ring 5. Der Ring 5 besteht aus V2A-Stahl oder
einem anderen Metall von geringer Wärmeleitfähigkeit. Mit seinem unteren Stirnende
umschließt der Ring 5 einen Zentrieransatz 6 eines keramischen Körpers 7.
-
Der aus einem keramischen Stoff von sehr geringer Wärmeleitfähigkeit
hergestellte Körper 7 hat eine niedrige Form, deren flacher Oberteil 8 mit einem
schmalen ringförmigen Rand 9 und drei Auflageransätzen to aus einem Stück besteht.
In der Mitte hat der keramische Körper ein Loch zum l1iadurchstecken einer Schraube
i i, deren oberes mit Gewinde versebenes Ende in ein Auge 12 des Mittelstücks 3
der Kleinkochplatte hineingeschraubt ist. Eine auf die Schraube i i aufgeschraubte
Mutter 13 hält ein unterhalb der Heizwicklungen 2 angeordnetes Halteblech 14 in
Anlage mit der inneren Unterseite der Platte, wobei in dem Halteblech 14 zugleich
Ansätze mit vorgesehen sein können, die die Platte i gegenüber dem Körper 7 gegen
unerwünschtes Verdrehen sichern. Eine Mutter 15 der Schraube i i drückt über eine
Feder 16 den keramischen Körper oder Fußteil 7 nach oben und verspannt ihn auf diese
Weise über den metallischen Ring 5 von geringer Wärmeleitfähigkeit mit der relativ
hoch belastbaren Kleinkochplatte i, die also mit dem Ring 5 und dem Keramikfuß 7
ein Ganzes bildet. Lieses Ganze kann als Kleinkocher oder gar als Kleinstkocher
bezeichnet werden. Den Bodenabschluß des Kleinkochers 1, 5, 7 bildet ein in eine
Ringschulter 17 eingelegtes Abschlußblech 18, das durch eine Mutter i9 der Schraube
i i mit befestigt werden und z. B. aus V2A bestehen kann.
-
Auf der Oberseite des Keramikfußes 7 ist ein fester Kontaktarm 20
mit einem festen Kontakt 21 und auf der Unterseite des Oberteils 8 ein beweglicher
Kontaktarm 22 befestigt, der einen Kontakt 23 trägt. Die freien Enden der beiden
Kontaktarme liegen im Bereich eines V-förmigen Durchbruchs 24 des Oberteils 8, so
daß die Kontakte 21, 23 sich innerhall> des Durchbruchs berühren können. Mit derselben
Schraube, finit der der bewegliche Kontaktarm 22 unterhalb der Wandung 8 befestigt
ist, kann man auf der Oberseite einen Bimetallstreifen 25 festklemmen. Das freie
Ende des Bimetallstreifens 25 ragt oberhall) des beweglichen Kontaktes 23 ebenfalls
in die Durchbrechung 24 hinein und kann sich mit zunehmender Temperatur, z. B. bei
6o° C, derart nach unten liegen, daß es den unteren Kontakt 23 von (lein oberen
Kontakt 21 abhebt. Bei der Zuleitung des Stromes ist der eine Pol unmittelbar an
(las eine E=nde der Heizwicklung 2 und der andere Pol über das Kontaktpaar 21, 23
an das andere Ende der Heizwicklung zu legen. Das Kabel für die Stromzuleitung schließt
man vorteilhaft in dein flachen voni unteren Abschlußblech 18 und dein Oberteil
8 des Keramikfußes 7 gebildeten Raum 26 an.
-
Der als Ausführung@l>eispiel dargestellte Kleinkocher 1, 5, 7 hat
die Aufgabe, eine kleine Flüssigkeitsmenge, z. B. die Tasse Kaffee, die der Junggeselle
benötigt, mit geringstem Zeitaufwand zu kochen, ohne befürchten zu müssen, daß durch
Fehlbedienung, Dauerbetrieb oder Unaufmerksamkeit Brände oder andere Schäden in
der Umgebung desKochers entstehen. Hierzu hält zunächst der die Wärme schlecht leitende
metallische Ring 5 die hohen Temperaturen von (lein Keramikfuß 7 fern und ermöglicht
ein rasches Kochen mit der Hoehleistungsplatt.e i, bis die geringe Flüssigkeitsmenge
in einem zweckentsprechend gebauten Kleingefäß 27, z. B. mit 1/41 Fassungsvermögen,
zum Kochen gekommen ist. Bis dahin hat der Keramikfuß 7 noch keine so hohe Temperatur
erreicht, daß er durch das .etwa iibersl)rti(lelnde Wasser so stark abgekühlt und
gefährdet wurde, daß man mit einer Rissebildung oder mit einem Springen des Fußes
rechnen müßte. Läßt nun der .Junggeselle seinen Kocher weiter in Betrieb, sei es
aus Unachtsamkeit oder weil er sogleich anschließend weitere Speisen bereiten will,
so kann natürlich der isolierende Ring 5 die von oben nach unten wandernde Wärme
auf die Dauer nicht vom Keramikfuß fernhalten. Der Fuß 7 nimmt deshalb allmählich
eine etwas höhere Temperatur an. kTierdurch erwärmt sich der auf ihm befestigte
Bimetallstreifen 25 und trennt die Kontakte 21, 23 voneinander. Das kann z. B. bei
einer Temperatur des Keramoikfußes von 5o bis 6o° geschehen, also bei einer Temperatur,
die auch für die Politur eines Tisches, auf dem der Kocher steht, noch nicht gefährlich
ist. Die Kontakte bleiben nun, während die heiße Kochplatte i weiterhin ihre Nutzwärme
an die zu erhitzende Flüssigkeit abgibt, so lange offen, bis auch die Temperatur
im
Steinfuß 7 wieder auf einen niedrigeren Wert leeruntergegangen ist. Schließen sich
dann die Kontakte wieder, so wiederholt sich das Spiel von neuem. Dabei wird sogleich
wieder die volle Kochleistung, z. B. 55o Watt, eingeschaltet, und zwar für die relativ
lange Geit, die die oben an der Kochplatte i entstehende Wärme benötigt, um langsam
an dem isolierenden Ring 5 entlang und in den Keramikfuß hinein zu wandern. Es handelt
sich also um einen Kochvorgang, bei dem immer so viel Leistung abgegeben wird, wie
dem in handlicher Weise gebauten Kochgerät ohne Gefährdung seiner selbst oder seiner
Umgebung zugemutet werden kann. Das neue Erzeugnis ist demnach ein Schnellkochgerät,
das einem großen Interessentenkreis, insbesondere den albeinstehenden Personen,
rasch und ungefährlich wertvolle Dienste leisten kann, zumal es auch so einfach
aufgebaut ist, daß es zu einem billigen Preis lieferbar ist. Die Wärmeleitung des
IZitiges 5 von oben nach unten läßt sich noch weiter dadurch herabsetzen, daß man
in ihm in nicht dargestellter Weise Unterbrechungen vorsieht, die den Wärniefluß
von der heißen Kochplatte zum Keramikfuß hemmen. Unter gewissen Umständen büßt sich
eine genügend kleine Wärmeableitung auch schon dann erreichen, wenn man den Rand
eines aus Stahl hergestellten Ringes 5 mit hinreichend großen Aussparungen versieht,
bzw. diesen Rand nur an wenigen, möglichst punktartigen Auflagestellen mit der heißen
Kochplatte in Berührung bringt.
-
Gegenüber bekannten Kochern, bei denen ein etwa eingebauter Bimetallschalter
auf die Temperatur der Kochplatte' anspricht, hat der neue Kocher mit seinem von
der Temperatur des Keramikfußes abhängigen Bimetallschalter noch den grundsätzlichen
Vorteil, der sich aus den nachstehenden Überlegungen ergibt.
-
Bei den bekannten Kochern wird die Kochleistung durch den Bimetallschalter
dann abgeschaltet, wenn eine bestimmte Kochplattentemperatur erreicht ist. Stellt
man nun diese Kochplattentemperatur so ein, daß bei einem guten Topf mit ebenem
Boden, also bei niedriger Plattentemperatur, die Platte nicht abgeschaltet wird,
dann ist es nicht möglich, einen Topf mit leichter Verwerfung der Bodenfläche auf
dem Kocher zu benutzen; denn dann würde die Ausschalttemperatur der Platte bereits
erreicht, bevor der Inhalt des Topfes zum Kochen käme. @N'iirde man dagegen die
Plattentemperatur so einstellen, daß der genannte, ungünstigere Topf auch noch verwendet
werden könnte, dann würde die Plattentemperatur so hoch, daß der Sockel sich zu
stark erwärmen und seine Unterlage gefährden würde. Um diesem Übelstand zu entgehen,
mußte man deshalb bisher dem Elektrokocher eine wesentlich größere ßauliöhe geben,
als dies bei dem vorliegenden Kocher der Fall ist, bei dem der Bimetallfinger an
dem keramischen Sockel befestigt ist und so auf die Sockeltemperatur anspricht.
Bei einem guten Topf wird jetzt die Ausschalttemperatur am Sockel erst erreicht,
nachdem der Inhalt vier- oder fünfmal hintereinander zum Kochen gebracht wurde.
Aber auch bei einem Topf mit leicht verworfener Bodenfläche kann man den Inhalt
des kleinen Gefäßes wenigstens ein- oder zweimal zum Sieden bringen, bevor der Bimetallschalter
die Kochleistung abschaltet. Es handelt sich also bei der vorliegenden Erfindung
darum, die Trägheit des Schaltersystems in vorteilhafter Weise auszunutzen und eine
wesentlich geringere Schalthäufigkeit zu erreichen, als wenn der Bimetallschalter
direkt mit der Kochplatte gekoppelt wäre.