DE824547C - Verfahren zur Herstellung von Kupfer-Chrom-Legierungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kupfer-Chrom-Legierungen

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DE824547C
DE824547C DEI599A DEI0000599A DE824547C DE 824547 C DE824547 C DE 824547C DE I599 A DEI599 A DE I599A DE I0000599 A DEI0000599 A DE I0000599A DE 824547 C DE824547 C DE 824547C
Authority
DE
Germany
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chromium
temperature
alloy
copper
alloys
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Expired
Application number
DEI599A
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English (en)
Inventor
William Oliver Alexande Knowle
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Imperial Chemical Industries Ltd
Original Assignee
Imperial Chemical Industries Ltd
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Publication date
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Publication of DE824547C publication Critical patent/DE824547C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D21/00Casting non-ferrous metals or metallic compounds so far as their metallurgical properties are of importance for the casting procedure; Selection of compositions therefor
    • B22D21/02Casting exceedingly oxidisable non-ferrous metals, e.g. in inert atmosphere
    • B22D21/027Casting heavy metals with low melting point, i.e. less than 1000 degrees C, e.g. Zn 419 degrees C, Pb 327 degrees C, Sn 232 degrees C

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kupfer-Chrom-Legierungen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus Kupfer-Chrom-Legierungen durch Gießen in Kokillen. Derartige Gegenstände besitzen eine relativ hohe thermische und elektrische Leitfähigkeit und vermögen bei ihrer Beanspruchung ohne Härteverlust und/oder Festigkeitsverlust hohen Temperaturen zu widerstehen; die erfindungsgemäß erzeugten Gegenstände können somit beispielsweise für Elektrodenspitzen für Punkt-, Stumpf- oder Nahtschweißung und für Zylinderkopfeinsätze für Brennkraftmaschinen Verwendung finden.
  • Die Verwendung von Kupfer-Chrom-Legierungen, welche eine geringe Menge Chrom enthalten, für elektrische Kontakte und ähnliche Zwecke ist wegen ihrer Hitzebeständigkeit, Härte und Beibehaltung der elektrischen und thermischen Leitfähigkeit bei erhöhten Temperaturen bekannt, doch hat man bisher diese Eigenschaften nur solchen Legierungen zugesprochen, in denen der ChraTngehalt die Löslichkeit des Chroms im Kupfer nicht wesentlich übersteigt, d. h. welche einen Chromgehalt von bis zu etwa i % aufweisen. Außerdem wurden solche Legierungen gewöhnlich nach doppelter Wärmebehandlung, d. h. nach einer Lösungsglühung bei annähernd goo° C oder mehr und einem Ablöschen und Altern bei 3oo bis 70o° C, verwendet, wobei der Zweck einer solchen Wärmehandlung darin besteht, ein Härten der Legierungen durch Ausscheiden des Chroms aus der übersättigten festen Lösung zu bewirken.
  • Derart wärmebehandelte Legierungen zeigen jedoch Neigung, die erworbenen Eigenschaften unter der Einwirkung von 'hohen Temperaturen zu verlieren. Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung von Gegenständen aus harten Kupfer-Chrom-Legierungen, welche ihre Härteeigenschaften, Wärmebeständigkeit und verhältnismäßig hohe thermische und elektrische Leitfähigkeit auch nach Anwendung höherer Temperaturen als jene, welche im Falle der obenerw ähnten, wärmebehandelten Legierungen statthaft sind, beil>elialten.
  • Es wurde bereits vorgeschlagen, harte Kupferlegierungen mit einem Chromgehalt von o,5 bis 20°/o zu erzeugen, in denen die Dispergierung des Chroms im geschmolzenen Metall durch zusätzliche Mittel, bestehend aus einem Metall, wie Zink, oder verschiedenen Oxyden oder Salzen, erleichtert wird. Eine 9 Teile Kupfer auf i Teil Chrom enthaltende Legierung wurde ebenfalls vorgeschlagen. Diese früheren Vorschläge enthalten indessen keinen Hinweis auf die Notwendigkeit der Kontrolle besonderer Bedingungen während des Fabrikationsprozesses zwecks Beibehaltung der Eigenschaften der Legierungen bei erhöhten Temperaturen. Es wurde ferner vorgeschlagen, Hartguß aus Kupfer-Chrom-Legieruigen mit o,2 bis 20/0 Chrom von 'hoher elektrischer und thermischer Leitfähigkeit zu erzeugen, und zwar unter Auslassung der Lösungsglühung und unter Verwendung von nur einer Wärmebehandlung bei 300 bis 700° C, wodurch eine Ausscheidungshärtung erreicht werden sollte.
  • Erfindungsgemäß gelangt man durch Kokillenguß zu Gegenständen aus Kupfer-Chrom-Legierungen mit einem Chromgehalt von i bis 350%, welche sich für die genannten Zwecke eignen, indem man die Chrompartikel gleichmäßig in fein verteilter Form durch kontrolliertes Abkühlen dispergieren läßt, nämlich durch rasches Abkühlen der in die Kokille gegossenen Legierung von der Gießtemperatur auf eine ,wenig unterhalb der Solidustemperatur der Legierung liegende Temperatur und durch nachfolgendes Kühlen von -dieser Temperatur in gewünschtem Maße, und zwar zeit oder ohne Ausglühen zur Vervollständigung der Chrornausscheidung.
  • Die Legierung wird zweckmäßig bei einer io bis 5o° C über der Liquidustemperatur liegenden Temperatur in die Kokille gegossen und rnit einer Geschwindigkeit von mindestens ioo° C je :Minute, vorzugsweise mit einer Geschwindigkeit von 200° C je Minute" von der Gießtemperatur auf 105o° C gekühlt. Für eine 1,5% Chrom enthaltende Legierung wird man beispielsweise zweckmäßig ein", Gießtemperatur von i ioo° C anwenden und die Gußlegierung innerhalb 1/4 Minute auf io5o° C abkühlen, während für eine 5% Chrom enthaltende Legierung zweckmäßigerweise eine Gießtemperatur voll 125o° C angewandt und die Gußlegierung innerhalb i Minute auf io5o° C gekühlt wird. Bei mehr als 5% Chrom enthaltenden Legierungen ist das Gießen bei noch höheren Temperaturen vorzunehmen. Die Legierung kann in einer Eisen-, Graphit-oder mit Wasser gekühlten Kupfergießform gegossen werden: nach Möglichkeit wird man für dünne Querschnitte der gegossenen Materialien sorgen, um einen maximalen Kühleffekt zu gewährleisten, so daß sie vorzugsweise Querschnitte von 1,27 bis 2,54 cm Dicke aufweisen.
  • Bei Güssen mit größeren Dimensionen wird rnan vielleicht die genannte bevorzugte Kühlungsgeschwindigkeit nicht auf den ganzen Guß ausdehnen können, doch wird man danach trachten, diese Kühlwirkung soweit als möglich zu erreichen. \,ermöge dieser raschen Kühlung gelangt man zu äußerst feinen und durch den ganzen Gußquerschnitt gleichmäßig verteilten primären Chrompartikeln, wobei eine dauerhafte Härtung erzielt wird.
  • Nachdem eine wenig, z. B. 20 bis 10o° C, unterhalb der Solidustemperatttr der Legierung liegende Temperatur erreicht ist, kann das Gußmaterial in beliebiger Weise gekühlt werden. Zweckmäßig wird man die weitere Kühlung genügend langsam vornehmen, um eine praktisch vollst:indige Aussch°idung des Chroms aus der übersättigten festen Lösung sicherzustellen. Das Gußmaterial kann aber auch rascher gekühlt und eine vollständige Ausscheidung des Chroms dadurch bewirkt werden, daß man die Legierung nachträglich bei .40o 1>1s 750° C während einer Datier von 1/z bis S Stunden ausglüht. In gewissen Fällen kann sich ein solches Ausglühen- als erforderlich erweisen, um eine maximale elektrische und thermische Leitfähigkeit der Legierung sicherzustellen, während in anderen Fällen ein derartiges Ausglühen durch geeigneten Kühlungsverlauf vermieden w-er.deii kann.
  • Die Legierungen enthalten zweckmäßig mehr als 3% Chrom, und dies insbesondere, wenn sie für die Herstellung von Elektrodenspitzeil verwendet werden.
  • Sowohl Elektrodenspitzen als auch die andern eingangs erwähnten Gegenstände können direkt als Gußstücke gebildet werden oder durch eine nachträgliche Bearbeitung des Gusses.
  • Die vorliegende Erfindung eignet sich insbesondere für die Herstellung von Elektrodenspitzen für die Widerstandsschweißung. Es wurde festgestellt, daß Elektroden, welche aus w-ärnlebehandelten Kupfer-Chrom-Legierungerl mit einem Chromgehalt von bis zu i °/o bestelieri, bei starker Beanspruchung sich rasch abnutzen. während die Lebensdauer von erfindungsgemäß erzeugten Elektroden vermöge der durch das fein dispergiert-Chrom verliehenen dauernden Härte verlängert wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich ebenfalls zur Herstellung von Zylind erikopfeinsätzen u. dgl., da deren Verwendung hö hereArbeitstemperaturen im Zylinderkopf gestattet und die schädliche Wirkung des Hartlötens auf die Härte der Legierung wesentlich geringer ist als bei den bisher verwendeten Legierungen mit niedrigerem Chromgehalt. Aus einem ähnlichen Grunde eignen sich solche Legierungen ebenfalls z. 1i. für Schneidw-erkzeuge, deren Körper aus einer Kupfer-Chrorn-Legierung und deren Schneidteile aus aufgelötetem Wolframcarbid bestehen.
  • Obwohl verschiedene Anwendungen der erfindungsgemäß erhaltenen Gegenstände angedeutet wurden, soll die Erfindung selbstverständlich nicht darauf beschränkt sein: die Legierungen können für zahlreiche andere Anwendungszwecke, 1>e1 welchen die Legierungen hohen Temperaturen ohne Einbuße an mechanischen und physikalischen Eigenschaften ausgesetzt werden, verwendet werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Kupfer-Chrom-Legierungen mit einem Chromgehalt von 1 bis 350/0, in denen die Chrompartikel gleichmäßig in fein verteilter Form dispergiert sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung in Kokillen unter kontrolliertem Kühlvorgang gegossen wird, gemäß welchem sie von der Gießtemperatur auf eine wenig unterhalb der Solidustemperatur rasch abgekühlt und hierauf von dieser Temperatur in beliebigem :Maße weitergekühlt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch r. dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung mit einer io bis 5o° C oberhalb der Liquidustemperatur liegenden Temperatur gegossen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, clra-.durch gekennzeichnet, daß die Legierung mit einer Geschwindigkeit von mindestens ioo° C, vorzugsweise 2oo° C, je Minute von der Gießtemperatur auf etwa io5o° C gekühlt wird. q.. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Kühlung dermaßen langsam erfolgt, daß eine pralktisc'h vollständige Ausscheidung des Chroms aus der übersättigten festen Lösung gewährleistet wird. 5. ,'erfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung einer nachträglichen Ausglühbehandlung bei einer Temperatur von .40o bis 750° C während einer Dauer von i/. bis 8 Stunden unterzogen wird.
DEI599A 1945-01-17 1950-03-05 Verfahren zur Herstellung von Kupfer-Chrom-Legierungen Expired DE824547C (de)

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