DE824111C

DE824111C - Kraftstoffverbrauchsmesser fuer motor- und turbinenbetriebene Fahrzeuge

Info

Publication number: DE824111C
Application number: DESCH3312A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Adolf Kruessmann
Original assignee: Schoppe & Faeser Feinmechanik
Current assignee: Schoppe & Faeser Feinmechanik
Priority date: 1950-07-11
Filing date: 1950-07-11
Publication date: 1951-12-10

Description

Kraftstoffverbraudismesser für motor- und turbinenbetriebene Fahrzeuge Die meßtechnische Normalausrüstung eines Kraftfahrzeuges enthält u. a. üblicherweise einen Geschwindigkeitsmesser, einen Kilometerzähler und einen Tankinhaltsmesser. Der Fahrer ist mit Hilfe dieser drei Meßgeräte in der Lage, sich eine ziemlich weit- gehende Übersicht über die mit dem vorhandenen Kraftstoff erreichbare Kilometerzahl zu verschaffen und die Zeit abzuschätzen, in der er sein Ziel erreicht.
Es ist aber wohlbekannt, daß die Abschätzung der erreichbaren Entfernung mit mehr oder weniger großem Fehler behaftet ist. Der Fahrer verzichtet überdies in den meisten Fällen darauf, den Kilometerstand abzulesen und sich die erreichbare Fahrstrecke zu errechnen, da er dazu schriftliche Eintragungen machen und Rechnungen anstellen müßte.
Es ist daher eine Anzeige wünschenswert, welch den für eine Wegeinheit erforder]ichen Kraftstoff erkennen läßt. Ein entsprechendes Meßgerät würde außerdem den Wirkungsgrad des Kraftfahrzeuges auf ebener Straße vor Augen führen.
Es ist bereits ein Kraftstoffverbrauchsmesser be- kannt, welcher den Differentialquotienten dQ der ds Kraftstoffmenge Q nach dem Fahrzeugweg s anzeigt.
Es ist ferner bekannt, die Formel worin t die Zeit bedeutet, durch elektrische Messung von Zähler und Nenner und durch elektrische Quotientenbildung zu realisieren.
Die bekannten spezifischen Flüssigkeits- oder Kraftstoffverbrauchsmesser haben den Nachteil, daß die elektrische Messung des Flüssigkeitsverbrauchs pro Zeiteinheit weder betriebssicher noch einfach genug gebaut sind. Eine der bekanntgewordenen Meßmethoden beruht darauf, daß der Benzinstrom entsprechend seiner Geschwindigkeit einen temperaturabhängigen Widerstand abkühlt, während bei einer anderen ein gewichtsbelasteter Schwimmer seine Höhe in Abhängigkeit von der Strömungsgeschwindigkeit des Kraftstoffs in einer vertikalen Leitung ändert.
Indessen besitzt die Verwendung des temperaturabhängigen Widerstandes keine praktische Bedeutung, die vertikale Lage des Schwimmers läßt sich nicht realisieren, wenn die Landstraße Neigungen aufweist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Kraftstoffverbrauchsmesser für motor- und turbinenbetriebene Fahrzeuge, bei dem der Meßwert als Quotient des Kraftstoffverbrauchs pro Zeiteinheit und der Fahrgeschwindigkeit darstellt, die Fahrgeschwindigkeit als Spannung mittels einer elektrischen Tachometermaschine ermittelt und der Kraftstoffverbrauch pro Zeiteinheit elektrisch gemessen wird.
Erfindungsgemäß werden die Schwierigkeiten, ein brauchbares Meßgerät für den Kraftstoffverbrauch pro Zeiteinheit zu schaffen, dadurch gelöst, daß ein in die Kraftstoffleitung eingebauter Flüssigkeitszähler, ein von diesem betätigtes Kontaktwerk und ein Kondensator zusammenwirken, so daß der Kondensator mit einer dem Kraftstoffverbrauch pro Zeiteinheit proportionalen Frequenz geladen und entladen wird, wobei die Ladung konstant und die mittlere Entladestromstärke dem Kraftstoffverbrauch pro Zeiteinheit proportional ist.
Die Abbildung zeigt ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung.
QMW ist ein Quotientenmeßwerk mit Permanentmagnet und zwei Kreuzspulen. Eine Kreuzspule erhält ihre Gleichspannung aus einer Tachometermaschine TM, die mit dem Getriebekasten des Fahrzeuges gekuppelt ist. Die Erregung der Tachometermaschine wird aus dem zentralen Akku gespeist. Die andere Kreuzspule erhält ihre Gleichspannung aus einer Kontaktvorrichtung, bestehend aus dem Kollektorumformer KU mit Umschaltrelais UR und dem Umschaltekontakt ru. Der Kontaktumformer ist mechanisch gekuppelt mit einem Kraftstoffdurchlaufzähler, der in der Leitung vom Benzintank zum Motor angeordnet ist und dessen Drehgeschwindigkeit proportional dem Kraftstoffverbrauch je Zeiteinheit ist.
Bei jeder Umdrehung des Zählers läßt der Kontaktumformer den Strom des zentralen Akkus zum Umschaltrelais U kurzzeitig passieren und veranlaßt das Ansprechen dieses Relais. Der zugehörige Umschaltkontakt liegt bei stromlosen Relais auf der Ruheseite, wobei der Kondensator C über einen Vorwiderstand Rv mit einer Spannung entsprechend der Aufladezeit aufgeladen wird. Bei Ansprechen des Relais UR schaltet der Umschaltekontakt ru nach der Arbeitsseite um, wobei sich der Kondensator C kurzzeitig über die Kreuzspule entlädt. Da das Kreuzspulinstrument starke Dämpfung hat und die Stromstöße schnell aufeinanderfolgen, ist die Anzeige des Instrumentes QMW völlig ruhig und gibt mit großer Genauigkeit den gewünschten Quotienten Kraftstoffverbrauch je Zeiteinheit Fahrgeschwindigkeit wieder.
Die Erregung der Tachometermaschine wird genau wie die Stromversorgung der Kontaktvorrichtung der zentralen Batterie entnommen, um die gesamte Schaltung spannungsunabhängig zu machen, was dadurch ermöglicht wird, daß die Stromwerte in beiden Kreuzspulen sich gleichmäßig infolge gemeinsamer Spannungsquelle ändern, so daß bei der Quotientenbildung der Spannungseinfluß eleminiert wird.
Zweckmäßigerweise wird das Meßgerät so ausgebildet, daß es eine Anzeige mit der Dimension: Liter je 100 km gibt.
Ein Meßgerät gemäß der Erfindung erlaubt dem Fahrer diejenige Geschwindigkeit seines Fahrzeuges zu fahren, welche die kleinste Anzeige seines Meßgerätes erzeugt. Er wird auch sehr schnell erkennen, ob er den richtigen Gang geschaltet hat, da bei ungeeigneter Wahl des Ganges das Meßgerät über den Bereich des zulässigen Verbrauchs hinausgehen wird.
Der Fahrer wird auch aus der Anzeige seines auf die Wegeinheit bezogenen Kraftstoffverbrauchs sehr bald erkennen, ob der Motor reparaturbedürftig ist, da der Kraftstoffverbrauch je 100 km auf der ebenen Fahrbahn zu hoch wird.
Der erfindungsmäßige Kraftstoffverbrauchsmesser ist nicht nur für den fachkundigen Kraftfahrer, sondern auch für den technisch ungebildeten Kerrenfahrer ein außerordentlich wichtiges Hilfsmittel zur Einsparung von Kraftstoff, zur Schonung des Motors und zum frühzeitigen Erkennen von Motorschäden.
Das Meßgerät fördert das instinktive Einfühlungsvermögen des Fahrers in die Fahreigenschaften seines Fahrzeuges und seines wichtigsten Teiles, des Motors.

Claims

PATENTANSPRÜCHE I. Kraftstoffverbrauchsmesser für motor- oder turbinenbetriebene Fahrzeuge, bei dem der Meßwert als Quotient des Kraftstoffverbrauchs pro Zeiteinheit und der Fahrgeschwindigkeit dargestellt, die Fahrgeschwindigkeit als Spannung mittels einer elektrischen Tachometermaschine ermittelt und der Kraftstoffverbrauch pro Zeiteinheit elektrisch gemessen wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein in die Kraftstoffleitung eingebauter Flüssigkeitszähler, ein von diesem betätigtes Kontaktwerk und ein Kondensator zusammenwirken, so daß der Kondensator mit einer dem Kraftstoffverbrauch pro Zeiteinheit proportionalen Frequenz geladen und entladen wird, wobei die Ladung konstant und die mittlere Entladestromstärke dem Kraftstoffverbrauch pro Zeiteinheit proportional ist.
2. Kraftstoffverbrauchsmesser nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß ein elektrisches Quotientenmeßwerk das Verhältnis der mittleren Entladestromstärke des Kondensators und der Spannung der Tachometermaschine bildet.
3. Kraftstoffverbrauchsmesser nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Quotientenmeßwerk ein Kreuzspulinstrument mit ungleichförmigem Luftspalt und Permanentmagnet verwendet wird.

Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 423 974, 408 635.