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Umlaufendes Gerät zum Mengen und Aufbereiten von Wurstmasse u. dgl.
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Die Erfindung betrifft ein umlaufendes Gerät zum Mengen und Aufbereiten
von Wurstmasse u. dgl.
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Derartige Geräte sind meist, wenn es sich um ausgesprochene Menger
handelt, als sogenannte Mengmaschinen im Gebrauch. Diese Maschinen bedeuten mit
dem Gestell, den umlaufenden Teilen, den Schutzvorrichtungen usw. einen erheblichen
Anlagewert, benötigen für ihre Aufstellung ziemlich viel Platz und verursachen einen
gewissen Zeitaufwand zum Reinigen. Wo eine solche Mengmaschine aus Gründen der Sparsamkeit
oder des Raummangels nicht aufgestellt werden konnte, verwendet man den in fast
allen mechanisierten Betrieben vorhandenen Fleischkutter gleichzeitig als Ntenger
und besorgt mit diesem das sogenannte Anschaffen der Wurstmasse. Dieses Anschaffen
be bedeutet für den Fachmaml (las richtige Ineinanderarbeiten verschiedener Fleischsorten
mit Gewürzen usw. Der Zweck des Anschaffens ist der, eine intensive innere Bindung
zwischen den einzelnen Bestandteilen und eine gleichmäßige Verteilung dieser zu
erreichen. Das sorgfältige und zweckentsprechende Anschaffen des Wurstgutes ist
daher für das Aussehen und die Qualität der Wurst von ausschlaggebender Bedeutung.
Vor allem ist es wichtig, daß das Wurstgut auch dann, wenn ein zur Wurstverarbeitung
weniger geeignetes Fleisch, z. B. Rindfleisch, verarbeitet werden muß, im Wurstanschnitt
nicht wässerig erscheint.
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Diesen Forderungen entspricht die Anwendung des Kutters nur im beschränkten
Maße. Im Kutter wird z. B. das grobe beigemischte Fleisch von den Messern viel zu
schnell feingehackt. so daß man unter LTmständen gezwungen wird, das Wurstgut
schon
aus dem Mutter zu nehmen, bevor es genügend Innere Bmdung bekommen hat. Dies ist
z. B. notwendig, wenn bei bestlmmten Wurstsorten das grobe beigemischte Fleisch
im Anschnitt sichtbar sein soll. In solchen 1 ällen Ist man dann gezwungen, die
Wurstmasse vollends von liand aut dem llsch lertig zu mengen, was einen bedeutenden
Zeit- und Arbeitsaufwand erfordert.
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Die Erfindung bringt hier eine wesentliche Verbesserung und Vereintachung
bei der Wurstherstellung dadurch, daß das Menggerät aus einem kreisförmig in einer
Ebene gebogenen, nicht schniedenden Stab besteht, welcher durch Streben mit einer
zentralen Befestigungsplatte verbunden ist. Vorteilhafterweise verlaufen nach der
Erfindung diese Streben derart, daß ihre Ansatzzelle am Rand derjenigen an der Befestigungsplatte
in Drehrichtung vorauseilt. Das dadurch erreichte gute Eindringen der Streben in
das Menggut wird noch wesentlich dadurch verbessert, daß die Streben gegen die Drehrichtung
eingebuchtet verlaufen. Demselben Zweck dient das nach der Erfindung ellipsenähnliche
Profil der Streben. Um zu erreichen, daß die Streben die Nachbewegung des Menggutes
beeinflussen, z. B. fördern, ist nach der Erfindung die große Achse des Strebenprofils
gegen die Drehebene des Gerätes über die ganze Länge der Streben gleichmäßig oder
verhinderlich geneigt. Bei größeren Geräten, die auch höheren Beanspruchungen ausgesetzt
sind, ist es vorteilhaft, wenn, wie in der Erfindung vorgesehen, der Umfangsstab
und die Streben rohrförmiges Profil aufweisen.
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Um das Gerät bei seinem an sich geschlossenen Umfang auf die Welle
aufsetzen zu können, sieht die Erfindung vor, einen Teil des Umfangsstabes so einzurichten,
daß er durch Verschieben oder Ausschwenken geöffnet werden kann. Dabei ist das ausschwenkbare
Teil zur Verbindung mit dem Umfangsstab an seinem einen Ende mit einem Gelenk uiid
an seinem anderen Ende mit einem Schloß versehen, welches einen Schließbolzen aufweist,
der gegen eine Feder verschoben und zum Schließen in eine Bohrung des Anschlußstückes
geschoben werden kann. Vorteilhafterweise sind zur besseren Handhabung des Schließbolzens
Mittel an diesem vorgesehen, z. B. ein Bund, und so angeordnet, daß der Widerstand
des Menggutes im Schließsinne des Bolzens wirkt. Damit ist im Betrieb eine sichere
Gewähr für das Geschlossenhalten des Bolzens gegeben. Eine weitere Sicherheit gegen
Betriebsstörungen ergibt sich dadurch, daß das Bogenstück am Umfangsstab so angelenkt
ist, daß es nur nach innen geschwenkt werden kann.
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Besondere Vorteile ergeben sich aus der Erfindung dadurch. daß das
Gerät ohne Veränderung der Messerwelle eines normalen Kutters und mit den Nlitteln
für die Befestigung der üblichen Kuttermesser im Austausch gegen diese auf dieser
Welle befestigt werden und ohne Veränderung der I)rehzahlen der Welle oder sonstigen
Veränderungen des Kutters selbst betrieben werden kann.
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Das Gerät gemäß der Erfindung ergibt bezüglich Aufwand und Leistung
sehr große Vorteile, die sich vor allem bei mittleren und kleineren Betrieben bemerkbar
machen. Da es in seiner Herstellung sehr einfach ist, ist der Anschaffung preis
sehr niedrig und liegt weit unter dem einer besonderen Mengmaschine. Es ist also
mit dem Gerät gemäß der Erfindung ohne besonderen Aufwand möglich, aus jedem normalen
Fleischkutter ohiie jegliche Änderung desselben, nur durch Einsetzen des neu: n
Gerätes, einen vollwertigen Menger mit allen für die Herstellung von Qualitätswurstwaren
erforderlichen Eigenschaften zu machen.
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Die Zeichnung zeigt in vier Abbildungen ein Ausführungsbeispiel des
Gerätes. Es zeigt Abb. I eine Ansicht des Gerätes, Abb. 2 einen Schnitt nach der
Linie. d-B in Ab.b I, Abb. 3 einige Schnitte durch die Streben und Abb. 4 das schwenkbare
bogenstück in vergrößerem Maßstab.
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In der Abb. I ist die Grundform des Gerätes gezeigt. Dieses wird
in der ITauptsache durch den Ring 1 gebildet, der konzentrisch um die Haltescheibe
2 angeordnet und durch streben 3 mit dieser verbunden ist. Diese Streben verlaufen
gegen die Drehrichtung eingebogen, Voll dem äußeren Ring I zur Scheibe 2. Das Querschnittsprofil
des Ringes 1 und der Streben 3 ist lireisförmig, ringförmig oder oval.
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Die Scheibe 2, die zum Aufsetzen des Gerätes auf die Kutterwelle
eine Ausnehmung 4 mit deni hallen Sechskant 5 aufweist, wird ircl ebenso die die
lxuttermesser mit den gleichen Befestigungsmitteln wie diese auf der Kutterwelle
festgezogen.
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Die Streben 3 dieneii vor allem auch dazu, das Gerät verwindungssteif
zu machen und unruhigen Lauf und störende Schwingungen zu vermeiden.
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Der Bogenabschnitt 6, der zwecksmäßig dem Sechskant in der Haltescheibe
2 gegenüberliegt, ist so ausgebildet, daß er zwecks Einfahrens der Kutterwelle entfernt
bzw. ausgeschewenkt werden kann.
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Zu diesem Zweck ist der .\lschnitt 6 aii seinem Ende mit den anschließenden
Teilen des Ringes I über das Gelenk 7 so verbunden, daß der Abschnitt 6 nach innen
geschwenkt werden kann. An seinem anderen Ende ist der Abschnitt 6 durch das Schloß
8 mit dem Ring I verbunden. Dieser Al>-schnitt 6 ist in Abb. 4 iii vergrößertem
taßstal> gezeichnet.
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Damit das Menggut sich nicht staut, wird es durch das Gerät dadurch
gefördert. daß die Streben 3 nicht über ihre ganze Länge mit der größeren Achse
ihres Querschnitts in die Drehel>ene des Gerätes gelegt sind, sondern so verlaufen,
daß diese Achse gegen die Drehebene geneigt ist. Der Neigungswinkel ändert sich,
wie aus den Abb. 3a, b, c hervorgeht, in der Weise. daß er. entsprechend dem Schnitt
a (Abb. I), am steilsten zur Drehebene liegt, die durch den Drehrichtungspfeil angedeutet
ist und senkrecht auf der Bildebene steht. Beim Schnitt b, der die Strebe 3 etwa
halbiert, hat der Neigungswinkel seinen hallen Wert. Beim Schnitt c, der in der
Nähe des Umfangs I geführt ist, ist der Neigungswinkel gegen die Drehebene etwa
gleich
Null. Diese Verdrehung der Streben 3 gegen die Ebene ihres
Umlaufs ergibt die Wirkung einer Förderschraube, die bei der verhältnismäßig hohen
Umlaufgeschwindigkeit jede Stauung verhindert und damit eine zu intensive Verarbeitung
und Zerkleinerung des Menggutes unmöglich macht.
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Durch die Einbuchtung der Streben 3 entgegen der Drehrichtung ist
erreicht, daß diese Streben, die an der Aufbereitung des Menggutes sehr stark beteiligt
sind, beim Durchlaufen desselben nicht aufschlagen. sondern leicht in die Masse
eindringen und aus ihr austreten können. Dieses Durchziehen der Streben und des
Umfangsstabes bewirkt, daß das Menggut ohne wesentliche Zerkleinerung gerieben wird.
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Das in Abb. 4 in vergrößertem Maßstab gezeigte Schloß 8 besteht aus
einem Schließbolzen IO, der gegen eine Feder 1 1 zum Öffnen des Schlosses beweglich
ist. Eine Bohrung I2 des schwenkbaren Teils 6 dient zur Aufnahme der Feder 1 1 und
zur I;ührung des Schließbolzens IO. Dieser liegt in geschlossenem Zustand in einer
Bohrung I3 des Anschlußstückes 14. Um die Handhabung des Schlosses 8 zu erleichtern,
ist der Schließbolzen IO mit einem Bund 15 versehen. Da sich das Schloß in Pfeilrichtung
durch das Menggut bewegt. wirkt der Widerstand des Menggutes im Schließsinne des
ltolzens IO, was die Betriebssicherheit wesentlich erhöht.
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I)ahei werden die einzelnen Bestandteile des C;utes i neinandergezwungen,
und durch Reiben und Drehen wird eine innere Bindung der Masse erreicht. Dazu tragen
auch die relativ zum umlaufenden Gerät stillstehenden Wände der Deckels und des
Zubringers bei, an denen die Masse ebenfalls gerieben wird. Zubringergeschwindigkeit
für das Menggut, Umfangsgeschwindigkeit des Gerätes und die Profilstärke der Streben
sind dabei so aufeinander abgestimmt, daß das Menggut jeweils nicht zu lange aber
gerade ausreichend in die Bearbeitung durch das Menggerät genommen wird. Dabei wird,
wie schon erwähnt, nicht nur die Wurstmasse richtig aufbereitet, sondern auch mit
den erforderlichen Zutaten gleichzeitig sehr gleichmäßig gemischt.
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PATENTANSPR0CHE : 1. Umlaufendes Gerät zum Mengen und Aufbereiten
von Wurstmasse u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät aus einem kreisförmig
in einer Ebene gebogenen, nicht schneidenden Ring (I) besteht, welcher durch Streben
(3) mit einer zentralen Befestigungsplatte (2) verbunden ist.