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Verfahren und Einrichtung zum Entwässern, Vorformen und Verformen
eines Faserstoffkuchens l)ci (lci- Fabrikation von Faser stoffplatten erfolgt die
Bildung dcs l'aserkuchens üblicherweise auf Rund- oder' Langsielimaschinen oder
in Gießpressgn. Die üblichen Rund- und Langsiebverfahren haben »egenülier dein Gießverfahren
zwar den Vorteil g r( '43erer Leistung. -,veisen jedoch den Nachteil auf, daß der
verformte Friserlirei in der Regel nur bis lüielistens 3o% Trockengehalt entwässert
werden kann. Dieser Nachteil bedeutet, daß der Transport des sehr wasserhaltigelt
Vorforinlings bis zur Rn.dlircsse einer kostspieligen Einrichtung bedarf, daß Überdies
die großen Wassermengen, die zwangsl;ititig in die Endpresse befördert werden müssen,
diese in ihrer \\';irlneökonoinie nicht nur stark herabsetzen, sondern dal.i gleichzeitig
auch die Kesselanlage teurer wird, ila sie die ungünstigen Tempc°rattirkurven schnell
ausgleichen muß. Berücksichtigt malt dies nicht. so wird die Schnelligkeit de: Fabrikationsvorganges
entsprechend gedrosselt und die Wirtschaftlichkeit gemindert. Außerdem haben die
üblicben Verfahren den großen Nachteil eines sehr hohen Siebverbrauchs.
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Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gesetzt, .die Vorteile einer
Langsiebmaschine l>ei der Faserstoffplattenfabrikation beizubehalten und gleichzeitig
ihre Nachteile möglichst zu beseitigen. Ziel der Erfindung ist es, eine kontinuierlich
arbeitende Preßeinrichtung zu schaffen, die es ermöglicht, auch schwer entwässerbare
Fasern his über 5o0(0 Trockengehalt zu entwässern. Gleichzeitig soll ein Stoffumlauf
durchführbar sein, mit dem Endstäriken von i(:)-iiim-Ilartplatten bei einem spezifischen
Gewicht von i sicher erreicht werden können.
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Zur Verwirklichung,der Erfinidung wird ein Verfahren zum Entwässern,
Vorformen und Verformen eines endlosen oder endlichen von einer Tang- oder
Runclsiel>maschine
oder von einer Vorpresse kommenden Faserstoffkuchens vorgeschlagen, bei dem der
Faserstoffkuchen z. B. zwischen Preß,händern einem pausenlosen Flächendruck von
mindestens 1o kg/cm', vorzugsweise auf dem Wege zur Endpresse, während seiner Wanderung
durch die Anlage ausgesetzt wird. Es empfiehlt sich, diesen pausenlosen Flächendruck
auf den die Bandpresse durchwandernden Faserstoffkuchen nacheinander in mehreren
Druck- bzw. Temperaturstufen ausüben zu lassen. Man kann dabei die Druck- und Temperaturstufen
entsprechend dem gewünschten Trockengehalt ,des Vorformlings bzw. der Dichte und
Plattenstärke des Endprodukts steuern. Vorteilhaft wird der pausenlose Flächendruck
ganz oder teilweise unter Erhitzung ausgeübt. Zweckmäßig wird die Steuerung der
Druck- 1>zw. Temperaturstufen nach 'bestimmten Zeitdruckkurven ausgeführt. Der Faserstoffkuchen
kann dabei die einzelnen Druck- bzw. Temperaturstufen mit regelbarer Geschwindigkeit
durchwandern.
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Es handelt sich bei der Erfindung um ein Verfahren zum kontinuierlichen
Pressen von Hartfaserplatten mit Drucksteuerung. Der pausenlos ausgeübte Flächendruck
hat gegenüber Liniendruck, wie er beispielsweise von einer Hochdruckgautsche ausgeübt
wird, den Vorteil, daß die Fasern nicht ausweichen und insbesondere bei feingemahlenen
oder schleimigen Stoffen nicht deformiert werden und daß ferner wegen der längeren
Druckeinwirkung die Entwässerung besser stattfindet. Bei dem bekannten Faserstoffplattenfahrikationsverfahren
müssen die Platten entweder hinter der Langsiebmaschine in Stücke geschnitten oder
sofort im endgültiger. Format gegossen werden. Das endgültige Format ist durch die
Endpressung auf der sogenaririten Endetagenpresse zwangsläufig bedingt. Ein kontinuierliches
Verfahren im Sinne der Papier- oder Pappenfabrikation, wobei ein endloses Band entsteht,
ist bisher nicht bekanntgeworden. Man hat zwar schon vorgeschlagen, eine Presse
im Fließbandverfahren mit der Platte unter Ausübung eine: länger währenden Flächenidruckes
mitlaufen zu lassen, wobei die Presse nach Reerndigung des Druckvorgangs geöffnet
und in ihre Ausgangsstellung zurückgefahren wird, um von neuem mit der nächsten
Platte vorwärts zu fahren. -.Mit di-,s.er bekannten Einrichtung kann das kontinuierliche
Verfahren gemäß der Erfindung indessen nicht verwirklicht werden. Bei der Erfindung
entsteht erstmals ein endloses Faserplattenband., das bei Benutzung normaler Etagenpressen
allerdings in entsprechende Abschnitte aufgeteilt werden muß, während drei Anwendung
einer neuartigen Eridpressung .die fertig gepreßte Plattenbahn endlos auch durch
die Endpresse laufen kann, so daß erst (las Endprodukt in die gewünschten Formate
aufzuteilen wäre.
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Die Erfindung hat weiter zum Gegenstand, eine Einrichtung, insbesondere
zur Durchführung des vorerwähnten Verfahrens. Demzufolge sollen zwei entgegengesetzt
umlaufend angetriebene endlose Preßplattenbänder zwischen einem Preßtisch und einem
unter Druck stehenden Preßbalken ü-bereinander angeordnet sein. Preßtisch und Preßl)alk;ii
sind vorteilhaft brückenartig ausgebildet und nehmen den z. B. von einem Sieb lierangefiihrtcn
Faserstoffkuchen zwischen sich auf, wobei der Faserstoffkvchen unter pausenlosen
Flächendruck gesetzt wird.
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Zwischen den Preßiliändern und den Preßbriick°ii (Preßtisch bzw. Preßbalken)
sind zweckmäßig Rollenlager vorgesehen, die feststeliena oder unilaufend eingebaut
sein können. Feststehende Rollenlager werden am besten in einem festen und in einem
be«-egliclien Preßbrückenteil gelagert. d. h. jeweils am Preßtisch und ain Preßbalken.
Unilaufende Rollenlager erhalten ain besten die Form endloser, nicht angetriebener
Rollenbänder, die zwischen den Preßbrücken und den Preßbändern umlaufen. Bei dieser
Ausbildung tragen die Preßbrücken an ihren Enden nicht nur die Lager für Antriebskettenräder
der Preßliänidcr, sondern auch die Lager für Umlesikroll@n der Rollenbänd°r. Während
die Preßbänder von außen angetriel>°n werden, laufen die Roll.enliäncl#:r zwischen
den Preßbändern und den Preßbrücken ohne- eigenen Antrieb mit.
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Besonders vorteilhaft ist .cs, die Preßbrücken quer zu (den Preßbändern
und parallel zu den Rollenlagern zu unterteilen, wobei d1° vorzugsweise voneinander
unabhängigen Teile oder Stufen gegebenenfalls unter verschiedenem Druck stehen können.
Das vorgeformte nasse Gut mit .ct.wa 25 bis 30% Trockengehalt hat eine höhere Aufschüttung
als ein Vorformling mit 3o bis ()o"/o Trockengehalt. Infolgedessen ist es erforderlich,
die neue Bandpresse so einzurichten, daß der Einlauf weit°r geöffnet ist als der
Auslauf. Infolgedessen ist eine stufenweise Steuerung vorgesehen.
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Die Preßbrückenteile für das eine Preßband sind fest am i@.Maschiinengestell
angLbracht, während die Preß,brückenteile für das andere l'rz-ßl>and höhenveränderlich
einrierichtet sein können. Zur Einstellung der gew@iinschtein Höhenlage der Preßbrückenteile
verwendet man zweckmäßig geeignete Mittel. z. B. Schneckengeti-iel)e. Schraubenspindeln
o. dgl.
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Ein weiteres 'Merkmal der Erfindung ist darin zu sehen, daß die höhenverärnderlichen
Preßibrückenteile auch in ihrer Winkellage relativ zur festen Preßbandebene verstellbar
sind. Wenn beispielsweise eine Endplattenstärke von io mm vorgesehen ist, dann bedeutet
dies, daß von der Langsiel)-Maschine ein Faserkuchen in den Bandpresseneinlauf gelangt
mit einer Stärke von etwa 40 mm. Die erste Druckstufe wird dann so .eingestellt,
daß bei entsprechendem Höhen- und Winkelabstand der Vorformling mit einer Stärke
von 30 mm herauskommt und mit gleicher Stärke in die zweit: Druckstufe eintritt,
@wo eine weitere Verminderung der Stärke auf 2o mm stattfindet. In der dritt°n Druckstufe
vermindert sich die Stärke von 2o auf 12 mm. 'fit 12 mm Stärke wandert die beinahe
fertige Faserplatte in die Endpresse, wo das endgültige Format von io mm zustande
kommt. Da
dicke Formlinge entsprechend lange Reaktionszeiten unter
Druck benötigen, empfiehlt es sich, die Umlaufgeschwindigkeit der Preßplattenibänder
regulierbar zu gestalten. Die Einstellung des Cr°-samtabstandes der Preßplattenbänder
entsprechend der Dicke des einzuführenden Kuchens in Verbindung mit einer unabhängig
voneinander möglichen felderweisen Einstellung eines stufenweisen Einzelabstandes
sowie die regulierbare Geschwindigkeit entsprechend der erforderlichen Reaktionsdauer
ergeben im Zusammenspiel die mit der Erfindung beabsichtigte neue lenkbare Technik
der lraserstoffplattenfabrikation mit dem Ergebnis eines erstmals wirklich kontinuierlichen
Arbeitsverfahrens. Eine konische Drucksteuerung mit stetigem Druckanstieg entsprechend
den erforderlichen Druckkurven, wobei die Einzelstufen in vorgeregelter Geschwindigkeit,
und zwar in Abhängigkeit von dem Mahlgrad, d. h. von der Entwässerungsfähigkeit
des Faserkuchens und von seiner Dicke durchfahren werden, führen zu einer wesentlichen
Entlastung der Endtrocknung im Trockner oder in der Endpresse, weil etwa 6o% Trockengehalt
erreicht werden können. Hei Zuführung von Wärme zusätzlich zum pausenlos wirkenden
Flächendruck läßt sich der Trockengehalt des die Presse verlassenden Vorformlings
weiter steigern.
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Die unabhängige Feldereinstellung in \'°rbindung mit der Einstellung
gewünschter Winkellagen der Preßbrückenteile erfolgt zweckmäßig mittels kugelig
ausgebildeter Schneckenräder, die als Kugelmuttern auf Schraubenhohlspindeln angeordnet
sind, die zur Führung der Kolbenstangen der Druckkolben dienen. Die Höhen- und Winkelverstellung
kann indessen auch hydraulisch mittels eines im Pressenhaupt betätigten Nebenkolbens
erfolgen, dessen Kolbenstange mit einer Platte oder Scheibe in die; oberen Preßbrücken
eingreift, während die eigentliche Druckübertragung mittels eines an der Kolbenstange
des Hauptkolbens vorgesehenen kugelartigen Kragens erfolgt, der gelenkig in :der
Preßbrücke gelagert ist. Die Preßbrückenteile für das untere Preßband lassen sich
fest am Maschinengestell anbringen.
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Eine Beheizung der Plattenbänder kann auf an sich bekannte «'eise
erfolgen. Zweckmäßig sind elektrische Heizdrähte in den Preßplatten vorgesehen,
wobei die Zuführung des Stromes über Schleifkontakte mittels einer Stromschiene
erfolgt, die vorzugsweise in der Mitte der Plattenbänder zwischen :den Rollenlagern
angeordnet ist.
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Es empfiehlt sich, die Platten des unteren Preßbandes zum Abführen
des Wassers nach den Seiten mit entsprechenden Rillen zu versehen. Die Platten des
oberen Preßbandes erhalten vorteilhaft Durchtrittsöffnungen für das vorzugsweise
in seitlich angeordnete Sammelkanäle austretende Wasser, das mittels Saugrohren
abgezogen werden kann.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß eine, gleichartige
Bandpresse wie zum Vorformen auch für die Endpressung angewandt wird. Bei der Endpressung
wird im Gegensatz zur Vorformung mit höheren Drucken und Temperaturen gearbeitet.
Infolge des höheren Druckes würden sich die Kanten der Preßplattenbänder auf der
fertigen Hartfaserplatte markieren. Um dies zu verhindern, muß in Analogie zti den
in der Endetagenpresse vorgesehenen Abdeckblechen zwischen der Oberfläche :der Faserplattenhalin
und dem oberen Preßplattenband ein endloses glattes Blech mit umlaufen. Dieses Blech
wird zweckmäßig schleifenförmig über -die Bandpresse hinweggeführt. Fitr den Fall,
daß man .auch an der Unterseite der Faserstoffplattenbahn eine glatte Oberfläche
haben will, kann man mit dem unteren Preßplattenband ebenfalls eine Blechschleife
zum Glätten mitlaufen lassen. Auf diese Weise gelingt es, auch die Endpressung an
Stelle in einer Etagenpresse kontinuierlich durchzuführen. Die Kombination pausenloser
Flächendruck in der Vorpresse und pausenloser Flächendruck in der Endpresse ergibt
das endlose Faser.plattenband, das durch mitlaufende Schneideinrichtungen in jedes
gewünschte Endformat unterteilt werden, kann. Es liegt auch im Rahmen der Erfindung,
Vorpressung und Endpressung in der gleichen Anlage durchzuführen, wobei durch die
unabhängig voneinander durchgeführte Druck- und Temperatursteuerung genügend Variationsmöglichkeiten
gegeben sind.
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Bei Durchführung der Endpressung wird z@veckmäßig an beiden Seiten
der Preßplattenbä.nder eine Al>saugevorrichtung für den entstehenden @N'asserdampf
angebracht.
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Die Platten des unteren Preßplattenhandes können mit Sieben abgedeckt
sein. Zu diesem Zweck kann mit dem unteren Preßplattenbatid ein Siebtuch umlaufen.
für das besondere Führungsrollen beim Ein- und Ausbau vorgesehen sind.
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Das umlaufende Sieb schließt sich vorteilhaft an an das Sieb einer
Lang- oder Rundsiebmaschine zur sofortigen Aufnahme des von dort kommend°n Faserstoffkuchens.
Man kann aber auch 7w.ischen Lang- oder Rundsiebmaschine ;und den Preßplattenbän@dern
zum Heranführen des herankommenden Faserstoffkuchens ein Transportband vorsehen.
Um den Abstand zwischen Transportband und Preßplattenband zu überbrücken, empfiehlt
sich Anordnung einer Stütz,briicke für den wandernden Faserstoffkuchen, dessen Anbacken
gegebenenfalls mittels eines Preßluftpolsters verhindert wird. Es ist auch möglich,
beim Übergang vom Transportband zum Preßplattenhand :den Faserstoffkuchen ausschließlich
:durch Anblasen mittels Preßluft zu tragen.
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Auf Rund- oder Langsiebmaschinen hat das Fasergut etwa io% Trockengehalt
und wird in einer anschließenden Gautschwalze auf etwa 25% Trockengehalt entwässert.
An Stelle dieser Gautschwalze könnte auch eine kleine Bandpresse vorgeschaltet werden,
die zur Entwässerung von io auf 25% Trockengehalt dient. Der dadurch gebildete Faserstoffkuchen
gelangt über eine Transporteinrichtung, :die natürlich :synchron angetrieben werden
muß, in die Hauptbandpresse, wo die weitere Entwässerung von 25 auf 5o his 6o% Trockengehalt
erfolgt. Die Restfeuchtigkeit wird hei .der Endpressung entfernt.
Weitere
Vorteile und Einzelheiten sind nachstehend an Hand der in den Zeichnungen scheinatisch
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt Fig. i eine Seitenansicht
des Vorder- und Mittelteils einer hydraulischen Bandpresse, Fig. 2 einen Schnitt
nach oder Linie 11-I1 der Fig. i, Fig. 3 eine vollständige Seitenansicht einer Presse
gemäß ,der Erfindung in schematischer Darstellung, aus der die Höhen- und Winkelverstellung
des Preßbalkens ersichtlich ist, Fig. .I eine abgeänderte Ausführung der Einlaufseite
der Presse, Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 2 in etwas größerem
Maßsta2b, Fig. 6 eine Ausführungsform der Bandpresse, bei der die den Preßdruck
übertragenden Rollen Teile einer mit den P reßbändern umlaufenden Kette sind und
:der Preß-weg in voneinander unabhängige Abschnitte unterteilt ist, Eig. 7 einen
Schnitt nach Linie VII-VII der Fig. 6, Fig. 8 eine Draufsicht auf -in Teilstück
des unteren PreMandes, Fig. 9 einen Schnitt nach der Linie IX-IX der Fig. 8, Fig.
to einen Schnitt nach der Linie X-X der Fig. 8, Fig. i t eilten Längsschnitt durch
das obere Preßband mit einer elektrischen Heizeinrichtung, Fig. 12 einen Schnitt
nach der Linie XII-XII der Fig. i i, Fig: 13 eine Ausführungform des oberen Preßbandes,
bei der dieses siebartig durchbrochen ist, Fig. 14 einen Schnitt nach der Linie
XIV-XIV der Fig. 13, Fig. 15 eine Draufsicht.
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Fig. 16 eine Ausführungsform der Presse in Seitenansicht, bei der
mit dem oberen Preßband ein dieses abdeckendes Stahlband umläuft, durch das eine
glatte Oberfläche der Faserplatte erzielt wird, Fig. 17 eine Stirnansicht dieser
Presse und Fig. i8 eine ähnliche Ausführungsform, bei der sowohl oben als auch unten
ein Stahlland mit uniläuf t.
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Die Preßhänder i und 2 einer erfindungsgemäß ausgebildeten Bandpresse
bestehen aus scharnierartig miteinander verbundenen Gliederplatten 3 und .I (Fig.
81»s 12), die über Kettenräder 5 und 6 geführt sind und von einer nicht dargestellten
Antriebseinrichtung arngetrieben gleichmäßig über den Preßtisch 7 und unter dem
Pre&balken 8 zusammenlaufen. Auf dem Preßtisch 7 sind beiderseits der I'rrßlialiit
je zwei Ständer 9 und 9' hintereinander angeordnet, deren Säulen durch den Preßbalken
8 hindurch sich erstrecken und eine Führung für den
Preßbalken 8 .bilden.
In jedem Ständerkopf ist ein hydraulischer Druckzylinder io vorgesehen, in dem ein
Kolben i i auf den Preßbalken 8 einen Druck ausiibt. Der Kolben trägt eine Stange
12, die sich nach unten durch den Preßbalken und den Preßtisch erstreckt und nur
zur Führung dient, jedoch keine Druckwirkung auf den Preßbalken ausübt. Die Abstützung
des Kolbens i i auf den Balken 8 zwecks Drtickiil>ertragung crfolgt durch einen
den Kolben nach unten verlängernden Ring 13, der .auf einer in dem Preß@balken 8
eingebetteten Scheibe iruht. Die aufeinanderliegenden Flächen des Ringes 13 und
der Scheibe 14 sind kugelig geformt, um auch bei einer Schräglage des Preßbalkens
8 die volle Auflagefläche beizubehalten.
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Der Preßbalken 8 ruht auf -Säulen 1,3. die auf dem Tisch 7 aufsitzen
und durch die di; Koll>enstangen 12 hindurchführen. Eine in dein Preßbalken
eingelagerte 'Mutter 16 greift in ein auf der Säule 1,5 vorgesehenes Gewinde i3',
so daß durch eine Drehung der Mutter die Höhenlage des l'reßbalkens verändert werden
kann. Zu :diesem Zweck besitzt die Mutter 16 an ihrer Oller- und Unt.; rseite kugelig
abgerundete. Flächen, mit denen sie in entsprechend geformten Lagerschalen 17 und
17' ruht. Auf dem zwischen den Lagerschalen frei liegeii.d:en Teil ist die Mutter
mit einer Schneckenverzahnung 18 versehen, in die eine Schnecke i9 eingreift, die
auf einer Welle 2o sitzt und von einem 1=laiidrad 23 aus über Kegelräder 21 und
22 angetriehen @yerden kann. Die Welle 20 führt durch den Preßhalken hindurch zu
dem gegenüberliegenden Ständer, wo die dort in gleicher Weise vorgesehene \ltitter
16 von einer auf der Welle 2o sitzenden Schnecke i9 in L.mdreliung versctzt wird
und so eine -rIcichmäßige Höhenverstollung auf licü(lers Seiten bewirkt.
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Bei dem Zusammenlauf dci- I'relil>äiicler durch die Presse laufen
diese über Rollen 24, die eü@erseits auf dein Preßtiscls 7 und andererseits auf
der Unterseite des Preßbalkens 8 gelagert sind.
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Das aus der 'Rund- oder Larsgsiehinaschine angeführte Faserband F
besitzt mit nur 23 bis 30°7a Trockengehalt noch einen holten Gehalt an Feuchtigkeit,
die bei ider Pressurs ;g abgeführt -,verden muß. Zu diesem ZN-,-eck sind atif dein
mitenu I-'reliliand die Gliederplatten mit quer zu der I)umhgars@@srichtung `-erlaufenden
Rillen 4' versehen, die (las abgepreßte Wasser nach den Seiten al)leitcn. Ein gemitlaufendes
Siebband 23. (Ias über Rollen führt ist. deckt die Rillen 3l). Die mit d:I' IZilleii4'
versehenen Gliederplatten 4 1«iniitn auch uninitt:lbar zusätzliche Siebauflagen
erhalten. Eifis durchlaufende; Siel> kann stiindig 'leim Rücklauf srewaschen werden,
wird aller zerdrückt und hat großen Verschleiß. Einzelsiebe müssen durch Allspritzen
gereinigt werden. 1n den Fig. 8 bis i ist die Ausbildung der Prel.iliän<ier näher
veranschaulicht. Die Gliederplatten 3 bzw. d sind scharnierartig mittels der Bolzen
27 Vei-,bunden. :@n den Seiten tragen die Bolzen Rollen 28, die in die Zahtsliicken
der Kettenräder ; lizty. 'i eingreifen. :\ußen auf die Balzen vor den 1Zollers angebrachte
Kettenglieder 29 sichern den Eingriff der Rolleis 28 in die Zahnilücken und :den
geraden Lauf der Bänder.
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Eine elektrische Heizung ist nur bei dein oberen Band vorgesehen,
da das untere Band infolge der größeren Verschmutzung durch (las al)fli.eßen Kle
\Hasser
weniger dazu geeignet ist. Wie aus Fig. i i wild 12 ersichtlich, sind in
den Platten 3 Heizdrähte 30 eingelegt. die durch einen Schleifkontakt 31
mit eliiLl zwischen ,(kli Druckrollen 24 an den Lagern 33 isilliert lrefestigteti
Kontaktschiene 32 in Ver-4indung stehen.
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:1n Stelle elektrischer Heizung kann natürlich auch I)amllfltrizting
treten. Bei etwa 8o° C ist mit einer Vorkondensation der Stoffbahn zu rechnen, die
niitunt:r wünschenswert ist. Bei dieser Temperatur w°rclen bereits Zusätze ausgeschmolzen.
Gleichzeitig erfolgt ein Fritten der Leimung.
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In Fig. 13 bis 1,5 ist eine Ausführungsform gezeigt,
bei der auch das obere Preßband. Durchbrechungen zum .1hleiten der Feuchtigkeit
aufweist. 1)ie Gliederplatten 3 sind siebartig mit Kanälen 3' versehen, durch die
die Flüssigkeit bei der Pressung hindurchtreten und seitlich in eine Rille 3" austreten
kann. Von hier wird die sich ansammelnde Flüssigkeit durch mehrere verteilt angeordnete
IZohre° 34 allgesaugt ( Fig. i4).
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:1ii Stelle eines mitlaufenden Siebbandes können auf den Gliederplatten
auch Einzelsiebe angebracht sein. Für diesen Fall wird der Einlaufstelle des Faserbandes,
wie Fig. 4 zeigt, ein Tisch 35 vorgelagert, in dein ÖffntnIgen 36 vorgesehen sind,
durch die mittels einer Rohrleitung 37 Luft geblasen wird, uni das darüberlaufende,
von einer Fördereinrichtung kommende, noch teigige Faserband 1# leicht anzuhdlen
und keine Stauungen durch Anbacken an der Unterlage aufkommen zu lassen.
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Die Fig. 6 und 7 zeigen eine Ausführungsform der Bandpresse, die in
wesentlichen Punkten von der vorangehend beschriebenen abweicht. An Stelle eines
durchgehenden l'reßbalkens ist dieser in einzelne voneinander unabhängige Abschnitte8'und8"
unterteilt. Die Hö heti- und Winkellage d.er esnzednen Preßbalken ist datier stufenweise
einstellbar. Die Höhenlage des Preßbalkens 8' bzw. 8" wird von eitlem Koll>erl 38
bestimmt. der in einem Zylinder 39 hydraulisch betätigt wird. Der Kolben 38 besitzt
eine nach unten durch eine Stopfbuchse austretende Kolbenstange 38', @(iie an ihrem
Ende eine Platte 38" aufweist, an der der Preßbalken 8' aufgehängt ist. 1)i"# 1)i-tickiilx
r trageng des hydraulischen Kolbens i i e rfill,gt durch eine Verlängerung 4o des
Kolbens i i finit einer kugelartigen Verdickung 40', die zwischen den in (h@ni Balken
8' eingebetteten Lagerschalen 4 1 und 4i' ruht.
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I )ic <len I'rel..Idruck aufnehmenden Rollen 24 sind nicht wie
in dein vorangehend beschriebenen Beisl>iel ortsfest g=elagert, sondern zu einer
Kette verhunden, die über Kett.etir.ider 42. .13 mit den Preßbätldern t 1111d 2
zusammen umläuft. Die Rollen 24' besitzen die gleiche l',reite wie die Preßbänder
und sind daher tnel,r walzenförmig.
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\\'ie inslles<mdere zig. 3 erkennen läßt, sind die Prel.ibrückun,
cl. h. 1'reßtisch 7 tind Preßbalken 8, an der 1@.inlaufsite weiter voneinander entfernt
als an der _\tislaufseite, so daß sich eine konische Verjüngung des PrAabstandes
ergibt. Die Winkellage wird bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel durch verschiedene
Hiiheneinstellung des Preßbalkens 8 an den Preßständern 9 bzw. g' bewirkt. Selbstverständlich
ist die gleiche Einstellibarkeit analog auch bei dem in Fig. 6 und 7 `dargestellten
Ausführungsbeispiel mit den verschiedenen unabhängig voneinander gesteuerten Druckstufen
möglich.
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Fig. 3 läßt gleichzeitig erkennen., daß die Preßbrücken 7 und 8 :die
Kettenräder 5 und 6 für die Preßplattenbänder i und 2 tragen. Infolgedessen hebt
und senkt sich mit dem Preßbalken 8 zugleich das obere Preßplattenband i. Bei einer
Wi.n.kelverstellung des Preßbalkens 8 nimmt das Preßplattenband i die gewünschte
Winkellage ein, um c iitsprechend der Auffüllung des ankommenden Faserstoffkuchens
diesen zwischen die Preßhälften aufnehmen zti können. Das mit den Preßplattenbändern
i und 2 mitlaufende Fasergut erfährt durch den pausenlos ausgeübten Druck die gewünschte
Entwässerung und Vorformung, gegebenenfalls sogar die Endpressung.
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Außer für Faserplatten ist die erfindungsgemäß ausgeführte und ausgebildete
Hochdruckentwässerung auch für Zellstoffe !beispielsweise für starke Pappen geeignet.
Ulberhaupt können vorzugsweise endlos geformte nasse Waren aus faserstoffähnlichen
Gebilden entsprechend bearbeitet werden, z. B. As:l>estfasern mit hydraulischen
Bindemitteln.
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Die aus der neuen Presse nach Fig. i bis 7 austretende endlose vorgeformte
Faserplatte besitzt noch einen Feuchtigkeitsgehalt von 4o bis 5o%, der normalerweise
in einer nachgeschalteten beheizten Etagenpresse endgültig beseitigt wird. Die Oberfläche
des Faserbandes weist auch noch keine glatten Flächen infolge des aus Einzelgliedern
zusammengesetzten Preßbandes bzw. des Siebbandes auf, die es erst in der Etagenpresse
erhält. Man kann jedoch hierzu auch eineBandpresseverwenden. Eine derartige Anordnung
zeigen idie Ausführungen in den Fig. i6 bis 18. Bei der Ausführung nach Fig. 16
und 17 läuft mit dem oberen Preßband i ein glattes Stahlblech 45 um, das
die Glieder des Preß@lrandes abdeckt. Die Preßibänder werden elektriseh beheizt
und die sich entwickelnden Dämpfe an beiden Seiten der Preßbahn durch einen Ventilator
:46 abgesaugt. Die fertige Faserplattenbahn weist auf der Oberseite eine glatte
Oberfläche auf, während die untere Seite durch das mitlaufende Siebband eine entsprechende
Markierung erhält. tim beiderseits eine glatte Oberfläche zu erzielen, kann man,
wie in Fiig. 18 gezeigt, auch auf denn unteren Preßband ein glattes Stahl'beind
45' mitlaufen lassen.
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Damit ist erstmals bei der Faserstoffplattenfahrikation ein kontinuierliches
Arbeitsverfahren ermöglicht, wo=bei ein endloses Fertighand entsteht, das in die
ge@vünscliten Formate aufgeteilt werden kann. Das endgültige Plattenformat ist also
nicht mehr von dem Format der Endetagenpresse abhängig. llit der Erfindung :kommt
der Faserbrei laufend von lZ.und- oder Langsiebmaschinen an, wird in der ersten
Bandpresse vorgeformt und teilentwässert, um in einer zweiten Bandpresse auf Endstärke
und Enddichte gebracht zu werden. An Stelle zweier gesonderter Pressen ist grundsätzlich
auch
eine Anordnung möglich, bei der entsprechend Fig. 6 mehrere, z. B. vier bis fünf
unabhängige Einzelabschnitte vorgesehen sind, von denen z. B. die ersten zwei oder
drei die Verformung und die beiden letzten die Endpressung vornehmen, so daß man
mit einer Anlage auskommt, die mit Faserbrei beschickt wird und ein endloses Fertigprodukt
liefert.
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Die Erfindung eignet sich nicht nur zur Herstellung von Faserstoffplatten
bis zu dicken Faserbrettern mit den statischen Eigenschaften, die ein solches dickes
Brett naturgemäß aufweist, sondern die Erfindung kann überall da Anwendung finden,
wo Druck und Hitze längere Zeit einwirken sollen, um bisherige absatzweise oder
Fließbandfertigungen in kontinuierliche Arbeitsverfahren zu verbessern. Dies ist
grundsätzlich möglich u. a. bei Spanplatten, die mit Kunstharzen verarbeitet werden,
ferner auch bei Schichtholz, Kunstholz, Sperrholz und Furnieren. In solchen Fällen,
wo man mnit Dampfheizung oder normaler elektrischer Heizung nicht auskommt, sei
es, weil die Reaktionszeiten, die zur Verfügung stehen, zu gering sind, sei es aus
anderen Gründen, läßt sich mit Erfolg auch eine Erhitzung mittels Hochfrequenz anwenden.