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Vorrichtung zum Verschieben von Förderwagen, insbesondere an Ladestellen
im Grubenbetrieb 1)as Hauptpatent 800 557 betrifft eine Vorrichtung zum Verschieben
von Förderwagen, insbesondere an Ladestellen im Grubenbetrieb, bei der ein in gleicher
Richtung umlaufendes, vorzugsweise waagerecht angeordnetes Segmentrad mit seinen
Zähnen abwechselnd unter 1Vlitnahme eines Schlittens an dessen leiden Zahnstangen
angreift, der so mit hin und her genommen wird, wobei der Schlitten mit einem der
beiden Mitnehmerschlitten, die getrieblich miteinander verbunden sind, gekuppelt
ist.
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Die Erfindung stellt eine Weiterentwicklung des Gegenstandes nach
dem Hauptpatent dar, die darin besteht. claß an Stelle des Segmentrades eine waagerecht
umlaufende Kette angeordnet wird. Die Kette ist mit mindestens zwei entsprechend
hintereinander angeordneten Anschlägen versehen, die in Aussparungen des Schlittens
eingreifen und denselben so mit hin und her nehmen. Diese Ausbildung hat den Vorteil,
daß praktisch ein unbegrenzter Hub des Schlittens gewählt werden kann, wobei die
Vorrichtung trotzdem so schmal zu bauen ist, daß ein Einbau noch zwischen den Schienen
ermöglicht wird.
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Es ist bereits bei Vorschubvorrichtungen für Förderwagen vorgeschlagen
worden, den Antrieb der Mitnehmerschlitten so auszubilden, daß unterhalb der Schlittenführung
eine in senkrechter
Ebene umlaufende Kette vorgesehen ist, die zwei
Anschläge besitzt, die seitlich gegeneinander versetzt werden müssen und jeweils
an dem ihnen zugeordneten Schlitten angreifen sollen. Diese bekannte Vorrichtung
arbeitet zunächst im Prinzip ganz anders, da beide Mitnehmerschlitten durch die
Kette direkt und immer in der gleichen Richtung angetrieben werden.
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Nach der Erfindung werden dagegen die beiden Mitnehmerschlitten in
beiden Hubrichtungen ausschließlich durch einen besonderen Schlitten angetrieben,
wodurch die Möglichkeit geschaffen wird, die Kette waagerecht anzuordnen" was eine
wesentlich flachere Bauart ergibt und eine Anordnung des Motors und des Getriebes
zwischen den Schienen erleichtert.
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Ein Nachteil besteht bei der bekannten Vorrichtung noch darin, daß
die beiden Anschläge im Abstand gleichmäßig über die Kette verteilt sind, was zur
Folge hat, daß, wenn der eine Anschlag mit dem ersten Mitnehmerschlitten außer Eingriff
kommt, der andere Anschlag noch nicht den zweiten Mitnehmerschlitten erfaßt hat
und so ein toter Gang entsteht, der etwa einem halben Umfang des Kettenritzels entspricht.
'Es ist also hier kein getrieblicher Zusammenhang gewährleistet, da die Mitnehmerschlitten
sich gegenüber den Anschlägen in der Übergangsstellung verschieben können.
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Hierfür ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung eine einfache
Lösung gefunden worden, indem mindestens zwei Anschläge so als Paar hintereinander
versetzt angeordnet werden, daß der Übergang von der einen zur anderen Seite des
Schlittens, d. h. bei der Umkehrbewegung so erfolgt, daß, wenn der zweite Anschlag
des Anschlagpaares die Schlittenaussparung verläßt, der erste Anschlag auf der anderen
Seite schon im Bereich des Eingriffs mit der entsprechenden Aussparung steht, also
praktisch ein pausenloser Angriff erfolgt.
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Die bekannte Bauart hat weiter den Nachteil, daß bei Anordnung von
nur einer Kette durch die erforderliche seitliche Versetzung der Anschläge eine
einseitige Beanspruchung der Kette mit all ihren Nebenerscheinungen eintritt.
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Nach dem neuen Vorschlag werden die Anschläge einfacherweise so ausgebildet,
daß die erforderlichen Kettenbolzen nach beiden Seiten hin verlängert werden, die
in entsprechende Aussparungen des Schlittens eingreifen, also ein zentraler Angriff
an der Kette erfolgt. Um den gleichen zentralen Angriff zu erreichen, können die
Anschläge auch zwischen den Kettenbolzen beiderseitig an den Kettengliedern angeordnet
werden.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Abb. i und 2 zeigen eine Vorrichtung zum Verschieben von Förderwagen
in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, und in Vorderansicht; Abb.3 zeigt die dazugehörige
Draufsicht; Abb.4 veranschaulicht eine Ansicht auf die Kette mit den Anschlägen
und dem Schlitten mit den Aussparungen. Auf der Zeichnung bedeutet i den umlaufenden
Motor, 2 das Getriebe, 3 die waagerecht angeordnete Kette, 4 den Schlitten, der
mit hin und her genommen wird. Die beiden Mitnehmerschlitten sind mit 5 und 6 bezeichnet,
die beispielsweise über das Ritzel 7 getrieblich miteinander verbunden sind. Auf
dem Mitnehmerschlitten 5 befindet sich der Mitnehmer 8 und auf dem Mitnehmerschlitten
6 der Mitnehmer 9, die an der Achse des Förderwagens angreifen. Der Schlitten ,4
sowie die beiden Mitnehmersehlitten gleiten vorteilhaft über nicht dargestellte
Rollen.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist wie folgt: Durch den Motor i
wird über das Getriebe 2 die Kette 3 in Pfeilrichtung in eine gleichmäßig umlaufende
Bewegung gesetzt. Hat die Kette 3 die Stellung, wie in Abb.4 dargestellt, erreicht,
so liegt der Anschlag io in der Aussparung 13, und der Schlitten 4 wird nach rechts
mitgenommen. Bei der Weiterbewegung der Kette 3 legen sich die Anschläge ii und
12 in die Aussparungen 14 und 15 des Schlittens 4. Erreicht der Anschlag io das
Kettenritzel i9, so kommt er bei der Umkehrbewegung mit der Aussparung
13 außer Eingriff, so daß nur noch die Anschläge ii und 12 mit den Aussparungen
14 und 15 im Eingriff stehen. Als nächster kommt der Anschlag i i außer Eingriff,
und wenn danach der Anschlag 12 die Aussparung 15 verläßt, hat der Schlitten 4 die
in Abb. 4 strichpunktiert eingezeichnete Lage erreicht. In dieser Stellung soll
der Anschlag io auf der anderen Seite des Schlittens 4 im Eingriffsbereich der Aussparung
18 sein, und der Schlitten 4 wird jetzt nach links mitgenommen. Die Anschläge ii
und 12 legen sich dann in die Aussparungen 17 und 16, bis bei der Umkehrbewegung
der Kette 3 am KettenritZel2o die Anschläge io, ii und 12 nacheinander außer Eingriff
kommen. Der Anschlag io greift danach wieder in die Aussparung 13, und der
Schlitten 4 wird wieder mit nach rechts genommen, d. h. ein neuer Umschaltvorgang,
wie zuvor beschrieben, beginnt.
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Der Mitnehmerschlitten 5 ist mit dem Schlitten 4 über die Ansätze
21 und 22 gekuppelt, so daß er dessen Bewegung mitmacht. Die Bewegung des Mitnehmerschlittens
5 wird über seine Zahnstange 5a, Ritzel 7 und Zahnstange 6a auf den Mitnehmerschlitten
6 übertragen, so daß dieser jeweils eine entgegengesetzte Bewegung ausführt. Die
beiden Ansätze 21 und 22 werden zweckmäßig so ausgebildet, daß der Mitnehmerschlitten
5 einfach auf den Schlitten 4 gelegt bezw. nach oben abgehoben werden kann, wodurch
die Antriebsteile leicht zugänglich sind.
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Der Vorschub eines oder mehrerer Förderwagen 24 geschieht in folgender
Weise: Der Mitnehmer 8 (Abb. i) erfaßt die Achse 23 des Förderwagens 24 und schiebt
denselben nach rechts bis in die strichpunktiert gezeichnete Stellung des Mitnehmers
B. Während dieser Bewegung wird der @Iitnehmerschlitten 6 nach links bewegt, bis
der Mitnehmer 9 , die strichpunktiert eingezeichnete Stellung erreicht hat. Nunmehr
greift der Mitnehmer 9 des Mitnehmerschlittens
(> hinter die Förderwagenachse
23, wodurch der Förderwagen 24 bis zu der ausgezogen gezeichneten Stellung des Mitnehmers
g vorgeschoben wird. Wenn weitere Förderwagen folgen, wird die nächste Achse durch
den Mitnehmer 8, der inzwischen wieder seine ausgezogen dargestellte Lage erreicht
hat, erfaßt und so der Zug stetig vorgeschoben.
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Es ist auch ohne weiteres möglich, die Vorrichtung so auszubilden,
daß jeder Mitnehmerschlitten 5, 6 mit zwei entsprechend versetzt zueinander angeordneten
Mitnehmern versehen wird, um den Förderwagen um je eine viertel Wagenlänge; d. h.
im Sinne eines Viertaktes zu verschieben.
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Der Gegenstand der Erfindung ist als Ausführungsbeispiel dargestellt
und beschrieben, jedoch sind Abänderungen in konstruktiver Hinsicht möglich, ohne
von dem Grundgedanken der Erfindung abzuweichen, beispielsweise indem, um eine flachere
Bauart zu erreichen, der Schlitten 4 und die Kette 3 vor den Mitnehmerschlitten
5, 6 nach Möglichkeit auf den Schwellen angeordnet werden.
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Ferner besteht die Möglichkeit, die Kette 3 und den Schlitten 4 senkrecht
anzuordnen, was einer Seitenansicht der Abb.4 entspräche und zweckmäßig erscheint,
wenn der Motor i und das Getriebe 2 neben dem Gleis angeordnet werden sollen, da
dann die waagerecht liegende Achse des Kettenritzels 2o einen Getriebeanschluß erleichtert.
In diesen beiden Fällen kann einfacherweise der Schlitten 4 gleichzeitig als Mitnehmerschlitten
ausgebildet werden.