DE818238C - Trockenhaltevorrichtung fuer Saeuglinge - Google Patents

Description

• In der Säuglingspflege steht das Trockenhalten des Säuglings mit an erster Stelle. Abgesehen vom Wundwerden und von Erkältungserscheinungen durch das häufige, oft genug längere Zeit dauernde Naßliegenl, besteht auch die Gefahr, daß die in den ersten Lebensmonaten ganz besonders empfindlighe Haut aus Kot und Urin Giftstoffe aufnimmt, die sofort oder später schwerwiegende Krankheiten verursachen können.
• Aus dem Bestreben, d,en Säugling vor diesen Gefahren zu bewahren und ihn immer möglichst rasch wieder trocken zu legen, ergibt sich eine erhebliche Belastung der Mutter oder Pflegerin, verbunden mit sehr starkem Aufwand an Windeln, Seife und Wascharbeit, wodurch eine gewisse Nervosität unausbleiblich ist. Auch wird der Säugling dabei selbst durch das häufige Herausnehmen beim Wechseln der Windeln, besonders wenn er schläft, unruhig und verwöhnt und evtl. im kalten Zimmer erkältet, so daß er selbst fast ständig umsorgt sein will und oft keinen zusammenhängenden Schlaf in der Nacht mehr findet.
• Man versuchte sich bisher mit besonders hergerichteten Torfmull zu helfen oder legte den Säugling in eine Art Hängematte mit Durchlauföffnungen. Aber alle diese Behelfsmittel waren in der Anwendung unbefriedigend.
• Die Erfindung bezweckt, hier Abhilfe zu schaffen, und sie bietet praktisch ein vollständiges, Trockenhalten des Säuglings. Das angestrebte Ziel wird dadurch erreicht, daß man eine den Leib des Säuglings badehosenartig umfassende, aus wasserdichtem Stoff (Gummi oder Ersatzstoff) hergestellte Manschette von solcher Ausbildung verwendet, daß sie Kot und Urin (von Säuglingen beiderlei Geschlechts) aufnimmt und nicht mehr mit der Haut des Säuglings in Berührung kommen läßt. Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Ansprüchen gekennzeichnet.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
• Abb. I zeigt einen Längsschmtt durch ein Säuglingsbett mit der erfindungsgemäßen Einrichtung.
• Abb. 2 zeigt eine Draufsicht auf den Gegenstand der Abb. 1.
• Abb. 3 zeigt eine Seitenansicht der manschettenartigen Vorrichtung.
• Abb. 4 zeigt eine Draufsicht auf den Gegenstand der Abb. 3.
• In einer Bettstelle I liegt eine zweckmäßig von den Füßen zum Kopf ansteigende Matratze 2 für den Säugling. Die zur Aufnahme von Kot und Urin dienende manschettenartige Vorrichtung 3 ist nach Art einer Badehose um den Leib des Säuglings gelegt.
• Je nach Bedarf können dabei zwecks besseren Anliegens an einzelnen Stellen Wülste oder Lappen angeordnet sein. An die Manschette 3 schließt sich ein Ansatz 4 an, der durch eine Durchbrechung der Matratze 2 hindurch geht und in ein untergestelltes Nachtgefäß 5 führt, das leicht ausgewechselt und entleert werden kann.
• Je nach Bedarf kann die Manschette 3 und Ansatz 4 täglich mehrmals mit einer desinfizierenden Flüssigkeit gereinigt und anschließend nötigenfalls mit beliebigem Puder eingestäubt werden. Zugluft und Wärmeverlust kann durch entsprechende Ausbildung der Ableitung verhütet werden, während der Säugling, von oben gut abgedeckt, doch Beine und Oberkörper unbehindert bewegen kann.
• PATENTANSPPUCHF: I. Trockenhaltevorrichtung für Säuglinge, gekennzeichnet durch eine badehosenartig den Leib des Säuglings umfassende, aus wasserdichtem Material angefertigte Manschette (3) von solcher Ausbildung, daß sie Kot und Urin aufnimmt und nicht mehr mit der Haut des Säuglings in Berührung kommen läßt.

Claims (1)

1. 2. Trockenhaltevorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die den Kot und Urin aufnehmende Manschette (3) mit einer Abführung (4) versetzen ist.

   3. Liege- oder Sitzgelegenheit für einen Säugling zur Anwendung der Trockenhaltevorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die dabei verwendete Matratze (2) 9. dgl. mit einer entsprechenden Einbuchtung bzw. Durchbrechung zur Aufnahme der Manschette (3) bzw. der Abführung (4) versehen ist.