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Gelenk für Gerüst-, Dach- oder andere Streben, Klappmöbel aller Art
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Gelenk für Streben, wie man
sie zur Herstellung schnell aufschlagbarer Zelte, Anstreicher-oder sonstiger Gerüste
verwendet. Das Gelenk kann aber auch für Klappmöbel und andere Gegenstände Anwendung
finden, bei denen streben- oder holmartige Bauteile aneinandergelenkt und zusammenlegbar
und in der Strecklage oder einer Winkellage zueinander starr einstellbar sind oder
sein müssen. Das Neuartige zeichnet sich durch große Einfachheit aus und kann in
verschiedensten Formen ausgeführt werden. Insbesondere ist es auch möglich, das
Gelenk in zwei senkrecht zueinander stehenden Ebenen einknickbar zu machen. Nähere
Einzelheiten der Erfindung werden hierunter an Hand der Zeichnung beschrieben.
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In dieser zeigt Fig. i und a eine einfache Ausführung des neuen Gelenks
in Streck- und Knicklage der Gelenkteile, Fig.3 bis 5 das neue Gelenk in einer Ausführung,
die das Zusammenlegen der Gelenkteile um einen größeren Winkel als 9o° gestattet,
was besonders für zusammenlegbare Möbelgestelle von Bedeutung ist, Fig. 6 ein Universalgelenk
mit zwei senkrecht zueinander stehenden Gelenkzapfen in der knickfesten Strecklage
der Gelenkteile zueinander, Fig. 7 die Teile des Gelenks Fig. 6 so weit auseinandergezogen,
daß sie um den einen Zapfen nach der einen oder anderen Seite einknickbar sind,
Fig.8 das Gelenk aus Fig.6 in der Knicklage um den einen Drehzapfen, Fig. 9 die
gleiche Einknickung des Gelenks um einen Zapfen, aber in einem anderen Winkel als
in Fig. 8, Fig. io und ii alle drei Gelenkteile des Gelenks nach Fig. 6 auseinandergezogen
in Seitenansicht und Draufsicht,
Fig.12 die Einknickung des Gelenks
um den zweiten Gelenkzapfen, Fig. 13 im Schaubild die Einknickung des Gelenks um
alle beide Drehzapfen, Fig. 14 und 15 eine andere Ausführungsform des neuen Gelenks.
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Gemäß den Fig. i und 2 besteht das Gelenk aus den beiden Teilen i
und 2, deren Profile im dargestellten Beispiel flachgedrückte Rohre bilden. Dabei
ist das Profil des Gelenkteils 2 um so viel kleiner als das Profil des Gelenkteils
i gewählt, daß es sich in letzteren mit seinem Ende einschieben läßt, wie das Fig.
i zeigt. Der Gelenkzapfen 3 ist einseitig so angeordnet und das Ende des Gelenkteils
2 so abgerundet, daß sich die Teile i und z aus der Lage nach Fig. i in die Lage
nach Fig. 2 umknicken lassen. Dabei wird durch einen Ausschnitt im Gelenkteil i
der Anschlag 4 für den Gelenkteil 2 gebildet, der zugleich die Winkellage der Teile
i und 2 zueinander in der Knicklage bestimmt; denn je nach Bedarf können die Teile
i und 2 in der Knicklage, wie in Fig. 2 dargestellt, einen rechten oder jeden beliebigen
anderen Winkel zueinander bilden. Wesentlich ist, daß durch die eigenartige Ausbildung
der Gelenkteile und die einseitige Anordnung des Gelenkzapfens 3 die Teile i und
2 in der Strecklage bei Abstützung ihrer freien Enden von unten im Sinne der Pfeile
u selbst gegenüber einer Belastung p von oben starr und knickfest aneinander sich
abstützen. Infolgedessen ist ein solches Gelenk geeignet für die Teilung der Rahmenwände
zusammenlegbarer Bettstellen u. dgl.
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Eine Ausbildung des neuen Gelenks für diesen besonderen Zweck zeigen
die Fig. 3 bis 5. Das Bettgestell besteht aus Stahlrohren, Duraluminium o. dgl.,
von kreisrundem Querschnitt. Fig. 3 zeigt einen Längsholmteil. 18 des Bettgestellrahmens,
und zwar den Teil, an dem Ein mittleres Beinpaar i9 anschließt.. An dieser Stelle
ist der Rahmenholm 18 geteilt, und seine Teile sind mittels des neuen Gelenks an
dem Beinpaar i9 befestigt. Zu diesem Zweck bildet das obere Ende des Beins ic9 ein
T-Stück i j , in dessen Enden die Holmteile 18 mit je einer Verjüngung 2o eingeschoben
werden, so daß sie mit dem Bein i9 in der in Fig. 3 gezeichneten Gebrauchslage ein
starres System bilden, das keinerlei Vorsprünge aufweist (rechte Hälfte Fig.3).
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Damit die Holmteile 18 an das Bein i9 herangeklappt werden können,
in die Lage nach Fig. 4, besitzt jede der ' Holmverjüngung einen Längsschlitz 21,
der über einen Gelenkzapfen 22 greift. Infolgedessen lassen sich die Verjüngungen
2o der Holmteile 18 aus den Rohrenden des Beins i9 herausziehen und danach die Holmteile
18 gemäß Fig.4 an das Bein i9 heranklappen.
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Auch für die an der Kopf- und Fußseite des Bettgestellrahmens an dessen
Holmen 18 angeordr-eten Beinpaare 23 läßt sich das Gelenk verwenden, wie Fig. 5
zeigt. Für diesen Zweck besitzt der Längsholm 18 an seinem freien Ende ein Kniestück
24, in das das Bein 23 mit einer Verjüngung 25 knickfest eingreift. Auch n diesem
Falle besitzt die Verjüngung 25 einen Längsschlitz 26, mit dem sie über dem Gelenkzapfen
27 gleitet, wenn sie aus dem Kniestück 24 der Rahmenholmteile 18 zwecks Heranklappen
des Beins 23 an diese herausgezogen wird (gestrichelt in Fig. 5).
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Damit die aufgestellte Bettstelle angehoben und versetzt werden kann,
ohne daß dabei die Beine 23 mit ihren Verjüngungen 25 aus den Kniestücken 24 herausgleiten,
werden in diesen die Längsschlitze 26 etwas auf Anzug schräg zur Beinlängsachse
gestellt. Die Standfestigkeit des Bettgestells wird erhöht dadurch, daß die Kniestücke
24 einen stumpfen Winkel bilden.
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Auch bei der Ausführung gemäß den Fig.6 bis 13 bilden die Gelenkteile
flachgedrückte Rohre. Bei dieser Ausführung sind drei Gelenkteile 5, 6, 7 teleskopartig
ineinanderschiebbar, wie Fig. 6 zeigt, und aneinandergelenkt durch zwei senkrecht
zueinander liegende Zapfen 8 und g. Über diesen Zapfen lassen sich die Gelenkteile
5 bis 7 axial mittels Schlitzes verschieben, so weit, daß sie sich, auseinandergezogen
(vgl. Fig. 7, io und i i), um diese Zapfen entweder nach der einen Seite, Pfeile
x bzw. x1, oder nach der anderen Seite, Pfeile y bzw. y1, verschwenken lassen. Zu
diesem Zweck sind am Teil 5 und am Teil 6 Ausschnitte io bzw. i i gebildet, die
zugleich Anschläge bilden, durch die die Gelenkteile in der Knicklage sich starr
aneinander abstützen. Dies geschieht dadurch, daß nach dem Einknicken des Gelenks
Gelenkteil 6 bzw. 7 mit seinem Längsschnitt über den Gelenkzapfen 8 bzw. 9 verschoben
wird, bis das freie Ende dieser Gelenke an die Anschläge der beiden gegenüberliegenden
Ausschnitte io bzw. i i der Teile 5 bzw. 6 zur Anlage kommt, wie das die Fig.8 und
12 sowie auch die Fig. 13 erkennen lassen.
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Die Verwendungsmöglichkeit eines solchen Gelenks ist außerordentlich
vielseitig. Überall dort, wo Strebenteile in einem Gerüstbau oder bei zusammenlegbaren
Trag- oder Stützgestellen um zwei senkrecht zueinander stehende Achsen angelenkt
werden müssen, ist es von Nutzen. Macht man, wie das Fig.9 andeutet, die gegenüberliegenden
Ausschnitte io bzw. i i an den Gelenkteilen 5 bzw. 6 verschieden tief, so bildet
das eingeknickte Gelenk einen anderen Winkel als den in Fig. 8 dargestellten rechten
Winkel, was z. B. Bedeutung hat bei Dachstreben, die an senkrechte Pfosten angelenkt
sind, ober bei Diagonalverstrebungen im Gerüstbau.
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Um ein Verschieben der Gelenkteile bei eingeknicktem Gelenk zu verhindern,
können die Gelenkzapfen 8 bzw. 9 mit Gewinde und einer Flügelmutter 12 versehen
sein, wie das Fig. i i für den Gelenkzapfen 8 andeutet.
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Die Fig. 14 und 15 zeigen eine Ausführungsform des neuen Gelenks für
Winkeleisen. In diesem Fall ist der Gelenkzapfen 13 an dem einen Gelenkteil 14 festgenietet
oder festgeschraubt, und über diesen Zapfen läßt sich der andere Gelenkteil 15 mittels
Längsschlitzes 16 verschieben. Außerdem besitzt Gelenkteil 14 ein Loch 17 und Gelenkteil
15 einen in dieses Loch hineinpassenden Zapfen 28.
infolge dieser
Anordnungen lassen sich die Gelenkteile 14, 15 in die Lage nach Fig. 5 dicht aufeinanderlegen
und außerdem in einer Winkellage, wie sie Fig. 14 zeigt, starr aneinander feststellen,
in-(lern durch Längsverschiebung des Gelenkteils 15 dessen Zapfen 28 in das Zapfenloch
17 des Gelenkteils 14 eingeschoben wird. Auch in diesem Fall kann eine Flügelmutter
auf dem Gelenkzapfen 13 die Teile in dieser Winkellage gegen unwillkürliche Verschiebung
gegeneinander sichern.
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Die Gelenkteile 1, 2 bzw. 5, 7 bestehen zweckmäßig aus einem geeigneten
Metall, sie können Enden der aneinanderzulenkenden Streben oder Möbelteile bilden;
sie können aber auch auf den Enden solcher Streben oder Möbelteile befestigt werden,
wenn diese z. 13. aus Holz oder einem anderen Stoffbestehen.
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Die Ausführungsformen nach den Fig. i bis 13 sind auch möglich mit
anderen Querschnitten für die Gelenkteile 5, 6, 7. Diese können z. 13. außer kreisrunden
IZolIren (Fig. 13 bis 15) auch U-förmige Schienen bilden.
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Dort, wo die Gelenkteile ausgeschnitten sind, läßt man sie zweckmäßig
die in sie eingeschobenen lZolirteile mit etwas mehr als einen Halbkreis ihrer Querschnitte
umgreifen und gibt den Gelenkzapfen etwas axiales Spiel, so daß die Gelenkteile
mit einer gewissen Federung aneinandergreifen und die Gelenke nicht ausleiern.