DE816805C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von oberflaechenveredelten Kunststoff-Folien - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von oberflaechenveredelten Kunststoff-Folien

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DE816805C
DE816805C DEK1769A DEK0001769A DE816805C DE 816805 C DE816805 C DE 816805C DE K1769 A DEK1769 A DE K1769A DE K0001769 A DEK0001769 A DE K0001769A DE 816805 C DE816805 C DE 816805C
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cooling
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Heinrich Dr Hook
Gustav Moese
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B44DECORATIVE ARTS
    • B44CPRODUCING DECORATIVE EFFECTS; MOSAICS; TARSIA WORK; PAPERHANGING
    • B44C1/00Processes, not specifically provided for elsewhere, for producing decorative surface effects
    • B44C1/24Pressing or stamping ornamental designs on surfaces

Landscapes

  • Shaping Of Tube Ends By Bending Or Straightening (AREA)
  • Casting Or Compression Moulding Of Plastics Or The Like (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von oberflächenveredelten Kunststoff-Folien Kunststoff-Folien mit durch Narbung oder Hochglanz und gegebenenfalls Aufdruck veredelter Oberfläche wurden bisher in der Weise hergestellt, daß eine Rohfolie, die als Gießfolie aus einer Kunststofflösung oder als Walzfolie auf einem beheizten Kalander aus sogenannten Puppen oder Fellen von Kunststoff unter Zusatz geeigneter Weichmachungsmittel erzeugt wurde, in einem gesonderten zweiten .Arbeitsgang auf die für die Oberflächenveredelung erforderliche Temperatur erwärmt und in einem Prägekalander mit dein jeweils gewünschten Oberflächenrelief oder bei Verwendung einer hochpolierten glatten Walze mit Hochglanz versehen wurde. Statt der Prägekalander wurden auch Prägepressen angewandt. Die bisherigen Verfahren sind dadurch gekennzeichnet, daB die bei erhöhter Temperatur im Gieß- oder im Walzverfahren hergestellte Rohfolie zunächst vollständig abgekühlt und aufgewickelt wird, um dann durch Wiederaufheizung auf die für die Oberflächenveredelung erforderliche erhöhte Temperatur gebracht und in einem neuen Arbeitsgang fertig gemacht zu werden.
  • Es wurde gefunden, daß sich die Herstellung von oberflächenveredelten Kunststoff-Folien nach dem Walzverfahren wesentlich vereinfachen läßt, indem man die in bekannter Weise aus einer Puppe oder einem Fell hergestellte Rohfolie nur von der Walztemperatur bis zur Prägetemperatur abkühlt und unmittelbar fortlaufend der gewünschten Oberflächenveredelung unterzieht: Hierdurch wird eine erhebliche Einsparung an Arbeitslöhnen und Energien und eine Steigerung der arbeitsstündlichen Kapazität erreicht.
  • Das entscheidende Merkmal des neuen Verfahrens liegt darin,, daß die Zeit zwischen der Bildung der Rohfolie und der Oberflächenveredelung auf ein Mindestmaß abgekürzt wird und daß man die Rohfolie der Oberflächenveredelung unterwirft, ohne daß sie vorher als Planfolie bei Raumtemperatur vorlag. Wenn man bisher die Herstellung der Rohfolie und die Oberflächenveredelung in zwei getrennten Arbeitsgängen vornahm, obwohl an vielen Stellen die Rohfolienherstellung und die Oberflächenveredelung im gleichen Betrieb zusammengefaßt war, bestand offenbar jahrzehntelang in den einschlägigen Fachkreisen die Annahme, daß eine Vereinfachung der Arbeitsweise durch Zusammenfassung der beiden Arbeitsgänge technisch nicht zu verwirklichen ist und zu unbefriedigenden Produkten führen müßte.
  • Das neue Verfahren wird in der Weise durchgeführt, daß zwischen Kalanderwalzen üblicher Bauart bei der für das jeweils angewandte Kunststoffgemisch erforderlichenTemperatur dieRohfolie aus Puppen oder Fellen des Kunststoffes unter Zusatz der üblichen Weichmachungsmittel herausgearbeitet und einer Kühlzone zugeleitet wird, in der der Wärmeinhalt der Rohfolie von der Kalandertemperatur auf die zur Oberflächenveredelung erforderliche niedrigere Temperatur herabgesetzt wird. Von der Kühlzone wird die Folie unmittelbar und fortlaufend einem Prägewalzen- oder Hochglanzwalzenaggregat zugeführt, in dem die Rohfolie die gewünschte Oberflächengestaltung erhält. Nach der Oberflächenveredelung wird die fertige Folie in der üblichen Weise aufgewickelt.
  • Die Kühlzone kann entweder aus einer Luftstrecke bestehen, auf der die kalte Luft freien Zutritt zu der heiß aus dem Kalander austretenden Folie hat, oder sie kann als von innen gekühlte Kühltrommel ausgebildet sein, oder es können schließlich Luftstrecke und Kühltrommel kombiniert werden.
  • Die Oberflächenveredelung erfolgt zwischen einer Präge- oder Hochglanzwalze, die in Kugellagern läuft und gegebenenfalls von innen gekühlt wird, und einer gegebenenfalls ebenfalls wassergekühlten Gegenwalze mit einem Gummibelag. Beide Walzen müssen zur Erzielung eines leichten Laufes in Kugellagern laufen.
  • Wenn die Oberflächenveredelung nicht in einem Relief, sondern in Hochglanz bestehen soll, so wird die Prägewalze durch eine hochglanzpolierte Metallwalze, die nicht geheizt zu sein braucht, ersetzt, während als Gegenwalze eine geschliffene Metallwalze dient.
  • Betriebsversuche haben ergeben, daß die vom Kalander und der Kühlzone kommende, noch heiße Folie glatt und faltenfrei zwischen die Prägewalze und Gegenwalze eingeführt werden kann, wenn beim Anfahren der Prägespalt etwas geöffnet wird. Nachdem der Anfang der Rohfolienbahn in dieser Weise eingeführt ist, wird die Prägewalze auf Arbeitsentfernung an die Folienoberfläche herangedrückt und erzeugt dann auf der Folie ein einwandfreies, unverzerrtes Abbild der Oberfläche der Präge- bzw. Hochglanzwalze. Eine Spannung der in der Prägung befindlichen Folie darf nicht erfolgen, da sonst das Relief durch die Zugbeanspruchung zum Teil ausgezogen und damit verzerrt wird.
  • Nach Veredelung der Oberfläche wird die fertige Folie mittels eines in seiner Geschwindigkeit einstellbaren Transportbandes über Kühltrommeln geleitet und in üblicher Weise aufgewickelt.
  • Bei Verarbeitung stärkerer Folien kann es notwendig werden, in der Kühlzone eine in Kugellagern laufende, gegebenenfalls von innen her gekühlte Trommel einzuschalten, die verhindert, daß die schwereren, Folienbahnen nach unten zu weit `durchhängen und dadurch Falten beim Einlaufen in das Prägewalzenaggregat verursachen.
  • Falls bei der Veredelung auch noch farbige Effekte angebracht werden sollen, kann unmittelbar vor der Prägewalze oder auch gegebenenfalls hinter derselben noch eine Gummidruckwalze oder Farbantragswalze eingeschaltet werden, die den gewünschten Farbauftrag auf die an ihr vorbeilaufende Folie aufbringt.
  • Zur Ausübung des beschriebenen Verfahrens dient eine kombinierte Kalandrier- und Oberflächenveredelungsvorrichtung. Diese kann bestehen aus einer hoch angeordneten Kalanderpartie bekannter Bauart mit drei oder vier Walzen, die die geformte Folienbahn nach unten abgibt, einer darunter liegenden Zwischenkühlpartie, in Form einer Luftstrecke oder einer Kühltrommel oder einer Kombination von beiden, einer unterhalb der Kühlpartie befindlichen Oberflächenveredelungspartie mit Präge-oder Hochglanzwalzen und gegebenenfalls Farbantragswalzen, einer sich hieran anschließenden Kühl- und Aufwickelpartie für die fertige Folienbahn und einer regelbaren Antriebseinrichtung, die eine Abstimmung der Geschwindigkeiten der angetriebenen Walzen der gesamten Vorrichtung aufeinander gestattet. Die Kühl- und Aufwickelpartie besteht aus einem in seiner Geschwindigkeit regelbaren Transportband, welches die veredelte Folie nach dem Verlassen der Oberflächenveredelungspartie aufnimmt und weiterführt, einer oder mehreren Kühltrommeln und einer Aufwickelwalze.
  • In einer anderen Ausführungsform werden die Kalanderpartie, die Zwischenkühlpartie, die Oberflächenveredelungspartie und die Kühl- und Aufwickelpartie nicht übereinander, sondern hintereinander angeordnet. Schließlich ist es auch noch möglich, die drei ersten Partien übereinander, die Kühl- und Aufwickelpartie dagegen hinter der Oberflächenveredelungspartie anzuordnen. Die Wahl einer der beschriebenen Anordnungen erfolgt nach Maßgabe des zur Verfügung stehenden Raumes und sonstigen Zweckmäßigkeitserwägungen.
  • Das Verfahren ist auf trägerlose Folien ebenso anwendbar wie auf Folien, die auf einer Trägerbahn aus Papier, Gewebe o. dgl. aufkaschiert werden. Im letzteren Fall wird in die Kalanderpartie laufend eine Trägerbahn aus Papier oder Gewebe miteingeführt, oder die zunächst selbsttragende Folie wird unmittelbar vor dem Verlassen der Kalanderpartie zwischen zwei Gautschwalzen mit einer einlaufenden Trägerstoffbahn vereinigt. Die so entstehende Trägerfolie läuft dann in der gleichen Weise wie die selbsttragende Folie durch die weiteren Phasen bzw. Partien der beschriebenen Arbeitsweise und Vorrichtung.
  • Das beschriebene Verfahren ist anwendbar auf alle thermoplastischen Kunststoffe, insbesondere Polyvinylchlorid, nachchloriertes Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polyacrylsäureester, Polyacrylnitril, Polyäthylen und :@-lischpolymerisate derselben.
  • In Abb. 1 und 2 sind zwei beispielsweise Ausführungen der beschriebenen Vorrichtung dargestellt. In Abb. i ist die aus den Walzen i, 2, 3 bestehende Kalanderpartie hoch angeordnet. Unter ihr liegt die in diesem Falle nur aus einer Luftstrecke bestehende Zwischenkühlpartie 4 und darunter die Prägepartie, die aus der Gummiwalze 5 und der Prägewalze 6 besteht. Hieran schließt sich die aus den Walzen 7, 8, der Umlenkrolle 9, dem Transportband mit Antriebsrollen io und der Aufwickelwalze i i bestehende Kühl- und Aufwickelpartie an. An der untersten Rolle der Kalanderpartie ist noch ein Schneidemesser 12 zum Geradeschneiden der den Kalander verlassenden Folienbalin vorgesehen. Unterhalb dieses Schneidemessers befindet sich noch eine Umlenkrolle 13. Sämtliche mit einem Pfeil versehenen Elemente sind angetrieben und bewegen sich in der Pfeilrichtung.
  • Die Kunststoffmischung wird bei 14 aufgegeben und bewegt sich als Bahn in der strichpunktierten Linie durch die Apparatur.
  • Abh. 2 zeigt eine Ausführungsform mit Xnordnung der verschiedenen Partien hintereinander. Die Elemente der Vorrichtung entsprechen im übrigen der vorher beschriebenenAusführungsform. Die Kalanderpartie besteht aus den Walzen 15, 16, 17 mit dem Schneidemesser 18. Innerhalb der Zwischenkühlpartie i9 ist eine Stützwalze 2o angeordnet. Die Prägepartie besteht aus der Gummiwalze 21 und der Prägewalze 22, die Kühl- und Aufwickelpartie aus den Trommeln 23, 24, der Umlenkrolle 25, dem Transportband mit Antriebsrollen 26 und der Aufwickelwaize 27. Die Kunststoffmischung wird bei 28 aufgegeben, und die gebildete Kunststoffbahn läuft in der strichpunktierten Linie durch die Apparatur. Die angetriebenen Walzen sind durch Pfeile gekennzeichnet.
  • Die Antriebsvorrichtung ist in beiden Ausführungsformen der Vorrichtung für sämtliche angetriebenen Elemente gemeinsam und derartig regelbar, daß die Geschwindigkeiten der einzelnen Ilemeiite aufeinander abgestimmt werden können. Beim Fahren der Apparatur ist entscheidend, daß durch Einregelung der Geschwindigkeiten der verschiedenen Walzen die durchlaufende Bahn zwar stetig transportiert, aber nicht unter Spannung gesetzt wird.
  • Ahb. 3 zeigt eine weitere beispielsweise Ausführungsfortn der beschriebenen Vorrichtung, die im wesentlichen der in Abb. 2 dargestellten entspricht, bei der jedoch die Antriebsvorrichtung nicht für sämtliche angetriebenen Elemente gemeinsam ist. Wie aus der Abbildung ohne weiteres hervorgeht, erfolgt der Antrieb der Kühlwalzen 23 und 24 und im Anschluß hieran der Prägepartie 21 ebenso wie der Antriebsrollen 26 des Transportbandes über PIV-Getriebe, die mit den Ziffern 29 und 30 gekennzeichnet sind. Durch diese PIV-Getriebe, die vom Kalander aus angetrieben werden, kann die Geschwindigkeit der einzelnen Elemente entsprechend den Bedürfnissen des Fabrikationsvorganges aufeinander abgestimmt werden.
  • Zur Kennzeichnung der Arbeitsweise nach dem Verfahren wird nachstehend beispielsweise für eine Kunststoffmischung von Polyvinylchlorid mit 32°/o eines üblichen Weichmachers die Temperatur angegeben:
    Eingabe des Kalanders ....... etwa 1650
    Walze 2 bzw. 16 des Kalanders - 163'
    Walze 3 bzw. 17 des Kalanders - 158'
    Zwischengekühlte Folie vor dem
    Einlauf in die Prägepartie. . - i 1o bis 125°
    Austritt aus der Prägepartie. . - 5o bis 6o°
    Kühlwalze 8 bzw. 24 ........ - 20°
    Die Temperaturangaben beziehen sich auf die Temperatur der Kunststoffmischung bzw. der Folienbahn. Die Prägewalzen 6 bzw. 22 haben beim Arbeiten eine Temperatur von etwa 85°, die Gegendruckgummiwalzen 5 bzw. 21 eine solche von etwa 8o°.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von oberflächenveredelten Kunststoff-Folien, dadurch gekennzeichnet, daß die in bekannter Weise aus einem Fell oder einer Puppe des Kunststoffes hergestellte Rohfolie nui" von der Walztemperatur bis zur Prägetemperatur abgekühlt, fortlaufend unmittelbar der gewünschten Oberflächenveredelung unterzogen und ohne Zugbeanspruchung abgekühlt und aufgewickelt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenveredelung in einer Relief- oder Hochglanzprägung durch Walzen besteht.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich im gleichen Arbeitsgang die Folie bedruckt wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoff-Folie auf eine Trägerbahn aus anderem Material, wie Papier oder Gewebe, aufgebracht wird.
  5. 5. Kombinierte Kalandrier- und Oberflächenveredelungsvorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche, bestehend aus einer hoch angeordneten Kalanderpartie der bekannten Bauart, die die gebildete Folienhahn nach unten abgibt, einer darunter legenden Zwischenkühlpartie und einer unterhalb derselben befindlichen Oberflächenveredelungspartie mit Präge- oder Hochglanzwalzen und gegebenenfalls einer darunter angeordneten I1 arbantragswalze, einer Kühl- und Aufwickelpartie und einer regelbaren Antriebseinrichtung, die eine Abstimmung der Geschwindigkeiten der angetriebenen Walzen der gesamten Vorrichtung aufeinander gestattet.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daB die Kalanderpartie, die Zwischenkühipartie, die Oberflächenveredelungspartie und die Kühl- und Aufwickelpartie hintereinander angeordnet sind.
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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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