DE3039186C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer beschichteten Gewebebahn - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer beschichteten GewebebahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren der im Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1 beschriebenen
Art.
Es ist bekannt, beschichtete Gewebebahnen mit Beschichtungsfolien aus Thermoplasten oder Elastomeren herzustellen. Diese beschichteten Gewebebahnen
werden für vielfältige Anwendungszwecke weiterverarbeitet. Bahnen für Böschungsabsicherungen, Zelte,
Campingdächer, Bootsverdecke, Markisen, Traglufthallen und vieles mehr können aus den beschichteten
Gewebebahnen hergestellt werden. Eine vielseitig verwendbare Gewebebahn besteht beispielsweise aus
einem Polyestergewebe, das mit einer Folie aus PVC ein- oder beidseitig beschichtet ist.
gebräuchliches Beschichtungsverfahren. Es wird auf
herkömmlichen Kalanderanlagen mit einer Mehrzahl
übereinander angeordneter Walzen durchgeführt Die
die Beschichtungsfolie ergebende Formmasse wird
dabei dem Kalander bereits vorplastifiziert aufgegeben
und von dem Kalander zu einer Folie ausgewalzt Die
mit der zulaufenden Gewebebahn in einem Kaschier-
ο spalt zusammengeführt und verbunden.
Im Zuge einer gewünschten Materialeinsparung wird
angestrebt die Beschichtungsfolien stets dünner auszubilden. Je dünner aber die Folie ist, desto höher wird der
Druckaufbau im Walzenspalt des Kalanders. Dieser hohe Walzenspaltdruck führt zu einer Walzendurchbiegung, die eine gleichmäßige Dicke der dünnen Folie
erschwert Es ist daher eine untere Begrenzung der Dicke der Beschichtungsfolie vorhanden.
Gleichzeitig sollen die Arbeitsbreiten der zu beschichtenden Gewebebahnen immer größer werden.
Bei größeren Arbeitsbreiten müssen aber die Kalanderwalzen ebenfalls eine größere Länge haben. Das
Problem aufgrund des hohen Druckaufbaus im Walzenspalt bei dünnen Filmen wird durch die größeren
Arbeitsbreiten noch schwieriger, da die Walzendurchbiegung mit länger werdenden Walzen noch stärker
ausgeprägt ist
De' Einsatz von dünnen Beschichtungen ist bisher
nicht befriedigend gelöst Je breiter die Walzen und damit die Beschichtungsfolie sind, desto größer werden
die Dickenungenauigkeiten der Beschichtungsfolie und desto schwieriger die Kompensation dieser Dickenungenauigkeiten.
Es ist seit langem bekannt bei der Herstellung von Folien auf einem Kalander, diese mit höherer Geschwindigkeit als der mit der sie geformt wird,
abzuziehen und zu recken. Derartig hergestellte Folien werden dann aufgewickelt und in einer separaten
Kaschieranlage unter erneuter energieaufwendiger Aufheizung mit einer Gewebebahn verbunden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs angegebenen Art zur Herstellung von beschichteten Gewebebahnen zu schaffen, das
auch bei großen Arbeitsbreiten eine gleichmäßige und dünne Beschichtung, in möglichst wirtschaftlicher Weise
ermöglicht.
Die Aufgabe wird erfindungsgerräß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 genannten Merkmale
gelöst.
so Durch das Formen der Folie im Kalander auf eine Foliendicke, die größer ist als die zum Verbund
benötigte, durch Abziehen der Folie im thermoplastischen Zustand mit einer höheren Geschwindigkeit als
die Umfangsgeschwindigkeit der letzten Kalanderwalze, verringert sich somit ihre Dicke entsprechend dem
Geschwindigkeitsverhältnis.
möglich, die Beschichtungsfolie dicker zu kalandrieren
als sie auf der Gewebebahn aufgetragen werden soll.
der Beschichtungsfolie eingestellt werden.
unbeschichtete Gewebebahn vor dem Zusammenlaufen
mit der Beschichtungsfolie aufgeheizt. Der Temperatur-
t>5 unterschied der beiden zu verbindenden Bahnen wird
dadurch verringert und der entsprechende Verbund
verbessert.
sehen, daß die mit der Beschichtungsfolie kaschierte
Gewebebahn unmittelbar anschließend an das Kaschieren einer Prägebehandlung unterworfen wird. Die nach
dem Kaschiervorgang noch enthaltene Wärme in der beschichteten Gewebebahn wird somit vorteilhaft für
eine Prägebehandlung ausgenutzt
Die Erfindung betrifft sodann ent Vorrichtung zur
Durchführung des vorgeschlagenen Verfahrens zur Herstellung einer folienbeschichteten Gewebebahn.
Ausgegangen wird von bekannten Vorrichtungen der im Gattungsbegriff des Patentanspruchs 4 beschriebenen
Art.
Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß eine
Walze des letzten Kalanderwalzenpaares als Abzugswalze ausgebildet ist, die separat mit einer höheren
Umfangsgeschwindigkeit als die übrigen angetriebenen Walzen antreibbar ist
Die Abzugswalze nimmt die kalandrierte Beschichtungsfolie von der letzten Kalanderwalze ab. Die
Abzugswalze wird mit einer höheren Umfangsgeschwindigkeit als die letzte Kalanderwalze betrieben,
und die Beschichtungsfolie wird dabei einem Ziehvorgang unterworfen. Je nach dem Verhältnis der
Umfangsgeschwindigkeiten der beiden zusammenarbeitenden Walzen wird die Beschichtungsfolie mehr oder
weniger in ihrer Dicke verringert Erst nach dem die Dicke der Folie verringernden Ziehvorgang wird die
Beschichtungsfolie dem Kaschierspalt zugeführt
In vorteilhafter Ausgestaltung der Vorrichtung ist vor der ersten Kaschierwalze eine Heizwalze zur Zuführung
der zu beschichtenden Gewebebahn mit Abstand angeordnet. Die Gewebebahn wird somit über die
gesamte Fläche gleichmäßig vorgewärmt.
Vorteilhafterweise ist in Durchlaufrichtung der beschichteten Gewebebahn eine mit der zweiten
Kalanderwalze zusammenwirkende Prägewalze angeordnet. Durch die an der zweiten Kaschierwalze
angeordnete Prägewalze kann die beschichtete Gewebebahn ohne den Nachteil einer Auskühlung geprägt
werden.
Anhand der Zeichnung wird nachstehend ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Ein schrägaufgestellter Drei-Walzenkalander 1 weist drei Kalanderwalzen 2, 3, 4 auf, von denen die mittlere
Walze 3 einen kleineren Durchmesser hat. Die Kalanderwalzen 2 und 3 bilden den Aufgabespalt 5, dem
über ein Förderband 6 Strangabschnitte 7 der in einem Extruderstrainer 8 aufbereiteten Formmasse achsparallel
zugeführt werden. Die Strangabschnittc 7 werden über eine Greifeinrichtung 9 auf das Transportband 6
gelegt.
Der letzten Kalanderwalze 4 ist eine Abzugswalze 11
kleineren Durchmessers nachgeordnet. Unter der Abzugswalze 11 ist eine erste Kaschierwalze 12 eines
Kaschierwalzenpaares 12, 13 angeordnet. Die zweite Kaschierwalze 13 liegt in einer waagerechten Ebene
neben der ersten Kaschierwalze 12 und bildet einen Kaschierspalt 14. In der gemeinsamen Ebene des
Kaschierwalzenpaares 12,13 ist auf der Auslaufseite der
Vorrichtung eine Prägewalze 15 angeordnet, von der die beschichtete Gewebebahn über eine Umlenkwalze
16 einer Kühleinrichtung 17 und einer Aufwickelstelle 18 zugeführt wird. Neben der Kaschierwalze 12 liegt mit
Abstand eine Heizwalze 21, über die das zu beschichtende Gewebe 22, das von einer Abwickelstelie 23 kommt,
dem Kaschierspalt 14 zugeführt wird
Es soll eine beschichtete Gewebebahn zur Verwendung
bei dem Bau von Traglufthallen hergestellt
ίο werden. Als Gewebebahn wird Polyestergeweba mit
einem Flächengewicht von 250 g/m2 gewählt Die Beschichtungsfolie soll aus einer Formmasse aus PVC
mit 40 Gewichtsanteilen Weichmacher hergestellt werden. Die gewünschte Enddicke der Beschichtung soll
is 0,5 mm betragen. Dem Aufgabespalt zwischen den
Walzen 2 und 3 wird die vom Extruderstrainer 8 aufbereitete und plastifizierte Formmasse zugeführt In
der folgenden Tabelle sind die Walzentemperaturen und die Walzenumfangsgeschwindigkeiten der Vorrichtung
angegeben.
Tabelle
Tabelle
V | |
°c | m/min |
195 | 10 |
190 | 13 |
185 | 15 |
170 | 30 |
185 | 30 |
165 | 30 |
160 | 30 |
170 | 30 |
Kalanderwalze Z
Kalanderwalze 3
Kalanderwalze 4
Abzugswalze 11
Kaschierwalzs 12
Kaschierwalze 13
Prägewalze 15
Heizwalze 21
Kalanderwalze 3
Kalanderwalze 4
Abzugswalze 11
Kaschierwalzs 12
Kaschierwalze 13
Prägewalze 15
Heizwalze 21
Die aufbereitete PVC-Formmasse wird in den beiden Walzenspalten 5 und 10 des Kalanders 1 auf ein Fell von
1 mm Dicke auf der Walze 4 ausgewalzt. Die Walze 4 hat eine Umfangsgeschwindigkeit von 15 m/min. Die
unter der Walze 4 liegende Abzugswalze 11 hat eine Umfangsgeschwindigkeit von 30 m/min. Zwischen der
Walze 4 und der Abzugswalze 11 besteht somit ein von
den Umfangsgeschwindigkeiten abhängiges Abziehverhältnis von 1:2. Das von der Abzugswalze 11
abgezogene PVC-FeIl wird durch die höhere Abzugsgeschwindigkeit auf eine Dicke von 0,5 mm ausgezogen.
Die PVC-Folie läuft um die Kaschierwalze 12 und wird auf der Kaschierwalze 12 mit der Trägerbahn aus
Polyestergewebe belegt, die vorher über die Heizwalze
so 21 geführt wurde. Die aufeinander liegenden beiden Schichten werden dem Kaschierspalt 14 zugeführt und
miteinander verbunden. Die nun beschichtete Gewebebahn wird von der Kaschierwalze 13 in den von der
Kaschierwalze 13 und der Prägewalze 15 gebildeten Prägespalt geführt und dort unter Ausnutzung der
Kaschierwärme geprägt. Die fertig hergestellte und geprägte, beschichtete Gewebebahn 24 wird dann über
Umlenkwalzen der Kühleinrichtung 17 und der Aufwickelstelle 18 zugeführt Von dieser Aufwickelstel-Ie
18 kann die Gewebebahn 24 zur weiteren Verarbeitung gelangen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1
Patentansprüche:
30 39 Ϊ86
1. Verfahren zum Herstellen einer folienbeschichteten Gewebebahn, deren Beschichtungsfolie aus
einem Thermoplast oder einem Elastomer besteht und in plastischem Zustand mit der Gewebebahn
verbunden ist, bei dem die Beschichtungsfolie auf einem Kalander geformt und nach dem Austritt aus
dem Kalander mit der Gewebebahn in einem Walzenspalt verbunden wird, dadurch gekennzeichnet.
daß das Formen der' Folie im Kalander auf eine Foliendicke erfolgt, die größer ist als die zum
Verbund benötigte, und
daß das Formen der Folie auf die benötigte geringere Dicke dadurch vorgenommen wird, daß
die Folie vom Kalander Ln thermoplastischen Zustand mit einer höheren Geschwindigkeit als der
Umfangsgeschwindigkeit der letzten Kalanderwalze abgezogen wird.
Z Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die unbeschichtete Gewebebahn vor
dem Zusammenlaufen mit der Beschichtungsfolie aufgeheizt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Beschichtungsfolie
kaschierte Gewebebahn unmittelbar anschließend an das Kaschieren einer Prägebehandlung unterworfen wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einem Walzenkalander und
einem sich anschließenden einen Kaschierspalt bildenden Kaschierwalzenpaar, dadurch gekennzeichnet, daß eine Walze des letzten Kalanderwalzenpaares als Abzugswalze (11) ausgebildet ist, die
separat mit einer höheren Umfangsgeschwindigkeit als die übrigen angetriebenen Walzen (2, 3, 4)
antreibbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß vor der ersten Kaschierwalze (12) eine Heizwalze (21) zur Zuführung der zu
beschichtenden Gewebebahn (22) mit Abstand angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß in Durchlaufrichtung der beschichteten Gewebebahn (17) eine mit der
zweiten Kaschierwalze (13) zusammenwirkende Prägewalze (15) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3039186A DE3039186C2 (de) | 1980-10-17 | 1980-10-17 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer beschichteten Gewebebahn |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3039186A DE3039186C2 (de) | 1980-10-17 | 1980-10-17 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer beschichteten Gewebebahn |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3039186A1 DE3039186A1 (de) | 1982-05-06 |
DE3039186C2 true DE3039186C2 (de) | 1982-12-30 |
Family
ID=6114560
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3039186A Expired DE3039186C2 (de) | 1980-10-17 | 1980-10-17 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer beschichteten Gewebebahn |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3039186C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3503809A1 (de) * | 1985-02-05 | 1986-08-14 | Hildener Filz Produktion GmbH & Co. KG, 4010 Hilden | Dichtungsbahn aus thermoplastischen und/oder elastomeren kunststoffen mit einem schweissbaren randstreifen |
-
1980
- 1980-10-17 DE DE3039186A patent/DE3039186C2/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS-ERMITTELT |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3039186A1 (de) | 1982-05-06 |
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