DE816161C - Verfahren zur Verbesserung der Verformbarkeit von ausgehaerteten metallischen Werkstoffen - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der Verformbarkeit von ausgehaerteten metallischen Werkstoffen

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DE816161C
DE816161C DEV13A DEV0000013A DE816161C DE 816161 C DE816161 C DE 816161C DE V13 A DEV13 A DE V13A DE V0000013 A DEV0000013 A DE V0000013A DE 816161 C DE816161 C DE 816161C
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Germany
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heating
temperatures
deformability
improving
workpiece
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DEV13A
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Paul Dr-Ing Brenner
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Vereinigte Leichtmetallwerke GmbH
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Vereinigte Leichtmetallwerke GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C21/00Alloys based on aluminium
    • C22C21/12Alloys based on aluminium with copper as the next major constituent

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Metal Rolling (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verbesserung der Verformbarkeit von ausgehärteten metallischen Werkstoffen Ausgehärtete metallische Werkstoffe, wie z. B. bestimmte Aluminiumlegierungen, insbesondere solche der Gattung Al-Cu-Mg, ertragen bekanntlich keine stärkeren sparlosen Verformungen, wie sie beispielsweise beim Tiefziehen, Drücken, Sicken oder Abkanten auftreten.
  • 1 an hat daher beispielsweise diese Aluminiumlegierungen fast ausschließlich in einem solchen Zustand der Verformung unterworfen, in dem der Vergütungsprozeß einschließlich der Auslagerungszeit noch nicht abgelaufen war, also entweder vor dem Vergütungsglühen oder innerhalb einer nur kurz bemessenen Spanne zwischen Vergütungsglühen und Aushärtung.
  • Da einerseits die Halbzeug verarbeitenden Betriebe meistens nicht über die zum Vergütungsglühen erforderlichen kostspieligen Einrichtungen verfügen, andererseits eine Vergütung des bereits geformten Gegenstandes in den meisten Fällen schlecht durchführbar ist, wird die Vergütung des Halbzeugs üblicherweise bereits im Halbzeugwerk vorgenommen, so daß es im ausgehärteten Zustand in die weiterverarbeitenden Betriebe gelangt. Dieser Umstand hat die Verwendbarkeit vergütbarer Legierungen bisher stark beeinträchtigt.
  • Es stellte sich nun überraschenderweise heraus, daß auch ausgehärtete Halbzeuge, wie z. B. Bleche aus Legierungen der Gattung AI-Cu-Mg, sich gut sparlos verformen lassen, wenn sie vor der sparlosen Weiterverarbeitung eine bestimmte Zeit lang auf Temperaturen etwa zwischen roo und 300° C, insbesondere zwischen r5o und 25o° C, erwärmt wurden, und daB einige Zeit nach dieser Wärmebehandlung die vollen Festigkeitseigenschaften des ausgehärteten Zustandes ohne erneute Vergütung wieder auftreten, wenn die Erwärmungszeiten in Abhängigkeit von der Temperatur so kurz bemessen wurden, daB noch keine irreversible Erweichung des Werkstoffs erfolgen konnte.
  • Eine solche Wärmebehandlung bei weit niedrigerer Temperatur als sonst bei der Vergütungsglühung notwendig kann in den Halbzeug verarbeitenden Betrieben mit einfachen Hilfsmitteln durchgeführt werden, beispielsweise mittels Ölbädern, Sandbädern, Salzlösungen, Luftöfen, induktiver Beheizung, beheizter Walzen oder auch mittels direkter, gut dosierter Gasbeheizung.
  • Nach dieser Wärmebehandlung bleibt der Werkstoff einige Zeit lang in gut verformungsfähigem Zustand, doch nimmt der Verformungswiderstand mit der Zeit zwischen Wärmebehandlung und Verformung allmählich wieder zu. Die Länge dieser Zeitspanne hängt von der Legierung und der Dauer und Höhe der vorausgegangenen Erwärmung ab, wobei im allgemeinen hohe Temperaturen eine Verkürzung dieser Zeitspanne und umgekehrt bewirken. Sie kann jedoch durch Versuche jeweils leicht ermittelt werden, ist aber dann praktisch ohne Belang, wenn wie folgt gearbeitet wird.
  • Es ist auch aus anderen Gründen besonders vorteilhaft, die Wärmebehandlung direkt vor den Formgebungsvorgang zu schalten, so daß die Formgebung in noch warmem Zustand erfolgt, da dann einerseits das Wiedererreichen der Festigkeit des ausgehärteten Zustandes noch nicht merklich wieder angelaufen ist, andererseits in warmem Zustand die Halbzeuge an sich besser verformbar sind.
  • Diese Arbeitsweise läßt sich besonders einfach und wirkungsvoll so durchführen, daß beispielsweise beim Einwalzen von Sicken in Blechen unmittelbar vor der Walze eine Erwärmungszone, am einfachsten aus geeignet ausgebildeten Gasbrennern bestehend, angebracht ist.
  • Es ist auch möglich, die notwendige Erwärmung des Werkstücks durch Beheizung der zur Verformung dienenden Werkzeuge aufzubringen. Werden mehrere Verformungsstufen angewandt, so ist im allgemeinen nur eine Beheizung der in der ersten Stufe angewandten Werkzeuge erforderlich. Diese Arbeitsweise kann mit oder ohne Vorwärmung des Werkstücks angewandt werden.
  • Bei Al-Cu-Mg-Blechen genügt eine Erwärmung von einigen Sekunden bis zu Minuten auf Temperaturen zwischen ioo und 300° C, vorzugsweise zwischen 150 und 25o° C, um den Werkstoff vorübergehend in einen gut verformungsfähigen Zustand zu überführen. Man muh jedoch gerade bei den höheren Temperaturen eine längere Erwärmung als notwendig vermeiden, die zu einer irreversiblen Erweichung des Werkstoffs, die nur durch eine erneute Vergütung beseitigt werden könnte, führen würde. Andererseits ist bei der bei Anwendung von Temperaturen unter 2oo° C erforderlichen längeren Erwärmungsdauer bei Al-Cu-Mg-Legierungen mit Warmaushärtungserscheinungen zu rechnen, die die erwünschte Erniedrigung des Verformungswiderstandes verhindern können. Es existiert jedoch unterhalb dieser Werte für Erwärmungsdauer und Temperatur, bei denen die Wärmebehandlung nicht zu den gewünschten Ergebnissen führen würde, ein Gebiet, dessen Werte durch einfache Versuche für die einzelnen Werkstoffe jeweils leicht ermittelt werden können.
  • Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sei nachfolgend beschrieben.
  • In ein Band aus einer ausgehärteten Al-Cu-Mg-Legierung von 1,5 mm Dicke, i m Breite und 6,5 m Länge werden mit Hilfe von mehreren hintereinander angeordneten Profilwalzen parallellaufende Längssicken in der Weise einge«-alzt, daß das Band vor dem Eintritt in das erste Walzenpaar durch über die Bandbreite möglichst gleichförmig wirkende beidseitige Gasbrenner in einer quer zur Bewegungsrichtung verlaufenden Zone auf etwa 200° C erwärmt wird. Das Band wird mit einer Geschwindigkeit von etwa o,8 m/min durch die Walzen bewegt und nach Austritt aus der Walzmaschine an der Luft auf Raumtemperatur abgekühlt, wobei die Austrittstemperatur über ioo° C liegt. Die mechanischen Eigenschaften des Bandes im Anlieferungszustand und nach verschieden langer Lagerung nach Durchführung des Walzvorgangs sind in nachstehender Zahlentafel zusammengestellt. Hierzu wurden die Eigenschaften des gesickten Bandes zwischen den Sicken ermittelt, also an Stellen, an denen mit einer Verfestigung durch Kaltverformung nicht zu rechnen ist.
    Wie aus obiger Zahlentafel ersichtlich, haben sich nach 183stündiger Lagerzeit die Festigkeitseigenschaften des Anlieferungszustandes wieder eingestellt, nachdem durch die angewandte Erwärmung eine vorübergehende Erweichung eingetreten war.
  • Die Erwärmungszeiten richten sich nach den angewandten Temperaturen, die zwischen ioo und 300° C, vorzugsweise zwischen 15o und 25o° C, liegen können. Sie betragen wenige Sekunden bis zu mehreren Minuten, wobei die kürzeren Erwärmungszeiten den höheren Temperaturen und umgekehrt zuzuordnen sind.
  • Die Festigkeitseigenschaften können bei einer Reihe von Legierungen weiter erhöht werden, wenn die Auslagerung des verformten Werkstücks nicht bei Raumtemperatur, sondern bei erhöhter Temperatur, für Al-Cu-N1g-Legierungen bei 15o bis 200° C, vorgenommen wird. Zu diesem Zweck kann die im Werkstück vorhandene `'Wärme ausgenutzt werden, indem dieses nach Verlassen des Werkzeugs durch Isolation und/oder zusätzliche Beheizung auf einer für die Warmaushärtung günstigen Temperatur gehalten wird.
  • Das beschriebene Verfahren kann sinngemäß auch auf andere Formgebungsarbeiten, wie z. B. Tiefziehen, Drücken, Abkanten o. dgl., angewandt werden.
  • Es ist möglich, das Verfahren nicht nur auf aushärtbare Aluminiumlegierungen, sondern auch auf andere aushärtbare Werkstoffe, wie z. B. bestimmte Magnesiumlegierungen, Kupferlegierungen und Stähle, anzuwenden. Die Erwärmungs- und Verformungsbedingungen sind diesen Werkstoffen entsprechend anzupassen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verbesserung der spanlosen Verformbarkeit ausgehärteter Werkstoffe, insbesondere ausgehärteter Aluminiumlegierungen, vorzugsweise solcher der Gattung AI-Cu-Mg, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff vor, vorzugsweise kurz vor der Formgebung einige Stunden bis zu einigen Sekunden, vorzugsweise nicht länger als '/2 Stunde, insbesondere nur einige Sekunden bis Minuten lang, auf Temperaturen zwischen ioo und 300° C, insbesondere zwischen 150 und 25o° C, gebracht werden, wobei den höheren Temperaturen die kurzen Erwärmungszeiten, den niedrigen Temperaturen die langen Erwärmungszeiten entsprechen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,' daß das Werkstück unmittelbar vor Eintritt in das Verformungswerkzeug eine Wärmezone durchläuft.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung des Werkstücks, gegebenenfalls nach Durchlaufen einer vorgeschalteten Erwärmungszone, mit Hilfe der auf genügend hohe Temperaturen aufgeheizten Verformungswerkzeuge erfolgt. q. Anwendung der Verfahren nach Anspruch i bis 3, insbesondere nach Anspruch 2 und 3, auf Werkstücke, die einer Warmaushärtung unterzogen werden sollen, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der Werkstücke durch geeignete Isolation und/oder Beheizung aufrechterhalten wird.
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