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Vorrichtung zum Schnelltrocknen von Holz Die bekannten Verfahren zum
Schnelltrocknen von Holz arbeiten ausnahmslos mit Wärmezuführung, wobei gegebenenfalls
der Feuchtigkeitsgehalt der Luft im Trocknungsraum reguliert wird. Der große Nachteil
aller dieser Verfahren besteht darin, daß selbst bei sorgfältigstem Vorgehen ein
Verziehen oder sogar Einreißen des Holzes kaum verhindert werden kann. Schließlich
ist die Trocknung nach diesem Verfahren wegen der erforderlichen Wärmeenergie, selbst
wenn es sich um Abwärme handelt, verhältnismäßig kostspielig.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Schnelltrocknen
von Holz, insbesondere Schnittholz, Tankholz u. dgl., bei welcher die vorgenannten
Nachteile vermieden sind, dadurch, daß eine senkrechte, drehbar gelagerte Welle
in Erdbodennähe mit einem waagerechten Kreuz radial verlaufender Balken versehen
ist, auf denen der Boden zum Aufstellen und auch Mittel zur Sicherung des Schnittholzes
gegen die bei der Drehung auftretenden Fliehkräfte angebracht sind, und daß die
Welle mittels eines Elektromotors, eines Windrades oder einer sonstigen Kraftmaschine
in Drehung versetzt wird. Dadurch wird erreicht, daß die Holzteile ständig derart
gedreht werden, daß sie infolge ihrer Bewegung gegenüber der umgebenden Luft und
gegebenenfalls noch zusätzlich durch die normalen atmosphärischen Strömungen kontinuierlich
allseitig von Luft umspült sind.
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Hierbei findet eine Kaltlufttrocknung statt. Durchgeführte Versuche
haben ergeben, daß erfindungsgemäß behandelte frische, sägefallende Bretter in nur
vier Tagen soweit getrocknet sind, daß sie unbedenklich zu Möbeln verarbeitet werden
können. Hartholz, stärkere Bohlen und Bauhölzer brauchen eine etwas längere Trocknungszeit.
Da keine Wärmezuführung stattfindet, wird die Bildung von Rissen an den Holzteilen
vermieden.
Auch ein Verziehen derselben kann durch zweckentsprechende Aufstellung mehr oder
minder vollkommen vermieden werden.
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Das Trockengut rotiert vorteilhaft aufrecht stehend um eine senkrechte
Achse. Tankholz und kleinere Holzteile können in weitmaschigen Körben getrocknet
werden. Um die Trocknungszeit zu verkürzen, kann das Gut zur Vortrocknung rund um
das drehbare Gestell angeordnet werden. Dieses ruhende Gut wird dann von den bei
der Rotation hervorgerufenen Luftwirbeln umspült und gibt dabei schon einen mehr
oder minder großen Teil seiner Feuchtigkeit ab.
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Die Vorrichtung besteht zweckmäßig aus einem um eine senkrechte Achse
drehbaren Gestell, welches in einiger Entfernung von der Achse Mittel zum Aufstellen
des Trockengutes und zur Sicherung desselben auch gegen die bei der Drehung auftretenden
Fliehkräfte aufweist. Die drehbar gelagerte Welle kann in der Nähe des Fußbodens
mit einem waagerechten Kreuz radial verlaufender Balken versehen sein, auf denen
der Boden zum Aufstellen des Trocknungsgutes angebracht ist. In einiger Entfernung
über diesem Boden ist zweckmäßig ein Kreuz von radial gerichteten Balken angeordnet,
welches zum Anlehnen aufrecht stehender Bretter dient. Dieses Balkenkreuz ist vorteilhaft
der Höhe nach verstellbar, um die Vorrichtung der wechselnden Länge des Trocknungsgutes
anpassen zu können. Die einzelnen Arme des Stützkreuzes sind mit waagerecht angeordneten
und beiderseits mehr oder minder weit über die Balken hinausragenden Querbolzen
versehen. Zwischen diese Querbolzen können die einzelnen aufrecht stehenden Bretter
oder Bohlen geschoben werden. Der Antrieb des Gestells erfolgt durch Elektromotor,
Windrad oder eine sonstige Kraftmaschine. Bei praktischen Versuchen ergab sich bei
4o bis 6o Umdrehungen pro Minute eine vorzügliche Trockenwirkung. Bei dieser Drehzahl
lassen sich die auftretenden Fliehkräfte noch gut beherrschen.
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Im übrigen kann die Mittelwelle unten und oben drehbar gelagert sein.
Sie kann sich aber auch um eine feststehende Achse drehen. Die Vorrichtung kann
im Freien Aufstellung finden oder auch in einem geschlossenen Raum untergebracht
werden. Im ersten Falle wird sie zweckmäßig überdacht sein, um das Trocknungsgut
vor Regen zu schützen.
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In der Zeichnung ist eine als Beispiel dienende Ausführungsform der
Erfindung als Holzkonstruktion dargestellt, wobei ausdrücklich bemerkt wird, daß
die Erfindung sich nicht auf diese Ausführungsform beschränkt.
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Die Mittelwelle io ist unten bei ii in einer Bodenvertiefung 12 und
oben bei 13 an der Decke 14 drehbar gelagert. Am unteren Ende der Mittelwelle io
ist eine Riemenscheibe 15 angeordnet, welche mittels Treibriemen von einem ebenfalls
in der Grube 12 aufgestellten aber in der Zeichnung nicht dargestellten Motor angetrieben
wird.
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In geringer Höhe oberhalb des Erdbodens 16 ist an der Mittelwelle
io ein Balkenkreuz 17 angebracht, welches durch die Verstrebungen 18 versteift ist.
Dieses Balkenkreuz 17 trägt den waagerechten Stützboden ig, auf dem das zu trocknende
Gut, hier z. B. Bretter, aufgestellt ist. An ihrem oberen Ende sind die Bretter
an das Balkenkreuz 21 gelehnt, welches zweckmäßig aus Doppelbalken besteht, was
insbesondere in der unteren Hälfte der Figur erkennbar ist. Auch dieses Balkenkreuz
21 ist vorteilhaft durch Streben 22 versteift.
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Die Balken des Balkenkreuzes 21 sind mit quer angeordneten- Bolzen
23 versehen, die z. B. aus Eisenstangen bestehen können. Diese Bolzen 23 stehen
senkrecht auf den Balken des Balkenkreuzes 21. Sie können daher die bei der Drehung
auftretenden Fliehkräfte aufnehmen. Die zu trocknenden Bretter 2o werden, wie in
der Zeichnung erkennbar ist, mit dem Fußende in geringen Abständen voneinander auf
dem Tragboden ig angebracht und an ihrem oberen Ende dann zwischen die einzelnen
Bolzen 23 bis an die Balken des Balkenkreuzes 21 geschoben. Die einzelnen Stapel
der Bretter 2o können darin noch zusätzlich von einer Kette umschlungen oder durch
Annageln von quer verlaufenden Leisten miteinander verbunden sein. Unbedingt notwendig
ist eine derartige zusätzliche Sicherung jedoch nicht. Die Bolzen 23 gewährleisten
bei einer derartigen Stapelung einen bestimmten Abstand der Bretter 20 voneinander,
so daß ein allseitiger Luftzutritt gesichert ist.
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Um das Drehgestell der wechselnden Länge der Bretter 2o anpassen zu
können, ist das Stützkreuz 21 und damit die Bolzen 23 in der Höhe verstellbar und
mittels eines Haltebolzens 24, der durch Bohrungen 25 der Mittelwelle io hindurchgesteckt
wird, feststellbar.
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In Fig. i der Zeichnung ist noch angedeutet, daß das Holz dadurch
vorgetrocknet werden kann, daß es rund um das Drehgestell unter Freilassung von
Zwischenräumen aufgestapelt wird. Die durch die Drehung des Gestells hervorgerufenen
Luftwirbel umspülen dieses aufgestapelte Holz 26 in einem solchen Maße, daß sein
Feuchtigkeitsgehalt bereits erheblich herabgesetzt wird.
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Das dargestellte Ausführungsbeispiel gibt nur eine mögliche. Ausführungsform
des Drehgestells an. Je nach der Art des Trocknungsgutes kann die äußere Form in
weiten Grenzen wechseln. Als Bauholz für das Drehgestell kommt das in holzverarbeitenden
Fabriken und Betrieben in ausreichenden Mengen vorhandene und für sonstige Zwecke
vielfach nicht mehr benutzbare Abfallholz in Betracht. Die Konstruktion kann aber
selbstverständlich auch aus Profileisen bestehen.