DE815051C - Verfahren zur Erhoehung der Dynamik bei einem UEbertragungssystem mit oberer Aussteuerungsgrenze - Google Patents

Verfahren zur Erhoehung der Dynamik bei einem UEbertragungssystem mit oberer Aussteuerungsgrenze

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DE815051C
DE815051C DEP15759D DEP0015759D DE815051C DE 815051 C DE815051 C DE 815051C DE P15759 D DEP15759 D DE P15759D DE P0015759 D DEP0015759 D DE P0015759D DE 815051 C DE815051 C DE 815051C
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DE
Germany
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frequency
transmission path
voltage
dynamics
constant
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DEP15759D
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English (en)
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Johannes Peters
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    • HELECTRICITY
    • H03ELECTRONIC CIRCUITRY
    • H03GCONTROL OF AMPLIFICATION
    • H03G9/00Combinations of two or more types of control, e.g. gain control and tone control
    • H03G9/02Combinations of two or more types of control, e.g. gain control and tone control in untuned amplifiers
    • H03G9/025Combinations of two or more types of control, e.g. gain control and tone control in untuned amplifiers frequency-dependent volume compression or expansion, e.g. multiple-band systems

Landscapes

  • Soundproofing, Sound Blocking, And Sound Damping (AREA)

Description

  • Verfahren zur Erhöhung der Dynamik bei einem Ubertragungssystem mit oberer Aussteuerungsgrenze Unter Dynamik eines Übertragungssystems versteht man in erster Näherung das Verhältnis der höchstzulässigen Spannung zur niedrigsten Spannung. Genauer versteht man darunter das Verhältnis dieser Spannungen, nachdem zuvor die auf die einzelnen Frequenzanteile entfallenden Energieanteile entsprechend der frequenzabhä,ngigen Gehörempfindlichkeit bewertet worden sind.
  • Die höchste Spannung ist gegeben durch die Grenze, bei deren Überschreitung Verzerrungen oder sonstige den Betrieb gefährdende Umstände eintreten. Jedes Übertragungssystem enthält solch eine obere Grenze. Gleichfalls besteht eine untere Grenze, welche durch die Störwirkung von Fremdl;eräuschen bedingt ist. Es ist nicht mehr möglich, mit einem solchen System Nutzspannungen zu übertragen, welche gleich oder kleiner sind als die Höhe der Störspannung.
  • Es gibt damit zwei Möglichkeiten, welche grundsätzlich geeignet sind, die Dynamik eines Übertragungssystems zu erhöhen: i. Hinaufsetzen der oberen Aussteuerungsgrenze durch entsprechende Dimensionierung und 2. Verminderung der Störspannung.
  • Beide Möglichkeiten haben praktische Grenzen. Man kann die obere Dynamikgrenze in einem Übertragungssystem in der Weise erhöhen; daB man denjenigen Gliedern, welche nur in einem begrenzten Bereiche verzerrungsfrei arbeiten, eine ent-#prechend höhere räumliche Abmessung gibt. Dieser Fall kann gegeben sein bei Übertragern, welche durch .die nicht linearere Eigenschaften des darin enthaltenen Eisenkerns nur in einem begrenzten Aussteuerungsbereich verzerrungsfrei arbeiten. I,ntsprechendes gilt auch für alle diejenigenGlieder, bei denen eine aufzubringende Leistung die Grenze darstellt, wie z. B. Verstärker oder Senderendstufen. In allen diesen Fällen stellt der wirtschaftlich tragbare Rahmen eine schließliche Grenze für die räumliche Abmessung dar. Beispielsweise würde eine Verzehnfachung der Leistung eines Rundfunksenders von ioo auf iooo kW etwa eine Verdreifachung, io, der abgebbaren Nutzspannung bedeuten; dadurch würde die Dynamik um io db erhöht. Bei Schallaufnahmegeräten ist die Erhöhung der Aussteuerungsgrenze bestimmt durch die Aussteuerungsgrenze des Schallträgers. Auch bei Schallträgern kann man die Dynamik dadurch erhöhen, daß man eine größere räumliche Abmessung des Schallträgers zuläßt. Im' allgemeinen sind aber die räumlichen Abmessungen von Schallträgern auf ein gewisses Höchstmaß beschränkt. Eine weitere Erhöhung der Dynamik ist dann nur durch eine Verringerung der Spieldauer zu erreichen.
  • Außer dem wirtschaftlichen Grund besteht eine Schwierigkeit der Hinaufverlegung der oberen Dynamik-grenze darin, daß die störende Einwirkung «uif einen Nachbarkanal ebenfalls um denselben Faktor erhöht wird. Bei Fernleitungen und drahtlosen Cbertragungssystemen haben alle Kanäle untereinander eine schädliche Kopplung, d. h. die Nutzspannung der einen Leitung wird zu einem Bruchteil im Nachbarkanal hörbar und wirkt dort als Störspannung. Dasselbe gilt auch für Rundfunksender, welche auf benachbarten Wellen liegen und von einer Empfangsstelle aus abgehört werden.
  • Wenn einer dieser Sender seine Leistung erhöht, so würde dieser Sender selbst einen .Dynamikgewinn davontragen, die Dynamik des Nachbarsenders aber verringert werden, wenn seine eigene untere Dynamikgrenze gebildet wird durch das Übersprechen eines im Wellenband benachbarten Senders.
  • Betrachtet man eine Gruppe von Übertragungswegen gemeinsam und ist bei allen diesen Übertragungswegen die untere Dynamikgrenze gegeb--n durch Störungen, welche aus einem Nachbarkanal kommen, so kann in ,diesem Fall die Dynamik nur erhöht werden durch eine Steigerung der Übersprechsicherheit.
  • Die Störspannung kann ferner auch herrühren aus einer Kopplung mit dem Starkstromnetz. Das dadurch im Übertragungsweg erzeugte sog. Netzbrummen ist sehr bekannt bei solchen Geräten oder Anlagen, welche ihre Betriebsspannungen durch Stromversorgungsteile aus dem Starkstromnetz beziehen. Die Herabsetzung dieser Art von Störspannungen ist mit einem erheblichen technischen und wirtschaftlichen Aufwand für magnetische Abschirmung, Siebketten, räumlich getrennte Anordnung usw. verbunden.
  • Bei Cbertragungswegen, welche drahtlose Verbindungsstrecken enthalten, entstehen atmosphärische Störungen. Eine absolute untere Grenze der Störspannung ist gegeben durch elementare Elektronenbewegungen, welche durch die Wärme entsprechend einem statistischen Wahrscheinlichkeitsgesetz verursacht werden. Der gehörsmäßige Eindruck des Rauschens ergibt eine Störung von - 112 db, bezogen auf i mW.
  • Bei Schallträgern besteht eine untere Störgrenze durch Rauhigkeiten des Schallplattenmaterials, durch die körnige Struktur .der fotografischen Schichten von Tonfilmstreifen, oder durch eine körnige Struktur der auf '-\Iagnetofonbänder aufgebrachtem magnetisierbaren Schicht.
  • Nach Ausnutzung aller praktisch durchführbaren und wirtschaftlich tragbaren Möglichkeiten, die Dynamik zu erhöhen, scheint eine endgültige Grenze erreicht zu sein.
  • Durch Veröffentlichungen sind aus den Vereinigten Staaten Versuche bekanntgeworden, durch die eine Erhöhung der Dynamik um io db erreicht worden sein soll. Bei diesen Versuchen wurde an den Eingang eines Übertragungsweges ein Verzerrer und an seinen Ausgang ein Entzerrer geschaltet. Es wird also die Zusammensetzung des Frequenzspektrums am Eingang des Übertragungsweges geändert und diese Änderung am Ausgang wieder rückgängig gemacht. Es wurden jedoch dabei keinerlei Angaben darüber gemacht, welches Übertragungsmaß diese Verzerrer und Entzerrer besitzen. Es ist sehr wahrscheinlich, daß hierfür Frequenzkurven gewählt wurden, die sich für den vorliegenden Fall durch einige Versuche ergeben haben.
  • Die vorliegende Erfindung soll folgende Aufgabe lösen: Wenn in einem Übertragungssystem die höchstzulässige Spannung in Abhängigkeit von der Frequenz bekannt ist und wenn man ferner weiß, aus welchen Frequenzen sich der zu übertragende Vorgang im statistischen Mittel zusammensetzt und außerdem Kenntnis über die Zusammensetzung der innerhalb des Übertragungsweges entstehenden Störspannung vorliegt, so soll aus diesen Unterlagen für jeden einzelnen Fall die günstigste Bemessung der Vorverzerrung und der entsprechenden dem Übertragungsweg nachgeschalteten Entzerrer so zu bestimmen sein, daß jeweils die höchstmögliche Dynamik des Systems erreicht wird.
  • In Fig. i stellt i einen Übertragungsweg dar, der von A nach B führen möge. Diesen Übertragungsweg hat man sich sehr allgemein vorzustellen, er kann z. B. auch drahtlose Verbindungen einschließen, er kann ferner auch einschließen einen Schallaufnahme- und -wiedergabevorgang, bei dem bei A die Spannung dem Aufnahmegerät zugeführt und bei B von dem Wiedergabegerät wieder abgenommen wird. (Hierbei kann natürlich zwischen Aufnahme und Wiedergabe eine beliebige zeitliche Differenz liegen.) Von diesem Übertragungsweg seien folgende Angaben bekannt: i. Die Aussteuerungsfähigkeit des Übertragungssystems in Abhängigkeit von der Frequenz. Darunter soll verstanden sein die Ab-
    hängigkeit einer an A angelegten Spannung von der
    Frequenz, deren Amplitude gerade so bemessen ist,
    daß die Aussteuerungsgrenze gerade eben erreicht
    ist; 2. die Störspannung, welche im Übertragungs-
    weg selbst erzeugt wird und am Ausgang B ge-
    messen wird.
    Der zu übertragende Vorgang (Sprache, Musik)
    setzt sich nahezu stets aus eine Reihe von
    einzelnen sinusförmigen Schwingungen zusam-
    men. Die Anteile wechseln nach Zahl, Stärke
    und Frequenz ständig. Insbesondere treten
    bei großen Lautstärken und natürlich vorkom-
    menden Klangbildern fast immer viele Einzel-
    frequenzen zusammen auf. Der Augenblicks-
    wert der Spannung setzt sich zu jedem ein-
    zelnen "Leitpunkt aus den entsprechenden Augen-
    blickswerten der Anteile zusammen. Im Augenblick
    der höchsten Spitze. wo die Übersteuerungsgefahr
    auftritt, ist die Feststellung der \'erteilnug des Ge-
    samtwertes atif die Amplituden der Anteile von
    besonderer Wichtigkeit.
    Bei der Beurteilung der Störspannung muß man
    andererseits der Tatsache Rechnung tragen, daß
    die störende Wirkung abhängig ist von Eigen-
    schaften des menschlichen Gehörs «-elches die ver-
    schiedenen Frequenzgebieten entstammenden An-
    teile verschieden bewertet.
    Um das Zusammenwirken aller dieser Umstände
    beurteilen zu können, wird der Betrachtung ein
    Ersatzschaltbild gemäß Fig. i zugrunde gelegt.
    Hierin ist eine Übertragungsleitung i, welche im
    Sinne der oiligen Ausführungen ganz allgemein
    zu vrrsteheil ist, von A nach B vorgesehen. Die
    Freduenzabhängigkeit der Aussteuerungsgrenze
    tröge in der Weise berücksichtigt sein, daß das
    Überwachungsinstrument io, welches ein Über-
    schreiten der Aussteuerungsgrenze anzeigen soll,
    durch einen vorgeschalteten Vierpolg in seiner
    Emptindlichkeit frequenzabhängig gemacht worden
    ist, und zwar so, daß das Erreichen der Aus-
    steuerungsgrenze immer durch denselben Ausschlag
    des Instrumentes to angezeigt wird. Das Filter g
    bewirkt also bei den Frequenzen, bei denen eine
    geringe Spannung bereits eine Cbersteuerung be-
    wirken würde,, eine entsprechende Überhöhung und
    umgekehrt bei den Frequenzen, bei denen die Über-
    tragungsleitung in der Lage ist, hohe Aussteuerun-
    gen zuzulassen, eine entsprechende Dämpfung. Voll-
    ausschlag des Instrumentes bedeutet also bei jeder
    Frequenz volle Aussteuerung. Das Filter 9 hat also
    einen t'`bertragungsfaktor, welcher invers zur _,#tis-
    steuerungsempfindlichkeit des Übertragungsweges
    im Punkte A herläuft. Vor den Eingang A sei nun
    ein Vorverzerrer 2 mit einem gesuchten Frequenz-
    gang Z«) zu schalten, während an den Ausgang
    ein zu 2 inverses Filter 3 mit dem Frequenzgang
    Z-' (f) geschaltet wird. Das hat folgende Wir-
    kungen
    i. für die Aussteuerung: Die aus einzelnen
    Frequenzanteilen bestehende Zusammensetzung der
    Nutzspannung N (f), welche aus der Quelle (Mikro-
    fon) 6 kommen möge, wird durch den Verzerrer Z (f)
    geändert: infolgedessen ist die Einstellung eines
    Regelgliedes h, welches bei einer Spannungsspitze so stark aufgedreht werden möge, bis gerade das Instrument io die erreichende Aussteuerungsgrenze anzeigt, abhängig vom Verlauf der Frequenzkurve Z (f) ; 2. für die Geräuschspannung: Die Empfindlichkeit des menschlichen Ohres gegen Störgeräusche wird nachgebildet durch eine Meßeinrichtung, welche aus einem Anzeigeinstrument 8 und einem Filter 7 besteht, dessen Frequenzgang so bemessen sei, daß die Anzeige des Instrumentes 8 bei Anlegen einer Spannung veränderlicher Frequenz dem gehörsmäßigen Eindruck entspräche.
  • Die in der Leitung von A nach B entstehenden Störungen werden nachgebildet durch einen Ersatzgenerator 4. Die Verteilung der Störspannung R(f) uber das Frequenzspektrum wird ,durch den Entzerrer 3 verändert und damit auch der Ausschlag des Instrumentes 8, äquivalent dem gehörsmäßigen Eindruck.
  • Da die Wirkungen der Filter 2 und 3 mit den 1@requenzgängen Z (f) und Z-' (f) sich stets gegenseitig autheben, ist die Anzeige des Instrumentes 8 für die 1\utzspannung um so höher, je hoher nian den Lbersetzungsfaktor k; am Regler ii wählen kann, ohne die höchstzulässige Aussteuerung zu überschreiten.
  • Wir denken uns einmal nur den Nutzgenerator El mit dem 1 requenzspektrum A (j) eingeschaltet und dabei den Regler h so eingesteht, daß das Instrument io geraue das Erreichen der @ussteuerungsgrenze anzeigt. Ein zweites Nlal sei der henerator b abgeschaltet, datür nur der Ersatzgenerator iur die Storspannung 4 mit dem rrequenzspektrum LZ (f) eingeschaltet. Jie Autgabe besteht uarin, den gesuchten r redvenzgang G (f) so zu bestimmen, daß das Verhäiiitis uer den beiden Generatoren entsprechenden Ausschläge des Instrumentes 8 zu einem :Maximum wird.
  • Das Vorhandensein vieler Einzelfrequenzen bei Aussteuerungsspitzen kann man mit einem als Tonfrequenzspektrometer bezeichneten Gerät veranschaulichen, bei dem man im Augenblick des Erreichens dieses Spitzenwertes auf dem Schirm einer Braueschen Rohre die Amplituden der einzelnen F requenzteile in ihrer relativen Stärke zueinander angezeigt sieht.
  • Der Spitzenwert, welcher für die Aussteuerungsgrenze maßgebend ist, entsteht daher durch das Zusammenwirken einer großen Reihe von Einzelfrequenzen. Es ist nun unwahrscheinlich, daß die Maxima der Einzelwerte zeitlich so zusammenfallen, daß sich gerade die Spitzenwerte der Anteile zu einem Gesamtspitzenwert zusammensetzen. Es ist ferner sehr unwahrscheinlich, daß die einzelnen Frequenzen gerade so in einer zeitlichen Aufeinanderfolge zusammentreffen, daß sie sich gegenseitig auslöschen.
  • Fremde und allgemein bekannte Versuche haben ergeben, daß sich die Phasenlage der Spannungen, welche von den Tönen einzelner Musikinstrumente im Orchester erzeugt werden, nach statistischen Mittelwertgesetzen einstellt. Damit ergibt sich als wahrscheinlichster Spitzenwert ein quadratischer Mittelwert, und man kann, wenn man die maximale Anzeige des Aussteuerungsmessers io mit A bezeichnet, den Ansatz machen: wobei k das Verhältnis Ausgangsspannung : Eingangsspannung beim Regler k bezeichnet, N2 (f) ist das Quadrat der Nutzspannung, bezogen auf die Bandbreite f des Gerätes, mit dem die Zerlegung der Nutzspannung in einzelne Frequenzbereiche vorgenommen wurde. Z (f) ist die gesuchte Frequenzkurve des Verzerrers und A (f) das Filter, welches invers zur frequenzabhängigen Empfindlichkeit des Übertragungsweges gegen übersteuerungen zu denken ist. Diese Gleichung ist eine Bestimmungsgleichung für k.
  • Nach vorliegenden Versuchen ist ,der gehörsmäßige Eindruck einzelner Frequenzen im Gehör angebbar durch eine Gehörsbewertungskurve. Wirken mehrere Frequenzen zusammen, so kann man den Gesamteindruck im menschlichen Ohr dadurch errechnen, daß man die entsprechend der Bewertungskurve des Ohres einzeln bewerteten Frequenzen durch quadratische Addition in eine Ersatzspannung umrechnet. Dies werde nacheinander für die Nutzspannung und für die Störspannung durchgeführt und dabei berücksichtigt, daß der Verlauf der Ohrbewertungskurve infolge des Lautstärkeuntrerschiedes bei der Nutzspannung verschieden ist von dem Verlauf bei der Rauschspannung. Setzt man infolgedessen die Ohrbewertungskurve für .die Nutzspannung = hrs (f) und bei der Rauschspannung entsprechend = 1a, (f), so kann man das Verhältnis der beiden gehörsmäßigen Eindrücke, welches gemäß der gestellten Aufgabe zu einem Maximum zu machen ist, ausdrücken durch In diesem Ausdruck kann man k gemäß der Gleichung (i) ausrechnen und erhält nach dem Einsetzen Da das Integral im Zähler eine Konstante darstellt, während -die gesuchte Funktion z (f) nur im Nenner vorkommt, kann man die gestellte Aufgabe dadurch lösen, daß man die Funktion z (f) so bestimmt, daß durch ihrem Verlauf das Produkt der beiden Integrale im Nenner zu einem Minimum wird. Diese Aufgabe ist als ein Variationsproblem der reellen Funktionstheorie geschlossen lösbar und führt zu dem Ausdruck Der vor dem Wurzelzeichen befindliche Faktor c kann beliebig gewählt werden, da er einen frequenzunabhängigen Dämpfungsfaktor des gesuchten Filters darstellt. Da nur der relative Frequenzverlauf gefragt ist, ist mit diesem Ergebnis die Aufgabe gelöst.
  • Dieser Ausdruck gibt damit den Frequenzgang an, den der Vorverzerrer erhalten muß, damit die übertragende Dynamik ein Höchstmaß annimmt. Die Bedeutung .der unter dem Wurzelzeichen der Gleichung (4) stehenden vier frequenzabhängigen Ausdrücke werde der Hervorhebung halber wiederholt. Es bedeuten: R (f) dieVerteilung der Störspannung nach der Frequenz und N (f) die entsprechende Verteilung der Nutzspannung. Die Verteilung der Nutzspannung wird bei den Spitzenwerten der Lautstärke je nach dem Charakter des Musikstückes eine andere sein, so daß sich entsprechend für jede besondere Art des zu übertragenden Vorgangs (Art des Musikstückes, Besetzung des Orchesters" Nachhallverhältriisse im Aufnahmeraum) auch eine entsprechend andere günstigste Kurve z (f) ergeben müßte.
  • Man legt in Wirklichkeit einen statistischen Mittelwert fest, so daß unter Berücksichtigung dieser Mittelwertkurve sich auch eine bestimmte mittlere Kurve der optimalen Vorverzerrung ergibt. Die Kurve h, (f) stellt die Abhängigkeit derGehörsempfindlichkeit von der Frequenz fest bei dem unteren Störgeräusch, welches sich zusammensetzt aus demGrundgeräusch, welches demÜbertragungsweg entstammt und dem in der Wiedergabe vorliandenen akustischen Grundgeräusch. Unter a (f) ist ferner eine Kurve zu verstehen; welche invers zur Empfindlichkeit des Übertragungsweges gegen Übersteuerungen verläuft. Man kann die Gleichung "!. (f) auch folgendermaßen ausdeuten: Wenn man nur Wert legen würde auf eine möglichst hohe Amplitude am Eingang des Übertragungsweges, dann müßte man als günstigste Vorverzerrung wählen. Legt man andererseits Wert darauf, den Absolutwert des Rauschens am Ausgang des Übertragungsweges möglichst gering zu halten, so müßte man diese Kurve Z (f) = c R (f) hr (f) . wählen. Will man aber das Verhältnis beider möglichst groß wählen, so muß man beide Umstände in gleichem Maße berücksichtigen. Das sich ergebende Optimum erweist sich daher als das geometrische Mittel der beiden extremen Lösungen. Diese Gleichung 1:ißt sich nun auf verschiedene praktische Fälle anwenden.
  • i. Übertragung über einen Übertragungsweg mit Grundgeräusch (Fig. 2) Es wird hierbei angenommen, daß das Nutzspektrum, gemessen mit Filtern von gleicher prozentualer landbreite einen konstanten Verlauf zwischen 1,30 und 3000 )dz hat und unterhalb und oberhalb dieser Grenzen proportional der Frequenz abfällt. Die Übersteuerutigsempfindlichkeit a (f) sei abhängig voii der Frequenz; die Gehörkurve bei 30 1'11011 ist mit li, (f) eingezeichnet worden. Die Störspannung soll einem rein thermischen Rauschen entsprechen und daher in gleichen absoluten Bandbreitenintervallen dieselbe Energie enthalten. Mißt nian dabei beim Nutzspektrum mit Filtern, welche in ihrer Breite proportional derFrequenzanwachsen, so muß man einen Verlauf entsprechend R (f) angeben, welcher proportional mit der Wurzel aus der Frequenz ansteigt. Das Rauschspektrum und die Olirkurve ergeben zusammen einen Verlauf R (f) li, (f), welche sich bei einer logarithmisch unterteilten Ordinatenachse einfach durch eine Addition beider Kurven ergeben. Der geometrischen Mittelwertbildung entspricht bei einer logarithmischen Unterteilung der Ordinate ein Auftragen der halben Differenz der Kurven R (f) h, (f) bzw. N (f) a (f) von einem bestinmiten Ordinatenwert aus. Man kommt so zu der optimalen Vorverzerrungskurve "/_ (f), welche damit der optimalen Vorverzerrung für diesen I--all entspricht. Genauere Berechnungen ergeben durch diese Vorverzerrung eine Verbesserung uni 1.1,7 db.
  • Diese Kurve ist auch annähernd anwendbar für solche Übertragungen, bei denen ein Abschnitt hochfrequent überbrückt werden muß. Die Störungen, welche vom Empfänger aufgenommen werden. ',sönnen innerhalb der relativ kleinen Handbreite des Empfangs als unabhängig von der Frequenz angesehen werden. Man würde daher eine Verbesserung um annähernd 15 (1t) bekommen, wenn man die Frequen.zkurve beim Sender entsprechend derKurve Z (f) verzerren und beim Empfänger entsprechend einer dazu invers verlaufenden Kurve wieder entzerren würde.
  • Bei handelsüblichen Rundfunkempfängern ist eine Maßnahme zur Verringerung der Störungen in Form der sog. Klangblende vorgesehen. Dadurch werden zwar die Störungen herabgesetzt, gleichzeitig aber auch die hohen Frequenzen beschnitten. 1)1e Erfindung leistet eine Erhöhung der Dynamik durch gleichzeitige Maßnahmen an Sender und Empfänger, ohne daß die bisherige Begrenzung des Frequenzbandes auftritt.
  • 2. Aufnahme und Wiedergabe von Schallplatten Bei vielen Schallaufnahmeverfahren, insbesondere bei der Schallplatte, liegen die Verhältnisse insofern etwas komplizierter, als die Verteilung der Rauschspannung nicht mehr gleichmäßig ist, sondern etwa entsprechend der Kurve R (f) in Fig. 3 verläuft. :\uch ist die Empfindlichkeit der Schallaufnahme gegen Übersteuerungen bekanntlich stark frequenzabhängig, und zwar droht bei tiefen Frequenzen die Gefahr zu starker Auslenkungen und entsprechender Verzerrungen im Schreiber, bei mittleren Frequenzen ein zu hoher Wert für die Geschwindigkeitsamplitude, während bei hohen Frequenzen die Krümmung der Schallplatten zu groß wird.
  • Ermittelt man entsprechend dem in vorigem Beispiel gezeigten Verfahren die günstigste Vorverzerrung, so ergibt sich eine Frequenzkurve, welche gemäß der Erfindung unter den genannten Voraussetzungen Schallplatten mit .der höchsten erreichbaren Dynamik ergibt,

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Erhöhung der Dynamik auf einem Obertragungsweg geringerer Dynamik, insbesondere bei Schallaufnahme- und Wiedergabeeinrichtungen, bei dem vor den Eingang des benannten Übertragungsweges ein Verzerrer und hinter den Ausgang desselben ein Entzerrer geschaltet wird, wobei die Summe der logarithmischen Dämpfungsmasse von dem benannten Verzerrer und dem benannten Entzerrer dann für unterschiedliche Frequenzen konstant ist, wenn der Übertragungsweg ebenfalls eine konstante Dämpfung besitzt, oder wobei im anderen Falle die Summe der logarithmischen Dämpfungen von Verzerrer, Übertragungsweg und Entzerrer zusammengenommen konstant sind, gekennzeichnet dadurch, daß der Verzerrer in Abhängigkeit von der Frequenz ein Übertragungsmaß besitzt, welches sich ergibt (linear gerechnet) zu wenn unter R (f) der Verlauf der störenden Rauschspannung, unter N (f) der statistische Mittelwert der zu übertragenden Nutzamplituden, unter 1T (f) die Bewertungskurve für die frequenzabhängige Empfindlichkeit des menschlichen Gehörs bei niedrigen Lautstärken (etwa 30 Phon) und unter a (f) eine Größe zu verstehen ist, welche für jede Frequenz proportional dem Kehrwert derjenigen Spannung ist, durch die der benannte Übertragungsweg gerade bis zur übersteuerungsgrenze ausgesteuert wird (C ist eine unwesentliche Konstante).
DEP15759D 1948-10-02 1948-10-02 Verfahren zur Erhoehung der Dynamik bei einem UEbertragungssystem mit oberer Aussteuerungsgrenze Expired DE815051C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1044892B (de) * 1955-02-08 1958-11-27 Deutsche Bundespost Verfahren zur Erhoehung des Geraeuschabstandes bei der UEbertragung von Sprache
DE1162872B (de) * 1958-09-11 1964-02-13 Telefunken Patent Anordnung zur UEbertragung eines aus Impulsen bestehenden Signals von sehr grosser Bandbreite

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